Anfängerfragen von Mensch und Hund
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Hi!
Ich hätte noch eine Frage (oder zwei oder drei... ;)): Suki ist jetzt gute 8 Monate alt. Ab wann sind Hunde denn in der Lage, mit zuviel Calcium zurechtzukommen, also es auszuscheiden?
Wenn sie ausgewachsen sind.
Also ich würde noch mindestens bis zum 13. Monat auf eine relativ genaue Calciumzufuhr achten.Zitat
Solange sie ein Junghund ist, sollte ich ja recht genau auf den Ca-Gehalt des Futters achten. Für erwachsene Hunde gilt ja, dass 10% des Futters Knochen sein sollen (RFK, also mit Fleisch, oder?), damit Ca gedeckt ist. Wieviel mehr ist es bei Junghunden?Bei den Prozentangaben scheiden sich auch die Geister.
Bei 10% RFK kann es sich nur um nackte Knochen handeln, alles andere wäre völiger Quatsch, denn es würde nie und nimmer den Calciumbedarf decken!!!
Wenn dein Hund momentan einen Ca- Bedarf von 2300mg hat, dann hängt es ganz von den Knochen ab, wie viele du von ihnen füttern musst, um den Bedarf zu decken.
Jeder Knochen hat ja andere Calciumgehälter.Bsp
Hühnerhälse (mit Fleisch, ohne Haut): 100 g = 1542 mg Ca
Hühnerklein (mit Knochen) : 100g = 950 mg Ca
Rind - Brustbein: 100g = 2900mg Ca
Kalbsbrustbein würd ich maximal bei der Hälfte vom Rinderbrustbein ansiedeln.Zitat
Dann heißt es häufig, dass man am Anfang noch keine Knochen füttern soll. Gilt das auch für weiche Knochen wie Hühnerhälse? Oder kommt es darauf an, wie der Hund es verträgt? Soll ich also erst Eierschalen füttern und dann (ab wann?) Knochen?Generell kann man Knochen ausprobieren anfangs und schauen, wie sie vertragen werden.
Hühnerhälse sind meiner Meinung nach keine Anfängerknochen. Eher Geflügelkarkassen (zb Hühnerklein) oder Lammrippen oder Kalbsbrustbein.
Beim wachsenden Hund würd ich anfangs nur alle paar Tage mit weichen Knochen anfangen und zwar so viel, dass sie maximal die Hälfte des Calciumbedarfs decken würden.
Mir ist es in der Wachstumszeit zu unsicher, ob der Knochen bereits voll verwertet wird oder nicht, ich füttere meinem 9 Monate alten Rüden Knochenmehl, da ich sicher sein will und ab nächste oder übernächste Woche bekommt er hin und wieder mal ein paar Gewöhnungsknochen.Beim erwachsenen Hund würd ichs anders machen, keine Frage.
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Wenn es gut klappt, spricht doch nichts dagegen, direkt umzusteigen, oder?Nö.
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Mein Einkaufsplan wäre (für die erste Woche) folgender:
- vers. Fleisch von Rind und Huhn, wenn möglich auch schon mal Hühnerhals oder Kalbsrippchen
- Karotten, Zucchini, Feldsalat für erste GemüserationenPack noch ne Obstsorte mit rein.
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Wo bestellt ihr? Welche Shops sind gut?Ich werde künftig bei Carnes Doggi bestellen, da sie nun alles anbieten, was ich brauche.
Gute Erfahrungen hab ich auch mit http://www.hundebedarf-hungenberg.de/goshop/gx/ gemacht.
Gut finde ich außerdem
mcwuff
das-tierhotel
karnivor-shop
futterfleisch-sachsenUnd als "Gegenüberstellung" zu HerrSchobert
ZitatSo lange der Hund gesund ist, finde ich alles "ok".
Das Füttern von ganzen (Beute)tieren, also inklusive Innereien, Darm, Fell, usw usf..., halte ich auch absolut für die natürlichste Variante.
Mit dem Standardgewebeverhältnis tut man nichts anderes, als das natürliche Beutetier zu imitieren.
