Beiträge von GilianCo

    Und das bringt genau was, wenn Problemwölfe jetzt schon nicht geschossen werden, weil die Jäger 1. keine Lust auf Wolfsjagd haben, 2. hohe Strafen fürchten müssen falls sie den falschen Wolf erwischen und 3. um Leib, Leben und ihre Familien fürchten müssen, wenn sie den Wolf schießen würden?


    Das ist definitiv ein Knackpunkt, den ich nicht unwesentlich finde, wenn dann Menschen, die sich für Naturschützer und Tierschützer halten, tatkräftig Jäger bedrohen, Ansitze zerstören etc. und das medienwirksam, zudem noch weiter bedrohen - das scheint ja in Teilen wirklich so weitreichend zu sein, dass auch die Jäger, die grundsätzlich dafür wären, auch den Wolf zu hegen, sich nach und nach zurück ziehen, und sich dem verqueren, und überzogenen Weltbild dieser Menschen beugen, die scheinbar vom Wolf und von ihm verursachten Probleme einfach in keiner Weise betroffen zu sein scheinen.


    Sondern es geht um ein Tier, was WIR hier ausgerottet und vertrieben hatten und das auf natürlichem Weg wieder zurückgefunden hat. Ein Tier was lästig war und wo es den Luxus gab, lange Zeit ein Leben ohne ihn zu führen. Wie war das "Die Natur findet immer ihren Weg..."!? Was ist denen denn vorzuwerfen außer das man das Tier nicht abschießen darf aktuell?


    Genau das. Es ist ein großer Beutegreifer ohne (!) eigene Feinde. Der an Weidetiere geht. Der absolut nicht so scheu ist, wie manche leider immer noch behaupten, weil sie seine Intelligenz absolut unterschätzen, obwohl sie sie bejubeln. Ich werfe diesen Menschen auch vor, dass auch sie mit zweierlei Maß messen, und damit beileibe nicht besser sind als jene Menschen, die eine Regulation des Wolfes befürworten.


    Und mein Vorwurf an die "Wolfskuschler" ist nicht eine ominöse Wiederansiedlung, sondern die konsequente und hartnäckige, ideologiegetriebene Romantisierung eines hochintelligenten, anpassungsfähigen Beutegreifers. Durch rabiate Lobbyarbeit traute sich fast keiner in den Behörden und Ministerien mehr, diese Sicht zu hinterfragen. Lange, entscheidende Jahre nicht. Dieses "och-wie süß"-Syndrom verhindert seit dem Auftauchen der ersten Wölfe in D eine rationale, langfristige Beurteilung der Lage und gesteuerte Entwicklung des Bestandes hin zur langfristigen Akzeptanz. Das tut den Weidetierhaltern nicht gut, das tut der Kulturlandschaft nicht gut, das tut konfrontierten Menschen nicht gut - und ich prognostiziere, das wird den Wölfen langfristig aber sowas von nicht gut tun, dass mir ganz schwach wird. Weil ich trotz allem gern den scheuen Wolf als Bereicherung unserer ausgedünnten Fauna wieder in D hätte.


    Danke, danke, danke..... mir reicht da gerade ein Danke unter dem Beitrag selber nicht aus :)


    Aber heute ist nicht mehr jede Familie Selbstversorger und jedes tote Schaf ein Grund für den Hungertot der menschlichen Gesellschaft.


    Und das macht den Tod von 10, 15 Schafen eines Schäfers dann akzeptabler? Nur, weil er nicht nur seine eigene Familie damit ernährt? Weil es noch andere Fleischquellen gibt, die der Wolf (noch) nicht bedroht?



    Ich finde die Entwicklung zu einer artgerechteren Nutztierhaltung gut! Ohne wenn und aber und auch wenn noch nicht weit genug fortgeschritten (aber das ist ein anderes Thema!). Aber man kann sich ja nicht nur die Rosinen rauspicken und entscheiden, was einem gerade von Nutzen ist. Man möchte artgerechtere Tierhaltung, dann muss man auch mit möglichen potentiellen Gefahren leben, auch wenn es die lange Zeit nicht gab.

