Alles anzeigenWenn die Katze auf den dösenden/schlafenden Hund springt, dann reagieren die meisten Hunde aufgrund von Erschrecken mit Abschnappen.Ich würde mal behaupten, dass das sehr wenig mit "Jagdhund" zu tun hat.
Meine Hündin ist ein kroatischer Mischling, Aussehen kommt nach dem kroatischen Schäferhund, also habe ich mich, bevor sie zu uns kam, sorgfältig über Hütehunde, Verhalten und Probleme kundig gemacht.
Ja, sie hat Anteile eines Hütehundes, mit denen wir arbeiten mussten.
Aber, sie ist ebenso ein Vollblutjagdhund, was ich mir weder gewünscht hatte, noch war ich darauf vorbereitet.
Sie geht auf Spur und Sicht, sie stöbert, sie hetzt und sie rennt. Wie hat einer so schön geschrieben, sie würde rennen bis sie tot umfällt.Sie jagt Katzen, wenn diese in unseren Garten kommen, was die meisten vernünftigen Katzen schon lange nicht mehr machen.
Als sie etwa ein Jahr hier war, habe ich meinen Kater im Alter von 7 Wochen als Notfall aufgenommen und, mit Hilfe eines Trainers (und vielen Bauchschmerzen meinerseits) mit meiner Hündin zusammengeführt.Es dauerte ein paar Wochen, dann hatte sie verstanden, dass dieses Exemplar zum Rudel gehört und seither wird er kompromisslos beschützt.
Er darf alles bei ihr, ich hätte das vorher nie geglaubt.Aber, vor einiger Zeit ist er mal unglücklich vom Kratzbaum gesprungen/gefallen, auf die schlafende Kira. Wir waren beide anwesend, keiner hätte das so schnell kommen sehen können oder gar reagieren.
Sie schreckte aus dem Schlaf und schnappte sofort ab. Hat ihn zum Glück verfehlt, dann erkannt wer es ist und es war wieder in Ordnung.Heißt, auch wenn man anwesend ist, kann das passieren und es passiert nicht heftiger oder öfter bei Jagdhunden, gerade dieses Abschnappen, wenn Hund im Schlaf gestört wird, ist für alle Rassen typisch.
Ansonsten sind die Katzen natürlich mit Kira allein, wenn wir auswärts sind, bis auf die ersten Wochen, wo wir gemanagt haben.
Ich halte es für absolut unrealistisch, da über viele Jahre jedes Mal trennen zu wollen.
Ein Restrisiko bleibt immer, darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man Katze und Hund zusammen hält. Das hat meiner Meinung nach aber eher weniger mit DK / spezialisiertem Jagdhund zu tun, sondern viel mehr mit der sorgfältig ausgeführten Sozialisation der beiden.Ich laste meine Vollblutjagdhündin übrigens gut aus, bilde ich mir zumindest ein.
Trotz Anfänger und Nichtjäger.
Allerdings muss ich auch ehrlich sein, gezielt ausgesucht hätte ich mir das nicht.
Weil es natürlich dadurch auch Einschränkungen gibt.Ich habe 3 Kinder groß gezogen und muss einer der Vorschreiberinnen zustimmen, im Alter der Kinder des TE hätte ich das zusammen mit der Auslastung meiner Hündin nicht hinbekommen.
Das wäre mir zu viel gewesen.Nun zum DK.
Lange bevor mein erster Hund einzog, hatte ich einen Nachbarn, der Jäger war.
Er zog in die Doppelhaushälfte neben uns ein, da waren meine Kinder klein, ich hatte zu der Zeit eine Katze, ein wirklicher Wildfang.
Als der Jäger einzog, brachte er 2 DK's mit, Mutter und Tochter.Bis dahin kannten beide nur den Zwinger, nicht das Leben im Haus.
Im kleinen gemeinsamen Garten war eine Zwingeranlage nun nicht mehr wirklich erwünscht, also "mussten" die beiden Hündinnen ins Haus einziehen.Wir hatten einen Balkon/Terrasse, die über die gesamte Hausbreite verlief, nur abgetrennt mit einem niedrigen Geländer.
Meine Katze war gewohnt, nach drüben zu spazieren, war bei den Vormietern erlaubt.
Die Hunde waren gerade erst ein paar Tage da, wir hatten bereits mit dem Mann gesprochen, dass unsere Katze da einige Gewohnheiten hat und ihn gebeten, die Tür anfangs geschlossen zu halten und sie sofort nachhaltig zu vertreiben, wenn er sie sieht.
Sie konnte leider auch von draußen auf diesen Balkon klettern, daher hatten wir es nicht in der Gewalt, sie daran zu hindern.Kurz darauf erzählte er uns, relativ fassungslos, dass unsere Katze doch "irgendwie" rein gekommen wäre, wie selbstverständlich durch's Zimmer gelaufen wäre und gleich mal an den gefüllten Hundenapf gelaufen wäre.
Beide Hunde sahen zu, ließen sie fressen und von da an war geklärt, wer das Sagen hatte.
Auch in den darauf folgenden Jahren konnte meine Katze dort weiter ein und aus gehen, ohne dass einer der beiden Hunde je etwas unternommen hätte.Die Mutterhündin verstarb nach 2 Jahren und um die Tochter kümmerte ich mich in den darauf folgenden Jahren recht häufig.
Immer wenn der Nachbar in Urlaub fuhr oder anderweitig "verhindert" war.Das war die ruhigste, liebenswürdigste Hündin, die ich je erlebt habe.
Sie war übrigens genauso glücklich mit meiner (älteren) Mutter, es reichte ihr schon, wenn sie bei ihr auf dem Balkon liegen durfte.Auslastung?
Ja, sie war "mal" bei der Jagd dabei, sehr oft lag sie aber nur unterm Hochstand oder wartete im Auto.
Ab und an eine Nachsuche, Gassi oder sonstige Beschäftigung gab's nicht.Es sei denn, meine Mutter oder ich kümmerten uns um sie.
Sie war genügsam, froh um jede Aufmerksamkeit, forderte aber nichts ein.
Eine Seele von Hund, die glücklich über die vom TE beschriebene Auslastung gewesen wäre.Es kommt sicher auf das einzelne Individuum an, aber nicht jeder DK ist automatisch eine Granate, die bei nicht jagdlichem Einsatz durchdreht.
Die Katze ist nicht auf den Hund gesprungen, sondern vorbei gelaufen. Und nein, das war auch kein Erschrecken, sondern ein reagieren auf das vorbeihuschen der Katze. Der Hund hat auch nicht nur abgeschnappt. Wie gesagt, ich halte das nicht für die Norm, ich behaupte nur, dass das Risiko mit einem Jagdhund größer ist. Und ja, du hast Recht, ein Restrisiko gibt es immer, wenn man Hund und Katze zusammen hält bzw zusammen allein lässt. Ich würde von meinen 3 Hunden allerdings nur einen guten Gewissens mit den Katzen allein lassen. Wenn man Hund und Katze hat, die sich wirklich mögen, statt sich nur zu tolerieren, ists natürlich nochmal was anderes und das Risiko geringer. Bei meinen wirds allerdings über gegenseitiges Ignorieren nie hinaus gehen (ich hab allerdings auch nur Tierschutz Hunde, die nicht als Welpe einzogen und vorher keine Katzen kannten).
Ansonsten sehr informativ, was du schreibst.