Hilft dir vermutlich nur bedingt weiter, aber hast du deinen Welpen mit 8 Wochen mit seinen Geschwistern interagieren sehen? So ein 10 Wochen alter Welpe schläft nicht 22 Stunden am Tag und beschäftigt sich die restlichen 2 Stunden ruhig, vor allem kein Terrier. Die spielen durchaus recht ausdauernd und erkunden die Welt. Mit seinen Geschwistern wird der defintiv deutlich mehr als ein nur paar Minuten am Tag gespielt haben.
Hat dein Hund freies Spiel mit passenden anderen Hunden? Kann der draußen auch einfach mal nur Welt entdecken (z.B. an langer, leichter Schleppleine)?
Du schreibst, die Mutter deiner Freundin hat die Schwester von ihm. Wie klappt das Spiel denn zwischen den beiden?
Beiträge von Lucy_Lou
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klingt es ja aber, als wäre da einfach sehr viel verboten
Das ist ja bei so einigen ein gängiges Denken: wenn man nicht viel kontrolliert (auch als "Machtdemonstration zu Übungszwecken" nenne ich es mal), kannst du die wichtigen Dinge auch nicht verbieten/kontrollieren. Hab den Eindruck, es gibt noch genug Hundetrainer, die das propagieren. Und dass es funktioniert, wenn der Hund irgendwann kaum noch was tut, was nicht explizit erlaubt wurde, joa...
Ein situativer Abbruch dagegen, so dass der Hund ihn als solchen versteht, dürfte aber kaum zu allgemeiner Hemmung oder gar erlernter Hilflosigkeit führen. Selbst bei meinen Shelties nicht... Lotta darf ungefähr alles und ist mit ihren 7 Monaten gerade ziemlich ... -ich weiß was lustig ist-... unterwegs. Dennoch wird kein Katzenfutter geklaut, keine Vögel gejagt und wenn ich Schluss sage, ist Schluss
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Je nach Hundetyp sieht ein "ich mein das so" sicher unterschiedlich aus. Aber muss nicht im Mindesten etwas mit permanentem Deckeln oder alles kontrollieren zu tun haben oder damit, dass man nicht sehr viel mehr lobt als tadelt. Und gerade situative Umorientierung bietet jemandem wie mir (der tatsächlich um Längen lieber Freiraum lässt und lobt) sehr gute Möglichkeiten. Daneben hat ein: so und das ist die Grenze / das ist NoGo! fair und nachvollziehbar, bestimmt keinen Hund zur Folge, der sich kaum noch was traut. -
Abbruch klappt nicht, also gibt es eine Strafe.
Verstehe ich tatsächlich nicht. Dein Hund reagiert nicht auf einen Abbruch (der was ist?), dafür auf Strafe (die was ist?)
Ist gar nicht irgendwie böse gemeint, nur ein großes Fragezeichen in meinem Kopf.
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höflich desinteressiert
So kenne ich die meisten Border Collies, wobei desinteressiert in "bleib weg" umschlagen kann. Also, ich kenne die meisten Border Collies nicht als "sehr interessiert an Kontakt" und manche sind bei plötzlich aufgezwungenem Kontakt:
auslösbar
Mehr im Sinne von "situativ reaktionsschnell", im Normalfall aber sicher nicht im Sinne von ernsthaft zubeißen.
Und gerade die Situation: man läuft schon eine Weile zusammen und der Border nähert sich von sich aus und beißt dann zu, empfinde ich als völlig untypisch Border
Schutztriebig oder territorial kenne ich Border eher gar nicht, wenn dann eher die Richtung: du nervst!!!! Stör mich nicht!!!
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Ich finde den Thread ja (mittlerweile) recht interessant.
Was ist der Unterschied zwischen Sportkommando und Alltagskommando? Verwendet ihr da nicht das selbe Sitz, Platz, Fuß?
Nein
. Sitz, Platz und Fuß nutze ich im Alltag gar nicht (im Sport allerdings auch nur im RO, das ich nicht sonderlich ambitioniert betreibe, und für die BH, die halt blöderweise für so einiges Voraussetzung ist).
