Ich habe mich tatsächlich auch mal wieder ein wenig im Thriller-Genre versucht.
Das erste Buch war von Mark Allen Smith "Der Spezialist". Ein durch seine Kindheit gestörter Charakter (was auch sonst), der seine berufliche Passion im Foltern von Menschen findet, um Wahrheiten für Auftraggeber herauszubekommen. Ein Sadist ist er nicht, auch wenn ihm die Qual der Menschen recht egal zu sein scheint. Bis er einen Jungen vor die Nase gesetzt bekommt und diesen zu foltern dann doch mit so etwas wie Mitgefühl oder persönlichem Berufsethos kollidiert. So gerät er selbst ins Visier von Folterern, Killern und Machthabenden.
Nichts Neues, wirklich sympathisch ist auch ungefähr niemand, aber es lässt sich leicht runterlesen.
Nächster Versuch: Lieblingskind von C. J. Tudor. Das habe ich irgendwann abgebrochen.
Darum geht es: "Eines Nachts verschwand seine geliebte Schwester Annie. Aus ihrem eigenen Bett. Das ganze Dorf ging auf die Suche. Alle befürchteten das Schlimmste. Und dann, wie durch ein Wunder, kehrte sie vierundzwanzig Stunden später zurück. Aber sie konnte – oder wollte – nicht sagen, was ihr zugestoßen war. Und auch er konnte es sich nicht erklären. Er wusste nur, dass sie nicht mehr dieselbe war. Nicht mehr seine Annie. Und er bekam Angst. Mörderische Angst vor seiner eigenen kleinen Schwester."
Ich fand es so dermaßen sachlich und irgendwie lieblos geschrieben und habe zu keiner Figur einen Bezug gefunden. Auch Atmosphäre kam für mich nicht wirklich auf. Etwas mehr Mytery und Dramaturgie wären nett gewesen. Neben irgendwie sympathischen Figuren. Die Grundidee für mein Empfinden sehr viel mehr hergegeben!
Aktuellster Versuch: Erica Spindler: Und niemand soll dir vergeben.
Es ist sehr sicher im Zuge der Me To Bewegung geschrieben worden, was Sache ist, weiß man an sich von Anfang an. Dennoch hat es mich von den drei Büchern am meisten überzeugt, die Atmosphäre und Figuren mochte ich.
Die Buchbeschreibung gibt nicht viel her: "Harmony, Louisiana: Die Polizistin Miranda und ihr Partner Jake werden zu einem schockierenden Tatort gerufen: die Leiche eines beliebten College-Professors, gefesselt und brutal zugerichtet. Die Ermittlungen führen Miranda zurück in ihre eigene Vergangenheit - eine Vergangenheit, die sie noch immer in ihren schlimmsten Alpträumen verfolgt. Als ein weiterer Mord passiert, wird Miranda klar: Das Grauen hat noch lange kein Ende. Denn die beiden Opfer haben nichts gemeinsam - außer der Verbindung zu ihr."