Erziehungstipp zum Jagdtrieb

  • Hallo zusammen,
    ich weiß hier gibt es wahrscheinlich schon genug Thread zum Thema "Jagd" und "Unterdrückung des Jadgtriebs" jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass diese meine Frage genau und ausführlich beantworten.
    Seit einen halben Jahr sind wir besitzer von einer 1 1/2 jährigen Mischlingshünding mit sehr hohem Anteil von Jagdhund.
    Am Anfang konnten wir sie noch frei laufen lassen(vermutlich weil sie die Umgebung noch nicht kannte).Irgendwann hat sie dann angefangen zu jagen, sobald sie eine Ferte hat ist sie kaum noch ansprechbar und ist total in "Extase". Seit dem lassen wir sie nur noch an der Schleppleine laufen. Dabei trainieren wir, dass sie einen gewissen Radius einhält,d.h sobald die Schleppleine gespannst ist bleiben wir stehen und warten bis der Hund zu uns kommt.Außerdem haben wir sie auf eine Pfeife kondizioniert, auf die der Hund auch gut hört...Jedoch ist das Problem: Sobald die eine "heiße" Ferte hat hört sie auch nicht mehr auf die Pfeife und ist auf und davon :abschied:. Ich hab es schonmal mit Ablenkung probiert, Bälle mit genommen, mit Stöckchen geworfen jedoch ist sie generell nicht so sehr an solchen Dingen interessiert und verliert schnell das Intresse.
    Ich habe mich jetzt schon wegen Spray Halsbändern informiert, jedoch weiß ich nciht ob das die richtige Möglichkeit ist, dass wenn die nicht mehr auf die Pfeife hört, das Halsband zum Einsatz kommt.
    Kennt vielleicht einer von euch noch eine Möglichkeit wie wir das in den Griff bekommen können? Und was haltet ihr von der Möglichkeit "Spray Halsband"?

    Würde mich über Antworten freuen :ops:

    Liebe Grüße

  • das problem ist, dass jagen aus mehreren teilen besteht... schnüffeln, aufstöbern, hetzen, packen und töten, beute fressen.

    und jedes stück für sich muß umgeleitet oder ersetzt werden..


    so wie du/ ihr das handhabt, übt euer hund das hetzen (hinterm ball her) und packen (ball erreicht).. dazu kommt wahrscheinlich, dass er damit durch die gegend rennt und angibt, was er da gefangen hat...

    besser wäre, den hund auf beute (normaler dummy) loszuschicken(von euch vorgegebene richtung), euch die beute bringen zu lassen und gegen futter zu tauschen(was nur geht, wenn er hunger hat, also nur noch futter erarbeiten lassen)... dann seid ihr zusammen auf jagd, ihr macht das ziel aus und erlaubt dem hund, aus dem sitz heraus hinzurennen (auf euer zeichen) und euch hinzubringen.

    futterbeutel ist nicht vorteilhaft, damit rennts hundi nur durch die gegend und machts zur not kaputt, um ans futter zu kommen.

    ich hab das mit der schlepp auch durch, ich finds quatsch für meinen hund, dazu die gefahr des verheddern in der leine oder die bleibt irgentwo hängen..
    das sprayhalsband is völlig gefährlich, da du kaum den zeitpunkt finden kannst, an dem der abbruch erfolgen muß, und wenn du zu spät sprühst, hast du keine ahnung, was du da verboten hast... dazu kann kommen, dass dein hund eine panik vor dem geräusch entwickelt, und das dann auf alle möglichen anderen sachen überträgt... überhaupt nicht einzuschätzen, das teil..

  • Erstmal danke ihr beiden :smile:
    Meine Eltern bzw. meine Mutter hilft mir bei der >Erziehung hat durch die Arbeit allerdings nicht so viel Zeit wie ich als Schülerin.

    Zitat

    besser wäre, den hund auf beute (normaler dummy) loszuschicken(von euch vorgegebene richtung), euch die beute bringen zu lassen und gegen futter zu tauschen(was nur geht, wenn er hunger hat, also nur noch futter erarbeiten lassen)... dann seid ihr zusammen auf jagd, ihr macht das ziel aus und erlaubt dem hund, aus dem sitz heraus hinzurennen (auf euer zeichen) und euch hinzubringen.

    Das mit dem Dummy wäre glaube ich ein Versuch wert. Also ich gebe jetzt nochmal wieder ob ich es richtig verstanden habe...
    Also ich verstecke irgendwo im Gras oder wo auch immer den Dummy und lass den Hund ihn suchen, wieder zu mir bringen und sie bekommt eine Belohnung.
    Jedoch habe ich jetzt die Bedenken, dass sie es nicht vom Jagen abhalten wird, denn sobald ich damit dann ja aufhören würde,würde sie wieder "auf die jagd" gehen, da sie einen sehr starken Jagdtieb hat oder?
    Wäre es eventuell eine Möglichkeit sie dann an zu pfeifen, solang das noch geht, und dann wieder mit dem Dummy arbeiten?