Sämtliche Sport-Kommandos machen im Alltag keinen wirklichen Sinn und im Alltag ist es so ziemlich rein ein Super! - So nicht! + Umorientierung. Eher Grundregeln und dazwischen dürfen die Hunde tun, was sie wollen. Dazu "auf die Seite", "Hopsi", "Warte", "kannst du auch etwas leiser bellen?" , "Hunde!!"
So grob das sind unsere Alltagskommandos...Und wie kann man sich einen Alltag mit Hund vorstellen der fast gar keine Kommandos kann?
s.o. Meine Hunde können sehr viele Kommandos (insb. Enya), aber die wenigsten davon im Alltag
Seit ich mit Cali so arbeite, mit ihr so umgehe zeigt sie mehr und mehr Eigenständigkeit (logisch) und ich finde man sieht auch mehr und mehr ihren Charakter. Sie entfaltet sich mehr, sozusagen. Sie wird wieder frecher, hat mehr eigene Ideen und Überlegungen
Freut mich für sie

Das kommt dann halt auch raus, wenn jemand sagt, der Hund darf beim RR nur mit gesenktem Rute und hängenden Ohren zu dir kommen, alles andere wäre dominant und gehört gestraft.
. So etwas gibt es noch?kommt ne Strafe hinterher
Ich tu mich mit dem "Strafe hinterher" immer so schwer
. Hast du sicher nicht so gemeint, aber scheint mir ein sehr menschliches Konzept zu sein, das ja sehr viel Einsicht in vergangenes Verhalten erfordert. Ist nicht wissenschaftlich korrekt, ist mir auch klar, aber ich für mich nenne es grundsätzlich "Abbruch aktuell gezeigten Verhaltens mit dem Zweck, Ansprechbarkeit wieder herzustellen"Meint vermutlich nichts anderes als bei dir, aber ich kenne genug Hundehalter, die meinen, der Hund versteht es, wenn er den Rest der Strecke Fuß laufen muss, Abends seine Kaustange nicht bekommt oder die nachfolgende Nacht im Wohnzimmer schlafen muss statt im Schlafzimmer (und ähnliches).
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Ich hab mir da ehrlich noch nie Gedanken drüber gemacht, aber interessantes Thema.
Bei mir sind es wohl in der Hauptsache zwei Seiten derselben Medaille, die mein Hundetraining prägen (ich rede da von Sport (Hoopers, Agi und just for Fun RO), nicht von Alltag, da haben wir kein gezieltes Training).
Mein erster Gedanke, wenn irgendwas nicht klappt, ist immer: ok, war zu schwer, helfe ich was mehr oder gehe einen Schritt zurück. Klappt es immer noch nicht, wechseln wir zu einer Übung, die sicher klappt und Spaß macht. Ich denke tatsächlich nie, der Hund hört schlecht zu oder hm, ja was? Mich ärgern will er ja sowieso nicht. Und falls ihm mal was keinen Spaß, ist es an mir, den Spaß zu wecken oder mich zu fragen, warum er einen schlechten Tag hat. Den hat jeder mal.
Die Kehrseite davon: ich bin im Sporttraining relativ Konfliktscheu (vor allem auch schwierigeren Übungen gegenüber
) und neige dazu, meine Hunde auch dann zu loben, wenn sie es nur so halbgut gemacht haben. (Wie oft ich von meiner Agi-Trainerin schon gehört hab: "Nein, die bekommt jetzt keine Belohnung dafür"... "Aber sie hat sich Mühe gegeben und das war doch schon gar nicht schlecht." ... "Sie kann das besser! Und sie soll merken, dass es die Belohnung nur für "besser" gibt!"
So ungefähr...)Und so allgemein verlasse ich ungerne unsere Komfortzone, was aber wenig Sinn macht, wenn man weiter kommen will
.So ein wenig mehr Ehrgeiz täte vermutlich gut...
(Auf Turnieren hätte ich dagegen gerne etwas mehr Gelassenheit
, wird aber langsam besser) -
Sie passt nicht in mein Rudel.