    Aber sobald es an den Geldbeutel geht, ist Tierschutz ganz schnell nebensächlich. Und aus der Argumentation heraus verstehe ich die Fürsprecher des Wolfes. Der Wolf ist sicherlich finanziell und emotional für einige ein großes Problem. Das möchte ich in keiner weise klein reden!!! Ich will wirklich nur erklären, warum ich die Argumente beider Seiten irgendwie nachvollziehen kann. Mit welcher Begründung sind einige Tiere es wert geschützt zu werden und andere nicht?


    Anders herum wird doch ein Schuh daraus. Man möchte artgerechtere Tierhaltung. Und die Entwicklung geht da (in Teilen) durchaus in eine richtige Richtung. Nun kommt der Wolf. Und der wird uneingeschränkt geschützt. Mit welcher Berechtigung hat der Wolf mehr Recht auf Schutz als die Weidetiere? Denn genau DAS ist ja die aktuelle Lage - ich darf Zäune Bauen, HSH halten, aber nicht überall, Untergrabschutz einsetzen, aber nicht überall, ich darf den Wolf, der meine Tiere bedroht NICHT bejagen - fragt man dann Fachleute, was man tatsächlich machen kann, um die Weidetiere bestmöglich zu schützen, bekommt man die Antwort - Aufstallung. Sprich, man wird, will man sein Tier bestmöglich schützen, im Grunde dazu gezwungen, die gewünschte Haltung (zum Beispiel 24/7 Weidehaltung) dahingehend wieder zu beschneiden, und die Tiere zu ihrem eigenen Schutz mindestens nachts aufzustallen, weil der Wolf uneingeschränkten Schutz genießt, Zäune und HSH nicht ausreichen, und die Weidetiere dennoch bestmöglich geschützt werden sollen. Ergo sorgt der Wolf dafür, und das wird meines Erachtens noch mehr werden, dass die artgerechte Tierhaltung eher wieder zurück gebaut wird, weil der Schutz der Tiere nur so "optimal" möglich ist. Traurige Konsequenz.


    Aber du darfst bitte nicht abstreiten, dass es durchaus Gruppierungen gibt, die sich genau das wünschen.


    Auch hier sollte man dann auch bitte die Frage mit beleuchten, WARUM. Denn wenn ich diese ganzen Diskussionen bezüglich Weidetierschutz und Wolfsschutz lese, dann stelle ich, wie so viele, immer wieder fest, dass die Fronten von Beginn an verhärtet sind. Und dass man dann irgendwann, auch aus Frust, ganz klar äußert, dann sollen sie doch bitte einfach alle Wölfe wieder abknallen - selbst wenn das nicht meine Ansicht ist, aber ich kann die Beweggründe für eine solche Aussage mittlerweile nachvollziehen. Und das leider besser, als jegliche Aussagen darüber, dass dieses Tier uneingeschränkt geschützt gehört.


    Mal davon ausgehend, dass die Gesetze es erlauben und es gesellschaftliche Akzeptanz fände - wie realistisch ist eine 24/7 Weideschützung durch Jäger für ALLE Nutztiere in Deutschland, damit ein Wolf nie wieder zum Jagderfolg käme!? Und was für Auswirkungen hätte die permanente Präsenz von Waffen auf Fluchttiere, die eingezäunt sind?


    Es gibt, und das haben BEIDE Seiten denke ich durchaus schon eingeräumt, keinen 100 % Schutz. Wenn dieser aber sinnvoll sein soll, dann muß er eben an den betroffenen Weiden erfolgen, und nicht irgendwo.



    Und ja, wenn man langfristig keine gerissenes Weidevieh möchte und es gar nicht erst zu der Wolfserkenntnis kommen lassen will, dass Weidetiere leichte Beute sind, wird man präventiv einen sehr hohen Aufwand betreiben müssen, den ich als absolut unrealistisch einschätzen würde.

    Der Aufwand ist im Zweifel gar nicht so hoch. Im Zweifel kommen die Tiere, je nach Möglichkeit, einfach in einen sicheren Stall, und fertig. Gut, ist dann leider wieder weit, weit weg von artgerechter und schöner Tierhaltung - aber sicherer. Da muß man halt irgendwann wählen, ob man lieber "artgerecht" mit ausreichend Verlusten oder möglichst "sicher" möchte....


