Ja bitte, liebe TE, nimm dir die ganzen wirklich guten Ratschläge zu Herzen.
Der Vorgänger von Ben, Joey, war zwar kein Gebrauchshund aber ein Herdenschutzhund-Mix, auch aus dem Tierschutz.
Er war bis er so ungefähr 3 Jahre alt war, recht unauffällig. Auch lieb und brav und verspielt was meine Kinder und deren Besucher anging, unkompliziert mit anderen (auch fremden) Hunden - alles schick soweit.
Das hat sich sehr schnell geändert, als er "erwachsen" wurde. Mit uns Menschen innerhalb der Familie blieb er unkompliziert und ein ganz toller Mitbewohner, mit Sam und Jimmy unseren anderen beiden Hunden auch, die waren ein Dreamteam. Mit den Pflegis und mit lange bekannten anderen Hunden ebenfalls, auch mit allem, was noch ein Welpe war, war er ganz großartig.
Aber - er war absolut spaßbefreit, was halbwegs erwachsene Femdhunde betraf. Wie gesagt, nicht von Anfang an und er hatte wirklich sehr sehr viel Kontakt mit allen möglichen Hunden, als er Jung war. Aber gegen die genetische Vorprogrammierung kann man nicht "anerziehen". Und man sollte auch tunlichst nicht anfangen mit "das machen die unter sich aus" - eben weil sie das dann auch machen und das - z.b. im Falle unseres Joey - sehr unschön für den anderen Hund geendet hätte (und hat, denn ein einziges mal war ich zu langsam). Er war kein irrer Killer, der sich einfach mal eben so auf andere Hunde gestürzt hat - aber er hat klar und deutlich gezeigt, dass er an fremden Hunden sowas von überhaupt nicht interessiert ist, eigentlich hätte das ein blinder mit dem Krückstock erkennen können.
Da aber viel zu viele HHs immer noch denken, dass erwachsene Hunde das ja sicherlich unter sich klären und die unbedingt ja nur mal miteinander "Spielen" müssen, oder "Hallo" sagen oder sich "sozialisieren" sollen (und was es da an wirren Begründungen noch so alles gibt) gabs da mehr unschöne Begegnungen als mir lieb waren. Ich hab dafür gesorgt, dass es für ihn nix zu klären gab, er blieb bei mir und ggf hab ich den "Tutnix" sehr vehement vertrieben - bevor er es selber versucht hat. Da war (und bin ich bis heute) auch sehr spaßbefreit.
Für unsere Besucher (egal ob Erwachsene oder Kinder) die er noch nicht kannte, gab es regeln - für ihn und für die Besucher. Da war und blieb er auf seinem Platz und keiner (!!!!) hat ihn da in irgendeiner Weise gestört. Das hat ganz gut funktioniert aber das haben wir lange trainiert und geübt.
Meine Kinder sind mit vielen unterschiedlichen Hunden aufgewachsen, das hat mir natürlich immer das Handling etwas erleichtert, weil sie von Anfang an gelernt haben, dass ein Hund kein Spielzeug oder Kuscheltier ist sondern ein Lebewesen, das auch mal ganz andere Vorstellungen haben kann und das auch deutlich machen kann. Die konnten mit allen meinen Hunden auch mal durch den Garten toben oder miteinander Kuscheln oder Spiele spielen - aber unsere Besucherkinder nicht. Das lief bei uns sehr dosiert und rundrum beaufsichtigt ab. Obwohl grade Joey sehr gut mit Kindern konnte. Trotzdem musste er eben auch mal rein, wenn die Kids im Garten mit Freunden Federball gespielt oder Fußball gekickt haben oder ähnliches - denn da hätte es schon passieren können, dass er mal in das Gewusel und Gekicher "Ordnung" rein bringen wollte.....ich habs nie ausprobiert.
Liebe TE, such dir einen guten Trainer/Trainerin, die euch hilft, (Einzeltraining!) guck ruhig auch mal auf einem Hundeplatz vorbei und schau zu, mit dem hübschen Mädel könnt ihr da auch sicher eine tolle Beschäftigung finden, die euch und dem Hund spass macht und euer Mädel sowohl kopftechnisch als auch körperlich auslastet - dann muss man auch nicht mehr soviel Bällchen werfen (wurde ja schon angesprochen, dass das eher hochpushed, erklärt habens ja schon einige Vorschreiber warum). Hier im Forum findest du auch alle möglichen Arten, was man so alles mit Hund machen kann - von Nasenarbeit über Rettungsarbeit, Obidience, Agi,THS, Zughundesport.....mir fällt gar nicht alles ein, was es da gibt. Ich hab mit allen meinen Hunden Mantrailling gemacht, auch mit Ben werd ich wieder einen Kurs machen und ich schnupper (ist das schon ein Wortspiel?) mit ihm derzeit ins Dummytraining rein und ein bisschen Agi gibts auch. Ich mach das noch nichtmal aus Ehrgeiz um irgendwann mal aufm Treppchen zu stehen sondern einfach nur, weils mir und vor allem dem Hund spass macht und ich mir selber was gutes tu. Ich muss mir dann nämlich nicht mehr so viel Kopf über das Thema Auslastung machen - nach jedem Training ist Ben nämlich rundrum zufrieden und glücklich und total gechilled. Also genau das, was man ja immer gern möchte und sich so vorstellt.