Beiträge von SophiaF

    Ich verstehe gar nicht, wieso da in Hundeschulen oder auf Social Media so ein Gewese drum gemacht wird. Klar, Frustrationstoleranz üben klingt im ersten Moment ganz intelligent - aber ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, Angsttoleranz zu üben? Oder Freudetoleranz?

    :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ja, vor allem frage ich mich, warum es völlig normal oder sogar erwünscht ist, den Hund minutenlang im Frust zu lassen, während Flooding bei leichten Ängsten oder Unsicherheiten ein riesiges Tierschutz-Vergehen ist und Shitstorms startet.

    Ich habe mal irgendwo gelesen: Frustrationstoleranz ist kein Bizeps, den man durch regelmäßiges Training aufbaut.

    Die Erfahrung teilen wir. All die künstlichen Situationen, die in der Hundeschule aufgebaut wurden, haben uns nicht geholfen. Im Gegenteil: unser Pudel ist gefühlt jede Woche frustrierter geworden, hat teilweise schon auf dem Weg zur Hundeschule gefiept und mich ständig angesprungen. Wir haben dann angefangen, bewusster im Alltag zu trainieren. Kleine Situationen, kurz warten und auch direkt dafür belohnt werden.

    Was uns vor allem geholfen hat ist Gelassenheit und Verständnis für die Emotion. Oft ist es möglich, Reize zu reduzieren. Wir hatten zum Beispiel mal eine Phase, wo er immer wieder in den Garten wollte und fiepend vor der Terassentür saß. Als wir angefangen haben, die Gardine in der Situation zuzuziehen, ist es deutlich weniger geworden. Auf den ersten Blick mag das nach Management klingen, aber es hat ihm ermöglicht, sich in einer reizärmeren Umgebung (natürlich wusste er, dass da immer noch der Garten hinter der Gardine ist) zu beruhigen. Irgendwann war das nicht mehr nötig, wir sagen "nein", wenn er in Erwartung vor der Tür steht und er legt sich in sein Bett und ruht.

    Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber von mir auch noch mal ein kleiner Erfahrungsbericht zum Hundesport: es war lange Zeit mein Traum, einen Border Collie zu haben und Agility zu machen. Wir waren eigentlich schon in der Planung, als sich eher zufällig ergeben hat, dass ich mit einer Bekannten beim Agi-Training war. Dann kam der Schock: ich fand es einfach unendlich langweilig und es hat meine romantischen Vorstellungen davon, mit dem Hund über einen Parkour zu führen komplett zerstört. :loudly_crying_face:

    Die Überlegungen gingen dann noch mal auf Anfang und wir haben entschieden, dass wir einen Allrounder wollen. Es ist dann der Pudel geworden und wir haben es keinen Tag bereut. Ich habe in einige Sportarten hineingeschnuppert, immer wieder darauf hingefiebert und bin dann wieder enttäuscht gewesen. Wir sind letztendlich bei der Nasenarbeit gelandet und trainieren für uns selbst (teilweise mit Online-Training). Ich kann so pingelig sein wie ich will ohne dass jemand die Augen verdreht und kann trainieren, wann und wo ich will.

    Nicht, dass ich die Rasse und den Sport jedem empfehlen will, aber Pläne können sich radikal ändern, wenn man von den idealisierten Vorstellungen weg in die Praxis geht. :smiling_face:

    Und ich kenne sehr viele Hundehalter, die ihren Hintern nicht hochbekommen und nichts umsetzen, was ihnen beigebracht wird. Die keine Mühe und keine Zeit investieren wollen sondern schnelle Lösungen gezaubert haben wollen. Und die halt nicht durchbeissen, dranbleiben, lernen und den ganzen manchmal verflixt anstrengenden Prozess der Erziehung durchkauen. Die aber ganz viele "aber..." kennen.

    Ja, wobei das halt auch ein hausgemachtes Problem der Hundetrainer ist. Nicht die Hundehalter haben sich ausgedacht, dass Leinenführigkeit mit geheimen Tricks funktioniert, die man für 199 Euro kaufen kann. Natürlich kann der einzelne Hundetrainer nichts dafür, wenn andere solche Versprechungen machen. Aber ich habe schon den Eindruck, dass wenige Hundetrainer gut darin sind, sich als Experte und Coach zu vermarkten, ohne dabei immer wieder auf andere zu zeigen.

    Wobei das ja ein merkwürdiges Phänoment ist. Man kann ja auch viel mit seinem Hund machen, ohne dabei zu tänzeln und sich in Gedanken zu verlieren.