    Wenn ein Jäger ein angefahrenes Reh findet, darf er es von seinem Leiden erlösen. Auch bei einer Fledermaus würde man, ginge man den offiziellen Weg, schnell ein okay erhalten. Ein Wolf muss langsam verrecken, selbst wenn es Tage dauert. Da trauen sich die UNBs nämlich nicht einmal mehr, wie beim Beispiel der Fledermaus, eine Sondererlaubnis auszustellen. Übrigens auch kein aus der Luft gegriffenes Beispiel...

    Und während man es bei Fledermäusen meist unbürokratisch macht und das auch okay ist für die UNBs traut sich das niemand beim Wolf, weil da die Hetze los geht und durchgegriffen wird, selbst wenn man eben im Sinne des Tieres gehandelt hat.

    .... und wenn so etwas passiert, also beispielsweise ein bereits bekannter Wolf überfahren wird, folgen auf Social Media im Zweifel die tränenreichen, emotional triefenden Nachrufe auf diesen speziellen Wolf inkl. fleißigen Verfluchtens des Menschen, der so böse ist, dass er das auch noch gut findet .....

    Kann ich Dir nicht sagen, weil ich, auch wenn sich in mir etwas gegen Abschuss als einzig wahre Lösung sträubt ja nicht der Meinung bin, dass uneingeschränkt geschützt werden muss.


    Genau DAS ist aber ja das größte Problem, was wir bis jetzt mit dem Wolf haben, dass er immer noch uneingeschränkten Schutz genießt....



    Die wenigsten Jäger haben Lust auf Wolfsjagd zu gehen, erst Recht nicht nachdem man sie bedroht, beschimpft und ignoriert hat, das Problem eskalieren hat lassen und sie dann Kammerjäger spielen sollen....


    In einigen Regionen wurden nicht wenige Ansitze zerstört.... und auch wirklich massiv bedroht. Wenn der Wolf dann geschossen werden DARF, wird das sicherlich durch diejenigen Extremisten, die das um jeden Preis verhindern wollen, noch lustig werden, befürchte ich....



    Ich wäre deshalb für Sterilisieren einer bestimmten Anzahl ohne den Bestand mit Abschuss zu regulieren.

    Bestandsregulierung hätte man damit, check. ABER der Nachteil daran ist, dass man die Wölfe, die bereits gelernt haben, dass Fast Food (eingezäuntes Nutzvieh) die energiesparendere Nahrung ist, werden ihre Strategie sterilisiert sicher nicht ändern....

    Aber wäre es nicht sinnvoll die Wölfe auf andere Arten zu vergrämen? Für den Lerneffekt wäre dies sicherlich sinniger. Sprich Wolf merkt, an die Weide gehen bedeutet unangenehmes, eventuell sogar ein Schmerz durch ein Gummigeschoss. Wenn ich Wölfe erschiesse sehe ich darin nicht unbedingt einen Lerneffekt für ein Rudel. Das müsste dann natürlich möglichst flächendeckend geschehen in Verbindung mit besseren Zäunen.


    Am Ende soll ja auch SINNVOLL geschossen /entnommen werden. Sprich die Tiere, die bereits WISSEN, dass die Weiden viel praktischer sind als die Rehe im Wald. Man WEISS ja nach bereits erfolgten Entnahmen, das diese genau den gewünschten Effekt haben (rgendwo, ich weiß auswendig gerade nicht mehr wo, wurde ein Problemwolf geschossen, die restlichen Wölfe kannten noch keine Weidetiere, und plötzlich waren die noch vorhandenen Wölfe genau so "scheu" und vorsichtig in der Nähe von Weiden und Co, wie man es sich wünscht, und haben sich auf die Rehe beschränkt. Ergo - Vergrämen alleine reicht eben auch nicht aus.


    Wer nicht sofort vehement ohne jeglichen Einwand für Abschuss ist wird von einigen automatisch mit dem Etikett Wolfskuschler versehen (und umgekehrt).


    Ich würde, ohne zynischen Unterton, und ohne irgendwelche Häme, gerne wissen - WO wäre denn ein "Vorteil", bzw. der Sinn darin, den großen Beutegreifer weiter so uneingeschränkt zu schützen, wie es bis jetzt der Fall ist? Diejenigen, die für eine irgendwie geartete Regulierung plädieren, begründen das ja auch recht umfangreich, daher drängt sich mir die Frage tatsächlich gerade auf.


    Mal eine blöde Frage: Würden die Wölfe lernen, dem Menschen aus dem Weg zu gehen wenn man tote Wölfe (zb nach Unfall) wieder im Revier ablegen würde?

