Beiträge von SophiaF

    Da viele Themen mehrfach angesprochen wurden, will ich nicht einzelne Zitate herauspicken. Ich fasse es einfach mal zusammen.


    Zum Thema "Mehr Auslastung": wir waren testweise mit ihm viel an der Schleppleine unterwegs und haben ihn nur noch zum kurzen Lösen an der kurzen Leine gehabt. Er ist auch auf diesen Spaziergängen schnell "drüber" und rennt dann wie irre herum, stolpert über Äste und prallt gegen Bäume. Das hat sich nicht mit der Zeit verändert. Ganz im Gegenteil ist er auch daheim oft überdreht gewesen und ist gar nicht mehr zur Ruhe gekommen. Nach 5 Tagen im Wald an der Schleppleine hatte er abends 30 Minuten lang Zoomies und war gar nicht mehr ansprechbar. Wir waren kurz davor ihn in die Tierklinik zu bringen.


    Einfach jeden Tag auspowern lassen ist eine nette Vorstellung, funktioniert aber einfach nicht. Wie BieBoss schon erwähnt hat, gerät er in einen Stresszyklus, der sich nur durch Ruhe wieder abbauen lässt. Wenn er aber durch jeden Waldspaziergang noch schneller "drüber" ist und nicht mehr runter kommt, ist das wohl ein Beweis, dass das Programm zu viel ist. Das ändern leider auch traurige Smilies nicht. Wir würden liebend gerne jeden Tag mit ihm im Wald herumtollen, aber er macht das nicht mit. Mit 2 Ruhetagen dazwischen funktioniert es aber einigermaßen ausgeglichen. Er ist nicht schon nach 5 Minuten im Wald "drüber" und kommt auch danach wieder runter.


    Generell habe ich auch den Eindruck, dass ein falsches Verständnis von unseren aktuellen Spaziergängen entstanden ist. Er muss nicht 20 Minuten an der kurzen Leine neben mir laufen. Wir haben eine 3m Leine, die ich locker halte, so dass er etwa 2.5 Meter Radius hat. Er kann überall schnüffeln, wir bleiben stehen, machen auch kurze Pausen auf einer Bank oder stehen einfach nur herum. Aber das alles geht nicht mehr wenn er "drüber" ist, weil er dann nur noch rennen will und sich mit voller Kraft in die Leine hängt. Er darf auch ansonsten spielen, wir toben mit ihm und machen eine Menge Unsinn. Allerdings immer auch mit einem Auge darauf, dass er nicht in dieses Dauer-Überdrehen gerät ("nach müde kommt doof").


    Wobei er ja gottseidank noch viel schläft, wie Du berichtest, also noch ist da kein heftiger Schaden eingetreten. Aber es ist klasse, daß Du drauf achtest, und die Situation so wahrnimmst, und was dagegen tun möchtest! Weil dauerhaft so ein Streß richtet auch Schäden im Körper an.

    Es ist nicht "noch", sondern "wieder". Gerade in den ersten 4-5 Wochen bei uns hat er VIEL zu wenig geschlafen. Abends haben wir ihn jeden Tag 1-2 Stunden im Arm halten müssen, damit er nicht noch die ganze Nacht durch die Wohnung tobt. Wir haben ihn nur durch ganz viel Ruhetraining wieder an den Punkt gebracht, dass er zuverlässig zur Ruhe kommt.


    Ansonsten, BieBoss vielen Dank für den langen Text mit vielen Ideen. Das Herumsitzen haben wir immer wieder mal angefangen, haben aber keine Erfolge gehabt. Er schaukelt sich auch dabei selbst immer wieder hoch und fängt dann an zu buddeln. Im Wald darf er buddeln, aber bei Sitzbänken bzw. nahe Gehwegen ist das nicht so toll. Selbst wenn man danach die Löcher wieder zuschiebt und festtritt, klebt überall die lose Erde und so ein Schlachtfeld will ich eigentlich nicht hinterlassen. :see_no_evil_monkey:

    Ich würde empfehlen, dass ihr unterscheidet zwischen Halsband - dann wird ordentlich Leineführigkeit trainiert unddas nur wenige Minuten am Stück und Geschirr - dann darf auch mal leichter Zug drauf sein. Euer Hund hat einfach noch nicht die Konzentration für dauerhafte Leinenführigkeit. Meinen 3 jährigen muss ich daran noch erinnern und auch für meine 10 jährigen ist das nicht gerade die Paradedisziplin.

