Beiträge von Czarek

    @Helfstyna


    Ich sagte nicht, dass die Rassen niemand braucht, sondern fast niemand. Und die Mehrheit der Leute brauchen nunmal keinen Arbeitshund. Das ist eben Fakt.


    Deswegen ist es doch vollkommen ok, wenn man sich bewusst für eine Linie entscheidet, die nicht so triebig ist. Denn der werte Welpeninteressent bestimmt immerhin auch die Nachfrage. Es ist doch nicht so, dass man als Züchter ausschließlich an seinen Werten orientiert, sondern auch guckt, was man noch guten Gewissens an die Leute abgeben kann.


    Und wenn ein Züchter denn eine so hochspezialisierte Linie zieht, dann grenzt er und seine Käufer sich doch sowieso von den Ottonormal Hundehaltern ab. Ein Züchter, der hinter seiner Arbeitsrasse steht, der züchtet seine Linie auch nicht kaputt. Das machen nur die, die sowieso ihre Rasse "entschlacken" wollen. Und damit richtet man sich wieder nach dem alltagstauglichen Begleithund ohne echten Job.


    Ich verstehe es halt nicht. Das mit den super spezialisierten und hochgezüchteten Hunden, die maximal bisschen auf den Platz dürfen, ist doch wie bei den SUV Fahrern. Fette riesige teure Autos, aber niemand fährt mit denen ins Gelände. Dafür sind sie viel zu schade. An sich braucht niemand so ne Karre, aber sie macht halt ordentlich was her und man kann sich was drauf einbilden.


    Deswegen kann ich verstehen, dass man sich bewusst "Lightversionen" bestimmter Rassen heranzüchtet und ich finde es gut, wenn man sich als Interessent auch bewusst dafür entscheidet. Letztendlich geht's doch darum, dass jeder Top seinen Deckel findet.


    Aber das leistet die Doodle-"Zucht" ja nicht mal. Da kann ich halt überhaupt nicht nachvollziehen, wieso man nur F1-Generationen zieht und somit nur Mischlinge produziert. Da finde ich den Vergleich zur Conti-Zucht gelungen, denn die machen es konseqzent mit Verstand und Interesse an einer neuen Rasse. Meinetwegen auch der Elo, da sind die halt noch nicht so weit.

    Weil heutzutage fast NIEMAND mehr diese Eigenschaften braucht.


    Wieso soll ich mir einen Hund holen, der doch soooo toll und hochspezialisiert ist und dann doch nur allerhöchstens zweimal in der Woche einer halbe Stunde große bunte Bälle von links nach rechts schiebt, damit er zumindest etwas Trieb ausleben kann und nicht vollkommen gaga wird?


    Wer braucht heutzutage noch einen Arbeitshund? Fast niemand mehr.


    Es ist doch GUT, wenn jeder Mensch seine Bedürfnisse kennt und sich genau das heraussucht, was er braucht. Also vielleicht einen Goldie "light", der schon Goldie ist, aber nicht ewig arbeiten will.
    Und dazu wird in den letzten 10-15 Jahren doch zusätzlich wieder viel mehr Wert auf Gesundheit gelegt und eingekreuzt, damit die Gesellschaftshunde auch wieder frisches Blut und einen gesünderen Korperbau kriegen. Ist doch super.


    Außerdem sind schon so viele frühere Arbeitshunde seit sehr langer Zeit auf ihre "Lightversion" beschränkt worden. Nur bei denen ist es ok, denn wir kennen die gar nicht anders.

    Diese ganzen Showlinien sind der nächste Quatsch! Was ist denn aus Vertretern der Rassen geworden? Beispiel Labrador, Golden Retriever, einige Setter oder Border Collie. Weichgespülte, lahme Hunde die mit ihrem Ursprung vielleicht gerade mal noch den Namen teilen! Absolut nicht zu gebrauchen für ihre ursprüngliche Verwendung und das nur, weil man einen schicken Hund wollte, der aber bitte nicht jagen/hüten soll oder überhaupt das Bedürfnis danach hat. Genau so macht man Rassen kaputt.

    Was ist denn daran falsch?
    An netten lieben unkomplizierten Hunden, die hübsch sind, ihre Menschen erfreuen und zusammen einfach nur eine gute Zeit haben?
    Muss denn jeder sofort einen Hund haben, der so viele Ecken und Kanten hat, dass ein Hundetrainer nach dem anderen verbraucht wird? Dass man ohne AJT den Hund niemals von der Leine lassen kann? Was heißt denn ursprüngliche Rasse, wenn ich 23 Border Collies kenne, aber kein einziger seiner natürlichen Aufgabe nachkommen darf, sondern nur "umgeleitet" wird auf Agi, THS und co? Aber Hauptsache rühmen, ich hab ne Arbeitslinie :pfeif:


    Die einzige Frage, die ich mir stelle: Bei den Begleithunden gibt es all diese Eigenschaften schon. Die müssen nicht neu gezüchtet werden. Aber ein gestandener Mann kann doch nicht mit nem Malteser laufen...das schickt sich nicht, auch wenn der perfekt zu einem passen würde.



    Ansonsten geh ich da mit @Sacred 100% einher. Doodles produzieren hat nichts mit gezielter Zucht zu tun. Und bei den AL sollte sich mal jeder durchlesen, was der Ursprung ist. Nämlich eine riesige Vermehrerfarm. Juhu.

    Ich schmeiße noch den Puggle in den Raum.


    Ich war der härteste Gegner meines Bruders, als er meinte, er will sich den Modehund holen. Never. Ein Mischling. Für dieses Geld? Von einem Mops?


    Und nun bin ich Fan.


    Ich würde mir so einen Hund niemals persönlich holen, aber der Puggle ist munter, hat genug Energie, ist fröhlich, unglaublich selbstbewusst. Einfach ein klasse unkomplizierter Hund. Ich hab ihn gern, krank ist er auch nicht. Der zweite, den ich auch kenne, ist ebenso einfach und lieb.


    Soweit ich weiß, stammt er auch aus einer sehr fürsorglichen Hobbyzucht (die ich wiederum auch nicht leiden kann, aber die leistet wohl echt gute Arbeit).


    Retromöpse sind glaub ich mit Jacky drin, Puggles eben mit Beagle drin und altdeutsche Möpse mit Pekingesen? Hab ich das richtig im Kopf?