Beiträge von SophiaF

    witzig, bis auf die Sache mit dem Megafon hatte ich genau solche Massen Begegnungen mit Hundeschulen und deren Teilnehmern des Öfteren schon im Park gehabt.
    Da haben sich die Teilnehmer dann auch wild rechts und links an den Wegrand gestellt damit man als normaler Spaziergämger durch konnte.

    Zwar nicht mit Aggressiven Hunden (zumindest dem Anschein nach nicht) aber sonst gleiches Bild.

    Ich kenne diese Situationen auch von Social Walks, die ich bei mehreren Trainern mitgemacht habe. Da war die Ansage immer: "Alle nach rechts" oder "Alle nach links", damit die unbeteiligten Personen die Möglichkeit haben, ihren Hund auf der anderen Seite zu führen. Je nach Situation würde ich das als Passant auch einfordern, weil ich nicht möchte, dass mein Hund von zwei Seiten angeknurrt wird und keine Möglichkeit hat, auszuweichen bzw. Schutz hinter mir zu suchen.

    Ja, genau, es geht darum, dass der Hund in jeder Sekunde das tut, was von ihm erwartet wird und das ohne Kompromisse

    Wir hatten im ZOS Kurs einen Labrador, der auch immer nur hinter der Besitzerin ging und sehr viel Meideverhalten gezeigt hat. Er ist bis zum Ende des Kurses kaum in der Lage gewesen, selbstständig in die Suche zu gehen. Da hieß es dann, ihr Mann hätte dem Hund mit sehr viel Training "beigebracht", nicht mit der Nase auf dem Boden zu schnüffeln. Der wirkte ständig wie in einer Zwickmühle: er hatte verstanden, was die Besitzerin von ihm wollte, hat es aber nicht ausgeführt, weil er Angst vor den Konsequenzen hatte.

    Ich verstehe schon die Problematik von selbstständigen und sturen Hunden. Aber einen Hund zu haben, der 100% durch mich gesteuert wird, wäre nichts für mich.

    Das wirkt alles so wie ein Wettbewerb, als ob die da wären, um dem Influencer zu zeigen, wie gut ihre Hunde "gehorchen". Wenn einer das nicht tut "'schuldigung!". Ähm, vielleicht eher: "Genau dafür bin ich hier und ich hätte nun gerne für meine 99 Euro Hilfe und Unterstützung?".

    Mal ganz abgesehen von der Atmosphäre lässt das "Der hatte ja schon ein paar Erlebnisse mit dir" ganz am Ende auch keinen langfristigen Trainingserfolg vermuten.

    Ich habe es mir gestern angesehen und es hat mich ziemlich verwirrt zurückgelassen. Vor allem frage ich mich, warum weder er, noch irgendjemand anderes auf die Idee gekommen ist, eine Zweitmeinung einzuholen.

    Diese Kölner Klinik wirkte auf mich wie eine große Tierarzt-Praxis, zumindest keine Praxis, die in irgendeiner Weise auf die Thematik spezialisiert ist. Gleichzeitig war ihm aber auch klar, dass es um viel geht und es teuer wird. Dann redet er mit Hundetrainern, Freunden, Bekannten darüber und nicht einer davon gibt ihm den Tipp, mal unverbindlich zu einem Spezialisten zu gehen?

    Ich finde es schon sehr naiv, sich dann so seinem Schicksal hinzugeben, besonders auch wenn es immer wieder Indizien gab, dass die Versorgung dort in der Klinik nicht so toll ist. Das Leid war ja riesig, aber dann schließt er sich lieber im Wohnzimmer ein und macht das zum Krankenlager, anstatt auch nur einmal den Arsch hochzukriegen, und in eine andere Klinik zu fahren?

