Beiträge von Airen

    Ich hab mich da nur auf die verfügbaren Dokumente gestützt:

    Die Zuchtschauordnung sagt:

    § 3 Zulassung zur Zuchtschau

    a) Auf einer Zuchtschau des VDD sind nur kupierte Hunde zugelassen. Sie müssen Ahnentafeln des VDD oder vom VDD anerkannte ausländische Ahnentafeln besitzen.“

    und die Zuchtordnung sagt:

    1. Grundlage der Zulassung zur Zucht ist die vor dem Deckakt festgestellte Zuchttauglichkeit der Hunde.

    Die Zuchttauglichkeit wird grundsätzlich anlässlich einer Zuchtschau des VDD von einer Formwert-Richtergruppe nach § 5 der Zuchtschau-Ordnung des VDD festgestellt.“

    Ich komm da nicht mehr mit…

    So genau kenne ich mich da auch nicht aus, denn züchten möchten wir nicht. Allerdings wird ja die Zuchttauglichkeit doch grundsätzlich auf einer Zuchtschau festgestellt, oder? Und auf den Zuchtschauen dürfen nur kupierte Hunde mit VDD-Papieren vorgestellt werden. Damit dürfte es bis auf wenige Ausnahmen schon einem Zuchtausschluss gleichkommen, wenn der Hund nicht kupiert ist.

    Muss der DD überhaupt mit den Yorkies alleine bleiben? Vielleicht habe ich das überlesen? 🤔

    Nö, macht aber keinen großen Unterschied. Wenn der sich einen von denen schnappt, war's das.

    Absolut. Raubwildschärfe bzw. Wildschärfe bedeutet eben auch, dass diese Hunde instinktiv wissen, wo sie hinbeißen müssen, um den maximalen Schaden anzurichten. Da kann man u.U. gar nicht schnell genug reagieren, um was zu retten. Ich hab auch nicht schlecht geguckt, als Quattro mit 6 Monaten ein ausgebüxtes Huhn klar gemacht hat. So schnell konnte ich gar nicht eingreifen. Dieser Junghund wusste genau, was er macht.

    Bei dieser Statistik würde mich interessieren, was dort unter andere Tiere fällt. Sollten da nicht nur andere Hunde sondern auch Katzen dabei sein, dann wundert mich der hohe Anteil an DD nicht.

    Danke erstmal für die Antworten :nicken:

    Ui schwierig, weil ja oft die Philosophie herrscht, dass man den Hund für die VJP noch relativ "roh" lässt, damit er nicht gehemmt auf die Hasenspur geht und den Laut nicht unterdrückt oder oder. Und als Anlagenprüfung ist das auch ja auch die Idee...falls der Hund ausgiebig allein weiterjagt ohne viel Kontakt zur Halter:in aufzunehmen, dann ist das halt so und eigentlich eine wichtige Information für die Züchterin. Also das finde ich persönlich wichtig in Sinne der Selektion/Zucht. Und eigentlich sollte man damit durchkommen... Ihr werdet dann aber ordentlich zu tun haben, ihn für den Einsatz auf Niederwild (wenn geplant?) fit zu machen, ansonsten BP und gut ist.

    Mit dem Kurs...also irgendwie muss der Hund ja auch an Wild gebracht werden und man benötigt Unterstützung. Bei eher rustikalen Kursen ist es oft so, dass solche Situationen erstmal laufen gelassen werden, bis dann sehr grob/aversive das "Down" beigebracht wird. Und das dann auch zur Regulierung vom Durchstehen/nicht Nachprellen, Zurückkommen usw.

    Was sagt die Züchterin?

    Grundsätzlich ist es eine Anlage, aber ich glaube schon, dass man die mit Fehlern auch etwas versauen oder ggf. auch mit den passenden Methoden stärken kann. Hätten wir die VJP mit 8 Monaten gemacht, dann hätte er teilweise eher zu kurz gesucht und etwas am Führer geklebt, aber mit der Pubertät kam die Selbstständigkeit.

