Beiträge von Lucy_Lou

    Zitat

    Katzennassfutter :D

    Ja, bei Lucy auch :D , würde sie alles für tun!

    Grisu hat keine Superbelohnung. Wenn ihm etwas anderes wirklich wichtig ist, sind ihm Futter oder Spielzeug völlig egal.

    Ich kann es mir auch kaum vorstellen, dass man es in der Präzision und Schnelligkeit ohne "Verstärker" hinbekommt im Obedience. Ein sicheres Hier oder Sitz oder Platz, ja. Aber eher nicht so, wie es im Obedience gefordert ist. Alleine die Sphinx-Position beim Platz: das ist eine Erwartungshaltung. Grisu, der es nahezu ohne Leckerlie oder überhaupt Verstärker außer Stimme... gelernt hat, der legt sich sehr zuverlässig, aber langsam und er nimmt eine bequeme Position dabei ein. Und es zieht sich so durch. Der Hund kommt angerast in die Grundposition? Er himmelt an im Fuß in exakter Bewegung egal was der Besitzer so an Bewegung macht? Er apportiert schnell und "freudig"? Alles nur über Stimme?? Weil der Hund seinen Besitzer so toll findet? Weil er die Bewegungsabläufe so toll findet?
    Nicht falsch verstehen, ein folge mir, bleib bei mir, orientier an dich an mir, bleib dort... sicher geht das prima nur über "nimm mich ernst, ich mein das so!, aber richtiges Obedience?! Die Frage ist natürlich, warum macht man das überhaupt, was hat der Hund davon, warum sollte er das überhaupt gerne machen. Aber zu sagen, der Hund sollte sich einen Ast abfreuen, weil ich ihm ein Fein ins Ohr flüster, hm... :???:

    Sitz und Platz:

    bei Lucy: locken mit Futter. Also Futter in der flachen Hand zum Boden führen (Platz), bzw. dicht über dem Kopf nach hinten führen (Sitz). Sie konnte das so sehr schnell, hat aber mehr auf das Futter/Handzeichen geachtet, als auf das verbale Kommando.
    Sie schmeißt sich heute bei Platz aus dem Lauf in Spinx-Position. Aber: sie hat eine Weile gebraucht, um es auf Distanz oder aus der Bewegung zu lernen und sie liegt recht gespannt da: was passiert jetzt?!?

    Grisu: quasi das Clicker-Prinzip, nur ohne Clicker. Wenn er sich gesetzt/gelegt hat, habe ich das entsprechende Kommando gesagt und gelobt. Das hat erst mal länger gedauert als bei Lucy,war dann aber letztlich zuverlässiger bei Ablenkung und hat auch schneller auf Distanz oder aus der Bewegung funktioniert. Wenn man den Hund lockt, lernt er es ja automatisch vor den Füßen des Besitzers und verknüpft es so. Das Problem hatte ich bei Grisu nicht.
    Aber: er wirft sich längst nicht so freudig ins Platz wie Lucy und er nimmt keine Spinx-Position ein. Für ihn ist Platz bequemes hinlegen und eine warte-Position.

    Bleib kam dann langsam über die Steigerung der Dauer. Sitz/Platz gilt, bis ich es aufhebe. Das ganz langsam steigern. Ein Bleib-Kommando haben wir also nicht.


    Komm:

    rufen, wenn der Welpe eh grad kommt, wenn die Ablenkung gering ist, im Zweifelsfall erst Aufmerksamkeit holen... Bei Grisu auch Absicherung über die Schleppleine, aber nicht um Komm durchzusetzen, sondern um durchstarten zu verhindern. Das "Komm" ist rein positiv aufgebaut bei uns und niemals körperlich durchgesetzt worden oder von schimpfen begleitet worden. Komm=Party! Im Zweifelsfall zügig entfernen, "Nein" im Ansatz von Fehlverhalten oder eben erst mal Aufmerksamkeit holen.