An dem Punkt, wo man Wölfe/ freilebende Caniden aber mit Hunden und das Nahrungsangebot und Fressverhalten beider Tiere gleichsetzt, hörts für mich auf.
Das Fleisch, das wir verfüttern, hat in der Regel nicht annäherungsweise den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, der bei wilden Beutetieren vorhanden wäre.
Zudem gibt es bei Haustieren die Möglichkeit einer Krankheit, eines "abweichenden" Stoffwechsels (wird ein Wildtier krank, stirbt es. Kann ein Wildtier eine Futterkomponente nicht optimal verwerten, stirbt es...).Freilebend bedeutet: Man nimmt, was man kriegen kann und entweder, man überlebt, oder man stirbt.
Bei meinem Haustier möchte ich aber nicht, dass es irgendwie so das bekommt, was grad so anfällt, sondern dass es das bekommt, was es täglich braucht.
Warum also Über- oder Unterversorgungen simulieren, wenn man es vermeiden kann?Weils "unnatürlich" ist?! Mein Haushund IST unnatürlich!
Ich denke, es ist uneingeschränkt unterstützenswert, einen wachsenden Hund so optimal, wie möglich zu ernähren.
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Moin,
keine Sorge, ich will und werde keine Grundsatzdiskussion auslösen (schon weil die mich nicht interessiert)
Ich mag lediglich dieses Beharren auf "das muss aber alles genau abgewogen sein, sonst ernährst Du Dein Tier nicht richtig" nicht. Ich lehne diese "Barf-Religion" ebenso tief ab wie jede andere fundamentalistische Religion.
> Das Füttern von ganzen (Beute)tieren, also inklusive Innereien, Darm, Fell, usw usf..., halte ich auch absolut für die natürlichste Variante.
Da meine Hunde Fell, Innereien etc. bekommen, hoffe ich, nicht allzu blasphemisch zu sein
> An dem Punkt, wo man Wölfe/ freilebende Caniden aber mit Hunden und das Nahrungsangebot und Fressverhalten beider Tiere gleichsetzt, hörts für mich auf.
Wer will denn "gleichsetzen"? Man schaut sich doch lediglich an, wie freilebende ähnliche Tiere fressen - und versucht, für sich selbst eine passende Kompromisslösung zu finden, oder? Wenn man alleine das Fressverhalten von Gehegewölfen (die für die meisten "Untersuchungen an freilebenden Wölfen" herhalten müssen) mit dem Fressverhalten von freilebenden Wölfen vergleicht (und die Unterschiede bedenkt), ist doch klar, dass man kaum etwas 1:1 umsetzen kann.
> Das Fleisch, das wir verfüttern, hat in der Regel nicht annäherungsweise den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, der bei wilden Beutetieren vorhanden wäre.
Verstehe ich nicht. Meine Hunde bekommen ganze Beine (Pferde, Rinder, Rehe, Schafe, sonstiges), verschiedene Mägen, Innereien, Blut etc. Was ist daran anders als bei "wilden Beutetieren"? Du widersprichst Dir ja sogar selbst, wenn Du weiter unten schreibst, dass "wilde Beutetiere auch mal unter Mangelernährung leiden können" - das passt doch nicht zusammen?
> Bei meinem Haustier möchte ich aber nicht, dass es irgendwie so das bekommt, was grad so anfällt, sondern dass es das bekommt, was es täglich braucht.
Abgesehen davon, dass alle mir bekannten Aussagen aus "berufenem Mund" (nämlich von Menschen mit jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung in der Hundeernährung) eben gerade nicht von "täglichem" Bedarf, sondern von mittel- bis langfristigem Bedarf sprechen: Auch hier verstehe ich den Vergleich nicht:
> Warum also Über- oder Unterversorgungen simulieren, wenn man es vermeiden kann?
Wer hat denn wann und wo nachgewiesen, dass Caniden täglich (womöglich gar stundengenau) aufs Gramm genau die "theoretisch richtige Mischung" brauchen? Es ist doch im Gegenteil immer vom "Durchschnitt" die Rede, also gerade nicht vom "bei jeder Mahlzeit/an jedem Tag exakt genau so und so viel".