    Er soll eher nicht auf Niederwild gehen, da uns dafür die Bestände fehlen. Aktuell ist hier die Raubwildbejagung sowie Nachsuchen auf Reh- und Schwarzwild das Thema. Dafür würde auch die Brauchbarkeit reichen. Momentan ist die auch das oberste Ziel, schon aus versicherungstechnischen Gründen.

    Den Züchter wollen wir jetzt mal kontaktieren, ist immer schlecht zu erreichen, da berufstätig und immer auch Hunde in Ausbildung. Jagdhundeausbilder habe ich bisher leider keinen in erreichbarer Nähe gefunden. Auch der Züchter ist 2,5h weg.

    Es ist nur immer komisch, wenn man da steht und der Ausbilder sagt „Ja, lass den mal machen, der kommt schon wieder“ und nach ein paar Minuten dann „Ui, das ist jetzt aber doof. Da habt ihr wohl Pech“.

    Ja klar vor der VJP.....

    Wann denn sonst?

    Aber der Hund hetzt ja direkt, da muss eh ne Feldleine ran

    Hut ab. Ich bin tatsächlich von der Prüfungsordnung ausgegangen, bei der noch kein Gehorsam am Wild verlangt wird. Zudem uns der Ausbilder erzählt hat, dass selbst viele VGP-Hunde am Gehorsam am Hasen scheitern. Wobei ich dir nicht ganz folgen kann mit dem „der Hund hetzt ja direkt“. Was passiert denn bei einem jungen Hund vor dem der Hase sichtig hochgeht ohne vorherige Witterung denn sonst, sofern das Down eben noch nicht bombensicher sitzt? Da winkt ja keiner nur hinterher.

    Wir hatten in den letzten Monaten genau einen Hasen, der ging nicht sichtig weg und Quattro hat die Sasse vorgestanden und dann die Spur gearbeitet. Also leider wenig Chancen, dass Down in Realbedingungen zu testen.

    Ich nehm aber mit, dass Feldleine und Down-Training wieder vermehrt und mit Konsequenz auf dem Plan stehen müssen.

    Hier ist zwar momentan nicht so viel los, aber ich würde mich gerne mit einer Fragestellung besonders an die Vorstehhundeleute hier wenden.

    Wir arbeiten mit unserem Quattro (Deutsch Drahthaar, 13 Monate) gerade auf die VJP hin.

    Aktuell machen wir einen Vorbereitungskurs bei einem Nachbarverband mit, da unser Landesverband und auch die Kreisjägerschaften hier leider nichts in Richtung Hundeausbildung anbieten. Heute war die erste Einheit.

    Erstmal das Positive: Schleppe hat gut geklappt, Apport war auch ok und Gehorsam im Auto war super (trotz Locken und Reizangel). Fuß ist noch ausbaufähig und das gelegentliche Jammern beim Zugucken muss besser werden (klappte aber am Ende auch).

    Das große Problem ist die Quersuche. Quattro hat zunächst gut gearbeitet, war flott und hat auf Wendepfiff auch gut reagiert. Er ist generell eher der Typ Fernaufklärer und muss aktiv kurz gehalten werden. “Leider” hat der Hundeführer (mein Freund) dann aber einen Hasen rausgetreten als der Hund gerade im Anflug war, also prompt sichtig dem Hasen hinterher. Ausbilder und Helfer freuten sich über Hasen und Sichtlaut und Frauchen ahnte Schlimmes. Ok, Hund laut GPS dann bis auf 500m dem Hasen hinterher bis hinter eine große Hecke, dann kurz auf dem Rückweg, prompt wieder etwas hochgemacht, wieder kurzer Sichtlaut und weg in die Gegenrichtung. Nach insgesamt etwa 10-15 Minuten kam er wieder. Danach der Hund komplett durch mit dem Kopf und hat bei der nächsten Suche sein eigenes Ding gemacht und sich ausdauernd mit einem Schwarm Lerchen beschäftigt. Ausbilder nur lapidar “Ja geh mal weg und dreh ihm den Rücken zu” und “Deine Pfeife ist zu leise, kaufe mal ne Anständige”. Am Ende kam dann “Führigkeit ist eher bescheiden, der macht sein eigenes Ding. So kommt ihr nicht durch”. Jaoh, das war uns an dem Punkt auch klar, aber Ansätze wie wir daran arbeiten können, kamen leider keine.