    Leine am Halsband ist leider fast unmöglich. Er zieht so sehr, dass er würgen muss, bleibt kurz stehen und macht dann weiter. Wir haben noch die Möglichkeit ihn vorne am Geschirr anzuleinen. Das haben wir schon für das gezielte Training versucht, aber leider auch ohne Erfolg. Vor allem hängt er dann sehr schief im Geschirr, weil er sich beim Ziehen zur Seite beugt. Das ist vermutlich für die Wirbelsäule richtig ungesund.


    Uns geht es auch eigentlich gar nicht so sehr um Leinenführigkeit. Das ist sowieso eine Definitionsfrage, aber wir wären schon sehr glücklich damit, wenn er nicht so schnell so stark ziehen würde.

    Darf ich mal was fragen?


    Gibt es auch so Zeiten, Momenten, Stellen, wo der Hund mal nach seiner Art und Weise entsprechend sich austoben, also rennen, "herumballern" darf?

    Die Umgebung ganz nach seinen Wünschen zu erkundigen?

    Klar, du darfst alles fragen. :upside_down_face:


    Wir sind 1-2 mal pro Woche im Wald, wo er dann an der Schleppleine toben darf wie er will. Das nutzt er auch gut aus, ist dort aber auch oft nach 20-30 Minuten "drüber". Also nicht einfach ausgepowert, sondern extrem überdreht und unkonzentriert, so dass er in Bäume rennt oder wie ihm Wahn buddelt.


    Leider haben wir ansonsten wenig Möglichkeiten, ihn einfach mal frei toben zu lassen. Einen eigenen Garten haben wir nicht. Freilauf trauen wir uns nicht, da er in diesem "drüber"-Zustand nicht mehr auf den Rückruf reagiert.


    Die eingezäunten Hundewiesen hier sind entweder in einem schlechten Zustand (Zaun kaputt) oder tagsüber von Hunden belagert, mit denen wir keinen Kontakt wollen. Zwei Hunde in unserer Straße wurden dort auch schon gebissen. :frowning_face:

    Hi,


    ich habe mal wieder ein Anliegen und hoffe auf eure Schwarmintelligenz.


    Unser Kleinpudel Barry ist mittlerweile 6,5 Monate alt. Er ist pudeltypisch ein echter Wirbelwind und sehr reizoffen. Ihn interessieren einfach alle Geräusche, Gerüche und Bewegungen und in kurzer Zeit ist er überdreht. Ab einem bestimmten Punkt kann man dann gar nichts mehr mit ihm anfangen und er rennt nur noch blind in die Leine. Teilweise stemmt er sich so sehr rein, dass er nur noch auf den Hinterbeinen hüpft. Wir brechen dann den Spaziergang ab und gehen auf dem schnellsten Weg nach Hause. Teilweise tragen wir ihn auch.


    Anfangs hat er diesen Punkt schon nach 2-3 Minuten erreicht und ist auch daheim nicht zur Ruhe gekommen. Wir haben seitdem sehr viel Ruhetraining gemacht und sind sehr zufrieden mit den Fortschritten. Er schläft mittlerweile problemlos 16-20 Stunden und bleibt auch relativ zuverlässig in seinem Körbchen, wenn wir ihn dorthin schicken. Draußen tut sich aber im Vergleich dazu fast gar nichts.


    Wir haben 3 Standard Gassi-Runden (5 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten), die wir mit ihm gehen. Er kennt besonders die ganz kurze Runde sehr gut, zeigt aber nach 2-3 Runden das beschriebene Verhalten.


    Von unserer Hundetrainerin haben wir eine Menge Methoden genannt bekommen, wie wir das in den Griff bekommen können. Das sind die üblichen Methoden, wie man Leinenführigkeit trainiert, also Stehenbleiben oder Richtungswechsel wenn er zieht oder auch körperliches Blocken wenn er vorbeiläuft.


    Das Stehenbleiben und Richtungswechsel haben wir viel geübt, aber Barry versteht das als Spiel. Wenn man stehenbleibt, kommt er sofort zurückgelaufen, um dann sofort wieder in die Leine zu rennen. Das ist mittlerweile schon so drin, dass ich nur mit dem Bein zucken muss und er sprintet wieder nach vorne.