Tiere sind - genau wie Menschen auch - ganz unterschiedliche Futterverwerter. Der eine kommt mit fetthaltiger Nahrung besser zurecht, der andere hat Schwierigkeiten beim Calcium, der dritte kann die Vitamine nicht ausreichend auslösen usw. Da mit reinen Zahlenwerten zu hantieren, finde ich (nochmal: Sorry!) FALSCH. Es muss auf das einzelne Tier ankommen, nicht auf theoretische Listen und Pläne.Für richtig halte ich: Eine breite Palette an Nahrung anzubieten, die sich die Natur (sic!) zum Vorbild nimmt, und dann das einzelne Tier genau zu beobachten. Nimmt es zu? Nimmt es ab? Wie verändern sich Verhalten, Bewegungsabläufe, Aufmerksamkeit, Fittness, Fell, Ausscheidung etc?
Das sehe ich doch jeden Tag. Es bedarf keinerlei Mühe, das eigene Tier zu beobachten. Bei vielen TroFu gefütterten Hunden sehe ich sehr gelbe, schlechte Zähne, zum Teil abgebrochen, erlebe Maulgeruch und deutlich mehr allgemeinen "Mief" als bei den meisten "irgendwie roh" gefütterten Hunden (aber eben nicht immer, nicht bei allen, nicht "pauschal gottgleich richtig").So sehe ich doch beispielsweise, dass meine Hunde einen Tag nach dem Fressen von Wild-Fett/-Speck besonders kräftig und willig arbeiten. Das ist reproduzierbar. Also können sie dieses Fett offenbar gut verwerten. Ich sehe, dass sie bei zu langem Fehlen von Blättermagen oder Obst-/Gemüsebrei insgesamt zunehmend weniger Appetit haben. Also achte ich darauf, dass ich wahlweise "gefüllten" Magen oder eben Brei regelmäßig mitfüttere. Usw. usf.
> Weils "unnatürlich" ist?! Mein Haushund IST unnatürlich!
Meine Hunde sind nicht "unnatürlich", sie sind lediglich nicht "wildlebend". Sie sind auf natürliche Weise geboren worden, nicht in einem Reagenzglas, sie leben relativ artgerecht (leider ohne Jagen, gebe ich ja zu) und sie überleben ohne Medikamente und Beatmungsgeräte, daher halte ich sie für ausreichend natürlich, um sie eben nicht mit Pipette, Milligrammwage und Computerprogramm zu füttern.
Bei einem kranken Tier würde ich vermutlich sehr genau abmessen, was es bekommt. Bei einem Tier, das bekannterweise schlecht die benötigten Stoffe aufnimmt, würde ich entsprechend reagieren.
Aber wie Du schon schreibst: Bei einem gesunden Tier, das normale Verdauungsfähigkeiten und einen funktionierenden Metabolismus hat, finde ich eine über "die Woche hinweg" breit angelegte Ernährung sinnvoller (auch für das Tier selbst) als ein Abwiegen von jedem Gramm. -
Ich teilbarfe wie es so schön heißt. Wobei ich lieber den Ausdruck mag: ich füttere einen Teil frisch. Ich mag diese Barf-Religionen nicht.
Ich nehme Trockenfutter als Leckerlis, beim Spaziergang, um Tricks zu üben. Nehme da je nach Ablenkung bzw. Motivationsgrundlage Platinum, Yomis (unser Hauptfutter), Acana (im Wechsel mit Yomis).
Morgens gibt es meist ne halbe Tagesration Trofu beim großen Spaziergang. Das ist dann sozusagen das Frühstück. Wenn wir mittags auf den Hundeplatz gehen gibt es manchmal auch Wurst und Käse, oder halt Platinum oder auch mal getrocknete Pansenstückchen. Abends gibt es dann meistens ne Frischmahlzeit, wobei ich das auch nicht soooo eng sehe, weil sie ja eben noch ein gutes Trofu bekommen und ich auch sehr für Abwechslung sorge.