    Deswegen wollte ich hier mal fragen, ob ihr mir da weiterhelfen könnt. Wir haben selber relativ wenig Niederwild im Revier und daher ist das tatsächliche Auffinden von Wild in der Suche doch eher eine Seltenheit. Momentan sieht der Hund auch gar nicht die Notwendigkeit auf den Menschen zu achten und beschäftigt sich lieber mit diversen Spuren und den netten Vöglein.

    Bitte nicht gleich draufhauen. Wir sind etwas blauäugig an die DD-Geschichte rangegangen, weil unser Revierpächter die Rasse angepriesen hat und uns zusammen mit einem Verbandsrichter unterstützen wollte. Bisher haben wir eine 30s-Vorführung einer Quersuche sowie die Aussage “Macht bis zur VJP nix außer Grundgehorsam an der Schleppleine, Schussfestigkeit und eine Hasenspur…” bekommen. Ich ärgere mich auch, dass wir überhaupt so lange gewartet haben, um Hilfe zu suchen, aber selbst jetzt war der Revierpächter noch angesäuert, dass wir überhaupt auf so einen Kurs gehen.

    Wie ist das denn mit dem Jagdschein - also wenn der Hund dauerhaft jagdlich eingesetzt werden soll, um ihn auszulasten, dann muss man ja nicht nur einen Jagdschein machen, sondern dann auch regelmässig jagen, oder? Wie und wo und wann?

    Ich hab da überhaupt keine Anung, ehrliche Frage.

    Wenn man den Hund tatsächlich jagdlich auslasten will, braucht man mindestens einen Begehungsschein in einem Revier. Pachten ist grundsätzlich erst nach 3 Jahren Jagdschein erlaubt. Nur über ab und an mal Einladungen für Jagden bekommt man das nicht hin.

    Jagdliches Arbeiten in fremden Revieren ohne Erlaubnis ist dann eh Wilderei.

    Zum Thema, falls der DD sich nicht als Rettungshund eignen sollte: Also zum Einen finde ich das sehr sehr unwahrscheinlich. DD werden im Vollgebrauch geführt in Deutschland, d.h. ich geh jetzt mal davon aus, dass ihm somit auch das Suchen im Blut liegt. Alles Andere (Gehorsam, Gewandtheit, etc.) ist bei jedem Hund Fleißarbeit. Dass ein DD nicht so flink über die Trümmer huschen wird, wie ein Springer Spaniel, ist mir klar. Aber es geht ja da eher um eine punktgenaue und zuverlässige Arbeit und nicht ob er sich möglichst alle vier Haxen bricht indem er wie ein Wirbelwind über die Trümmer fegt. und wenn alle Stricke reißen, dann müssen wir halt gucken.

    DD werden als VollgebrauchsJAGDhunde gezüchtet. DAS liegt ihnen im Blut. Einem Drahthaar muss keiner erklären was Wild ist, selbst Welpen stehen schon bei entsprechender Witterung vor. Diese Hunde kommen nicht aus Zuchten bei denen das jagdliches Führen eine Option ist, sondern seit Generationen ein Muss. Ich sehe bei der Rettungshundearbeit kein Problem in der Wendigkeit o.ä. sondern simpel darin, dass der Drahthaar sich daran erinnert wofür er gemacht ist und dann ist ihm die Suche nach einem Menschen ganz schnell wumpe.

    Wir reden hier aber sehr wahrscheinlich von einem DD, da sind Katzen nunmal Raubwild und Raubwildschärfe ist genetisch verankert. Ja, man kann das mit Erziehung kontrollierbar machen, aber das dauert und erfordert Mittel, die man vielleicht nicht bereit ist einzusetzen. Diese Hunde gehen bei Raubwild erstmal ab wie nix. Ich dachte auch meine Hütis mögen keine fremden Katzen, aber das ist nicht zu vergleichen mit der tödlichen Konsequenz, die ein DD, da an den Tag legt. Da sollte man erstmal einige Einzelspaziergänge einrechnen.

