Was denkt ihr denn, hilft vermutlich mehr? Lucy jedes mal deutlich abschirmen, wenn ich merke, da ist leichte Anspannung? So dass sie merkt, sie muss sich keinesfalls selbst "helfen". Und im Zweifelsfall Bogen laufen, den fremden Hund wirklich abwehren?
Oder wie ich es im Moment mache, möglichst lange laufen lassen, sie einen gewissen Stress aushalten lassen und erst eingreifen, wenn ich Sorge habe, es könnte tatsächlich eskalieren? Ich versuche zur Zeit, den anderen Hund möglichst wenig wichtig zu machen, also selbst auch möglichst nicht zu reagieren.
Wirklich schlechte Erfahrungen hat Lucy übrigens nie gemacht. Das habe ich wohl selbst vergeigt
. Bei Lucy war es so, dass sie als Junghund sehr desinteressiert an fremden Hunden war, bei stürmischen Hunden unsicher, im Zweifelsfall aber immer ausweichend, nie agressiv. Da Desinteresse und Unsicherheit dann langsam stärker wurden, als Lucy noch kein Jahr alt war, wurde mir von der Hundeschule geraten, so viele Kontakte wie möglich zu suchen. Und ich habe sie quasi zu jedem Hund hingeschubst, ob sie wollte oder nicht. Dann hat sie so mit knapp 1,5 festgestellt, sie kann sich die anderen Hunde selbst vom Leib halten, wenn sie deutlich genug wird. Mein zweiter Fehler war dann leider, dass ich mir dachte, ok, sie findet fremde Hunde also wirklich nur doof, und sie die kommenden etwa 2 Jahre quasi gar keinen Fremdhundkontakt hatte. Ich bin ausgewichen, habe jede belebte Umgebung gemieden und es damit sicher nicht besser gemacht. Seit letztem Frühjahr trainieren wir nun, mit etwa einem halben Jahr Pause von Spätsommer bis Ende Januar etwa.
Was ich gerne erreichen würde, ist zum einen, dass Lucy merkt, sie muss keinen Kontakt haben, den sie nicht will und wenn da wirklich was aufdringliches ist, was sie nicht an sich kleben haben mag, nehme ich ihr das ab. Zum anderen aber auch merkt, viele Hunde sind so doof gar nicht. Und da sehe ich halt, es klappt mittlerweile mit einer Reihe von "Hundetypen" ganz gut. Eben so, dass sie keinen Kontakt sucht, aber einfach desinteressiert dran vorbei läuft, auch im Freilauf.
Ich habe aber auch Sorge, zu viel zu wollen oder ihr wieder zu viel selbst zu überlassen oder dass sie doch noch eine schlechte Erfahrung macht und das war es dann endgültig. Und dadurch, dass sie ja nun insgesamt etwa 3 Jahre praktisch keinen Fremdhundkontakt hatte, neue Hunde fast immer sehr kontrolliert kennen gelernt hat, bin ich halt auch unsicher, wie weit Lucy im Zweifelsfall gehen würde. Sowohl mir als auch Lucy fehlen da gewisse Erfahrungswerte...