Mal Herz, mal Hähnchenschenkel, mal Beinscheibe, mal Pansen, mal Lamm, mal Pferd, mal Karkasse....Ich denke auch, daß man das beim erwachsenen Hund nicht so eng sehen muß. Hauptsache die Abwechslung stimmt. GEmüse gibt es bei mir übrigens nur noch getrocknet, bzw. frisch in Stücken zwischendrin. Da denke ich ist im Trofu auch genügend pflanzliches drin.
Meine Hunde sind gesund, das Fell ist perfekt, beide sind fit wie Turnschuhe. Im Frühjahr werden wir mal ne Blutuntersuchung machen.
Ach ja, vergesse ich mal aufzutauen, gibt es auch ne Trockenfutter Mahlzeit. Sehe das nicht so streng. Solange der Hund es verträgt, sehe ich da nix schlechtes. Außer natürlich daß es gegen den Glauben verstößt..
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Moin,
keine Sorge, ich will und werde keine Grundsatzdiskussion auslösen (schon weil die mich nicht interessiert)
Tust du gerade
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Ich mag lediglich dieses Beharren auf "das muss aber alles genau abgewogen sein, sonst ernährst Du Dein Tier nicht richtig" nicht. Ich lehne diese "Barf-Religion" ebenso tief ab wie jede andere fundamentalistische Religion.Ich denke, für eine gesunde und ausgewogene Ernöhrung zu sorgen, ist nicht fundamentalistisch und solche Vergleiche provozieren oft den Eindruck, dass nicht gewusst wird, wovon man redet.
Zitat> Das Fleisch, das wir verfüttern, hat in der Regel nicht annäherungsweise den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, der bei wilden Beutetieren vorhanden wäre.
Verstehe ich nicht. Meine Hunde bekommen ganze Beine (Pferde, Rinder, Rehe, Schafe, sonstiges), verschiedene Mägen, Innereien, Blut etc. Was ist daran anders als bei "wilden Beutetieren"? Du widersprichst Dir ja sogar selbst, wenn Du weiter unten schreibst, dass "wilde Beutetiere auch mal unter Mangelernährung leiden können" - das passt doch nicht zusammen?
Ich widerspreche mir nicht, du hast es nur vielleicht nicht ganz verstanden.
Vergleicht man freilebende Tiere mit heutigen Nutztieren, ist es einfach schlichtweg falsch, zu behaupten, sie hätten noch den gleichen "Nährwert".
Das liegt an den Fütterungs- und Haltungsbedingungen von Nutztieren.
Ein wildlebendes Tier erfährt allerdings keinen Mangel, weil seine Beutetiere Nutztiere sind und nicht genügend wichtige Inhaltsstoffe liefern, sondern weil sie schlichtweg nicht fangen, was sie brauchen.
Fangen sie, was sie brauchen, bekommen sie alles, was sie brauchen, weil sich diese Tiere körperlich an die ökologische Niesche, an das Nahrungsangebot angepasst haben.Zitat
> Bei meinem Haustier möchte ich aber nicht, dass es irgendwie so das bekommt, was grad so anfällt, sondern dass es das bekommt, was es täglich braucht.Abgesehen davon, dass alle mir bekannten Aussagen aus "berufenem Mund" (nämlich von Menschen mit jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung in der Hundeernährung) eben gerade nicht von "täglichem" Bedarf, sondern von mittel- bis langfristigem Bedarf sprechen: Auch hier verstehe ich den Vergleich nicht:
Bei Calcium spreche ich, insbesondere und mit Nachdruck bei wachsenden Hunden, von täglichem Bedarf.
Das ist im menschlichen Körper übrigens nicht anders.
Calcium wird nicht gespeichert.
Was er heute braucht und nicht bekommt, das kann er nicht selber herstellen, noch kann er es aus unwichtigen Speicherdepots ziehen. Herhalten für den Calciumblutspiegel (wichtig für zb Muskelfunktion und Blutgerinnung) muss als Ca aus Knochen.
Bei einem Hund im Wachstum meiner Meinung nach etwas, was möglichst nicht allzu häufig vorkommen soll.