    Das ruhige Starten in den Spaziergang haben wir auch geübt. Das klappt gut, macht den Spaziergang aber nicht deutlich besser.


    Wir haben auch gesagt bekommen, dass wir mehr Beschäftigung auf dem Spaziergang machen sollen, also zum Beispiel mal einen Dummy verstecken und suchen lassen. Auf langen Spaziergängen im Wald machen wir das, aber direkt von unserer Wohnung aus ist das eher schwierig weil es kaum geeignete Versteckmöglichkeiten gibt. Ich will den Dummy ja nicht bei den Nachbarn in den Briefkasten stecken. :zany_face:


    Wir haben den Eindruck, dass wir viel weiter vorne ansetzen müssen. Frustrationstoleranz und Impulskontrolle haben wir viel geübt und daheim funktioniert das super. Anfangs hat er es zum Beispiel kaum ertragen, nicht sofort ein Leckerli zu bekommen, wenn es vor ihm auf dem Boden liegt. Mittlerweile geht das unaufgeregt fast im Schlaf. Aber wie bringt man das in den Spaziergang?


    Mittlerweile wird das wirklich zu Frust. Wir versuchen natürlich weiterhin ruhig zu sein, aber es nagt an einem. Wir wissen, dass wir uns nicht mit anderen Hundehaltern vergleichen sollten, aber der Neid kommt trotzdem hoch, wenn wir sehen wie 3 Monate alte Welpen einfach locker an der langen Leine mitlaufen während wir schon so viele Stunden Training und Arbeit in unseren Hund gesteckt haben und nichts passiert.


    Was könnt ihr empfehlen? Habt ihr ähnliche Hunde und was hat euch geholfen?


    Wir sind für alle Tipps dankbar!

    Ich wollte mal ein Update geben, wie es weiterging.


    Zeit war tatsächlich die Lösung. Wir haben einfach noch eine Woche die "Basic"-Übungen weiter gemacht. Nicht zu viel, sondern so viel bis etwas Ungeduld aufkam. Nach einer guten Woche war dann das Anzeigen überhaupt kein Problem. Mittlerweile suchen wir in der ganzen Wohnung und das Anzeigen klappt sogar, wenn ich nicht im Blickfeld bin.


    Danke für eure Tipps!

    Warum nimmt man nicht einfach ne Anzeigeart, die der Hund anbietet?

    Naja, letztendlich ist das Ablecken nicht wirklich eine Anzeigeart. Es ist bei unserem Hund der erste Schritt zum Spiel, also Ablecken, ins Maul nehmen und dann herumtragen. Wenn er sich einfach hinstellen würde wäre das auch vollkommen OK. Bei der ZOS geht es aber auch darum, nicht erreichbare Gegenstände zu erschnüffeln. Wenn wir jetzt anfangen, das apportieren dieser Objekte zu konditionieren, scheitern wir später daran, wenn er das Objekt nicht mehr erreichen kann.

    Das soll es ja auch. Ist halt ne negative Strafe. Die meisten Hunde (auch mein Hibbel) lernen dadurch sehr schnell "anlecken/raufbeißen/sonstwie rumkaspern = die Chance auf eine Belohnung ist vertan". Lässt man die Klammer liegen, ist halt die Gefahr, dass sich das "Fehlverhalten" als Teil der Anzeige-Verhaltenskette etabliert, also "erst anlecken, dann hinlegen und abwarten, dann anzeigen, dann Keks". Daher ist das in der Spürhundearbeit so die gängige Praxis für das Thema, auch bei sehr sehr positiv arbeitenden Trainerinnen. Aber wie gesagt, ZOS mag da anders funktionieren, das weiß ich nicht.

    Genau das ist auch mein Gedanke. Er lernt sehr schnell diese Verhaltensketten. Wir hatten das schon beim Geschirr anziehen, dass wir offensichtlich für das Lecken an der Hand belohnt haben und er später nach dem Anziehen immer noch an der Hand lecken wollte, um ein Leckerli zu bekommen. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Aber ja, ich denke wir müssen noch einmal einen Schritt zurück und Platz & Berührung viel schneller belohnen. Die ersten Schritte hat er nach 2-3 Tagen perfekt drauf gehabt, wahrscheinlich war das doch etwas zu schnell um dann direkt weiter zu gehen.

