leute gibts...armer hund

  • wir haben sylvester ein nettes pärchen kennengelernt, auf der party auf der wir waren. weil das wetter so übel war, war an zurückfahren nicht zu denken und wir konnten bei ihnen auf der couch schlafen.


    wir kamen da an und sie hatten auch nen hund. nen bernersenn-rotweiler mix. optisch verdammt viel vom bernersenn(farbe und fellart-nur etwas kürzer-vom bernersenn und körperbau eher vom rotti).


    was sie mir so erzählt hat(ihr wisst wie das ist, wenn man sich kennenlernt und feststellt, dass beide nen hund haben..?) ließ mich mit den ohren schlackern. dazu kamen noch meine beobachtungen heute morgen und nachmittag.


    sie ist wohl der meinung, sie muss den hund extrem streng erziehen. er ist jetzt zwei. wirklich n netter, verkuschelter.
    ist ihr freund da, darf er nicht in die stube. ist er weg, darf er(was den hund ganz offensichtlich ziemlich verwirrt, da er immer wieder versucht hat in die stube zu gehen), sie lässt ihn öfter mal 12 -13 std allein (ja, weiß ich sicher, weil wir ja gemeinsam auf der party waren. die beiden fuhren um halb acht zuhause weg und wir waren am nächsten morgen um 8 halb neun wieder bei denen.
    angeblich geht er eh nicht gerne raus und bei dem wetter sowieso nicht. ich glaube, der kennt das eben nicht anders.
    ich würde meinen hund nie 12 std alleine lassen(und schonmal gar nicht sylvester).
    die meiste zeit hat er sich auf seinem platz aufzuhalten.
    dann ist er jetzt zwei. bis vor einem jahr hat sie ihn quasie nie alleingelassen. dann lernte sie ihren kerl kennen und jetzt sind es schonmal gut und gern 12-14 stunden.
    viel spazieren gehen müsste er auch nicht. in der wohnung trägt er nen maulkorb(einen aus nylon, er hatte ihn um als wir heute morgen ankamen), wenn er alleine ist, da er sonst bellt.
    logisch, ich vermute mal, der hat das allein sein nicht wirklich gelernt.
    musste wohl von jetzt auf gleich gehen.


    dann hatte der hund kein wasser als wir ankamen. ich hab drauf hingewiese. reaktion: null.
    das hat mir keine ruhe gelassen und ich hab dem wasser nachgefüllt(als alle geschlafen haben)
    antwort als ich morgens drauf hingewiesen habe, och der trinkt am tag nur einen napf voll, wenn der alle ist hat er pech und muss warten bis nachgefüllt wird.


    dann hat der hund augenscheinlich angst vor ihr.
    er benimmt sie ganz unterwürfig, beobachtet sie ganz genau.was er auch tun muss, da sie extrem heftige kommandowechsel macht. sie ruft ihn, spielt kurz mit ihm(keine minute) und schickt ihn dann wieder raus um ihn 30sec. später wieder reinzurufen. das hat den hund völlig verwirrt, er wußte nicht mehr was er tun sollte und verkroch sich unterm tisch. zeigte eben übersprungshandlungen und ne menge beschwichtigungsgesten.
    kenne das ja von jamie, am anfang auch, als er noch gar nicht wußte, wie ein hundeleben so geht, hat er auch ständig pfötchen gegeben, wenn er keinen plan hatte was er tun soll. der hund legt sich eben ins platz oder unterwirft sich.
    auch war sein schwanzwedeln kein "juhu, mama ist zuhause, komm lass uns spielen" sondern eher sowas wie "gute stimmung machen" damit es keinen ärger gibt.
    kann es schlecht beschreiben, kenne aber das verhalten von jamie wenn er scheiße gebaut hat(z.b. wenn er sich mit dem zurückkommen extrem viel zeit lässt und ich böse bin und dann wohl ne relativ drohende haltung einnehme). das unterscheidet sich schon deutlich vom freudigen schwanzwedeln.


    der hund scheint permanent zu beschwichtigen.


    uns noch so allerhand dinge, die mich sehr irritiert haben.(bspw. hat sie mit 5 nen dalmi bekommen, den sie 16 jahre hatte, um den sie sich von anfang an komplett allein kümmern musste. musste alles vom taschengeld bezahlen.
    der war männern gegenüber bissig, spazieren gehen ging nur mit maulkorb.
    da wir sie nicht wirklich gut genug kennen, noch nicht, habe ich mich erstmal zurückgehalten.
    wir wollen uns demnächst mal treffen, zwecks gemeinsamen gassiganges.
    ich will dann mal versuchen ihr zu zeigen, dass es auch anders geht.


    sie hat ihn mit 3 wochen bekommen, da seine mutter gestorben war.


    irgendwie tut mir der kleine leid.