    Den Sprung von zwei auf drei fand ich auch enorm. Wir haben es tatsächlich sehr unterschätzt und ich bin heilfroh, dass wir zu zweit sind und dementsprechend auch die Arbeit teilen können. Trotzdem gab es genug Momente, wo der Drahthaar mal wieder über Tische und Bänke ging und wir einfach nicht mehr konnten.

    Zum Thema Rassewahl würde ich normalerweise nicht viel sagen. In diesem Fall hier ist das eher “Been there, done that”. Ich wäre damals froh gewesen, wenn uns jemand knallhart gesagt hätte, was uns da erwartet. Was haben wir für süße Geschichten über den DD und den Dackel gehört. Nachdem es dann bei uns geknallt hat, wurde kleinlaut mit der Sprache rausgerückt, dass der DD den Dackel irgendwann apportiert hat und der Dackel gehen musste. Uns wurde auch gesagt, dass ein Maschendrahtzaun gar kein Problem ist. Ratet mal wer hier gerade für einen 5stelligen Betrag einen Stabmattenzaun bauen lässt, weil der Drahthaar bei Katzensichtung in unter 5s durch den Draht ist. Und dabei haben wir den Welpen genommen, der laut Züchter noch den wenigsten Wumms hat.

    Ich würde nur irgendeinen Plan B haben wollen - der muss ja nicht ideal sein... aber irgendeinen Plan B außer Abgabe, wenn die Dynamik nicht funktioniert. Und der ist schwerer zu finden, wenn es nur ein Mensch ist und drei Hunde.

    Da stimme ich absolut zu. Ich kann ja aus Erfahrung berichten…

    Wir haben letztes Jahr zu unserem beiden Hütetieren (damals 10 und 7) einen Drahthaar geholt, allerdings als Jagdgebrauchshund für meinen Freund. Der noch absolut fitte Senior war ein wunderbarer Welpenonkel, der viel mit dem Jungspund gespielt hat. Leider haben wir dadurch übersehen, dass es langsam kippte. Als der Drahthaar 8 Monate war, hat‘s das erste mal zwischen den beiden geknallt. Ob wir es wieder hinbekommt hätten, kann ich leider nicht sagen, da der Senior dann eine OP hatte. Da hier gerade eh das absolute Chaos herrschte und auch die Abgabe des Drahtmonsters im Raum stand, habe ich den alten Herren vorerst zu meinen Eltern gebracht. Da er diese heiß und innig liebt und meine Mutter ganztags Zuhause ist, geht es ihm dort wunderbar. Er hat sich super erholt, ist dort der King des Dorfes und becirct sämtliche Damen (Menschen und Hunde). Meine Eltern sind durch ihn auch deutlich aktiver geworden und er genießt es wieder Einzelprinz zu sein. Mir fehlt der Stinker wahnsinnig (obwohl ich ihn regelmäßig besuche), aber es ist aktuell die beste Lösung für alle. Hätte ich diese Alternative nicht gehabt, dann müsste der Junior gehen…

    Ansonsten sind Drahthaar absolute Arbeitstiere, die für ihren Job brennen und ich kann verstehen, dass sie dich faszinieren. Zuhause sind es wahnsinnig menschenbezogene Hund, die einen ganz eigenen Charme haben und trotzdem gibt es genug Momente in denen ich unsere Drahtbürste gerne zum Mond schießen würde. So einem Hund zu verklickern, dass ihr Job eben nicht die Jagd ist, halte ich für sehr schwer.

    Soll es eigentlich wieder ein Rüde werden? Dann möchte ich dir nur mitgeben, dass besonders die Rüden in der Pubertät schon ziemliche Kackbratzen sind und gern mal weniger konsequente Mitbewohner (Mensch und Hunde) in Frage stellen. Uns wurde vorher von einigen Leuten zu dieser Konstellation geraten und genau dieselben Leute haben dann zugegeben, dass der halbstarke Drahthaar am Ende den Dackel apportiert oder sich wilde Beißereien mit dem Cocker geliefert hat. Insbesondere Jäger sind bei solchen “Fehlschlägen” ungern ganz ehrlich.