und auch das ist einem Trend unterworfen. Derzeit ist zb modern, daß irgendwie alles Stresssignale sind. Daß der Hund am besten am Boden festgetackert wird, ständig Impulskontrolle übt und nur noch 5 Minuten täglich Umweltreizen ausgesetzt wird, weil alles andere stresst. Jeder Atemzug ist unerwünschtes Jagdverhalten, daß man unterbinden muß.
Das ist aber doch keine Interpretation von Körpersprache? Wenn doch, habe ich das so noch nirgendwo gesehen, gelesen oder davon gehört. Ich finde, gerade im Freilauf mit erwachsenen Hunden kann man sehr gut sehen, wie diese Hunde, wenn sie vernünftig sozialisiert sind (und den anderen Hund nicht "ignorieren"), miteinander "sprechen". Das sollte man meines Erachtens eben beurteilen können. Ich erwarte nicht, dass jeder MEINEN Hund lesen kann, wenn man aber grundsätzliche körpersprachliche Signale schlicht nicht versteht, dann wird das alles halt immer schwieriger. Und das vollkommen unabhängig von der "Trainingsmethode."
Übrigens meine ich im Grunde mit "verpflichtend" nicht, dass Sanktionen drohen sollten, wenn man es nicht macht. Aber dennoch sollte das jeder machen, weil mir einfach zu häufig HH begegnen, die ihren Hund einfach null lesen können, und weil sie wissen, dass er "nichts tut", ihn vollkommen falsch bis gar nicht lesen können. Und gerade im Freilauf, wo man es im Grunde gut beobachten kann, führt genau das (nicht - Wissen oder wie man es nennen möchte) gerne zu Problemen.
Und der Gesetzgeber soll dann Ausnahmen für "zu Übungszwecken" machen, bevor der Hund die Leinenbefreiung erreicht hat? Nach wessen Ermessen? Oder für Hunde unter 6 Monaten keine Leinenpflicht, danach dann aber wieder bis zur Leinenbefreiung?
Wenn man solche Überlegungen anfängt, muss man sie auch zuende denken. Und "ich fänds gut, wenn alle Hunde, die nicht hören, angeleint sein müssten (denn meiner hört ja)" ist natürlich ein legitimer Wunsch, aber mMn einfach eine sehr naive, schwierige Grundlage für etwas, was man gesetzlich durchsetzen will. Und man muss sich sehr gut überlegen, ob man sich mit solchen Forderungen nicht doch ins eigene Bein schießt.
Keine Ahnung, kann man ja mal nachfragen, wie das in Bundesländern gehandhabt wird, wo eine generelle Leinenpflicht herrscht.
Und was das "jeder Hund soll an die Leine bis auf meiner, weil de hört ja" - hier ist man, wie so häufig bei diesen Themen, im Grunde auch wieder an demselben Punkt, dass es nicht nur um die Erziehung alleine geht, sondern schlicht und einfach auch um gegenseitige Rücksichtnahme, und das wird unter den Menschen, wie unter den HH einfach immer weniger. So traurig es ist. Aber immer wenn ich dann wieder schräg angeschaut werde, weil ich tatsächlich meinen Hund anleine, weil mir ein Kind auf dem Laufrad entgegen kommt, oder eben ein anderer Hund, weil sie das schlicht nicht zu kennen scheinen, auch wenn das vollkommen normaler "guter Ton" unter Hundehaltern sein sollte.... finde ich das mehr als traurig.
Ich finde es wichtig, zu unterscheiden, ob man hier von Auflagen spricht oder von Anreizen.
Die Auflage, dass man eine wie auch immer geartete Prüfung ablegen muss, um einen Hund zu halten, ist das eine.
Auf der anderen Seite kann man aber auch Anreize setzen - z.B. ermässigte Hundesteuer für jeden Hund, der erfolgreich eine Prüfung (Hundeführerschein o.ä.) abgelegt hat.
Letzteres finde ich sinnvoll. Auch, wenn es die BH ist - immerhin bedeutet eine abgelegte BH, dass ein Minimum an Interesse an Erziehung gegeben ist.
Das wäre, das das Training angeht, tatsächlich auch meine Idee. Auch wenn ich verstehen kann, wenn man sagt, dass die BH eben keinen "Alltagsbezug" hat. Ich finde, in Teilen macht sie dennoch Sinn. Selbst wenn der Hund "normalerweise" nicht bei Fuß geht, ist das doch, wenn man anderen Hunden begegnet, und, nur mal dumm spekuliert, die Leine gerade vergessen hat - hat man dann einen Hund, den man dann halt statt des Anleinens ins "Fuß" holt, bis der andere Hund vorbei ist. Mag sein, dass es manchen nicht reicht - aber das ist dann wieder eine andere Baustelle.
Würde es Seminare geben deren Inhalt wirklich geprüft fundiert ist, wäre das in meinen Augen ein Gewinn.
Denn vielen Hundehaltern fehlt es an Sachkunde.
Aber davon sind wir wohl meilenweit entfernt...
Siehe oben, das fände ich eine durchaus gute und sinnvolle Idee, denn da gibt es einfach noch genug Defizite.