Beiträge von Lucy_Lou

    Ich hatte ja überlegt, bei der Herbstleserunde mitzumachen, wollte aber abwarten, welches Buch und bin froh, mich dagegen entschieden zu haben...

    Jemand vielleicht Interesse an einer großen kleinen winterlichen Leserunde? =

    Klar, immer :smile: Also auch mit Winter als Thema, oder Weihnachten?

    Wäre ich dann auch dabei, wenn es nicht in die Richtung geht, wie das herbstliche Buch.
    Für mich eins der Weihnachtsbücher überhaupt (halt von Kind an und es ist ein Kinderbuch): "Hilfe, die Herdmanns kommen". (Und als Winterbuch: "Frederick" von Leo Lionni). Erwachsenen-Weihnachtsbücher kenne ich gar nicht. Bin gespannt auf die Vorschläge =).

    Ist etwas OT, aber gibt es denn beim Pferd eine klare "Hackordnung" und falls ja, wofür? Als lauffreudige Weidetiere müssen die ja nun keine Grashalme verteidigen. Damit bleibt ja an sich nur: du bist fremd und damit per se erstmal suspekt oder der Faktor Sexualpartner.

    Menschen, denen Macht an sich etwas bedeutet, denken da sicher breiter gefächert und haben sehr viel mehr Mittel. Und mein Verdacht, sie stülpen es dann gerne mal anderen Arten über.

    Gibt es beim Pferd tatsächlich mehr Hierarchie als beim Hund? Und falls ja, warum? So evolutionstechnisch gesehen, macht es ja höchstens Sinn, wenn es um Erfahrung geht in "Führungspositionen" und weniger, wer die dickeren Hufe hat. Dass manche konfliktsuchender sind als andere mal außen vor. Und manche eher hochfahren. Und manche eher nach vorne eskalieren. Und andere sehr friedlich ihr Ding machen. Ich habe nur Schafe, keine Pferde, da gibt es, gerade bei Neuankömmlinen, diese Typen aber auch. Mit wirklicher Rangordnung hat das aber nichts zu tun.

    Für mich ist beim Hundesport gucken wie schnell man ist (oder was auch immer man je nach Sportart halt schaut) kein Wettbewerb, sondern nur ein schauen wie der Trainingsstand ist, bei einem training das man für den Hund macht.

    Also weißt wenn ich aufm Platz bin und rechts sehe das marie ihr Hund das Kommando schneller oder korrekter ausgeführt hat als meiner, ist das für mich kein Wettbewerb. Wenn ich meine Zeit stoppe und der Hund von Kai aus meiner Gruppe 2sek schneller war, ist das für mich kein Wettbewerb.

    Was denn dann :ka:? Ok, es ist Ansporn, Marie zu fragen, wie sie xy trainiert hat, so dass der Hund es besser versteht / schneller ausführt. Und dann gibt man sich mehr Mühe, damit der Hund das beim nächsten Mal auch zeigt.
    Das ist auf Turnieren aber auch nicht anders...

    Und wenn Zeit gestoppt wird: zeig mir den Menschen, der im Training (!!) nicht versucht, sehr schnell zu sein, falls da eine Stoppuhr im Spiel ist. Das finde ich einfach etwas realtitätsfremd zu glauben, dann wäre es Mensch völlig egal.
    Und wie "korrekt" ein Kommando ausgeführt wird, da wird mir Marie wohl Recht geben, muss verglichen werden samt Standard, was denn nun korrekt ist.

    Letztlich geht es im Turnier ums gleiche wie im Training: eine gute Zusammenarbeit, einen freudig arbeitenden Hund und eine Ausbildung, die dazu führt, dass der Hund möglichst gut versteht, was er tun soll. Dazu neue Herausforderungen (=Trainingsansätze) durch die Richter (nicht immer der gleiche Trainer) und sehr viele Menschen zum Austauschen.

    Im Agi ist es sicher mittlerweile eine Riesen-Maschinerie. Auf unserem letzten Hoopers-Turnier war die erste Aussage der Richterin zur Begrüßung: seht den Parcours als unverbindlichen Vorschlag und habt Spaß xD
    (Dass man Qualis für die nächstöhere Leistungsklasse sammeln muss, sehe ich aber positiv, sonst hast du da ja pures Chaos mit noch nicht dafür bereiten Hunden)

    Und ich bleib dabei: dem Hund ist das völlig egal, ob es ein Training auf einem fremden Platz ist oder ein Turnier... Sofern der Hund wirklich Spaß hat, den Sport toll findet, ein tolles Wochenende hatte... dem ist doch wumpe, ob es da am Ende ein Ranking gibt.
    Aber zumindest im Hoopers findet man sonst nicht so viele Begeisterte an einem Ort zum Zusehen und Austauschen.