  • wenn du pech hast und du pfeifst, wenn sie hinter nem karnickel herhetzt, kanns passieren, dass sie das pfeifen mit dem karnickel verbindet, und beim nächsten pfiff das karnickel sucht, weil sie das pfeifen als hetzaufforderung verstanden hat...

    du setzt den hund hin, und gehst mit dem dummy weg, erst ma so 5 meter, läßt den fallen, sie kann das ruhig sehen, solange sie das noch alles lernt... dann schickst du sie los und läßt sie das ding holen... zum tauschen..

    kannst du anfangs auch erst in der wohnung üben, damits hundi versteht, wie das ablaufen soll... dann erst mal in nem garten, wenn du einen hast, dann irgendwo, wo wenig los ist, wo wenige spuren sind... alles ziemlich entspannt, und grad so, dass sie nicht zu abgelenkt wird.

    sie muß anfangs sehen, wo was liegt, damit sie erfolgserlebnisse hat.. suchen kommt erst später... dann gehts beim spazieren so, dass du unterwegs den dummy fallen läßt, und sie dann zurückschickst...

    wichtig ist, dass sie wirklich nur noch futter kriegt fürs arbeiten, aus der hand, nix mehr in dem napf, da müssen alle mitmachen...

  • Du musst eines verstehen: Du kannst den Trieb deines Hundes nicht abschaffen oder komplett unterdrücken. Das geht nicht. Darum kannst du nur eines machen: Nimm den Trieb und leite ihn so, dass du ihn kontrollierst. Das "zusammen jagen" ist wohl in den meisten Fällen die beste Möglichkeit.

    Ich würde dir die Bücher "Jagdhund ohne Jagdschein" und "Antijagdtraining" empfehlen.


    Und noch was: Das Sprayhalsband solltest du wirklich nicht benutzen. Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nach hinten losgehen.

    Was ist denn für ein Jagdhund in deinem Hund drin?

  • Ich werde das mit dem Dummy jetzt erstmal trainieren.
    Allesdings hab ich noch die Frage, wie ich reagieren soll, wenn die dann trotz Dummy eine Ferte hat und "verschwindet"
    Also zu der Pfeife...wir habens zu hause immer erstmal geübt, dass wir gepfiffen haben und der Hund ein super duper tolles Leckerchen bekommen hat und das dann halt mehr mals am Stück, sodass sie die pfeife mit was total tollem zu Fressen in verbindung bringt und die dann wenn die eine Ferte hat und wir pfeifen sie lieber zu uns kommt und was tolles zu Futtern kriegt anstatt zu jagen.
    Also was für ein Jagdhund in ihr steckt kann man leider nciht genau sagen...
    Hab mal ein Bild rein gestellt ... ihr könnt ja mal ein bisschen mutmaßen :p

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    Wir kommen aus der Nähe von Köln.

  • vllt machst du einfach ne 15 meter lange schleppleine dran, solange du noch am anfang bist, wenn du keine gegend findest, wo wenig spuren sind... wichtig ist, dass sie hunger hat. dann funzt zwar ihre nase auch besser, aber das fressen bei dir ist ne sicherere sache als ein wegflitzendes karnickel...

    das ganze training mit dem dummy, von den kurzen strecken bishin zu fallenlassen beim gehen, geht nicht ma eben so.. das baut man langsam auf, und eben in solchen kleinen schritten, dass der hund keine fehler machen kann und somit viel lob und futter kriegt.

    wir machen das jetz gut n halbes jahr, und sind jetzt so weit, dass ich sie ziemlich weit zurück schicken kann, die dummies in die bäume hängen kann (dann muß sie die verweisen) die dummies auch unter schnee verstecken kann... und das bei täglichen training in verschiedenen umgebungen zu verschiedenen tageszeiten, mit verschiedensten gegenständen ( handy, schlüssel, socken, handschuhe und auch dummies ;) )
    wollt damit sagen, dass man das nicht mal eben so ein bisschen übt, und dann findet der hund alles überall. das ist viel arbeit, was man aber gut unterwegs machen kann.

    ah, zur pfeife noch: jagdtrieb ist jagdtrieb, fresstrieb ist fresstrieb... soll auch hunde geben, die mal schnell wegrennen, dass es aussieht, als hätten sie ne spur, nur damit der mensch pfeift und es das superleckerchen zu fressen gibt, wenn sie zurückkommen...

  • Wenn der Hund weg ist und eine Fährte hat, dann ist er weg. Du kannst es maximal ein zweites Mal versuchen ihn zu rufen, wenn er schon 30 Sekunden sucht, dann ist der erste "Adrenalinschwall" durch.

    Ansonsten: Nie bestrafen, wenn der Hund zurück kommt. Auch, wenn er 10 Minuten weg war. Jeder Hund, der zurück kommt, ist ein guter Hund.

    Ich denke mal, Schlepp-Training wird helfen. Und tatsächlich Dummyarbeit. Auch Fährtentraining zB ist sehr gut.

    Die Bücher sind auch nach wie vor empfehlenswert und je nachdem woher du kommst aus der "Nähe von Köln", kann ich dir ne Trainerin empfehlen, die Erfahrung mit Jägern hat. Du kannst mich gerne anschreiben.

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