Beiträge von Lucy_Lou

    brauchen einen sonnigen Standort und viel Wasser

    Ich mag Pflanzen ja. Und ich muss mich so sehr zurückhalten bei so vielen Menschen. Sei es Familie, Kollegen, Freunde...
    Ja, Himmel, gebt denen halt regelmäßig Wasser, genug Licht und topft sie um, wenn sie den Topf sprengen (gut, das Stadium erreichen besagte Personen eigentlich nie). Aber wie kann man einem Lebewesen eher beim Sterben zusehen, als dem das absolut grundlegenste, völlig einfach zu gebende, zu versagen? Und da rede ich nicht mal von Dünger...
    Sorry, musste mal raus |)

    Wobei in der Hundemedizin ja mittlerweile auch richtig viel gemacht wird, was einfach sehr viel Aufwand ist. Enya ist das Stück Kiefer ja letztlich in Gießen entfernt worden. Ich hab mich über die rasierte Stelle über dem Auge an der Stirn gewundert. Ja da hat man xy-überwacht (keine Ahnung mehr wie genau, musste aber ja 100% sicher sein, was man da trifft), einen Nerv "stillgelegt". Weil derSchmerz sonst zu heftig wäre.
    Ich stand da sehr staunend...
    Dass dieses ganze Drumherum dann auch den entsprechenden Preis hat, der nicht nur: "wir nehmen da halt mal ein Stück Kiefer raus" ist, dürfte sehr selbstverständlich sein.

    Denkt ihr es wäre möglich als sitter ausgewählt zu werden, wenn man keine erfahrung nachzuweisen hat?

    Ich persönlich täte mich eher schwer damit. Aber wenn man einen extrem unkomplizierten Hund hat und du dich absolut sicher an alle Vorgaben des Hundebesitzers hältst, und der vielleicht auch eher Gesellschaft für seinen Hund sucht und jemanden für definierte Lösegänge, könnte ich mir das vorstellen. Du musst unbedingt erfragen, ob deine Sittertätigkeiten von der Hundehaftpflicht des Besitzers abgedeckt sind. Und ich habe keine Ahnung, ab wann es unter Schwarzarbeit fällt, wenn du Geld dafür bekommst.

    Spazierengehen in ca 10 Minuten mit der Straßenbahn in die eine Richtung und einen Park ca 15 Minuten Fahrt von meinem Wohnort

    geringer Bewegungsdrang (ca 2 Std Gassi am Tag mit 2x rausgehen)

    Kurz dazu. 2 Stunden Bewegung draußen pro Tag finde ich für eine Begleithundrasse völlig in Ordnung. Bei den Zitaten bin ich mir nicht völlig sicher, wie du das gemeint hast: Du willst ja vermutlich auch nicht nur um 10 Uhr auf Toilette und dann um 16 Uhr und das war es. Auch abgesehen von Erkrankungen des Hundes sind deine 2x am Tag die Möglichkeit sich zu lösen (mit jeweils Anfahrt?) zu wenig.

    Ansonsten würde ich an einen kleinen, vielleicht älteren Mix Richtung Begleithunderasse im Tierheim suchen. Das Problem ist, klein + unkompliziert und ohne größere Baustellen ist meist schnell vermittelt. Da ist es gut, du möchtest als Gassigänger im Tierheim anfangen, da lernst du entsprechende Kandidaten früh kennen, bevor sie direkt wieder vermittelt sind.

    Bei deinen Wohnverhältnissen würde ich unbedingt einen Hund wählen, den du tragen kannst. Auch mehrmals am Tag die 2 Stockwerke rauf und runter wenn nötig.

    Ich habe gerade "Kein anderes Land" von Sarah Levy durch und kann es sehr empfehlen. Eine sehr differenzierte und schwer erträgliche Geschichte eines Lebens in Israel aktuell.

    Leicht geschrieben aber extrem schwer verdaulich, fand ich. Nichtsdestotrotz wichtig für mich zu lesen. Ob es jemanden ohne persönliche Bezüge zu der Region genau so mitnimmt, weiß ich gar nicht, denke aber schon.

    Wenn sich also jemand für die aktuellen Situation in Israel über die Schlagzeilen hinaus interessiert, wärmstens zu empfehlen.

