Erst gestern Morgen wieder erlebt , ich komme mit meinen angeleinten Malinois zurück zum Parkplatz am NSG ( Leinenpflicht) und sehe einen HH mit Dackel , ohne Leine .
Innerhalb von nicht Mal 2 Minuten bestimmt 10 x " bleib, nein , komm hierhin und bleib , bleeeeiiiib Sitz!". Hund wuselt da rum.
Als ich näher komme bitte ich darum den Hund anzuleinen und nicht zu uns zu lassen.
Antwort?
" Der hört, den muss ich nicht anleinen!"
Das ist so ein eklatantes Problem in der Weltanschauung vieler HH. Das ist nicht, nicht Mal im Ansatz ein Hund der von der Leine gehört. Wenn ich ein Kommando gebe hat der Hund das spätestens beim 2 Kommando auszuführen, alles andere ist eher beschwören und absolut respektlos sowas noch als " hört/ ist erzogen " zu betiteln.
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Das ist doch einfach IMMER das Problem.
Zwei Dinge - einmal, wenn der Hund hört, dann hole ich ihn ins Fuß, setze ihn ab, so dass andere vorbei können, und lasse ihn nicht "einfach so laufen" - wobei für mich die gegenseitige Rücksichtnahme bedingt, DASS ich den Hund anleine, EGAL wie gut er hört, wenn ich darum gebeten werde ODER wenn jemand seinen Hund angeleint hat, und an uns vorbei möchte. Aber leider brechen sich gerade solche HH da dann einen Zacken aus der Krone, und daher klappt sowas dann so schlecht.
Das zweite - die Sache mit der Kommunikation. Weil der Dackelbesitzer, der so drauf ist, und das als "hört gut" tituliert, dann eben gerne mal da steht, und gar nicht ERKENNT, was die Hunde miteinander kommunizieren. Dazu kommt, dass SOLLTE ein Hund den anderen "einnorden" wollen, der Dackel schon im Nachteil wäre - schon deswegen ist das für mich komplett unverständlich, wie sich manche immer wieder so verhalten müssen. (und ich bin im DTK, dass heißt, ich sehe durchaus viele Dackel, auch im Rahmen der Erziehung selbiger....)
Bzgl. BH, kann mir denn mal einer sagen, was ein Hundeplatzfuß auf einem reizarmen Hundeplatz, ein Abruf aus einer statischen Situation und eine minutenlange Ablage außer Sicht über die Alltagstauglichkeit und den Alltagsgehorsam aussagen sollen?
Irgendwo fängt man halt an. Wenn man auf einem Hundeplatz ist, der nicht "nur" auf die Sporttauglichkeit hinarbeitet, werden doch andere Komponenten dazu genommen. Wir sind im Training immer wieder so, dass die Hunde eben auch unter Ablenkung üben, beginnend auf dem Hundeplatz, und dann weiterführend auch draußen. Sei es der Radfahrer, das führen an der Straße, das liegen bleiben, wenn andere Hunde vorbei geführt werden - idealerweise auch ohne Leine, oder auch abgerufen werden.... da gibt es ja ein weites Feld. In einem Punkt stimme ich natürlich zu - will man all das nicht, dann macht man keine BH oder vergleichbares, sondern eben Training was dem eigenen Anliegen mit seinem Hund eher entgegen kommt.
Eine Ablage außer Sicht ist aus der Sicht des Hundes erst einmal eine Vertrauensfrage zum Hundehalter und zum anderen auch ein sicheres Zeichen, dass der Hund verlässlich ist. Und im Alltag muss er vielleicht auch mal alleine irgendwo warten - wobei das wohl die wenigsten Hundehalter wirklich machen!
Den Hund aus einem statischen Kommando wie Sitz oder Platz abzurufen ist allerunterster Schwierigkeitsgrad und für den Alltag wertlos. Sicher sollte ein Hund auch kurz mal Bleiben, aber minutenlang außer Sicht ist sicher ein schönes zusätzliches Tool. Für den Alltag dann aber eher nutzlos, denn nichts, wozu ein HH in der Öffentlichkeit überhaupt angehalten werden sollte, seinen Hund irgendwo ungesichert und unbeobachtet irgendwo rumliegen zu lassen.
Ich denke, was das Ablegen außer Sichtweite angeht, hängt das auch davon ab, wo man mit dem Hund so unterwegs ist, und wie gut das funktioniert. Ich wohne beispielsweise relativ auf dem Dorf, und wenn ich dann kurz zum Bäcker reingehe oder so, wartet mein Hund unangeleint auf seiner Decke. Klappt wunderbar, dort wo das gemacht wird, ist nicht irgendwie viel Verkehr, und das ist für uns die beste Methode, damit umzugehen. Anleinen würde ich ihn hingegen dort eher ungern, auch wenn auch das auf dem Dorf teilweise noch anders ist, aber da steigt für mich auch gleich das Risiko von Diebstahl oder ähnlichem. Also - wie "alltagstauglich" das Tool ist, hängt halt vom Alltag ab.
Bei uns wurde auch der TeamTest anerkannt und es gab Steuerermaessigung.
