Hi,
kommt darauf an, worum es geht. Und v.a. was Du möchtest.
Ich habe inzwischen an genug Seminaren (Agi, Obedience, Clicker, .... ) sowohl mit als auch ohne Hund teilgenommen.
Beides hat seine Vorteile und seine Nachteile.
MIT Hund:
Vorteil:
- man kann mit seinem eigenen Hund trainieren, ggf. eigene Probleme direkt angehen
Nachteil:
- man muss sich ständig auf seinen Hund konzentrieren und bekommt dadurch deutlich weniger vom gesamten Seminar mit als wenn man ohne Hund dabei ist
OHNE Hund
Vorteil:
- man ist unabhängig, kann sich voll auf das konzentrieren, was der Seminarleiter sagt
Nachteil:
- eigene Probleme kann man zwar ansprechen, aber da der Seminarleiter nicht die Möglichkeit hat, das Problem in Natura zu sehen, seine Tipps können also nur allgemeiner Natur sein, aber nicht speziell auf euch zugeschnitten.
Bei Clickerseminaren kommt es mE darauf an, für was das Seminar ausgeschrieben ist und was Du machen möchtest.
Für einen reinen Anfängerhund, der noch überhaupt keine Erfahrung mit Clickertraining hat, ist ein Clickerseminar mE nicht wirklich so sinnig. Zunächst mal muss dieser Hund konditioniert werden. Ok, dafür kann er dann gleich als "Vorführhund" dienen für das Thema "Konditionieren des Hundes". ABER! wenn der Hund kein junger, neugieriger Welpe ist, sondern ein durchaus auch noch junger "Cross Over", dann wird dieser Hund höchstwahrscheinlich innerhalb von 1-2 Tagen mit dem ganzen Trubel drumrum nicht unbedingt kapieren, dass er derjenige ist, der beim Clickertraining aktiv wird. Kann natürlich durchaus sein, dass das gut funktioniert. Kommt in dem Fall auf den Hund an.
Ich bin inzwischen auf jeden Fall soweit, dass ich sage, wenn ich kein spezielles Problem habe, von dem ich mir von dem Seminarleiter Hilfe rsp. Ratschläge erwarte, ziehe ich es bei Clicker- und Obedience-Seminaren vor, ohne Hund daran teilzunehmen. ME nimmt man da mehr vom Seminar mit. Denn innerhalb von 1-2 Tagen kann man mit seinem eigenen Hund gar nicht so viel trainieren, dass das wirklich nen Unterschied macht.
Bei Agi-Seminaren kommt es auf das Thema an. Ich habe mal bei einem Seminar zum Thema "Aufbau des Junghundes, v.a. Zonen und Slalom" ohne Hund teilgenommen. Und das trotz der Tatsache, dass einer meiner Hunde ein Zonenproblem hat. Mit Hund, na ja, innerhalb von 1 Tag verändert man keine verhunzte Kontaktzone. Und mir ging es darum, zu erfahren, wie derjenige welche Seminarleiter die Zonen aufbaut. Da hätte mich ein Hund, den ich entweder ständig an der Leine habe und deshalb auch auf ihn aufpassen muss, oder den ich immer wieder wegbringen und holen müsste, eher gestört.
Bei Seminaren zum Thema "Führtechnik" sieht die Sache wieder anders aus. Man kann da durchaus auch sehr viel ohne Hund lernen. Rein dadurch, dass man dabei lernen kann, die Fehler der HF zu sehen und dies dann hoffentlich auch auf sich anzuwenden. Oder zumindest soweit verinnerlichen, dass man dann sagen kann "oh da war doch noch was". Gerade bei Anfängern fände ich es sinnvoll, wenn sie sich bei Seminaren bsp. im eigenen Verein dazusetzen würden, beobachten und zuhören, was der Seminarleiter den einzelnen HF zu ihren Fehlern erklärt. MIT Hund ist das dagegen immer sehr schwierig.
Also, der langen Rede kurzer Sinn. Es kommt immer drauf an, was Du im Endeffekt mit diesem Seminar erzielen willst. Geht es Dir um die Behebung eines eigenen Problems, dann ist die Teilnahme mit Hund sinnvoller. Geht es Dir "nur" um Wissenserweiterung, dann ist es sinnvoller, ohne Hund teilzunehmen.
Viele Grüße
Cindy