Beiträge von Lucy_Lou

    Ach so, da es ja auch um Geschlechter-Kombis geht: Ich hatte einige Jahre lang die Kombi kastrierter Rüde (Grisu) + unkastrierte Hündin (Lucy) und irgendwann 2. unkastrierte Hündin dazu, Smilla, noch später dann Joey.
    Grisu erwachsen war nur sehr bedingt hundeverträglich und auch im Rudel nie einfach. Die einzige, die er im Erwachsenenalter wirklich mochte, war Joey. Auch wenn es für mich immer Management war (gerade die ersten Wochen bis Monate nach Welpeneinzug, auch Enya hat er ja noch miterlebt, die fand er ganz kacke :fear: ), hat er in meinen Augen doch profitiert. Sonst hätte er gar keinen Hundekontakt mehr gehabt. Und mit Joey war er letztlich wirklich herzig :herzen1: . Aber die kann man eigentlich nur mögen =)

    Was ich sagen wollte: am Geschlecht würde ich es weniger festmachen, wie es harmoniert, sehr viel mehr am (passenden) Typ Hund.

    Hier leben 5 unkastrierte Hündinnen (3 Shelties, ein Border, ein Aussie). Ich profitiere da sicher von den Rassen (und Aussie Joey, die extrem nett und souverän ist), es ist insgesamt sehr harmonisch.

    Spielen: aktuell Peaches (Sheltie, 3,5 Jahre) viel mit Kleinteil Lotta (Sheltie, 7 Monate) und auch Enya (Border, 4 Jahre) mit Kleinteil Lotta. Ist Maulrangeln, aber auch Zerrspiele (vor allem Lotta und Enya) sowie Rennspiele (vor allem die beiden Shelties).

    Sheltie Smilla (fast 10 Jahre) spielt nicht wirklich mit den anderen und hält sich allgemein eher raus, wird aber von absolut allen hier mit viel Respekt behandelt.
    Aussie Joey (8 Jahre) spielt mit den anderen Hunden eher nicht mehr (kurz rumalbern mal). Sie fühlt sich sehr erwachsen mittlerweile :rollsmile:

    Kontaktliegen: das tut Joey dagegen gerne, mit allen Hunden, die das mögen (insbesondere Lotta, teils auch Peaches). Enya liegt manchmal Kontakt mit uns Menschen, will beim Schlafen aber eher Abstand. Smilla exakt auch so.

    Zickig: wenn Enya läufig ist, ist sie ganz allgemein gereizter, merkt man sehr Außenreizen, Sport, Fremdhunden... gegenüber. Unter den Hunden bekommt es situativ nur Joey ab, ist kurzes Angezicke, das sonst nicht stattfindet und mit Ende Läufigkeit auch wieder vorbei ist. Zu den Shelties ist Enya allerdings auch dann grundsätzlich nett (auf die passt sie allerdings auch allgemein auf, nimmt sie dafür wenig Ernst, Smilla ein wenig außen vor).

    Brauchen sie es? Ich denke, jeder Welpe / Junghund hat hier immer sehr davon profitiert! Ich auch, die Jungspunde können sich so viel abschauen, erspart mir Erzehungsarbeit, aber auch die Interaktion miteinander fand ich einfach Gold Wert bei meinen jungen Hunden. Auch die sehr unterschiedlichen Charaktäre, mit denen sie eng Kontakt haben.
    Bei Peaches glaube ich wirklich, sie braucht das. Sie kommuniziert und spielt und sucht Nähe. Auch auf Spaziergängen (wobei sie nicht der sicherste Hund auf diesem Planeten ist und gerade die Großen ihr da auch viel Sicherheit geben)

    Smilla braucht das nicht, es scheint sie aber auch nicht zu stören und jeder hier nimmt sie ernst.

    Joey glaub ich eher auch, sie braucht das, sie mag und sucht die Nähe und ist extrem sozial!