    mir gegenüber benahm er sich auch anders.
    ich hab, nach einem kennenlernen, mich zu ihm auf den boden gesetzt und fing an, in zu streicheln, zu schmusen. der schmiss sich auch sofort auf den rücken und lies sich kraulen, setzt sich auf meinen schoß und fand das toll.
    ich hab versucht ihm auf "hündisch" zu sagen "hey, alles cool, ich tu dir nichts versprochen". scheint auch funktioniert zu haben.
    eben wie ich es auch bei jamie ganz am anfang gemacht habe, um ihm aus seinem menschentrauma rauszuholen.
    hat bei jamie gut funktioniert und klappte bei dem hund auch.
    ich wurde dann zeitweilig gesucht und man guckte ganz blöd, als ich mit dem hund am boden saß und ihn einmal richtig durchgestreichelt und massiert habe (und zwar nettes streicheln und nicht das wirklich heftige draufrumklopfen, was sie teilweise gemacht hat).
    der hund hats genossen.


    wir sollten dann die schlafzimmertür zumachen, da er wohl sonst auf uns draufspringen würde.
    heute morgen erzählte sie mir, er wäre nachts reingekommen(kann gut möglich sein, dass ich mal vergessen habe die tür richtig zuzumachen-aber das wirklich nicht mit absicht) und sie hätte ihn erwischt, wie er vor dem sofa geschlafen hätte.


    kann ich verstehen, der hat einfach nähe gesucht.


    musste mir das mal von der seele schreiben.
    irgendwie tut mir das kerlchen leid. ich weiß, es gibt sicherlich ne menge hunde denen es bedeutend schlechter geht als dem. aber gut gehts dem nicht.
    sie liebt ihn und kümmert sich auch. aber wirklich ahnung hat sie nicht.
    und ist eben sehr grob.
    ob ich zum geburtstag ihr mal ein oder zwei hundebücher zum thema, hundekörpersprache, hundespiele etc schenke?
    aber das würde sie wohl eher falsch auffassen.


    naja....
    vielleicht sagt ihr ja jetzt, dass ich übertreibe(mal wieder*lol*) und mir zu viele sorgen um fremde hunde mache.das zumindest sagt mein freund- er meint, ich soll mir keine gedanken machen, es sei nicht mein problem.


    aber wie der mich angeschaut hat, als wir heute nachmittag weggegangen sind...
    vermenschlicht(ja ich weiß, das sollte ich lassen) haben die augen gesagt "nimm mich mit, du warst so nett zu mir."


    grübelnde grüße, steffi
    (ich gehe jetzt mit jamie kuscheln und tue weiter mein bestes, dass er die zeit bevor er zu uns kam(aus sehr schlechten verhältnissen) vergisst und das es ihm gut geht)

  • Hallo,


    vielleicht hilft es auch schon wenn du ihr vorlebst dass es zwischen Mensch und Hund anders aussehen kann. Ich würde ihr erstmal gar keine Vorwürfe machen oder Kritik äussern, sondern einfach mal "vorleben". Der Mensch ändert sich am ehesten, wenn er seinen Fehler selbst bemerkt.


    War das so ein enger Nylontunnel, den er auf hatte oder was anderes? Weil damit könnte er nicht mal brechen wenn er muss oder?

  • Hallo Steffi,


    ich kann Deine grübelden Gedanken durchaus verstehen, allerdings solltest Du wissen, dass man HH nicht nach ein paar Stunden des Kennenlernens beurteilen kann.


    Da Ihr Euch demnächst ja weiterhin zum gemeinsamen Spaziergang treffen wollt, schau Dir doch erstmal völlig wertfrei an, wie sie mit ihrem Hund im Alltag umgeht.

  • ja das mit dem beobachten werde ich tun. ausserdem habe ich mir überlegt, werde ich mich mal als hundesitter anbieten, wenn sie mal wegfahren wollen, für länger.


    ja so ein enger nylontunnel.
    damit er eben nicht bellt....


    ich bin mir nichtmal sicher, ob er damit trinken kann.
    ich fand das ding schon sehr eng.

  • ich würd auch ehr probieren über dich ihre sichtweise zu verändern. Erzähl ihr einfach unbefangen von deinem Hund und was dir wichtig ist bei ihmund was ihr so macht. So von undehalte zu Hundehalter alla "ist es nicht toll so einen klasse Hund zu haben wie wir beiden. ;) Erzähl ihr was du so machst und geb ihr die Chance selber zu denken... So muss sich nicht zugeben dass sie was falsch macht erst mal vor Dir und kann trotzdem dran arbeiten. Wenn du sagst "das find ich nicht ok" wird sie sich verteidigen und dicht machen

  • Oh ja ich kann Dich sehr gut verstehen!
    Eine Freundin von mir hat sich eine Ridgeback Hündin geholt, so ein süßes Ding! War da noch Welpe, als ich sie besucht hatte und ich war auch über den harschen Ton verwundert. Meine Freundin hatte irgendein Buch über Dominanz und son Kram gelesen :???: Dann lief sie munter die Treppen rauf und runter (mit ca. 3 Monaten), als wir draußen eine Runde gegangen sind, zitterte sich das arme Ding einen ab. Direkt neben der Straße hat sie sie frei laufen lassen, sie müsse das lernen, Frei Fuß. (Aber doch nicht an einer befahrenen Straße!!!!)
    Die erste Nacht ist sie zu mir unter die Bettdecke gekrabbel!!