    Wie reagierst Du denn, wenn er die Klammer anleckt o.ä.?

    Aktuell ziehe ich sie weg und warte bis er wieder ruhig ist. Das hat beim Schritt davor gut geklappt, aber in Kombination mit "Platz" hilft es nicht.


    Kann dein Hund als Einzelschritt schon ruhig im Platz liegen?
    Also ohne zusätzliche Aufgabe dabei. Sondern nur ruhig im Platz liegen, ohne Hibbeln und immer nervöser dabei zu werden.

    Ja, das geht. Man kann relativ wild um ihn herumlaufen, wenn es im Platz liegt. Er schaut dann zwar immer um sich herum, steht aber nicht auf.

    Hi,


    wir haben angefangen mit unserem Pudel Zielobjektsuche (ZOS) zu trainieren. Wir folgen dazu den Schritten, die im Kosmos Buch beschrieben sind.


    Aktuell sind wir an der Stelle, dass er das ruhige Anzeigen lernen soll. Wir haben dazu eine Wäscheklammer in der einen Hand und Clicker + Leckerli in der anderen. Er soll sich dann hinlegen und mit der Nase an der Klammer bleiben.


    Auf die Wäscheklammer ist er schon konditioniert und berührt sie mit der Nase, um ein Leckerli zu bekommen. Nur scheitern wir einfach daran, ihn dazu zu bringen, sich ruhig hinzulegen und die Wäscheklammer anzuzeigen. Er wird dann immer unruhiger, steht sofort wieder auf und fängt an, an der Wäscheklammer zu lecken und schaut uns erwartungsvoll an. Wir versuchen dann mit "Platz" ihn zurückzuschicken, aber dann geht das gleiche wieder von vorne los.


    Er ist generell ein sehr unruhiger Hund und wird schnell hibbelig. Wahrscheinlich ist das auch altersbedingt, er ist einfach ein Junghund. :smiling_face_with_sunglasses:

    Wir haben gedacht, die Zielobjektsuche hilft ein wenig dabei, ihn gut zu beschäftigen, aber für uns (und wahrscheinlich auch für ihn) wird es langsam frustig weil wir nicht weiterkommen. Habt ihr Tipps, wie man das ruhige Anzeigen trainieren kann?


    Wir haben vor, die ZOS auch in der Hundeschule zu machen, aber leider startet der nächste Kurs erst im Januar.


    Vielen Dank, das Forum ist echt super. :smiling_face_with_heart_eyes:

    Das ging mit etwa 4 Monaten los. Wir haben das Thema dann auch beim Tierarzt angesprochen und er hat uns empfohlen, ein proteinreicheres Futter zu füttern, da Protein mehr sättigt und man dadurch das starke Ansteigen des Blutzuckerspiegels und den darauf folgenden Hunger verhindert.

    Den Magen füllt proteinreicheres Futter natürlich deutlich weniger, weil der Hund davon ja noch weniger bekommen muss als bei Futter mit einem normalen Proteinanteil. Schwerer aufzuschlüsselnde Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel nicht hochschießen. Der steigt langsam und fällt langsam.


    Beim Welpenfutter ist die Spanne beim Proteingehalt sowieso riesig. Das Happy Dog Futter, das wir vorher hatten, lag bei 26%, das Wolfsblut nun bei 31%. Bei der Recherche nach einem anderen Futter habe ich auch welche mit 36% gesehen (jeweils alles bei 10% Feuchtigkeit). "Normal" scheint es da nicht zu geben. Aber wir bleiben erst mal beim Wolfsblut bis der 12 kg Sack leer ist. Danach ist es sowieso fast Zeit für Adult Futter.


    Im Wolfsblut ist vor allem auch Vollkornreis, was für den Blutzuckerspiegel besser ist als Kartoffel. Zumindest in der Theorie.


    Zitat

    Ah, das habe ich ganz überlesen. Ja, ich würde auch zwei Mal täglich füttern. Das mache ich schon ab der zehnten Woche so.

    Ja, das hatten wir bald sowieso vor.

    Was sind so eure üblichen Futterzeiten, wenn ihr zwei Mahlzeiten füttert? Möglichst so, dass die Zeit dazwischen nicht zu lang ist (z.B. 7 und 19 Uhr) oder einfach so, wie es zum Gassigehen passt?