    Enya braucht es sehr sicher nicht! Auf der anderen Seite sind Fremdhunde für sie zu 100% völlig überflüssig und im Rudel spielt sie und kommunziert viel. Ich finde es gut für sie, dass sie im Rudel lebt, auch wenn es für sicher auch ok wäre, mit mir auf einer sonst komplett einsamen Insel zu leben xD

    Lotta ist halt erst 7 Monate, noch genießt sie es eh: spielen, kuscheln und souveräne Begleiter auf dem Spaziergang.

    Ressourcen: Die Shelties kennen nur sehr bedingt Ressourcen-Denken, Futternapf-teilen würden aber auch die nicht feiern (allerdings eher nur stressig schneller fressen, wobei hier jeder seinen Napf hat und fertig. Im Aufbau beim Welpen von mir moderiert!).
    Bei Enya dürfen Peaches und Lotta an den Napf, die anderen beiden nicht. Sie würde knurren.
    Kaukram und Spielzeug liegt hier immer zur freien Verfügung rum und wird nicht als Ressource gesammelt und verteidigt, ist also völlig entspannt. Aber ich glaube, das ist auch dem geschuldet, dass es keine begrenzten Ressourcen hier sind. So wirklich ein Ressourcen-Denken hat hier aber keiner.

    Wäre ich Besitzer des Rotti Trios in Italien, ich würde sie nicht weiter leben lassen!

    Ich finde so Sichtweisen immer einfach, so lange man nicht selbst betroffen ist. Auf der einen Seite: Ja, vor allem, wenn da kein 100% ausbruchssicheres Gelände geschaffen wird.
    Auf der anderen Seite liebst du deine Hunde und sagst zumindest über Hund z (neben x und y), der stand mit Sicherheit nur daneben, der würde niemandem ein Haar krümmen.
    "Töte einfach mal auf Verdacht alle"... weiß nicht.

    Ich finde es tatsächlich etwas interessant, dass sie nicht direkt getötet wurden durch die Polizei/Jäger, sondern sogar mit Spielzeug in einem geräumigen Zwinger untergebracht wurden. Ich hätte vermutet, in Italien gibt es zumindest weniger bürokratische Hürden.

    Wir haben grundsätzlich einen sehr entspannten Hund, der gut zur Ruhe kommt. Das ist alles nicht mit Druck passiert, sondern mit sehr viel Spaß und Freude am Training.

    Wobei sich das komplett beißt mit "ohne feste Platzzuweisung läuft der uns 12 Stunden permanent hinterher" :???:

    Ruhe trainieren müssen macht mich auch schon stutzig, wenn ein Hund Zuhause abschalten kann, tut der das.

    Ist euer Hund nun grundsätzlich entspannt Zuhause oder nicht?

    Alleine zum Tierwohl sollte man dieses Verhalten wohl unterbinden. Stichwort Ruhe

    Wenn die Decke aber halt zur Zeit nur Stress ist und der Hund da auch nicht zur Ruhe kommt, machst du damit ja nichts besser :ka:

    Dein Hund ist wirklich 12 Stunden am Stück in Alarmbereitschaft und kommt von alleine gar nicht zur Ruhe? Das klingt wirklich extrem ungut.

    Wir haben im Verein einen Schäfer-Mix, der ebenfalls nur in einem bestimmten, abgesicherten Setting arbeiten kann. Wir bieten keinerlei Gebrauchshundesport an, aber Longieren hat für Hund und Halterin eine schöne Grundlage geschaffen. Nach Absprache wäre auch RO möglich bei uns (geht ja angeleint und zur Not gehen die anderen Teams so lange vom Platz).
    Haben wir ebenfalls im Hoopers, eine Hündin, die zumindest mit so einigen Hunden nicht kann. Ist natürlich "fortgeschritten", wenn der Hund ohne Leine mitmacht, aber auch da ist es bei uns kein Problem, wenn die anderen dann halt vom Platz gehen so lange.

