Also ich muss eher sagen dass in den Vereinen in denen Obi gemacht wird, die UO um einiges schlechter ist als in den IPO Vereinen in denen ich war.
Beim Obi muss der Hund nicht so eng laufen, darf auch mal weg schauen, muss keinen mega Ausdruck haben...
Das ist jetzt aber völliger Unsinn.
Da könnte ich auch sagen "in den Vereinen, in denen IPO gemacht wird ist die UO deutlich schlechter".
Denn, die Hunde laufen nicht ordentluch, bedrängen so, dass die HF fast über ihre Hunde drüberstolpern, laufen grösstenteils zweispurig, die HF rudern mit den Armen, als wollten sie crawlen, gucken tun die wenigsten Hunde, und Ausdruck ... Ja wer es schön findet, dass die Hunde hysterisch-hektisch hechelnd mit ausgerenkter Wirbelsäule und Vorderbeinen in der Luft rudernd neben den HF herhoppeln und dann auch noch rumgauntschen ...
Bei allen BH Prüfungen, die ich im Laufe der Jahre hier in der Umgebung gesehen habe, wurden die wirklich guten UOs fast ausschliesslich von Obi Hunden gelaufen.
Vereinzelt hat sich mal ein IPO Hund druntergeschmuggelt. Aber wenn, dann konnte man genau sehen, wo der trainierte.
War aber bei den Obi Hunden nicht nennenswert anders.
In beiden Sparten gibt es einige wenige Trainingsmöglichkeiten, wo man richtig gutes Training bekommt. Und viele, viele mittelmässig bis rundheraus schlechte Möglichkeiten.
Ich wollte mit meiner damals jungen Hündin BH bei einem mir völlig fremden Verein laufen. Kannte die nicht, war auch weiter weg, und bereits anderer Verband, also sonst keine Berührungspunkte. War ein reiner IPO Verein. Und zwar einer von der Sorte,bei denen die Leute weit über Vereinsprüfungsniveau hinaus trainieren und zumindest bis aud Dt. meisterschaften gingen. Das wusste ich zum Glück nicht, da ich im IPO nur ein paar ganz wenige der absolut bekannten Grössen vom Namen her kenne.
Ich also hingefahren, um mit dem Chaos dort etwas zu trainieren, uns vorzustellen etc. nach dem Training fragte ich, ob ich mit meiner anderen Hündin noch trainieren könne .... Antwort war "ja klar". Da sonst keinTraining mehr war, hatte ich den Platz für mich. Und dann auch immer mehr Zuschauer.
Hinterher kam das Kommentar einer HF, die seit Jahren mit verschiedenen Hunden auf Meisterschaften lief "das war das perfekteste Fuß, das ich je gesehen habe".
Bei einer BH Prüfung , bei der ich PL war, lief ein Obi Hund, der Rest IPO Hunde, rsp. Bei der IPO Gruppe trainierend. Richter war ein langjähriger IPO Hundeführer. Am Ende der Vorführung des Obi Hundes kam als Kommentar des Richters in Richtung IPO Leute bei der Besprechung "ihr habt doch jemanden, der weiss, wie man einem Hund eine absolut perfekte Fußarbeit beibringt, warum nutzt ihr das nicht?"
In beiden Sportarten ist es schlicht so, dass über 90% der Leistungen egal jetzt in welcher Übung Vereinsniveau nicht übersteigt. Und vereinsniveau ist idR nicht wirklich hoch. Was meint ihr, warum ich immer sage, dass der grösste Teil der heute bei einer BH vorgestellten Hunde bei korrekter Bewertung nicht bestehen würde?
Wenn man wirklich Vergleiche ziehen will, dann muss man auf einer Ebene vergleichen.
Eine Uta Bindels und eine Sandra Rohrer, ein Peter Scherk und ein Andreas Rumold, die nehmen sich da nichts. Was da den Unterschied ausmacht, das ist der Stil der Vorführung, nicht die Perfektion in der Ausführung.
Und der Stil ist eine Frage des persönlichen Geschmacksempfindens.
Was stimmt ist, dass man sich im Obedience dahingehend etwas geändert hat, dass ein direkter körperlicher Kontakt nicht mehr so gewünscht ist. Zu Yanta's Zeit war die Einstellung noch "wenn zwischen Hund und HF auch nur ein Lichtstrahl durchgeht, ist der Hund zu weit weg".
Heute ist es in Obi eher so, dass es eher toleriert wird, wenn der Hund etwas Abstand hält als wenn ein Hund offensichtlich Körperkontakt hat und teilweise sogar in leichter Schieflage läuft, um Anlehnung zu haben. Wobei der Abstand, wenn man in die höheren Gefilde möchte, je nach Grösse des Hundes auch nicht so gross sein darf. Also mehr als 2-3 Finger Abstand bei einem "grossen" Hund ist da auch ....
Bei kleineren Hunden ist das ein bischen anders. Mein 29cm Zwerg kann gar nicht so dicht laufen, die Gefahr, sie zu treten wäre da einfach zu gross. Aber auch da gilt max. Eine Handbreite.
Das Weggucken, kenne ich v.a. Aus dem IPO. Gut, die Sterngucker können ja von der Kopfhaltung her nicht viel anders. Aber prinzipiell soll das ja nur eines simulieren ... Aufmerksamkeit.
Aber generell ist es auch da so ... Es kommt auf das Niveau an. Und je nach Niveau wird es genauso toleriert oder nicht, wie es beim IPO je nach Niveau toleriert wird oder nicht.
Der gravierende Unterschied ist der Stil der Vorführung. Da wird im Obedience eher ein unaufgeregter, ruhiger, konzentrierter Stil bevorzugt, im IPO eher ein etwas dynamisch aktiver Stil.
Und was einem da besser gefällt, ist Geschmacksache.
Ich wage zu behaupten, dass man von einer Uta Bindels und einem Peter Scherk nicht hören würde, die Fußarbeit einer Sandra Rohrer und eines Andreas Rumold seien weniger perfekt als ihre eigenen Fußarbeiten. Und umgekehrt. Denn interessanterweise stelle ich immer wieder fest, dass man auf der höchsten Ebene sehr genau weiss, welche Leistungen und welcher Trainingsaufwand hinter dem Erreichten steckt - egal in welcher Sportart und egal in welchem Stil vorgeführt wird. Was man von HF, die oft genug nie über Vereinsniveau hinauskommen, häufig nicht unbedingt sagen kann. Da ist es oft so, dass man das, was man nicht so kennt und schätzt, gern runterredet. V.a. wenn man auf der einen Seite grosse Vorbilder hat und auf der anderen Seite nur das Standard-Vereinsniveau kennt.