    Klingt sehr lesenswert.
    Wer es irgendwo bekommt: "Die Starken" von Kai Hermann (kennt man von: "Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo). Das Buch ist rund 35 Jahre alt und portraitiert Kinder, die sehr früh und wenig angenehm unter schwierigen Verhältnissen über die Welt verteilt "erwachsen" werden mussten und das Erwachsenenalter dabei teilweise nie erreicht haben. Es war eine Weile in unserem Bücherbüdchen, ich habe es nur kapitelweise zu lesen geschafft. Es gibt auch ein Kapitel über einen palästinensischen Jungen zur Zeit der Intifada dort und dabei auch Interviews mit israelischen Jugendlichen. Hat mir sehr eindrücklich erklären können, warum man heute dort steht, wo man steht. Beide Seiten.

    Und heute habe ich tatsächlich mal ein Buch in einem Rutsch durchgelesen: "The Couple Next Door" von Shari Lapena. Es hat fast mehr etwas von einem Kammerspiel und wirklich sympathisch ist kein Charakter, aber es hat mich wahnsinnig gefesselt.
    Story: Ein Paar feiert Abends mit viel Alkohol bei seinen Nachbarn, das Baby bleibt alleine Zuhause direkt nebenan, überwacht vom Babyphone und halbstündlichen Besuchen. Plötzlich ist das Baby weg.
    Das Buch besteht fast nur aus dem Innenleben der Personen, was sie denken und fühlen, der allwissende Erzähler sagt nie etwas Falsches und doch passt ganz viel nicht zusammen. Jeder der recht wenigen Protagonisten könnte es gewesen sein, das Baby getötet oder entführt haben. In der Mitte des Buches kommt ein Twist (den man sich vielleicht denken konnte), aber die wahren Hintergründe entblättern sich erst nach und nach.


    Und etwas ganz anderes: "Plötzlich Shakespeare" von David Safier. Ich mag seine Bücher einfach. Sehr leichte Kost, ja, aber man muss ja auch mal einfach mitschmunzeln können und die Situationskomik trifft sehr meinen Geschmack. Story: Rosa ist unglücklich verliebt in ihren Ex, der in wenigen Tagen eine andere Frau heiraten wird. Sie wird von einem Zirkus-Hypnotiseur in einen früheres Ich versetzt, um herauszufinden, was wahre Liebe ist, vorher darf sie nicht wieder zurück in ihren Körper. Das frühere Ich ist Shakespeare, der wenig angetan davon ist, seinen Körper mit einer Frau zu teilen, die ihn in noch mehr Schwierigkeiten bringt, als er ohnehin schon hat (vor allem in Liebesdingen).
    Den Autor kennt man vermutlich am ehesten von Mieses Karma oder Miss Merkel. Ich hoffe, "Die Ballade von Max und Amelie" taucht irgendwann mal in unserem Bücherbüdchen auf...

    der Tourismusverband

    das ist der große Punkt, kam ja hier auch immer wieder. Da erkundigst du dich vor Ort, bekommst Wandervorschläge vom Tourismusverband, machst eine gut aussehende Rundwanderung und dann stößt du auf eine Weide mit Rindern. Und ist ja nicht wie im Flachland, wo du halt einfach den Feldweg unterhalb gehst oder durch den Ort ausweichst (nicht dass es da freilaufende Rinder gäbe), aber in den Alpen hast du dann diesen einen Weg und fertig. Und "fertig" ist man ja durchaus, wenn man so als Urlaubs-Wanderer schon 3 Stunden unterwegs war und dein Ziel nur noch eine Stunde entfernt ist vs alles wieder zurücklaufen.
    Ich mache ungefähr alles lieber, als mit meinen Hunden durch freilaufende Rinder spazieren! Ich wäre absoluter Fan von Sperrungen für Hundebesitzer und ganz klarer Kennzeichnung, welche Wege gefahrlos begangen werden können. Und ich kann mir auch absolut nicht vorstellen, dass da die Bauern das Problem sind. Tourismusverbände + Urlauber, die meinen alles darf. In den französischen Alpen gibt es zig Verbotsgebiete für Hunde (komplett, auch angeleint, einfach verboten). Ist Naturschutz, nicht wegen Weidetieren. Aber gehen tut das. Wenn man als Tourismusverband da Stellung beziehen würde.

    Wir sind ja auch häufiger mal auf Turnieren und nehmen nach aller Möglichkeit das Wohnmobil dafür mit. Da haben sie Platz, da sind sie entspannt und aufheizen tut sich das auch um Längen weniger als ein PKW.

