Erziehungstipp zum Jagdtrieb

  • Hallo,

    ich würde dir raten, such die Unterstützung von einem erfahrenen Jagdhundbesitzer. Du hast hier ja tolle Angebote bekommen. Auch die Bücher können unbedingt hilfreich sein.

    Du musst verstehen, dass man nicht einfach einen Dummy wirft und der Hund holt ihn dann, ohne Fährten nachzugehen. Ich mach mit meinem schon länger Dummytraining und Snoop ist ziemlich gut. Trotzdem kam es schon vor, dass er Dummy Dummy sein ließ und sich gen Horizont verabschiedet hat.... :/

    Es geht bei diesen Übungen darum, den Hunden anzutrainieren, dass sie ihre Impulse ein bisschen besser kontrollieren können (NICHT losrennen, weil wir aus dem Augenwinkel was übers Feld rennen sehen....) und sich mehr am Hundehalter orientieren.
    Das ist wie mit Krafttraining. Je länger und konsequenter man dran arbeitet, desto auffälliger werden die Erfolge.
    Also, Dummy verstecken, Hund sucht, ist allein keine Lösung.

    Damit dein Hund in der Anfangszeit möglichst keine Jagderfolge hat (zum Erfolg gehört schon einmal begeistert übers Feld rasen, weils gut riecht), solltest du doch mit Schleppleine absichern. Am Anfang aber keine 15 m, sondern höchstens 10.

    Warte nicht, bis die Leine sich spannt. Stoppe den Hund vorher. Er soll auf dein Kommando warten. Im Freilauf hat dein Hund auch keinen "Ruck", der ihn ans Warten erinnert. Da wird es auch deine Stimme sein.

    Das Sprühhalsband ist für dich auf keinen Fall eine Lösung. Um es richtig einzusetzen müsstest du in exakt der richtigen Sekunde reagieren. Das kannst du aufgrund mangelder Erfahrung nicht. Außerdem kannst du es erst einsetzen, wenn dein Hund wirklich weiß, was er darf und was nicht und auch ausgelastet genug ist, um wirklich darauf reagieren zu können. Also frühestens nach ein paar Monaten sehr gutem Trainings. Da käme das Sprühhalsband evtl. noch mal zur Absicherung in Frage. Aber sicher nicht in deiner Situation.

    Ich empfehle dir auch dringend eins oder beide Bücher, die Hummel vorgeschlagen hat. Darin ist sehr gut die Impulskontrolle und mögliche Ersatzauslastung und wie man sie aufbaut beschrieben.
    Und noch besser ist, wenn du jemanden an deiner Seite hast, der dir mit Erfahrung und Rat und Tat helfen kann.

    Viel Erfolg.

  • Danke für eure Tipps :)
    Ich habe jetzt hier im Forum auch von einem Superkommando gelesen.
    Meint ihr das könnte man auch in verbindung mit dem Dummy bringen...
    Also sowohl Dummy als auch Superkommando...Wäre dann doch eogentlich eine relativ "sichere" sache oder ?

  • Superkommando ist ein Rückrufkommando. Der Hund muss in dem Moment umkehren und zurückkommen, in dem er das Kommando hört. Dazu gehört viel Training. Wenn es mal sitzt, gibt es schon eine Menge Sicherheit.

    Das Dummytraining ist eine Umlenkung des Jagdtriebes in kontrollierte Bahnen und dient zur Auslastung/Befriedigung des Hundes.

    Das sind zwei verschiedene Dinge, die aber auf jeden Fall beide Sinn machen und insofern kombiniert werden können, dass man eben beides mit seinem Hund trainiert.

    Dazu kommt dann noch ein bisschen Beschäftigung für den Kopf, ein bisschen Bewegung und ein bisschen Gehorsamstraining und dann werdet ihr das schon in den Griff bekommen.

    Ja, die Jäger, sie wollen halt beschäftigt sein...

    Aber wahrscheinlich wird es dir so gehen, wie den meisten Jagdhundbesitzern. Hat man erst mal rausgefunden, wie die Hunde so ticken und wie man sie beschäftigen kann, will man gar nichts anderes mehr, als einen Jagdhund. Das macht nämlich alles richtig Spaß.
    Dann macht man das nicht mehr, weil man einen Jagdhund hat, sondern man hat einen Jagdhund, damit man das mit ihm machen kann :smile:

  • Zitat

    Das macht nämlich alles richtig Spaß.


    Das kann ich nur bestätigen, wenn man mal den Bogen raus hat, bekommt man richtig Spass an der Sache :)


    Ich möchte dir noch einen Tip aus eigener Erfahrung geben:

    Baue dir ein Konzept auf, übe nicht einfach irgendwie drauf los und murkse an jedem Ende etwas herum.

    Überlege dir WAS genau du mit dem Hund erreichen willst. Dann liest du die Threads durch, die du als erste Antwort hier erhalten hast! Da pickst du dir die Lösungsansätze für deine Arbeit raus.

    Wenn du das alles sinnvoll aufbaust, wirst du viel eher und grössere Erfolge haben, als wenn du jetzt einfach mal da und dort was machst.

    Ein Superschlachtruf ist ein Notsignal - wird also wirklich nur im Ernstfall eingesetzt. Sonst verkommt es zum normalen Rückrufsignal und wirkt im Ernstfall auch nicht mehr.

    Es dauert etwas bis man dahinter blickt, wie ein Jagdhund tickt und wie er "gearbeitet" werden will - aber es hat hier wirklich ganz viele super Tips von erfahrenen Leute! Damit kann man super arbeiten.

