Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Mit Omnis warst nicht du gemeint.

    Ich glaub von rinski schon


    Zitat von rinski

    Jetzt schreiben hier Leute, die vermutlich mit vegetarisch/vegan nicht wirklich viel am Hut haben und bringen all die Argumente auf, die man halt so bringt, wenn man als Omni meint mit einem Veganer die Diskussion über dessen Lebensstil/Essverhalten führen zu müssen.


    Nur weil man eine Aussage differenzierter betrachtet, ist man ein ein böser Omni, der jetzt meint, mit einem Veganer über dessen Lebensstil diskutieren zu müssen. Ist doch albern, um es mal mit Helge Schneider zu sagen :p Wenn man sagt, dass angeschwärzte Kartöffelchen aufgrund von Acrylamid jetzt gesundheitlich nicht das non plus ultra sind, dann ist man ein böser nicht gesinnungstreuer Allesesser oder was? Das entbehrt jeglicher Logik, denn wie bereits gesagt wurde


    Zitat von WeisseSchwalbe

    Obwohl mir noch nicht wirklich aufgefallen ist, dass sich jemand so richtig skeptisch ggü. Veganismus/Vegetarismus geäußert hätte


    Aber @rinski, du kannst gern in dein Glaskügelchen schauen und mir mal meine Einstellung zu einer veganen oder vegetarischen Ernährung erläutern. Mir fällt nur auf, dass du im Gegensatz zu anderen Usern zumindest von dem hier geschrieben öfter in die appeal to consequences Falle läufst :ka: .


    Anyway, hier ein typischer Befund, der sich durch Studien mit unterschiedlicher Ernährungsformen und subjektiven Beurteilung so durchzieht (es ist ja auch schwer, die unterschiedlichen Ernährungsformen zu blinden):


    Das subjektive Empfinden verbessert sich, objektivierten Untersuchungsbefunden zufolge hat sich aber nichts geändert


    Uncooked, lactobacilli-rich, vegan food and rheumatoid arthritis. - PubMed - NCBI


    Whole-Foods, Plant-Based Diet Alleviates the Symptoms of Osteoarthritis (hier werden dann z.B. ausschließlich die Selbstbewertungen ausgewertet)


    Generell führt eine Verminderung der Arachidonsäurezufuhr zu einer Abnahme der Produktion von den Entzündungsmediatoren Prostaglandin und Leukotrin. Arachidonsäure ist in tierischen Fetten zu finden. Und deswegen ist der Effekt der gleiche, wenn man sich fettarm mit tierisichen Produkten ernährt oder sich Magerquark, Harzer Käse oder ein Seelachs Filet reinhaut und unter 50 mg extern zugeführter Arachidonsäure bleibt. Daher gibt es analoge Erfolge auch mit ausgewogenen vegetarischen Diäten, die tierische Produkte beinhalten.. Changes in laboratory variables in rheumatoid arthritis patients during a trial of fasting and one-year vegetarian diet. - PubMed - NCBI


    Deswegen ist der Satz so auch nicht richtig


    Zitat

    Tierische Produkte begünstigen entzündliche Prozesse im Körper und das kann man auch durch eine ausgewogene und bewusste Ernährung mit tierischen Produkten nicht umgehen.


    Fette von Säugetieren und Gefügel begünstigen entzündliche Prozesse im Körper, nicht das Gewebe per se. Bei Fischleins sieht das schon wieder ganz anders aus. Ihre Fette (allen voran DHA EPA) reduzieren deutlich inflammatorische Prozesse und hierfür gibt es einen großen body of evidence.


    (Exemplarisch)


    Long-term effect of omega-3 fatty acid supplementation in active rheumatoid arthritis. A 12-month, double-blind, controlled study. - PubMed - NCBI



    Effects of high-dose fish oil on rheumatoid arthritis after stopping nonsteroidal antiinflammatory drugs. Clinical and immune correlates. - PubMed - NCBI


    In diesem Falle ist also ein tierisches Produkt nicht nur "nicht schlecht" sogar noch von Vorteil.

  • Ich habe immer noch das Gefühl, beide Seiten zu "verstehen", zumindest in ihrem Anliegen, bei den Details blicke ich natürlich nicht durch. Es ist eine interessante Diskussion, die weniger hostile noch schöner wäre. Aber ich nehme einfach mal mit, was ich kriegen kann.

  • @dragonwog danke für die Liste - dann habe ich ja bei Langeweile was zu lesen :smile:


    Was mir nur aufgefallen ist in deinen Ausführungen: den Leuten ging es subjektiv gesehen besser? Das finde ich total spannend.
    Mein Arzt würde sagen: „Ich behandle nicht nur anhand von Werten und Referenzbereichen. Diese sind wichtig. Aber wie SIE sich fühlen - das ist dabei das wichtigste.“

  • Ich finde diesen Punkt nicht ganz unwichtig. Warum sollte es kein Vorteil sein, wenn sich Menschen mit einer Ernährungsform besser fühlen? Wohlbefinden ist doch auch ein gesundheitlicher Aspekt? Ganz ausklammern kann man das ja nun nicht, auch wenn es sich nicht wirklich messen lässt...

  • @dragonwog danke für die Liste - dann habe ich ja bei Langeweile was zu lesen :smile:


    Was mir nur aufgefallen ist in deinen Ausführungen: den Leuten ging es subjektiv gesehen besser? Das finde ich total spannend.
    Mein Arzt würde sagen: „Ich behandle nicht nur anhand von Werten und Referenzbereichen. Diese sind wichtig. Aber wie SIE sich fühlen - das ist dabei das wichtigste.“


    Ich finde diesen Punkt nicht ganz unwichtig. Warum sollte es kein Vorteil sein, wenn sich Menschen mit einer Ernährungsform besser fühlen? Wohlbefinden ist doch auch ein gesundheitlicher Aspekt? Ganz ausklammern kann man das ja nun nicht, auch wenn es sich nicht wirklich messen lässt...

    Naja so einfach ist das mit den Placebos aber nicht...


    1. Wo habe ich geschrieben, dass es kein Vorteil sein soll, dass sich Menschen mit einer Ernährungsform besser fühlen? Bitte mit Zitat....


    2. Es ging um die Auslöser entzündlicher Prozesse und nicht ums Wohlbefinden


    3. Wohlbefinden ist durchaus operationalisiert und somit messbar (z.B. mit der Ryff Skala zur Erfassung des Wohlbefindens)


    4. Ob rein das subjektive Gefühl nun der beste Indikator für einen Arzt oder eine Ärztin ist...it depends...gibt ja auch viele Leute, die sich super trotz schwerem Krebsleiden mit Zuckerkügelchen und Aprikosenkernen super fühlen...bis es dann für eine "wirksame" Therapie zu spät ist. Placeboeffekte können auch zum zu spät ergriffenen Gegenmaßnahmen degenerativer Prozesse führen. Ganz kritisch wird es, wenn Schutzbefohlene ala Kinder, geistig eingeschränkte Menschen unter placebo by proxy Effekten leiden müssen


    5. Hat man als Verbraucher meines Erachtens bei medizinischen Indikationen das Recht zu wissen, was warum wirkt


    6. Was wäre, wenn die gleichen Erwartungseffekte auf eine fleischbasierte Ernährung zutreffen? Was wären die Implikationen? (sprich ein Arzt nimmt das hier zur Hand Ketogenic Diets and Pain und sagt...das Beste bei entzündlichen Prozessen ist eine ketogene -viel viel tierisches Eiweiß-Diät)

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