    Leinenführigkeit:

    bei Lucy: leider lange schleifen lassen, auch weil sie fast nur frei lief und früh gut hörte. Mit etwa 6-8 Monaten dann der Versuch, Leinenführigkeit zu erreichen. Erst mal mit stehen bleiben und Hund nicht beachten, wann immer er zieht. Ziel: der Hund merkt, es geht nur weiter, wenn ich mich auf Frauchen besinne. Ist gescheitert an Lucys unendlicher Geduld und ihrer Lust, Pausen zu machen. Dann Richtungswechsel: hat einen Nachmittag gedauert, dann war ich gereizt und frustriert und Lucy ebenso. Dann: ansprechen bei ziehen, ans Bein klopfen, loben bei aufmerksamen laufen und Leckerlie bei sehr aufmerksamen laufen. Hat sehr schnell sehr gut funktioniert zusammen mit dem Leitsatz: niemals (!) in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht. Nachteil: sie hat sehr lange Leine-laufen als eine Art Fuß-Übung aufgefasst und endlos meine Hand angestarrt (erwähnte ich schon Lucys Geduld?!)

    Grisu: kein Futter, sonst wie die erfolgreiche Variante bei Lucy. Hat super funktioniert!

    Kann auch gerne noch weitere Dinge beschreiben, wenn was spezielles interessiert?!

    Bei Grisu: ist der andere Hund männlich und unterwürfig, kommt aber trotzdem immer wieder an -> mobben! Ist der andere Hund männlich und unterwürfig, hält sich aber bedeckt im Hintergrund -> Grisu spielt nicht mit ihm, mobbt aber auch nicht. Bei weiblichen Hunden ist er Gentleman

    Bei Lucy: erst mal Bürste und knurren, aber kein mobben, da neigt sie gar nicht zu. Ist der andere Hund aufdringlich, bekommt er einen auf den Deckel, auch wenn er dabei unterwürfig tut. Ist der unterwürfige Hund zurückhaltend, stört es sie nicht, sie ignoriert. Spielen würde sie denke ich auf keinen Fall mit einem unterwürfigen Hund. Es sei denn, sie kennt ihn extrem gut und mag ihn aus irgendeinem Grund. Ist aber eher unwahrscheinlich. Die paar fremden Hunde, die sie bisher auf Anhieb mochte, waren alle selbstbewusst.

    Wenn der andere Hund sich unterwirft, ist es ja eigentlich kein Spiel mehr. Beide meine Hunde spielen eigentlich nur mit selbstbewussten, verspielten Hunden. Unterwirft der andere sich, ändert sich die Situation komplett.

    Zum Thema mobbend und gemobbte: meine Hunde sind beide eher selbstbewusst, jedenfalls nicht der Typ Hund, der sich auf Verdacht unterwirft. Grisu schon eher, je nach Situation, aber ganz sicher nicht im Spiel und nicht, wenn ein anderer sehr überlegener Hund das nicht explizit fordert. Lucy unterwirft sich nur extrem souveränen selbstbewussten Hunden, die sie kennt. Fremden Hunden auf keinen Fall, da flüchtet sie im Zweifelsfall eher. Ich denke, da fehlt ihr eher das Vertrauen in fremde Hunde, so dass sie nicht davon ausgeht, dass ein unterwerfen ihre Situation verbessert.

    Warum macht ihr Hundesport? Braucht der Hund "Kopfarbeit"? Warum macht der Hund bei Sport und Beschäftigung mit? Hat er Spaß an der Tätigkeit an sich? Oder denkt ihr, "in freier Natur" würde der Hund ja auch viel erschnüffeln, erjagen, nachdenken... z.B. um an Futter zu kommen. So versucht man es nachzustellen, dem Hund das suchen, erbeuten, nachdenken... zu ermöglichen, weil er daran tatsächlich "Spaß" hat, zumindest eine Aufgabe?

    Dieser Satz:

    Zitat

    man kann aber auch im hundesport über stimme und lob bestärken. wenn der hund sich dermaßen gut an seinem hh orientiert wird er sich darüber wie ein schneekönig freuen. denn dann gibt es nix schöneres als mamas lob

    Der Hund macht dann also mit, weil er seinem Menschen gefallen will? Weil er seinen Menschen nicht verärgern will? Weil er gemeinsame Aufgaben toll findet? Was ist, wenn man Futter/Spiel einsetzt als Belohnung? Ist das überhaupt legitim, wenn der Hund es nur wegen Spiel/Futter tut? Das könnte er ja auch ohne den jeweiligen Hundesport haben... Ist es dann nur das Ego des Menschen? Oder der Gedanke, der Hund muss doch eine Aufgabe haben? Fördert es auch die Zusammenarbeit, die Freude am gemeinsamen, die Kommunikation, wenn man über Spiel/Futter als Endziel geht?

