Da viele Themen mehrfach angesprochen wurden, will ich nicht einzelne Zitate herauspicken. Ich fasse es einfach mal zusammen.
Zum Thema "Mehr Auslastung": wir waren testweise mit ihm viel an der Schleppleine unterwegs und haben ihn nur noch zum kurzen Lösen an der kurzen Leine gehabt. Er ist auch auf diesen Spaziergängen schnell "drüber" und rennt dann wie irre herum, stolpert über Äste und prallt gegen Bäume. Das hat sich nicht mit der Zeit verändert. Ganz im Gegenteil ist er auch daheim oft überdreht gewesen und ist gar nicht mehr zur Ruhe gekommen. Nach 5 Tagen im Wald an der Schleppleine hatte er abends 30 Minuten lang Zoomies und war gar nicht mehr ansprechbar. Wir waren kurz davor ihn in die Tierklinik zu bringen.
Einfach jeden Tag auspowern lassen ist eine nette Vorstellung, funktioniert aber einfach nicht. Wie BieBoss schon erwähnt hat, gerät er in einen Stresszyklus, der sich nur durch Ruhe wieder abbauen lässt. Wenn er aber durch jeden Waldspaziergang noch schneller "drüber" ist und nicht mehr runter kommt, ist das wohl ein Beweis, dass das Programm zu viel ist. Das ändern leider auch traurige Smilies nicht. Wir würden liebend gerne jeden Tag mit ihm im Wald herumtollen, aber er macht das nicht mit. Mit 2 Ruhetagen dazwischen funktioniert es aber einigermaßen ausgeglichen. Er ist nicht schon nach 5 Minuten im Wald "drüber" und kommt auch danach wieder runter.
Generell habe ich auch den Eindruck, dass ein falsches Verständnis von unseren aktuellen Spaziergängen entstanden ist. Er muss nicht 20 Minuten an der kurzen Leine neben mir laufen. Wir haben eine 3m Leine, die ich locker halte, so dass er etwa 2.5 Meter Radius hat. Er kann überall schnüffeln, wir bleiben stehen, machen auch kurze Pausen auf einer Bank oder stehen einfach nur herum. Aber das alles geht nicht mehr wenn er "drüber" ist, weil er dann nur noch rennen will und sich mit voller Kraft in die Leine hängt. Er darf auch ansonsten spielen, wir toben mit ihm und machen eine Menge Unsinn. Allerdings immer auch mit einem Auge darauf, dass er nicht in dieses Dauer-Überdrehen gerät ("nach müde kommt doof").
Wobei er ja gottseidank noch viel schläft, wie Du berichtest, also noch ist da kein heftiger Schaden eingetreten. Aber es ist klasse, daß Du drauf achtest, und die Situation so wahrnimmst, und was dagegen tun möchtest! Weil dauerhaft so ein Streß richtet auch Schäden im Körper an.
Es ist nicht "noch", sondern "wieder". Gerade in den ersten 4-5 Wochen bei uns hat er VIEL zu wenig geschlafen. Abends haben wir ihn jeden Tag 1-2 Stunden im Arm halten müssen, damit er nicht noch die ganze Nacht durch die Wohnung tobt. Wir haben ihn nur durch ganz viel Ruhetraining wieder an den Punkt gebracht, dass er zuverlässig zur Ruhe kommt.
Ansonsten, BieBoss vielen Dank für den langen Text mit vielen Ideen. Das Herumsitzen haben wir immer wieder mal angefangen, haben aber keine Erfolge gehabt. Er schaukelt sich auch dabei selbst immer wieder hoch und fängt dann an zu buddeln. Im Wald darf er buddeln, aber bei Sitzbänken bzw. nahe Gehwegen ist das nicht so toll. Selbst wenn man danach die Löcher wieder zuschiebt und festtritt, klebt überall die lose Erde und so ein Schlachtfeld will ich eigentlich nicht hinterlassen.