Echt? Das finde ich dann wieder spannend, davon habe ich tatsächlich noch nichts gehört.... da wäre ich ja durchaus gewillt, das zu nutzen *g* ich befürchte nur in meinem Bundesland gibt es diese Möglichkeit nicht....
Echt, das gibt es, dass nur die BH anerkannt wird, andere Prüfungen von anderen Verbänden aber nicht? Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass das rechtskonform ist, einen einzigen Verband so zu begünstigen. Habe ich auch noch nie so gehört tatsächlich.
Ich weiß, dass mir schon mehrfach gesagt wurde, dass bei uns nur die "normale" BH anerkannt werden würde für eine Leinenbefreiung. Die habe ich aber mit der BHP (DTK Prüfung, wo glaube ich ein Part der Theorie der BH nicht geprüft wird, und sie somit angeblich nicht anerkannt werden sollte) diesen Schein problemlos erhalten, jetzt bereits mit dem zweiten Hund.
Finde es auch mir gegenüber hart respektlos wenn mein "Nein" so übergangen wird und laufe da lieber einen großen Bogen.
Ich finde sowas auch echt anstrengend. Spannend finde ich, dass bei uns noch ein weiteres Phänomen immer mehr um sich greift.... ich habe meinen Hund beim Spaziergang frei laufen. Mir kommt ein angeleinter Hund entgegen (idealerweise noch mit Flexileine, die ich aus verschiedenen Gründen nicht leiden kann). Ich nehme meinen Hund also an die Leine, weil der andere Hund auch angeleint ist. Und die Reaktion des HH? Ein Lösen der Bremse der Flexi, und der nette Spruch "ach, Hallo sagen können die doch kurz!".... öhm NEIEN? Weil ich dann meinen Hund nicht hätte anleinen müssen? Weil man das dann bitte bei Hunden, die sich null kennen, nicht ungefragt macht, und wenn man schon "Hallo sagen" lassen möchte, dann bitte bei Hunden, die BEIDE ohne Leine sind.... (wenn ich schnell genug bin, dann stelle ich da dann auch dazwischen, selbst wenn der Hund in den meisten Fällen tatsächlich nicht "blöd" ist - aber was soll so etwas? Werde ich nie verstehen....
Nach deiner Ansicht hätte ich meine Hündin nicht nehmen dürfen weil sie ängstlich war, was hätte denn dann aus ihr werden sollen?
Darf es sie nicht geben? Spritze? Lebenslang 2m Leine weil sie nicht auf dem Platz parieren würde?
Ich bin zwar nicht angesprochen - aber - Du hast einen Hund, der keine "einfache" Rasse mit "will to please" hat. UND? Nur, weil man anderen Vorteile einräumt, ist das doch nicht automatisch so, dass man den Menschen, die sich andere Rassen aussuchen (und damit umgehen können!) schlechter dastehen lassen möchte.
Wir hatten im Kundenstamm irgendwann eine Kundin, die "gerne ausgefallene Rassen" mochte. Sie hatten dann einen Shar Pei, eine Hündin. Aus verschiedenen Gründen ist diese an Weihnachten an einer Pyo (oder den Nachwirkungen selbiger) verstorben. Danach zog ein Tai Ridgeback ein. Den Hund haben wir als Junghund zum impfen mal gesehen, und dann sehr sehr lange nicht mehr. Bis die Besitzer dann zu uns kamen mit einer irren Geschichte. Der Hund wurde im Laufe des Hundelebens immer schwieriger. Anfangs war das noch nicht das große Problem, irgendwann konnte dann aus der Familie nur noch die Frau den Hund überhaupt anleinen, und ihn führen. Und dann kam irgendwann der Tag, an dem er nicht nur bei allen anderen Familienmitgliedern, sondern auch bei der Frau einmal nach vorne ging. Sie hat es dann "geschafft" den Hund in seine Hundebox im Auto zu tun, hatte danach aber natürlich Angst. Keine andere Person in der Familie traute sich noch, den Hund irgendwie anzufassen, also kamen sie in die Praxis, und erklärten, dass wir den Hund einschläfern sollten.
Warum das ganze? Nur, weil da jemand seine Fähigkeiten überschätzt, und eine "interessante Rasse" komplett unterschätzt hat. Natürlich haben wir den Hund nicht eingeschläfert, meine Chefin hat dafür dann die komplette Sprechstunde lang versucht, eine Lösung für den Hund zu finden. Am Ende der Sprechstunde fuhren die Besitzer zu jemandem, der Problemhunde aufnimmt, und haben den Hund dort "abgegeben". Sie waren auch bereit, für die Unterbringung dort finanziell gerade zu stehen.
Wenn man, wie Du, mit einer Rasse gut klar kommt, ist das doch super, und nicht für jeden ist jeder Hund etwas. Wenn man aber Leuten wie diesen Haltern die Haltung "passender" Begleithunde näher legt, finde ich das positiv. Und das impliziert für mich nicht wirklich, dass die anderen Rassen nun kein Existenzrecht mehr hätten, oder das jemand, der schon lange Rasse XY hält, und die großartig findet, sich nicht auch den nächsten Hund von genau dieser Rasse holen kann?