    Nach einer Untersuchung dürfte der Kadaver ja ordentlich nach Mensch riechen.

    Würden Sie da eine Verbindung herstellen, sich zukünftig eher fernhalten?


    Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass das tatsächlich einen vernünftigen Sinn macht. Ich glaube, dass ein gezieltes Management am Ende sinnvoller wäre, als tatsächlich tote Wölfe dann "auszulegen". Wissen tue ich tatsächlich nicht, ob das was bringen könnte - kann es mir aber nicht so richtig vorstellen.

    Letztendlich würde es einfach ausreichen wenn man an Weiden ansitzt, dann lernen die ruckzuck dass Vieh keine gute Idee ist. Sicherlich verhindert man auch damit keine 100%, einfach wie bei jedem Raubwild eine Mischung aus Bejagung, Aufstallen und technischen Herdenschutz. Je nach Gegebenheiten passt man das ganze dann an, mancherorts gehen hohe Festzäune und HSH, da brauchts dann wenig Bejagung, anderswo sind Zäune schwierig, da muss dann vermehrt bejagt werden. Funktioniert bei allen Raubwildarten und ausgerottet wurde noch nichts.

    Ich würde denken, dass das auch mehr bringt, als "Wolfssichere Zäune", weil wir ja schon an verschiedenen Punkten waren, wo klar war, dass es das Optimum sowieso nicht gibt. Vernünftige Zäune UND Management wäre nach meinem Empfinden der sinnvollste Weg. Aber gerade die Wolfsbefürworter werden dem niemals zustimmen.


    Was ich mich frage - wieso kommt man eigentlich auf die Idee, dass Beschuss helfen würde!?

    Die höchsten Todeszahlen beim Wolf gibt es durch Autounfälle. Dennoch hat der Wolf keine Angst vor Autos.

    Und Beschuss kann ja höchstens durch Jäger erfolgen. Und die sehen anders aus als Menschen. Woher kommt die Annahme, ein Beschuss würde die Scheu wieder herstellen?


    "Jäger sehen anders aus als Menschen" finde ich schon mal sehr klasse. Jäger sind ja schließlich Menschen.... und was der Wolf momentan halt nicht wahrnimmt, ist die Tatsache, dass er auf Weiden nicht erwünscht ist. Auf Straßen auch nicht, aber da geht er nicht gezielt hin, um überfahren zu werden, da passieren Unfälle, ich weiß nicht, ob man das tatsächlich so direkt vergleichen kann. Und ob tatsächlich viele Wölfe immer wieder an denselben Stellen überfahren werden. Wenn man, siehe oben, an Weiden ansitzt, und beim VERSUCH des Wolfes, an die Tiere zu gehen, reagiert, könnte daraus durchaus ein Lerneffekt entstehen.


    Und da beißt sich für mich die Argumentation. Der Wolf als so schlaues Tier soll durch Beschuss wieder scheu werden. Okay - mag funktionieren. Aber lernt das Tier nicht, welche Menschen gefährlich sind und welche nicht.

    Die meisten Menschen haben keine Erlaubnisse für Waffen und schon dreimal nicht um lustig durch die Welt zu schießen.

    In der Nacht sind alle Wölfe grau. Ob ein Wolf jetzt tatsächlich differenzieren kann, ob er einen Jäger vor sich hat oder nicht? Ich weiß nicht....


    Sprich nicht "Beschuss", um die eigentliche Scheu wieder herzustellen. Sondern Eliminierung auffälliger Tiere zur Schadensbegrenzung. Was absolut nachvollziehbar ist.


    Meine Frage zielte aber tatsächlich auf das Argument ab, dass der Wolf mit Schusswaffen wieder scheu werden würde. Damit Menschen meidet und sich zurückzieht. Also ein ganz anderer Gedanke hinter dem Abschuss.


    Ich denke, dass es eine Mischung aus beidem ist. Es gibt mittlerweile Rudel, die WISSEN, dass Schafe im Gehege einfacher zu fangen sind als Rehe und Co. Somit würde ich auch denken, dass genau DIESE dann entnommen werden, damit der Rest merkt, ok, ist einfacher, aber bringt auch mehr Verluste in den eigenen Reihen. Mal etwas salopp formuliert.