Ebenso ein Ca- Überschuss, der im wachsenden Hundekörper durchaus Schäden anrichten kann - im ausgewachsenen Hundekörper eher unwahrscheinlich.Zitat
> Warum also Über- oder Unterversorgungen simulieren, wenn man es vermeiden kann?Wer hat denn wann und wo nachgewiesen, dass Caniden täglich (womöglich gar stundengenau) aufs Gramm genau die "theoretisch richtige Mischung" brauchen? Es ist doch im Gegenteil immer vom "Durchschnitt" die Rede, also gerade nicht vom "bei jeder Mahlzeit/an jedem Tag exakt genau so und so viel".
Von stundengenau redet niemand und das beweist wieder, dass nicht sachlich diskutiert wird.
Es gibt wissenschaftliche Fakten und es gibt das Induviduum.
Und diese beiden Dinge möchte ich miteinander vereinbaren.Es gibt Dinge, die täglich wichtig sind (zb Calcium) und es gibt Dinge, die über einen gewissen Zeitraum durch genügend Abwechslung geregelt werden (wenn man sich am Beutetierschema orientiert wäre hier das Gewebe/Proteinverhältnis gemeint oder die Versorgung mit verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen, Fetsäuren, etc).
Zitat
Tiere sind - genau wie Menschen auch - ganz unterschiedliche Futterverwerter. Der eine kommt mit fetthaltiger Nahrung besser zurecht, der andere hat Schwierigkeiten beim Calcium, der dritte kann die Vitamine nicht ausreichend auslösen usw. Da mit reinen Zahlenwerten zu hantieren, finde ich (nochmal: Sorry!) FALSCH. Es muss auf das einzelne Tier ankommen, nicht auf theoretische Listen und Pläne.Genau das sag ich doch.
Aber warum ist es falsch, sich nach Berechnungsformeln zu richten, sich an ihnen zu orientieren? Immerhin sind wir keine Hunde. Wir wissen nicht intuitiv, was ein Hundekörper braucht. Wir brauchen die Wissenschaft, um einen Überblick darüber zu bekommen, was der Hundekörper wann braucht.
Ich denke, ein gesundes Mittelmaß zwischen den Werten, die theoretisch gesichert sind und dem Bauchgefühl (bzw den individuellen Bedürfnissen) ist sehr sinnvoll.Zitat
Für richtig halte ich: Eine breite Palette an Nahrung anzubieten, die sich die Natur (sic!) zum Vorbild nimmt, und dann das einzelne Tier genau zu beobachten. Nimmt es zu? Nimmt es ab? Wie verändern sich Verhalten, Bewegungsabläufe, Aufmerksamkeit, Fittness, Fell, Ausscheidung etc?
Das sehe ich doch jeden Tag. Es bedarf keinerlei Mühe, das eigene Tier zu beobachten. Bei vielen TroFu gefütterten Hunden sehe ich sehr gelbe, schlechte Zähne, zum Teil abgebrochen, erlebe Maulgeruch und deutlich mehr allgemeinen "Mief" als bei den meisten "irgendwie roh" gefütterten Hunden (aber eben nicht immer, nicht bei allen, nicht "pauschal gottgleich richtig").Meine Hündin hatte bereits einen fütterungsbedingten Mangel, den man ihr leider nicht sofort angesehen hat. Es gibt sehr sehr viele Mängel, die nicht sofort am äußeren Erscheinungsbild erkennbar werden.
Zb ein Calciummangel.
Oder ein Calciumüberschuss.
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen.Zitat
> Weils "unnatürlich" ist?! Mein Haushund IST unnatürlich!Meine Hunde sind nicht "unnatürlich", sie sind lediglich nicht "wildlebend". Sie sind auf natürliche Weise geboren worden, nicht in einem Reagenzglas, sie leben relativ artgerecht (leider ohne Jagen, gebe ich ja zu) und sie überleben ohne Medikamente und Beatmungsgeräte, daher halte ich sie für ausreichend natürlich, um sie eben nicht mit Pipette, Milligrammwage und Computerprogramm zu füttern.
Damit meinte ich, dass der Stoffwechsel eines Haushundes sehr wenig mit dem eines freilebenden Wolfes zu tun hat.
