Mal eine andere Frage. Hast du schon einmal einen Jagdhund (mit)ausgebildet? Ich rede nicht davon, was du bei anderen Hundeführern und ihren (mehr oder weniger) fertigen Hunden siehst, sondern wirklich mal die Ausbildung begleitet.
Ich bin kein Jäger und ich habe noch vor einem Jahr ähnlich gesprochen wie du und war der Meinung, dass Jäger einfach nur keinen Bock auf Nichtjagdhunde hätten und einfach ein “rassistischer” Haufen wären. Ich war überzeugt, dass auch unser cleverer, blitzschneller Aussie mal ne Nachsuche hinbekommen würde und das dieses ganze Rassegedöns total überbewertet wird.
Da nun mal die Regeln bei der Brauchbarkeit sind wie sie sind und mein Freund sich als Erstlingsführer keine unnötigen Probleme machen wollte, zog hier ein Deutsch Drahthaar als Jagdbegleiter ein. Ich unterstütze meinen Freund bei der Ausbildung und es ist gigantisch was dieser Hund an Fähigkeiten einfach genetisch mitbringt. Er macht uns so viele Dinge dadurch ungleich leichter und wird hierbei wohl ein Niveau erreichen an dass das Hütetier (zumindest unter unserer Anleitung) nie rankommen wäre. Ja, dafür müssen wir beim Gehorsam am Wild mehr Arbeit reinstecken und gelegentlich mehr absichern, aber das ist uns ein passioniert und waidgerecht arbeitender Hund wert. Für mich klingen deine Schilderungen von den Jagdgebrauchshunden in deinem Umfeld eher nach schlechter Ausbildung als nach “genetisch” ungehorsamen Hunden.
Unsere Drahtbürste hat meine Meinung zu Arbeitshunderassen und deren Verwendung in “fachfremden” Bereichen oder gar als reiner Familienhund nochmal stark gewandelt und ich bin der Ansicht, dass solche Experten am glücklichsten sind, wenn sie ihrer Passion nachgehen können und das man sie nicht ständig verbiegen sollte.