    Wenn das nicht möglich ist, ist es eben ein abwägen, bzw. ich sehe es ja auch bei anderen. Viele haben bei Freiluftveranstaltungen ein PopUp-Zelt dabei, Hunde sind darin angepflockt (diese Erdhaken mit Radius bis kurz vorm Zelt), angeleint mit am Campingstuhl, in der Box, die durchaus auch abgedunkelt, oder im Auto.

    Nur mal meine Hunde: Smilla findet so Veranstaltungen interessant, beguckt sich eine Weile alles und pennt dann. Die kann man irgendwo am Erdhaken andocken, die dreht nicht auf, kommt gut zur Ruhe etc.
    Joey dagegen geht mittlerweile sogar freiwillig in die Box, der Trubel stresst sie.
    Enya ist nicht verträglich genug, um sie mitten im Trubel an längerer Leine halt einfach dabei zu haben.
    Lotta ist ähnlich wie Joey, der tut es sehr gut, sie vom Trubel etwas abzuschirmen.
    Peaches dagegen ist ähnlich wie Smilla: die kommt gut zur Ruhe, ist absolut nett zu allem und kann einfach angeleint beim Menschen sein.

    Es ist einfach sehr individuell. Ich glaube aber fest, sehr vielen Hunden tut es gut, ihren Rückzugsort zu haben, an dem sie einfach entspannen können. Wir sind da mit einem Wohnmobil in einer extrem komfortablen Lage, aber gerade, wenn die Sonne nicht scheint, sehe ich auch kein Problem, die Hunde stattdessen im Auto zu lassen. Oder in einer Box im PopUp-Zelt. Im Normalfall ist so ein Turniertag ja eine Mischung aus vielen Eindrücken, Arbeit und kurzen bis mittellangen Spaziergängen. Bei uns jedenfalls. Den Rest der Zeit pennen die (hoffentlich) eh.

    für Arbeitsfreude, Konzentration und Eignung des Welpen

    noch kurz dazu. Jede Rasse bringt ja so ihre Baustellen mit, die Turnier-Ambitionen im Wege stehen können. Beim Aussie z.B. eine mögliche recht hohe Außenfokussiertheit oder beim Sheltie eine mögliche zu große Sensibilität. Wenn man sich Elterntiere anschaut, würde ich daher nicht nur auf "sportlich-motivierbar", sondern auch auf Nervenstärke achten und ob Außenreize recht gut ausgeblendet werden können, wenn gefordert. Und auch da spielt die frühe Förderung mit rein: meine Lotta ist ein arges Sensibelchen, ihr hat sehr geholfen, kleinschrittig in immer stressigerer Umgebung freudig-fokussiert auf die Arbeit und / oder entspannt bleiben zu können.
    Gut, das Problem wird der durchschnittliche Beagle aus deinem Anfangspost vermutlich nicht mitbringen, aber an "soft skills" sowie diesbezüglichen Baustellen hat vermutlich jede Rasse so ihre eigenen.

    Das Problem hat man bei Shelties auch, wenn man gerne sportlich aktiv sein möchte. Arbeitslinien gibt es nicht und nur wenige Züchter machen aktiv Sport mit ihren Hunden (und falls, haben sie idR ihr eher festes Hundesportklientel, an das sie abgeben).
    Nach meiner Laienerfahrung mit eigenen und anderen Shelties, ist es eine Mischung aus dem, was die Elterntiere mitgeben und einer frühen Förderung ab Welpe an.

    Die Frage ist ja, was will man erreichen im jeweiligen Sport. Wählt man eine Rasse, die grundsätzlich gut motivierbar ist, gerne mit dem Menschen zusammenarbeitet, bestenfalls gerne spielt, etwas Fokus mitbringt und man selbst wählt als Sport etwas, das nicht völlig konträr zu den Anlagen ist (also z.B. nicht Schutzhundesport mit einem Sheltie), dann dürfte es mit früher Förderung für viel gemeinsamen Spaß im Sport bei den allermeisten Rassevertretern reichen. Auch auf Wettkampf-Niveau, wenn man keine Weltmeisterschaften anstrebt.
    Ich kann ja nur vom Sheltie reden, da hatte ich schon recht unterschiedliche "Arbeitseinstellungen" des Hundes, beim Züchter diesbezüglich gefördert wurde keiner von ihnen und wirkliche Sport-Eltern hat da auch keiner. Dennoch ist Hundesport auf Turnier-Niveau problemlos mit allen möglich (gewesen). Ich denke, das gilt auch für andere Rassen, die grundsätzliche Freude an gemeinsamer Arbeit mit dem Menschen mitbringen.