Einfach irgendwie alle paar Tage n Klumpen Knochen hinwerfen kann funktionieren, wie in der Natur... (da KANN es nicht funktionieren, da MUSS es funktionieren, funktioniert es nicht, existiert das so gefütterte Tier nicht mehr. Daher KANN es nicht anders, als funktionieren), aber beim Haushund kann es auch einfach mal nicht funktionieren.Und klar, hier ist es eine Frage der Einstellung und eine Frage dessen, wie gravierend wichtig es ist.
Will ich fütterungstechnisch eine optimale Skellettwachstumsausgangssituation gewährleisten?
Dann sollte ich mich an wissenschaftlichen Belegen orientieren.
Will ich eine täglich optimale Versorgung mit allen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Fettsäuren, Aminosäuren, etc?
Da es nicht täglich wichtig ist, lautet für mich die Antwort: Nö.Zitat
Aber wie Du schon schreibst: Bei einem gesunden Tier, das normale Verdauungsfähigkeiten und einen funktionierenden Metabolismus hat, finde ich eine über "die Woche hinweg" breit angelegte Ernährung sinnvoller (auch für das Tier selbst) als ein Abwiegen von jedem Gramm.Und da kann ich dir eben nur teilweise zustimmen.
In Sachen Calcium finde ich es bei wachsenden Hunden geradezu fahrlässig, es einfach irgendwie über Wochen zu peilen. -
Danke für die rege Diskussion hier, besonders an Sandra
Auf die allgemeinen Aspekte möchte und kann ich (noch) gar nicht eingehen, weil mir da wahrscheinlich noch einiges an Infos und vor allem Erfahrungswerte fehlt. Aber ich finde es sehr einsichtig, dass ein Junghund regelmäßig mit den wichtigsten Stoffen versorgt werden sollte, also z.B. nicht nur einmal die Woche Calciumlieferanten, sondern täglich; schließlich wächst er ja auch täglich.Sandra, ich kaufe also auch noch etwas Obst und versuche außerdem an Hühnerklein etc. zu kommen. Dann sind hier auch noch einige Eier, die dringend weg müssen bzw. teilweise schon zu alt sind. Die werde ich woh einfach leeren, die Schalen heiß ausspülen und sie dann zu Pulver zermahlen. Dann gibt's täglich einen guten TL Pulver (oder ist das zuviel?) und ab und an Gewöhnungsknochen.
Eine andere Sache, auf die ich erst vorhin so richtig gestoßen bin, ist, wie hoch das Risiko ist, mit pathogenen Erregern kontaminiertes Fleisch zu erwischen, also insbesondere Campylobacter. Auch wenn sie beim Hund nicht unbedint zu Symptomen führen müssen, können sie sich auch auf den Menschen übertragen, richtig? Naja, dazu werde ich jetzt erst mal recherchieren...
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Moin,
vorab: Es geht hier um den Versuch, jemandem Hilfestellung beim Anfang mit Barf zu gehen. Dabei sollte man niemals mit Zahlentabellen wedeln, sondern immer zuerst den einzelnen Hund betrachten. Bei der Umstellung sollte der Hundehalter neben Geduld auch etwas Feingefühl mitbringen. Der Hund weiß nicht (und sein Körper weiß es auch nicht), wieviel Milligramm Irgendwas er braucht - und in der Umstellungszeit sind die Theorien mehr als grau.
Ich wünsche mir von den Extrem-Barfern, dass sie öfter mal vorsichtig formulieren und klarstellen, dass ihre Ansätze theoretisch sind, nicht aber auf Wissen basieren. Denn wissenschaftliche(!) Langzeitstudien zum "Barfen" gibt es noch nicht.Von Religion spreche ich dann, wenn aufgrund von Glauben gehandelt wird, im Gegensatz zu Handeln aufgrund von Wissen. Und Medizin (auch Veterinärmedizin) ist nunmal keine Wissenschaft, sondern "Erkenntnistheorie". Das ist also nicht als Angriff gemeint, sondern entstammt der Beobachtung, dass gerade die Extrem-Barfer (ebenso wie die TroFu-Fetischisten) nur ihre eigene Sicht als richtig anerkennen und jede abweichende Meinung gerne mit "unsachlich" oder "tierquälerisch" belegen.