    Mit 6 Monaten ist sie kastriert worden, keine Ahnung warum. Ich war davon so überrumpelt, daß ich meiner Freundin echt Vorwürfe am Telefon gemacht habe. Seitdem hat sie sich gar nicht mehr bei mir gemeldet. Ich war schon sehr entäuscht, ich habe meine Hündin auch erst seit zwei Jahren, bin bestimmt kein Hundeprofi, aber so ein klein wenig Tips oder Erfahrungen hätte ich ihr sagen können...

  • Zitat

    ich würd auch ehr probieren über dich ihre sichtweise zu verändern. Erzähl ihr einfach unbefangen von deinem Hund und was dir wichtig ist bei ihmund was ihr so macht. So von undehalte zu Hundehalter alla "ist es nicht toll so einen klasse Hund zu haben wie wir beiden. ;) Erzähl ihr was du so machst und geb ihr die Chance selber zu denken... So muss sich nicht zugeben dass sie was falsch macht erst mal vor Dir und kann trotzdem dran arbeiten. Wenn du sagst "das find ich nicht ok" wird sie sich verteidigen und dicht machen


    ja, so wollte ich das auch machen.
    vielleicht, wenn sie sieht wie es auch geht mit dem selben ergebnis aber einem deutlich glücklicheen hund, vielleicht hat sie ja ein einsehen. leider sind das jedesmal 80km fahrt und sie hat eben kein auto. aber da wir in dem ort öfter mal sind, klappt es vielleicht wenigstens mal ab und zu, das miteinander spazieren gehen.


    allerdings lä#uft der hund meistens völlig frei draußen. dh. er hört wohl gut. naja, ich werde gelegenheit haben mich davon zu überzeugen. und vielleicht kann jamie dem kleinen auch ein stück lebensfreude wiedergeben. denn jamies spiellaune ist für andere hunde absolut ansteckend.
    er hat eben ein extrem positives gemüt und schafft es schüchterne, ängstliche und zurückhaltende menschen und hunde eine brücke zu schlagen, um über ihn in kontakt mit der welt zu kommen.


    das dürfte jamie bei dem kleinen auch schaffen (der "kleine" wiegt übrigens über 50kilo*g*).
    lg steffi

  • Na da gibts hier auch so einen Fall von...


    Dabei handelt es sich um eine zuckersüße Colliehündin, welche den kompletten Tag auf ihren Platz, einem dünnen Teppich, liegt - wohlgemerkt im Flur. Die Hündin darf nicht ins Wohnzimmer, muss ihre komplette Trockenfutterration morgens fressen, der Sauerei wegen, und schlingt deshalb wie eine Irre - was sie nicht innerhalb weniger Minuten runtergeschlungen hat, wird weggestellt. Dabei frisst die Hündin gut. Muskulatur scheint wohl nur kaum vorhanden zu sein und spazieren gehen? Was ist das denn? Sie kommt wohl zei mal am Tag kurz raus. Die Hündin ist ziemlich eingeschüchtert und traut sich nicht zu zeigen wie es ihr geht, ob sie sich freut oder sonstwas. Oftmals sind die Besitzer kaum zu Hause und wenn, hat der Hund ja sowieso nichts davon weil er den ganzen Tag auf dem Platz liegen muss. Und das seit neun Jahren.


    Irgendwann ist dann alles eskaliert, als die Familie im Urlaub war und meine Oma und mein Opa die Hündin bei sich hatten. Mein Opa hat lange Spaziergänge gemacht, hat den Hund mit anderen Hunden spielen lassen und dabei unglaublich nette Menschen kennen gelernt. Der Hund durfte Hund sein - und der Hund wurde krank, musste notoperiert werden weil die Futterration für einmal zu hoch war und das schlingen zu extrem. Ewiglang ist die Wunde am Bauch immer wieder aufgeplatz usw. Letzten endes hat das zu einer riesen Familienkrise geführt...


    Und da bin ich mehr als froh dass ich meinem Hund ein ordentliches Hundeleben bieten kann. Und ich muss ehrlich zugeben dass ich nicht gerne dort hin gehe - vorallem darf mein Hund nicht mit weil der Hund da blöd reagieren könnte (wo sie sich doch so über Hundefreunde gefreut hatte!) und der große Kater zu aggressiv ist. Dabei ist ein Hund für mich ein Familienmitglied welches überall mit hin darf, wo es nur möglich ist.


    Bei der Familie ist es aussichtslos und der Hund nur ein Prestigeobjekt. Ich wünsch dir trotzdem viel Glück dabei, der Besitzerin sozusagen "die Augen zu öffnen", dass es auch anders geht :)

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