Ich verfolge den Thread nun schon die vergangenen Tage aufmerksam und ebenso interessiert wie irritiert. Nun drängt sich mir seit einer Weileeine Frage auf, die ich im Rahmen der Diskussion (und der vielengenannten Beispiele und Erzählungen sowie meiner eigenen Recherchen) hier stellen möchte. Ohne in die Wunde stechen zu wollen, dieunüberlegte Anschaffung und falsche Vorstellung von Hundehaltung mit sich bringen.
Aus welchem Grundehält man Wolfhunde überhaupt?
Sie arbeiten nicht gerne, sind demnach kaum geeignet für die gängigen Beschäftigungenoder Hundesportarten, ganz egal in welchem Ausmaß. Ein gemeinsames „Hobby“ gibt es also nicht.
Sie sind ziemliche Bewegungsmuffel und laufen, joggen, wandern nicht mehr als jeder andere gesunde Hund auch. Darüber hinaus jagen sie und sie tun dies mit Tötungsabsicht – einer entspannten Wanderung in einsamen Gegenden steht demnach schon diese Tendenz im Wege.
Sie sind misstrauisch, ängstlich bis verteidigungsbereit gegenüber fremden Menschen und tendenziell auch gegenüber anderen Hunden. Ein Spaziergang in belebterer Gegend ist demnach auch ungünstig.
Sie fürchten sich rasch vor unbekannten Dingen und neigen zu (teilweise massivem) Stress in belebten Gegenden. Eine Begleitung in die Stadt, in das Dorf, in das Cafè oder zu Freunden ist ebenso schwierig.
Sie haben rasch große Verlassensängste. Das Alleine bleiben ist ebenso ein großes Problem, sodass die dauernde Mitnahme ratsam ist.
Sie spielen nichtmehr gerne – das schließt viele Beschäftigungen aus (s. o.).
Sie eignen sich nicht für die Hütearbeit, sie eignen sich nicht für den Schutzdienst/Dienstgebrauch, nicht für die zahllosen Beschäftigungs-Spiele und Sportarten der Hundewelt, sie sind keine Jagdgebrauchshunde aber auch keine tauglichen Alltagsbegleiter undbewachen das Grundstück offensichtlich nicht besser als andere sondern vielmehr auch noch aus wachsender Furcht heraus. Sie sind weder Rettungshunde, noch Mantrailer, noch Blindenführhunde, nocharbeiten sie als Servicedogs oder oder oder.
Was macht man mit soeinem Hund?
Natürlich – es gibt die WH die nicht in allem extrem sind. Aber auch ohne die Extreme sind sie für keine der genannten Beschäftigungen oder Späße zu haben. Sie sind … ja was? Außer dabei.
Ich verstehe die Hintergründe, die zur Züchtung vermeidlich besserer Diensthunde geführt hat und ich weiß, dass dies gescheitert ist. Auf ganzer Linie – oder irre ich mich? Die Idee hinter der Zucht ist klar. Auch dass sie gescheitert ist.
Was nun macht man mit einem WH?