Gegenüber aufgeschlossenen Tierhaltern, die im besten Interesse ihres Tieres "Barf ausprobieren" wollen, finde ich solche exklusiven und auf Scheinwissenschaftlichkeit pochenden Vorgaben bestenfalls ungünstig. Was ist, wenn das einzelne konkrete Tier auf die grammgenaue Berechnung nicht wie gewünscht reagiert? Dann kommt von den Extrembarfern meistens - viel zu spät - ein "tja, übers Internet kann man das ja auch nicht so genau sagen". Diese Vorsicht wünsche ich mir frühzeitig.Calcium: Meine Hunde bekommen, wie ich bereits schrieb, sehr viel Knochen. Ich behaupte, dass in Knochen viel Calcium steckt. Da meine Hunde die meisten Knochen vollständig mit auffressen (vor allem bei Wild) dürften sie ausreichend mit Calcium versorgt sein. Ich sehe am Output, wann es zuviel ist.
> gesunde und ausgewogene Ernöhrung zu sorgen, ist nicht fundamentalistisch
Richtig, aber "gesund und ausgewogen" wird eben nicht durch Tabellen definiert, sondern durch das Ergebnis beim einzelnen Lebewesen: Ist der Hund gesund, ist die Ernährung vermutlich richtig. Andersrum wird leider kein Schuh draus: Ich kann einen Hund, der "nicht ideal verwertet" eben nicht durch eine Schulbuch-Ernährung "gesund ernähren", auch nicht "ausgeglichen". Ausschlaggebend ist, und da scheinen wir uns einig zu sein, das Individuum.
Darum halte ich die Rechnung "xxxkg bedeuten yyymg Calcium" für nicht hilfreich. Mit dem Zusatz "als Richtwert" oder "theoretisch" hätte ich keine Probleme!Da Du mir unterstellst, ich würde meine Hunde "zwangsweise unterernähren" (Du deutest an, ich würde "Über- oder Unterversorgung simulieren"), darf ich hier hoffentlich aufs Schärfste widersprechen. Du kennst weder meine Hunde noch deren Futter (und dessen "Qualität"), daher kannst Du mit irgendwelchen beliebigen Tabellen schlichtweg keine Aussage über den Bedarf und die Verwertung von Nährstoffen bei meinen Hunden machen - oder bei irgendwelchen anderen fremden Hunden, was das angeht. Du würdest dann aus einem Glauben (s.o. "Religion") eine Wissenschaft machen wollen. Dagegen wehre ich mich weiter.
> Vergleicht man freilebende Tiere mit heutigen Nutztieren, ist es einfach schlichtweg falsch, zu behaupten, sie hätten noch den gleichen "Nährwert".
Du bist aber die einzige, die das gleichsetzt - um es als falsch zu bezeichnen.
Meine Hunde erhalten - ich wiederhole mich unnötigerweise - viel Wild. Hältst Du Wild für "Nutztiere"? Und zum Rind: Es gibt einen Unterschied zwischen Mastrindern und Milchvieh. Wo greift Deine Pauschalisierung - und wo greift sie in welcher Form? Ab wann genau definierst Du ein Tier als "minderwertiges Nutztier" und ab wann als "hochwertiges Wildtier"?> Von stundengenau redet niemand und das beweist wieder, dass nicht sachlich diskutiert wird.
Du möchtest mich gerne disqualifizieren, ok. Wenn Du aber liest, was ich geschrieben habe: "... dass Caniden täglich (womöglich gar stundengenau) aufs Gramm genau ...", also "täglich" und nur als unkonkrete Steigerungsform "womöglich(!) stundengenau" - dann siehst Du, dass ich durchaus sachlich diskutiere und lediglich deutlich zu machen versuche, dass die scheinbare Genauigkeit von Tabellen nichts mehr als ein Schätzeisen sein kann (wenn man den Calciumbedarf eines beliebigen Tieres aufs Gramm genau berechnen könnte - dann könnte man eben auch den stundenweisen Bedarf berechnen!).