    Ich bin mit Rocky auch bei Trainern gelandet, die komplett quasi nur über Strafe gearbeitet haben. Bin ich dann nicht nehr hingegangen. Da musste man aber jetzt kein Vollprofi sein, um zu merken, dass das doof war. Soviel gesunden Menschenverstand sollte man eigentluch haben.

    Mit gesundem Menschenverstand geht das vielleicht, aber der funktioniert leider nicht mehr gut, wenn man von allen Seiten damit eingelullt wird, das der andere Trainingsansatz scheiße ist und es nur so geht.

    Wir hatten auch eine Zeit, in der wir super verwirrt waren, was nun eigentlich das richtige ist. Durch Anleitungen auf YouTube haben wir unserem Hund ein Abbruchsignal beigebracht. Kurze Zeit später hatten wir die erste Stunde bei einer Trainerin, die schockiert war, dass wir "Nein!" zu unserem 5 Monate alten Hund sagen. Wir sollten sofort damit aufhören, das würde ihn traumatisieren. Dann wieder gewechselt. Da wurde nicht nur "Nein" gesagt, sondern geschrien und dabei wild auf dem Boden aufgestampft. Wenn wir nicht einen sensiblen Pudel hätten, der klar signalisiert hat, dass ihm das Geschreie und Getrampel zu viel ist, hätten wir vermutlich auch dabei mitgemacht.

    Und das waren reale Begegnungen. Ich will mir nicht vorstellen, was das für eine Verwirrung erzeugt, wenn man diese verschiedenen Richtungen täglich auf Instagram und TikTok erlebt.

    Ja, ich frage mich auch, warum man überhaupt einen Hund hat, wenn man das Zusammenleben so gestalten möchte. Haben diese Menschen schöne Momente mit ihren Hunden? Oder befriedigt das einfach nur irgendetwas anderes?

    Aber ich glaube, das ist auch ein Nebeneffekt der immer weiter verbreiteten Jagd- und Arbeitshunde als Familienhunde. Wir haben bei uns in der Hundeschule so viele Ridgebacks, Vizslas und Co, deren Existenz gefühlt nur daraus besteht, ihre Besitzer zu nerven. Es wundert mich dann nicht, dass man im letzten Schritt zur Einschüchterung greift, wenn man diese Hunde nicht ausreichend beschäftigen will.

    Ich denke ja, das ist einfach nur einer mehr, der gut reden kann.

    Weiterer Aspekt: er ist ein Mann, sieht nicht zu schlecht aus und macht nebenbei auf seinem Account Werbung für Unterwäsche. Ich hatte jemanden in der Hundeschule, die es toll fand "endlich mal ein richtiger Mann als Hundetrainer, nicht nur Frauen". Dadurch habe ich ihn das erste mal richtige wahr genommen.

    Ganz genau. Ich hab mir jetzt extra die Stories angeschaut (folge dem aus Gründen nicht):
    Von Freitag bis Sonntag 100 Workshop-Teilnehmer. Also mal eben knapp 10.000 € an einem Wochenende gemacht. Nicht schlecht oder? Profitieren halt beide von. Der mit dem 11er, der ohne den Petfluencer nie so viele Leute erreichen würde, und der Petfluencer, der ohne den Trainer das so niemals anbieten könnte.

    Soweit ich weiß machen die doch 3 Workshops pro Tag, also 60 Teams pro Tag, 180 pro Wochenende. Dazu kommen Begleitpersonen für je 39 Euro. Da ist man locker bei 20.000 Euro an einem Wochenende. Dazu werden noch Leinen und Maulkörbe verkauft. Eine echte Gelddruckmaschine.

    Er gibt doch Trainingsstunden? Oder interpretiere ich seine Videos irgendwie falsch, wie er einzelne Menschen anleitet wie und was sie machen müssen, und nicht nur sein Gerede vor Gruppen?

    Soweit ich das verstanden habe, sind das Ausschnitte aus seinen Workshops, wo er herumgeht und die Leute einzeln nach den Problemen mit ihren Hunden fragt.