    Sollte es soweit kommen dass Wölfe anfangen Menschen ernsthaft zu bedrohen, dann wird man die Wolfspolitik so oder so infrage stellen müssen, weil man sich hier ja nicht adäquat schützen darf wie es in anderen Ländern der Fall ist die große Raubtiere haben. Da muss dann sowieso eine gangbare Prävention her.


    Ist halt die Frage, ob man dann endlich reagiert. Ich hatte ja gedacht, als die ersten Pferde gerissen wurden, würde endlich was passieren, insbesondere auch, weil ja auch Politiker hier direkt betroffen waren. Passiert ist - nix. Schade aber auch. Hoffen wir, dass VORHER ein wenig mehr Vernunft einkehrt, und es nicht so weit kommen muß....

    Und wenn Wölfe pro Jahr vielleicht gar 10 000 Schafe töten (was sie noch lange nicht tun) , würde das knapp 7 Promille des deutschen Schafbestandes ausmachen.
    Aber das wäre ja völlig unzumutbar!


    Das kann nur jemand schreiben, der die Schafe nicht selber züchtet, aufzieht und versorgt. Ein "nehmt doch einfach hin, dass Eure Tiere getötet werden, so viele sind das ja nun auch nicht" - naturnah ist eine Sache, aber das ist für mich einfach keine vernünftige Herangehensweise an dieses Problem. Sorry.


    Es geht darum überhaupt eine Chance zu haben, das Mensch und Wolf möglichst konfliktarm miteinander koexistieren können.


    Das Zeitfenster der Vergrämung, um den Wolf scheu zu halten, hat sich fast geschlossen. Inzwischen geht es einigerorts scheinbar nicht mehr ohne aktive Bestandsregulierung. Wenn jetzt erstmal die „Problemfälle“ entnommen werden und aktiv vergrämt werden darf wäre ein erster Schritt zur friedlichen Koexistenz getan. Vielleicht (hoffentlich) reicht das schon.


    Sooooo lange wird schon debattiert, und argumentiert, und jeder, der auch nur vorsichtig äußert, dass man den Wolf besser einschränken sollte (ich sage es ja immer, großer Beutegreifer ohne Feinde wird uneingeschränkt geschützt.... für mich macht das so in der Form einfach überhaupt keinen Sinn, wenn die Wölfe sich dabei immer weiter ausbreiten, und eben KEINE Scheu mehr zeigen, weil sie es schlicht nicht BRAUCHEN, weil sie ja WISSEN, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht.... ) ist automatisch "Wolfshasser", und gegen die Natur und so weiter. Ich bin immer noch nicht gegen den Wolf per se - sondern gegen einen UNEINGESCHRÄNKTEN Schutz des Wolfes.



    Warum muss es immer schwarz oder weiß geben? Es gibt viele Schritte zwischen „der Wolf hat absolute Narrenfreiheit“ und „wir knallen einfach alle ab“.


    Ich kann da leider nur einmal danke sagen.... aber das ist es doch - danke, danke, danke - wir dürfen uns nicht so am schwarz und weiß festbeißen, sondern Möglichkeiten schaffen, mit denen eine Koexistenz möglich ist!!

    Ich sehe das ganze Thema echt zwiegespalten. Mir fehlt oft, wenn ich in den sozialen Medien wie FB etc solche Diskussion verfolge, die Mitte. Man hat den Eindruck, dass es 2 Lager gibt: Wolfshasser und Wolfskuschler und beides jeweils extrem ausgeprägt.

    Also eventuell wäre es auch ein Ansatz weniger in das ökologische Gleichgewicht einzugreifen, um zu mehr Selbstregulation des Wildbestands zu kommen? Klar kann man nun auch argumentieren ein Schaf, Rind oder die Ziege ist für den Wolf einfacher zu erbeuten. Aber zwingen wir nicht auch durch extensive Jagd ein eigentlich scheues Wildtier wie den Wolf genau das zu machen?


    Was sich dann aber noch ändern muß, ist eben, dass der Wolf,der eben nicht von NATUR aus scheu ist, seine Scheu wieder erlangt, und auch deswegen vom Haustier / Nutztier wegbleibt. Die Wölfe, die gelernt haben, dass sie quasi ein Silbertablett vorfinden, werden sich mit Rehen dann vermutlich kaum noch abgeben, denke ich ( leider)....