    Viel Spass :)

  • Ich finde es wichtig zu schauen, WIE dein Hund jagt. Was für ein Typ Jäger ist er? Ein Stöberer, ein Vorsteher, ein klassischer Hetzer?
    Je nach Typ kann man individuell trainieren.

    Ich habe zB einen Vorstehhund. Das heißt, er sucht nach Wild und steht dann vor. Ohne Kommando sollte er nicht einspringen oder gar hetzen! Dies habe ich verstärkt, das heißt jedes Vorstehen belohnt. So vermeidet man, dass der Hund einem "entgleitet". Das Stöbern allerdings ist dann wieder eine Sache für sich...da hilft nur eisernes Abruftraining. Ich für meinen Teil lasse meinen Hund generell in der Dämmerung, also wenn Wild unterwegs ist, an der Schlepp.

  • So wie Du Dein SL-Training oben beschrieben hast, gleicht es doch eher einem Leinenführigkeits-Training. Dein Ziel sollte sein, dass Hund die SL nicht voll ausnutzt, also diese sich erst gar nicht spannt. Besser ist daher, eine Art Stopp-Kommando einzuführen, das Du ihm schon vorher gibst, bevor er in die Leine rennt. Damit markierst Du seinen Radius.

    Und mit dem Futterdummy abhauen kann Hund auch nicht, wenn man mit SL arbeitet. Entweder hängt Hund an der Strippe oder der Futterdummy :D . Natürlich nur, solange das erforderlich ist.

  • Hier noch was zum Thema Spray-Halsband...

    © Clarissa v. Reinhardt
    animal learn

  • Huhu zusammen,
    nochmal vielen dank zu euren Beiträgen.
    Was für eine Art Jagdhund kann ich noch nicht wirklich beurteilen...
    Sie schnüffelt sehr viel,Steht vor dem Gebüsch.
    Bisher habe ich es so gehand habt, dass ich dann "Nein" gesagt habe und sie dann auch weiter gelaufen ist, sie dann natürlich ein Lob gehört hat.
    Würde ich sie jedoch nicht Abhalten würde sie auch ins Gebüsch gehen.
    Also ich habe jetzt einen kleinen "Plan"...vielleicht könnt ihr mir sagen, ob es Sinn macht oder ehr nicht.
    1.Buch kaufen :D
    2.Grundgehorsam festige (Bleib,aus der Ferne Sitz und Platz kann sie schon ziemlich gut;Fuß)
    3.Superkommando jeden 3. Tag oder so trainieren.
    4. Sobald ich den Dummy habe und das Buch soweit durch habe Dummy training.

    Heute habe ich schon einmal das Superkommando trainiert. Ich habe das Kommando gegeben, bin weg gelaufen und hab mich übermäßig gefreut und sie hat ein Tolles Leckerchen bekommen danach hat sie auch 1 a gehört, außerdem habe ich sie heute noch im Schnee ein bisschen leckerchen suchen lassen und "Bleib" trainin gemacht...und am Schluß bei Fuß...Meint ihr das war ok?

    Liebe Grüße

  • Ja, ich denk mal, du bist auf dem richtigen Weg.
    Es scheint ja auch so, dass ihr schon ganz gut dran arbeitet und du machst dir auch Gedanken.
    Das eigentliche Problem(chen) scheint bei euch nur zu sein, dass du dir bisher nicht im Klaren darüber warst, dass Hunde einen eigenen Kopf haben und der, besonders bei unseren lieben Jägern, oft in eine völlig andere Richtung denkt, als uns lieb ist ;)

    Das ging mir an Anfang auch so. Es hat lang gedauert, bis ich verstanden habe, dass Snoop sich nichts Böses dabei denkt, wenn er in die Büsche abgezischt ist und mich stehen lassen hat....

    Man muss halt dran arbeiten.

    Der "echte Durchbruch" hat bei uns allerdings erst begonnen, als ich nicht mehr allein damit gearbeitet habe, sondern jemanden dabei hatte, der mir das alles wirklich zeigen konnte.
    Die Sekunde zu erkennen, wo ein Hund seine Aufmerksamkeit aufs Jagen umlenkt, ist nicht so einfach.
    Ebenso fand ich es hilfreich, jemanden an meiner Seite zu haben, der mir klar gemacht hat, wie schnell und wie konsequent ich handeln muss. Auf mich gestellt war ich zu langsam und zu inkonsequent.

    Fang erst mal an, dein Plan sieht gut aus. Und wenn du nicht zufrieden bist mit euren Erfolgen, dann gib nicht auf, sondern such dir jemand Kompetenten, der euch hilft.

    Übrigens, wenn du deinen Hund davon abhalten kannst, ins Gebüsch zu gehen, indem du Nein sagst, habt ihr schon viel erreicht!!! Snoop ist am Anfang nicht mal mit Leine auf dem Weg geblieben. Er ist nur, mit der Nase auf dem Boden, von der linken Feld/Wald-Seite auf die rechte Feld/Wald-Seite gewechselt. Auf dem Weg bleiben gabs für ihn gar nicht :roll:

  • Huhu,
    danke für deinen Eintrag.
    Jaa ich denke ich muss auch irgendjemand finden der auch einen Jadghund hat bzw. damit gut auskennt.Nur hab ich hier in meiner Umgebung noch niemanden gefunden :???:
    Ich habe gestern mal ein bisschen Katzenfutter gekauft und werde damit das Superkommando heute nochmal trainieren.
    Der Dummy ist auch bestellt.
    Jedoch versteh ich irgendwie immer noch nicht so genau das mit dem DUmmy...
    Wie kann ich ihr ihn intressant machen?
    Und muss ich den ganzen Spaziergang ihn einsetzen, sodass sie gar nicht ans jagen denkt bzw an die Ferten suche?

    LG

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