    Gleiches Thema beim Gassi gehen, man kriegt die irre schnell dazu nichts anderes mehr zu machen, als am Rockzipfel hängen, aber deshalb kann man trotzdem nicht alles erlauben.

    Falls du einen Rat möchtest, ist ja nicht völlig OT: belohne nicht zu hochwertig, freundliches Schwarz-Weiß. Bei denen reicht ja schon ein kurzes "raus da", "Warte", "Ran"wie auch immer. Und sofort wieder umschalten auf ein freundliches: Prima,mach-dein-Ding.
    Ich finde Border Collies noch deutlich schlimmer in dem Punkt, aber Shelties neigen ja auch sehr dazu, "Aufgaben" anzunehmen. Und Belohnungen toll zu finden. Und sind nicht die selbständigsten Hunde auf diesem Planeten.
    Das erste, das ich bei meinem Border gelernt habe: keine Beschäftigung auf Spaziergängen (und das ist ein Show-Teilchen). Klare Ansagen, freundliches Lob, fertig.
    Bei Shelties hast du vlt. weniger dieses: Aufgabe draus machen, dafür mehr: prima, mir nimmt jemand alles ab und ich krieg sogar noch Kekse / Spiel dafür. Aber Rockzipfel und ständiges Anbieten kriegst du bei diesen Hütehundtypen in ungefähr einem Spaziergang rein und nur langsam wieder raus. Kann man sich zu Nutze machen (tu ich auch bei automatischer Umorientierung), aber man muss bei dem Hundetyp sehr aufpassen damit. Dafür schenken sie einem Vieles, das bei anderen Rassen sehr viel schwieriger wäre.

    Diese, ich nenne es mal Unselbstständigkeit bei Problemlösungen ist für mich aber typisch Sheltie.

    Finde ich tatsächlich im Vergleich zu meinen anderen Hunden auch. Wobei ich das gar nicht so schlimm finde, ich pusche lieber mehr, als zu sagen: so nicht. Und ich glaube, das ist auch Teil ihrer sehr einfachen Alltags-Erziehbarkeit.
    Mit meinen Shelties fördere ich das aber gezielt, also Anbieten belohnen, Clickern, Mutigsein belohnen... Aber die sind schon alle eher ein wenig: vielleicht mag sich ja jemand anders um das Problem kümmern und sonst gibt es genug Tolles alternativ auf der Welt... Andersrum: sie gehen halt nicht in jeden "Konflikt" <-- was es im Alltag auch wieder einfacher macht.

    Super motivierbar finde ich Shelties aber schon und auch sehr vielseitig belohnbar. Futter finden meine alle toll, Zusammenarbeit auch, Spielie oder einfach ein Yipieh-Mensch, der sich freut. Nur dieses: wenn es "schwieriger" wird, sich ein Problem/Gegenwind auftut, trotzdem weiter machen, das bringen sie nicht so mit.

    Was mich an der Ausgangsfrage wie ein kleiner Stachel so ein wenig piekst: kann man die Trennlinie zwischen just for fun und Turnier wirklich ziehen im Hundesport?

    Wann immer man etwas trainiert, hat man ein Ziel. Und das ist bei ungefähr allem außer "lebensrettende Grundkommandos" ja Spielerei. Auch Tricks clickern. Den Hund auf Baumstämmen balancieren lassen.
    Oder Dummy-Training für Retriever z.B. Ja, das macht dem Hund Spaß, es entspricht seinen Anlagen. Das tut aber vieles im Hundesport je nach Hund, je nach Sport.
    Und dann kommt man automatisch an den Punkt: der Hund findet es toll, der Mensch diese Zusammenarbeit (und das Brennen des Hundes dafür) ebenso. Dann klappt hier und da etwas nicht, ein guter Trainer zeigt, wie man es verständlicher für den Hund machen kann. Mehr Herausforderung, mehr Aufgaben bewältigen, als Team wachsen.
    Man tauscht sich aus mit Gleichgesinnten, man trainiert zusammen, man ist dankbar für neue Ideen und das geht auf Turnieren schlicht sehr gut!

    Wenn man Turniere verbietet, müsste man an sich auch Freizeitsport verbieten, so meine steile These. Auch da geht es um das Erreichen von Zielen, das Meistern von Aufgaben und schauen, wie andere das hinbekommen.

    =)