Weil? Sie ist 9 Wochen alt...
ansonsten das hier:
Warum hast Du den Hund genommen aus so einem wie Du sagst furchtbaren Haushalt? Verstehe ich nicht
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und sehr auf ein stabiles Wesen achten. Sie meinte viele Showshelties wären nervlich nicht so gut beisammen.
dass sie nur wenig ausstellt und ihr viele Shelties auf Ausstellungen zu nervös und unruhig sind.
Ich sehe den Zusammenhang einfach nicht. Es ist völlig legitim, nicht gerne auszustellen, wenn man dennoch züchten möchte. Dann macht man das zwingend nötige und fertig.
Aber was will sie mit der Aussage "Show-Shelties = oft schlechte Nerven" vermitteln? Es gibt nichts anderes als "Shelties", keine "Show-Shelties" als Linie oder so
Das sagt halt Null über kaum ausgestellte Shelties aus (wie ihre?)
Falls ihre Shelties da total souverän mit sind, könnte sie ja auch zeigen, es geht anders
. Also, ich sehe den Zusammenhng einfach nicht zwischen: "man stellt (gerne) aus = Nervenwrack" versus "ich mach das nicht = mein Hund ist halt nervenstark, also mach ich das nicht" 
Vielleicht habe ich es auch völlig falsch verstanden

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viele Showshelties
Was meint sie damit?
Es gibt keine Arbeitslinie bei Shelties.
Oder meint sie damit, sie stellt nicht mehr als nötig aus? Was überhaupt nicht schlimm ist, tät ich auch nicht, würd ich züchten.
Aber klingt ein wenig so nach Ausflüchten, mit Antibiotika und andere züchten halt "Show".
Ich will das nicht schlechtreden, gar nicht! Nur rein aus diesen beiden Aussagen halt...
Die Verwandtschaft hat nichts schlechter als B Hüften
Meiner Erfahrung nach, wertet kaum wer aus. Bis auf Züchter und Sportler halt. Und wer unten durch fällt, zeigt man ja nicht. Noch mal: will nichts schlecht reden und C beim Sheltie, da mögen Züchter mehr zu sagen können, muss ja nicht dramatisch sein. Mich irritiert nur etwas, das auf Antibiotika zu schieben.
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ich persönlich halte nichts, wirklich überhaupt gar nichts von Strafe.
Ich glaube, es hat viel damit zu tun, was man unter Strafe versteht. Für Menschen, die sich da nicht erst mit 4 Lernquadranten auseinandersetzen und so.
Ich hab noch den Text im Ohr: Junghund baut tagsüber Mist, Frau erzählt das Abends ihrem Mann, der bestraft dafür den Hund.
Fragt mich nicht, wo ich das gelesen habe, aber es hat sich eingebrannt. Das ist ein Stück weit die menschliche Definition von Strafe. Du hast geklaut, whatever, wirst du hinterher für bestraft. Angemessen, versteht sich... (wenn auch mittlerweile keine Hände mehr abgehackt werden).
Ich erlebe es in meinem Umfeld allerdings auch noch erschreckend oft, dass dem Hund unterstellt wird, er hätte eine "Strafeinsicht". Er weiß wofür, er zeigt ein schlechtes Gewissen (als wäre der durchschnittliche Hund ein Masochist), man zeigt ihm seine "Schandtat" etc.Für mich hat ganz unwissenschaftlich "Strafe" tatsächlich etwas mit "das ist dein Vergehen, sehe es ein, das ist die Strafe dafür zu tun". Dass das lerntheoretisch nicht so ist, weiß ich auch. Aber das besetzt den Begriff bei Hunden vielleicht so negativ, nicht nur für mich.
Vielleicht hilft es Menschen, die sich mit dem Begriff schwertun, stattdessen von "Feedback" zu reden, unmittelbarer, situativer Kommunikation. Die verstehen Hunde sehr gut, das sind sehr soziale Lebewesen. "Was du jetzt in diesem Moment machst, finde ich nicht in Ordnung", sagen Hunde untereinander sich ständig. "Bestrafen" tun die sich aber nicht. Und sobald Hund sich zurücknimmt, ist wieder alles in Ordnung.