    Ich denke, ist eine Sache der Absprache, die mit dem Schäfer-Mix haben bei uns auch sehr vorsichtig angefragt, ob "so ein Hund" überhaupt was mitmachen darf. Aber umsichtig geführt muss das kein Problem sein. Ich würde an deiner Stelle in Vereinen einfach mal nachfragen, was die sich vorstellen und umsetzen können bei euch :smile: .

    Sie ist rassetypisch sehr aktiv und neugierig. Sie springt auf, sobald sie irgendetwas hört, will immer dabei sein. Das darf sie auch, aber dabei soll sie bitte in ihrem Bereich bleiben. Wenn sie könnte, würde sie in jede geöffnete Schublade oder Schrank schauen. Mit dem Deckentraining haben wir erreicht, dass sie ihren Platz hat und weiß, dass sie genau dort bleiben soll.

    Hm, aber der Sinn der Decke ist doch, dass der Hund dort entspannt. Oder in euerm Fall mehr, dass er euch einfach nicht "nervt"?
    Falls ersteres das Ziel ist, läuft das ja gerade sehr schief und wird mit jedem Mal, wenn ihr ihn dazu zwingt, noch schlechter. Mehr Stress, mehr "ich will eigentlich nur hier weg".

    Und gerade wenn euer Hund euch gerade meidet, wäre ein entspanntes Miteinander im Alltag da nicht vielleicht ein Ansatz?

    Und ist das wirklich so schlimm, wenn der Hund mal mit in den Schrank schaut? Meiner Erfahrung nach (mit Hunden, die keinerlei Decken- oder Boxentraining im Alltag kennen), merken die Hunde sehr schnell, was spannend ist und was nicht. Und wenn die zum 5. Mal auf gefaltete T-Shirts geschaut haben, machen die das nicht unbedingt auch noch ein sechstes Mal.

    Ich mein, ist euer Leben, euer Alltag und wenn du den Hund gerne irgendwo parken magst (ich weiß ja auch nicht, von welcher Zeitspanne wir da reden, vermutlich eher situativ?), ist das natürlich eure Sache. Aber dann würde es in der aktuellen Situation ggf. schon viel Stress rausnehmen, wenn ihr stattdessen ein Kindergitter nehmt und im Flur/Nebenzimmer kann der Hund sich dann den Platz suchen, den er mag.

    (Ist übrigens nicht so, dass ich das gar nicht verstehe. Wenn ich das Bett frisch beziehe, mache ich die Schlafzimmertür normalerweise zu, weil es sonst mindestens 5x so lange dauert xD . Die Hunde finden kaum etwas toller, als gegenseitig "Geist" zu spielen, sich in den Laken zu wälzen oder das als lustiges Zerrspiel anzusehen... Manchmal ist es aber auch zu schön anzusehen, um sie nicht dabei zu haben :herzen1: )

    Aber wo genau sind eigene Entscheidungen vom Hund im Alltag gut? Nenn mir bitte ein Beispiel, damit wir hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Ja, vielleicht wirklich Äpfel mit Birnen :ka: . Zumal ja nicht jeder so viele problematische Verhaltensweisen zeigt wie Arielle, wenn man ihn machen lässt. Oder nicht alle Hunde innerhalb eines Rudels unfähig sind, Dinge selbst zu klären.

    Beispielsweise haben meine Hunde gerade die freie Entscheidung, ob sie mit wem interagieren wollen, wo sie liegen, ob sie auf etwas herumkauen wollen (hier sind Kalbshufe zur freien Verfügung), ob sie pennen oder Welt beobachten wollen. Das sind für mich alles keine schlechten Entscheidungen und komplett ihre Sache.

    Oder auf dem Spaziergang gleich dürfen sie schnüffeln, miteinander interagieren, eigentlich, was immer sie wollen. Außer wen belästigen (Wild oder Mensch/Hund). Abgesehen davon ist alles freie Entscheidung.

    Vielleicht redet man da gerade aneinander vorbei oder du beziehst dich nur auf Hunde, die unangeleitet extrem oft am Tag "Problemverhalten" zeigen?

    Meine Hunde treffen die allermeiste Zeit jedenfalls keine schlechten Entscheidungen.