    Scheinbar gibt es echt Menschen, die den ganzen Tag vor sozialen Medien hocken und sich auf jede Meldung stürzen, um zu kommentieren. Das ist was ich mit Extremen (die es in beiden Lagern gibt) meinte.



    Es gibt halt Seiten / Gruppen, die solche Dinge dann teilen, und so kommen dann so viele an so einen Post. Ich denke nicht, dass alle, die dort kommentieren, einfach permanent in Social Media solche Posts suchen.... da spielt der Algorithmus noch mit, und eben Seiten, die das verbreiten.... aber ich verstehe komplett, was Du meinst.

    3) Der Test ist in UK in Zusammenarbeit mit Kennel-Züchtern entstanden. Ziel ist es eine "Verbesserung" der Zuchtpraktiken zu erzielen - das geht nur, wenn die Züchter mitmachen. Ergo ... macht keinen Sinn, alle brachycephalen Hunde in hohen BOAS zu kategorisieren ... dann hat man keine Zuchtbasis mehr.

    Für mich, der Rassestandards und Co herzlich wurscht sind, erschließt es sich nicht was "wir arbeiten dran" bedeuten soll, wenn gleichzeitig auf eine belastete Zuchtbasis zurückgegriffen wird.

    Aber das ist halt leider einer der Punkte. Im Grunde. Dass manche Rassen meines Erachtens schon so kaputt sind, dass man sie mit der Zuchtbasis, die noch existiert, nicht mehr vernünftig retten können wird. Deswegen wird ja auch auf X Ebenen dagegen gewettert, dass genau das passiert, dass man Rassen als "nicht mehr zuchttauglich" einstufen könnte. Aber Im Grunde müsste genau das passieren.


    Meine Chefin sagte gerade, dass vor einigen Tagen meine eine "Lieblingskundin" (habe mir lange viel Mühe mit ihr gegeben, aber wohl einmal zu häufig gesagt, dass sie es mir nicht übel nehmen darf, aber dass ihr Hund halt im Grunde eine kleine Sollbruchstelle ist, und die Probleme einfach in der Rasse begründet liegen - seitdem will sie nur noch von der Chefin behandelt werden....) zu ihr, sie kann überhaupt nicht verstehen, warum IHR Hund nun eigentlich ständig krank ist. Und auch meine Chefin konnte dann nur sagen, dass das eben leider in der Rasse begründet liegt, und dass sie sich glücklich schätzen soll, dass der Hund NUR dieses und jenes Problem hat, und nicht schlimmeres.....


    Die Grenze beginnt für mich da, wo bewußt in Kauf genommen wird, daß das Leiden beginnt. Und daß kann dann auch der Penis sein, den der deformierte Corgi über den Asphalt schleift. Aber wird dann ja schöngeredet. Ich solle den Corgi aus der Qualzuchtdebatte lassen.

    Usw.

    Deswegen wirds hier ein paar Beiträge weiter wieder nur um Mops und Co gehen

    Aber genau da sollte ja eine Grenze gezogen werden. Nimmt man Rassen (um jetzt mal Mops rauszulassen, dann halt English Bulldog, Cavalier King Charles), die einfach aufgrund der Rasse zu stark belastet sind, dann ist es schwierig, eine Basis zu finden, auf der man diese Tiere tatsächlich gesund und sinnvoll weiter züchten können sollte.


    Daher sehe ich da auch den Unterschied zu Qualzuchtmerkmalen, die, wenn sie auftreten, ein Problem darstellen, aber aus der Zucht noch aussortiert werden können, weil das Problem nicht in der kompletten Rasse, sondern am einzelnen Tier festgestellt werden kann. Die eine Rasse halte ich für grundsätzlich noch "züchtbar", die andere, wenn man mal realistisch ist, eben leider nicht.


    Vielleicht wäre es mal sinnvoll, wegzukommen von Rassen. 1/2 Nass, 1/2 Bein, maximale Felllänge x, keine Schlappohren, Winkelung von/bis - Ich denke damit hätten wir dann 90% der Leiden erschlagen und für bestimmte Arbeitsrassen in der Jagd kann man bei Bedarf Ausnahmen schaffen ähnlich dem kupieren.