    Z.B. Obedience... Hat der Hund da tatsächlich Freude an der Tätigkeit an sich? Warum arbeitet er sonst mit? Was hat der Hund davon, Obedience machen zu dürfen? Sollte er das bestenfalls machen, weil Frauchen/Herrchen ihn dann verbal lobt (siehe Zitat)?

    Ich musste gerade an den Thread denken: https://www.dogforum.de/ftopic107068.html. Der Eingangs-Post ist von einem Aussie-Halter geschrieben, aber interessanterweise fühlten sich da auch einige andere Aussie-Halter angesprochen

    Agility finde ich persönlich für einen Aussie weniger geeignet. Darf der Hund sehr sensibel sein? Schutztrieb haben? Reserviert Fremden gegenüber sein? Auch Hütetrieb/Jagdtrieb kann sehr ausgeprägt sein.

    Ich kann die Gedankengänge gut nachvollziehen. Es ist schon eine ganze Menge, was ein Hund hier im dicht besiedelten Deutschland leisten muss, was da von ihm erwartet wird. Viele Menschen (Hunde- und nicht Hundehalter) scheinen da in zwei Kategorien einzuteilen: da gibt es das Idealbild des "guten" Hundes, der frisch aus Disney-World entsprungen scheint, Nerven wie Drahtseile und ewig verspielter Welpe in einem. Und halt die anderen Hunde, die „bösen“ Hunde.
    In Filmen, Serien, Werbung, Züchterpräsentationen (!)… wird es einem ja auch immer wieder so vorgegaukelt. Der Hund als Seelentröster, als bester Freund, als Sportpartner, als unglaublich treu und lieb und seinem Menschen ergeben. Und ich vermute, so ein wenig haben eben auch viele (Neu-) Hundehalter eben dieses Bild im Hinterkopf. Wenn der Hund gut sozialisiert ist, man selbst ein gutes Herrchen/Frauchen und der Hund „normal“ ist, dann sollte man dieses Idealbild doch locker erreichen können. Und wenn der Hund Artgenossen nicht superklasse-spielen! findet oder Mißtrauen Fremden gegenüber hat, bellfreudig ist, territorial ist, Wachtrieb hat, Jagdtrieb hat oder um den Wert von Ressourcen weiß, dann ist der Halter in vielen Augen inkompetent oder der Hund halt „schlecht/böse“. Als wäre ein Hund so eine Art Steiff-Tier mit Spiel- und Knuddel-Funktion.

    Aber ich kenne es auch von mir, die überhöhten Ansprüche. Ich kann mit Agressionsverhalten recht schwer umgehen, zumindest bei Lucy. Ich war heute auch wieder an dem Punkt: was will ich eigentlich noch? Sie ist alltagstauglich, hört, ist nervenstark, menschenfreundlich, könnte tatsächlich überall ohne Leine laufen, ist verspielt, verschmust… annähernd Steiff-Tier Niveau :p . Bloß dass sie fremden großen Artgenossen kaum etwas abgewinnen kann und dies zur Not auch deutlich macht, wenn da was ungestümes auf sie zugerast kommt. Und immer wieder habe ich versucht den Grund zu finden, sie umzukrempeln, geht doch nicht… Und nun scheine ich wirklich langsam akzeptieren zu können. Und lief nun zwei Tage durch hundereiche Gegend und das entspannt. Manchmal habe ich wirklich ein Brett vor dem Kopf :/

    Das interessante ist, bei Grisu hatte ich diese Probleme so nie. Er war derjenige, der viel länger gebraucht hat, um stadttauglich zu werden, er hat Wachtrieb, er hat mal das pöbeln ausprobiert, mal Raufereien gehabt, hat als Junghund viel ausgetestet und war definitiv schwerer zu erziehen und selbständiger, als Lucy. Bei ihm habe ich es irgendwie so erwartet, eher noch dramatischer… :hust: So nach dem Motto: er ist halt ein Aussie, ist ein Rüde, ist halt ein Hund.

    Ich fand die Welpenzeit bei meinen beiden toll. Vor allem bei Lucy, ich hätte die ganze Welt umarmen können, endlich wieder ein Hund. Sie konnt den größten Scheiß machen, mich morgens um 5 aus dem Bett werfen und ich stand mit einem Kreisgrinsen daneben. Ernsthaft, keine Ironie... Bei Grisu war die Euphorie nicht ganz so groß, aber die Welpenzeit fand ich trotzdem toll. Grisu hätte ich so zwischen 6 und 18 Monaten regelmäßig aussetzen können :zensur: . Aber die Welpenzeit war schön :D