    Wenn jemand dauernd auf "Ruhe!!!1!11!!!" achtet, dann tänzelt derjenige ja nicht weniger um alles herum als jemand der jeglichen Blödsinn trainiert. Er tut es nur anders.

    Ja, vor allem ist "Deckentraining" wie es oft gelehrt wird, auch nichts anderes als Beschäftigung. Selbst unser kleiner Pudel wurde ganz aufgeregt, als er verstanden hatte, dass er in der Hundeschule für Kopf ablegen belohnt wird. Laut der Trainerin ändert sich das, wenn man nur lang genug übt... :loudly_crying_face:

    War das zufällig eine Canis Hundeschule? Das klingt für mich in Ansätzen wie das häusliche Programm, allerdings würde man das nicht dauerhaft machen.

    Grundsätzlich sehe ich aber auch, dass Hundetrainer oft einen sehr kritischen Blick auf Beschäftigung haben oder ganz ablehnen, weil Hunde dadurch angeblich nur aufdrehen und unruhig werden. Uns ist auch im Welpenkurs gesagt worden, dass wir Beschäftigung frühestens mit 1 Jahr anfangen sollen und bis dahin nur Ruhe üben. Spielen sollte man gar nicht mit Hunden, das fördert nur den Jagdtrieb.

    Es ist sicherlich richtig, dass manches, was der Hund durch Beschäftigung lernt, nicht das fördert, was man von einem ruhigen und angepassten Begleithund sehen will. Allerdings entscheidet man sich vermutlich auch nicht für einen Sheltie, wenn man einen ruhigen und angepassten Begleithung will.

    Da erkenne ich die Lagotti, die ich kenne (inklusive meinen eigenen) in gar keiner Weise wieder.

    Für die ausführliche Diskussion darüber sind wir hier falsch, aber damit bist du schon sehr alleine.

    Wir haben uns in den letzten Wochen mit der Rasse beschäftigt und hatten auch mit Züchtern Kontakt. Dabei haben wir mehrmals die verlinkte Rassebeschreibung zugeschickt bekommen. Sie wird auch immer wieder in den diversen Facebook-Gruppen zitiert. Scheinbar sind da also sowohl Züchter als auch andere Halter mit einverstanden.

    Keine Ahnung, wo die da irgendwo einen Arbeitshund (hoch anspruchsvoll? Echt jetzt?) sehen. Ich kenn die wirklich nur als Begleithunde mit mehr oder weniger gutem Nervenkostüm. Mit echten Gebrauchshunden haben die mal so gar nichts zu tun.

    Ich weiß nicht, wie du Gebrauchshunde definierst, aber sowohl in Deutschland, als auch in diversen anderen Ländern starten Lagotti mit Arbeitsprüfung in der Gebrauchshundeklasse. Damit sind sie wohl Gebrauchshunde?

    Ansonsten haben wir auch mehrere kennengelernt. Darunter auch zwei ASP Kadaverspürhunde und ein Rettungshund. Es gibt in Deutschland auch Lagotti mit Jagdhundeprüfung. Das schließt für mich schon mal grundlegend aus, dass es "nur Begleithunde" sind.

    Hilfreich sind auch ganz normale Menschen, die ein Exemplar der Rasse haben. Man kann gut mal in der Hundeschule nachfragen, ob sie jemanden kennen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass erstaunlich viele Hundehalter sofort bereit sind, sich mal zu treffen und zu plaudern. Im direkten Gespräch erfährt man dann auch einiges mehr als man es jemals z.B. von einem Züchter hören würde. Sie können vor allem auch gut von ihrem Alltag erzählen.

    Ich würde das Risiko nicht eingehen und einfach bei deutschen Herstellern kaufen. (Ich finde es eh schwachsinnig so was aus dem Ausland herzukarren, was wir hier selbst zur Verfügung haben. Gut, eben nicht zum Ramsch-Preis.)

    Das ist missverständlich. Deutsche Hersteller und auch "Made in Germany" sagt nichts über die Herkunft des Fleisches aus. Wichtig ist die explizite Deklaration, woher das Fleisch kommt.

    Ist dir vermutlich bekannt, aber sicherlich nicht jedem, der das liest.

    Wir können Fred empfehlen, die liefern auch nach Österreich.

    Wir hatten viele Probleme mit Unverträglichkeiten mit unserem Pudel und mit Fred gab es nie Probleme. ES Hat sehr hochwertige Zutaten und enthält keine unnötigen Zutaten.

    Fred hat auch oft Angebote und einen VIP Club, mit dem man noch mehr Rabatt bekommt. Wir kaufen dann immer auf Vorrat.