    Naja, ein wenig würde ich sagen "jein" - denn wenn man sich einen Hund aussucht, dann ja durchaus (wenn es ein Rassehund ist) nicht alleine der Optik wegen (hoffe ich jetzt mal - wobei das bei Mops und Co durchaus möglich wäre), sondern auch, weil man die Rasse ausgesucht hat, weil sie zu einem passen könnte. Weil vielleicht nicht jeder mit einem Jagdhund klarkommt, oder einem Hütehund. Aber ja, man sollte insgesamt, was den Genpool angeht, vermutlich etwas offener sein, weil es ggf. ein Vorteil sein könnte. Dr. Gruber sagt ja auch, früher gab es "Landrassen", die einfach durch eine Regionalität entstanden sind, und nicht durch irgendwelche Rassestandards.


    Wir reden hier ernsthaft über sowas wie Felllänge und Winkelungen, ich denke den meisten hier ist gar nicht bewusst welches Ausmaße das Thema im Nutztierbereich hat.


    Sorry, OHNE das in irgendeiner Weise kleinreden zu wollen (ich habe in der Großtierpraxis gearbeitet, mir sind die Baustellen da durchaus sehr bewusst), ist das aber doch Whataboutism. Solange dort alles im Argen ist, brauchen wir hier nicht über Qualzuchten zu diskutieren?


    Auch hier heißt eine echte Diskussion über Qualzuchten, und die Möglichkeiten, diese "zu verhindern /zu verringern", ja nicht, dass nicht auch vollkommen woanders ein Handlungsbedarf besteht, und auch dort etwas passieren muß. Ist jetzt, weil die Nutztiere teilweise leiden (denn pauschal alle leiden kann man da auch nicht sagen, ähnlich wie im Haustierbereich), wird der Handlungsbedarf im Hundebereich ja nicht kleiner.

    Ja, DSH können atmen, zum Glück.

    Aber viel zu oft nicht, oder nur unter Schmerzen laufen.


    Ich finde es zu leicht, wenn wir uns auf den einfachen Konsens "Brachy ist schlecht" einschießen und alles andere irgendwie akzeptieren.

    Müssen wir hier jetzt wirklich bei jeder Diskussion um irgendeine Rasse gleichzeitig alle anderen Rassen mit Problemen aufzählen, um das diskutieren zu dürfen? Denn dann werden die Beiträge hier ziemlich ausschweifend und unleserlich.


    Ein Qualzuchtmerkmal gegen andere abzuwägen, ist ganz klar nicht sinnvoll. Ich sehe allerdings den Unterschied eher darin, dass was die "Brachys" angeht, eben komplette Rassen betroffen sind. Beim DSH beispielsweise liegt der Anteil bei einer Prozentzahl. DA sehe ich durchaus auch einen Handlungsbedarf, der aber meines Erachtens auch umgesetzt wird. Es wird ja (bei vernünftigen Züchtern, aber das ist halt immer Grundvoraussetzung, dass wir davon sprechen) getestet / geröntgt, und geguckt, dass betroffene Tiere nicht weiter zur Zucht eingesetzt werden, um das Problem aus dem Bestand auch irgendwann wieder heraus zu bekommen.


    Anders bei den brachycephalen Rassen - da gehört die (deutlich zu) kurze Schnauze ja zum Rassestandard, bzw. bestimmt das (lange) gewünschte Aussehen. Von daher ist dort der Anteil der Tiere, die von den negativen Aspekten der Rasse betroffen ist, in meinen Augen deutlich größer, und daher sehe ich auch das Problem der Rasse dadurch größer. Und die fehlende Handlungsfähigkeit derer, die nun gegen Qualzucht "vorgehen wollen, liegt scheinbar darin begründet, dass man, mal wieder (ich möchte mal fast sagen, "sehr deutsch") , alles richtig und alles auf einmal machen möchte, und deswegen eben Probleme, die 25 % einer Rasse betreffen, mit Problemen, die eine komplette Rasse betreffen, gleichsetzt, bzw. das jedenfalls das zu sein scheint, was am Ende dabei für ein Eindruck entsteht.

    (auch wenn da die Population noch nicht so hoch ist wie bei uns, bevor das jetzt wer anmerkt, ging mir nur um die rein sachliche Beantwortung der Frage).


    Danke erst mal für die Antwort - aber in Klammern steht im Grunde auch das Problem, bzw. ein Teil davon - denn scheinbar vermehrt sich der Wolf bei uns weit umfassender bei weit weniger Platz als in anderen Ländern....