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Hier arbeiten mittlerweile alle TÄ und TK in der Region mit dem bfs-financial-service zusammen:
Teilzahlung bringt mehr Service und mehr Umsatz für die Tierarztpraxis | VET-MAGAZIN.de
Das entlastet die Praxen von der "dem Geld hinterherrennerei" und ein TA kann das tun, was ein TA viel lieber tut, als Mahnungen und Co zu schreiben, nämlich Tieren helfen. Meine Pferde-TÄ (die ja nicht vor Ort kassieren kann), rechnet mittlerweile nur noch über die ab, weil sie schon einiges erlebt hat, andere bieten das an, wenn Tierhalter die Rechnungen nicht adhoc bezahlen können.
LG, Chris
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So sieht es aus.
Ganz großes Problem: bei schlechter Bonität läuft auch nichts über die BFS. Das heißt, Menschen mit Einkommen, die halt nicht auf einmal 1000 Euro auf der Kante haben, die können sehr bequem und ohne Risiko über eine Ratenzahlung ihre Rechnungen begleichen.
Problem gibt es einfach bei Leuten, die eben kein Einkommen haben. Da läuft auch nichts mehr über BFS. Das heißt: nur Bares ist Wahres.
Und die Dreistigkeit mancher Menschen kennt einfach keine Grenzen. Ich bin von Natur aus jemand, der immer das "Gute" im Menschen sucht. Ich muss sagen, wie heftig mir Patientenbesitzer schon ins Gesicht gelogen haben ohne den Hauch eines schlechten Gewissens, das muss man vielleicht erstmal mal erlebt haben, um es zu glauben. Da heißt es "Geld ist kein Problem" oder "tun Sie ALLES" - und am Ende heißt es dann bei Abhoung " ja ups, Portmonee vergessen" "ja so teuer? Das hat mir ja keiner gesagt" "Meine EC-Karte ist kaputt" "Achso und ich dachte, ich kriege eine Rechnung". Überraschung. Was die armen Helfer da teilweise vorne an der Rezeption abfangen müssen, verdient eigentlich einen Orden.
Was noch hinzu kommt ist ja, dass viele Menschen aus einer niedrigen Bildungsschicht (ich sage jetzt bewusst nicht Hartz 4 Empfänger, denn natürlich kann es immer zu Umständen im Leben kommen .....) sich ja auch bei Anschaffung einfach NULL Gedanken machen. Da wird halt der billige Kofferraumwelpe gekauft, oder es muss halt unbedingt ein Frenchie oder ein Mops von ebay sein, weil die sind ja so süß. Und wenn dann der Welpe plötzlich für 1000 Euro intensiv stationär wegen Parvo behandelt werden muss, oder der Mops mit 1,5 Jahren plötzlich die erste Gaumensegelop braucht, ne Patellalux und Allergien entwickelt, der Frenchie plötzlich für 2000 Euro an der Bandscheibe operiert werden muss oder der übergewichtige Kater plötzlich ne Penisampu braucht - dann ist das auch für den Tierarzt einfach der absolute worst case!!!! Und natürlich sind viele der Probleme auch noch hausgemacht. Ich sagte ja schon, ich versuche immer das Gute im Menschen zu sehen, aber dafür ist mein Verständnis irgendwo begrenzt. Da könnte man sich auch sehenden Auges vor die Bahn werfen .... Man kann sich doch nicht ein Tier - oder mehrere - anschaffen und dann hoffen, dass halt alles gut geht? Und wenn das nicht der Fall ist, dann ist natürlich immer wer anders schuld. Der Verkäufer, der einen über'n Tisch gezogen hat, der empathielose Tierarzt, der nicht umsonst behandeln will oder, oder, oder ...
Ich kann auch nicht in den Supermarkt gehen, den Einkaufswagen voll packen und sagen "zahle ich irgendwann, aber nicht jetzt". Ich weiß der Vergleich hinkt, aber man muss doch auch sehen, dass Kliniken und Tierärzte keine Banken, sondern wirtschaftliche Unternehmen sind. Es ist auch eigentlich gar nicht deren Aufgabe sich darum zu kümmern, wie ein Halter seine Rechnung bezahlt. Man sollte also wirklich dankbar sein, wenn der Tierarzt einem entgegenkommt und sogar noch Ratenzahlung anbietet.
Ich kenne übrigens keinen Tierarzt oder Klinik, die nicht zumindest eine Notfallbehandlung durchführen. Aber manchmal braucht es einfach im Anschluss eine intensivere Behandlung oder eine lebensrettende OP. Und die kostet Geld. Wenn ich mir Tiere halte, dann muss ich irgendwie dafür sorgen, dass ich im Notfall Geld auftreiben kann - wie interessiert den Tierarzt nur wenig (Familie, Sparkonto, Versicherung, Kredit ... da kann ja jeder schauen, was in seinem persönlichem Umfeld realisierbar ist). Ich spreche hier nicht von unrealistischen Summen, die hier teilweise genannt wurden. Aber mit 1000-2000 Euro komme ich ja zumindest schon mal ein Stück weit. Und wer 2000 Euro beim Tierarzt anzahlt, der wird bei höher liegenden Rechnungen sicherlich auch Unterstützung der Klinik/Praxis erhalten, da ja "guter Wille" schon bewiesen wurde. Auch Tierärzte sind Menschen - aber eine gewisse Verhältnismäßigkeit muss schon gegeben sein.
Und man muss ja auch mal sagen alleine was Kliniken teilweise umsonst an Wildtieren und Fundtieren behandeln - die Kosten tauchen so schnell nirgendwo auf, weil es keinem in Rechnung gestellt wird. Wir haben an einem durchschnittlichen Tag (je nach Saison) manchmal bis zu 4-5 Igel, genauso viele Tauben, Wildvögel, Kaninchen, Hasen, Mäuse. Gleiches für Tierheime - häufig gibt es dort ja auch nochmal "vergünstigte" Preise. Da wird also Arbeit geleistet, die mehr oder weniger ein Null- oder Minusgeschäft ist. Und die Ausstände, die Kliniken durch die schlechte Zahlungsmoral mancher Besitzer haben, die liegen locker im 6-stelligem Bereich und höher!
Also muss sich eine Klinik auf jeden Fall über gewisse Mechanismen absichern. Und dazu gehört nun mal auch sofort Barzahlung/EC-Zahlung. Und Ratenzahlung nur bei entsprechender Bonität. Das hat nichts mit Empathielosigkeit oder mit Geldgier zu tun, sondern gewissermaßen etwas mit Existenzsicherung.