> Es gibt wissenschaftliche Fakten
Entschuldige bitte, aber das halte ich für unsachlich und unseriös. Von "wissenschaftlichen Fakten" zu sprechen, wenn nicht einmal die Veterinärmedizin (die, s.o., nicht einmal eine Wissenschaft im engen Sinne sein kann) sich einig ist, finde ich gegenüber Anfängern, die "Barf" mal ausprobieren wollen, für gefährlich. Gäbe es solche wissenschaftlichen Fakten ("wissenschaftlich" muss heißen, dass diese Fakten auf das einzelne Individuum anwendbar sind - sonst sind es nicht wissenschaftliche Fakten, sondern empirische Daten!), bräuchten wir keine Diskussion.
Mein Friedensangebot lautet:
Ich bleibe weiterhin vorsichtig dabei, wildfremden Menschen mit mir völlig unbekannten Tieren (Hunden, Pferden und sonstigen) raten zu wollen, wie sie ihre Tiere optimal ernähren können - und werde versuchen, "Diskussionen" mit der Barf-Religion aus dem Weg zu gehen.
Von Dir erhoffe ich mir etwas mehr Vorsicht im Umgang mit dem Begriff "Wissenschaft", dem Begriff "Fakt" und damit, Dir wildfremden Menschen mit Dir völlig unbekannten Tieren grammgenau und tagesgenau raten zu wollen, wie sie ihre Tiere optimal ernähren sollen.
Dabei geht es nicht darum, keine Vorschläge zu machen! Rat- und Vorschläge sind gut, sollten doch aber immer mit eigener, gesicherter Erfahrung unterfüttert werden und nicht einfach nur aus Büchern stammen. Diese Erfahrung entsteht nicht in ein paar wenigen Jahren. Und sie entsteht niemals "aus zweiter Hand". -
Hallo,
wir haben jetzt mal ein paar Testkäufe gemacht, für die ersten Tage verkraften wir auch die Supermarktpreise
Dabei haben wir tatsächlich auch Hühnerklein gefunden, frisch abgepackt zusammen mit einem Beutelchen Suppengemüse. Auf der Verpackung steht "aus Hähnchenteilen", aber der Verkäufer aus der Fleischtheke meinte, das sei wahrscheinlich eher Suppenhuhn. Hm, und jetzt?
Also, einerseits sagt man ja, Hähnchen sei gerade für den Anfang besser, weil die Tiere jünger sind und die Knochen daher weicher, Suppenhuhn soll man ja eher meiden. Auf der anderen Seite wird einem immer wieder HÜhnerklein empfohlen, was aber offenbar eher aus Suppenhuhn besteht.Wie können wir das Fleisch nutzen? In kleinere Brocken? Gewolft (mal sehen, ob unser altes Teil das schafft)? Oder besser erst mal gar nicht?
Außerdem haben wir Rindergulasch, Rinderherz, Hähnchenleber und Hähnchbrust erstanden.
Danke
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Bei den Supermarktsachen bin ich tatsächlich eher vorsichtig. Da meine Hündin schlingt (der Ex-Rüde knabbert ziemlich lange und ausgiebig, da habe ich weniger Bedenken), schluckt sie Hühnerklein vom Supermarkt einfach runter. Ich habe das auch schon verfüttert, dann aber vorher mit dem Finger getestet und die sehr harten Teile einfach aussortiert (auch wenn die Hunde die normalerweise kleinkriegen würden).
Im Supermarkt gibt es manchmal Putenschenkel recht günstig - abgesehen davon, dass man diese Massenzuchten nicht unterstützen sollte, ist das eine denkbare Alternative.Zur Fütterungsweise schlage ich vor, den Hund erstmal zu beobachten: Schlingt er (wie meine Emma), dann sortiere ich lieber etwas vor oder gebe entsprechend größere Sachen, damit er (ich meine eigentlich sie - Emma nämlich) daran arbeiten muss und gar nicht schlingen kann.
Ist der Hund ein Genießer, kann man ihm sicher auch mal was Kleineres zum Abnagen geben. -
Danke für die schnelle Antwort! Dann beobachten wir also, wie sie es frisst, und wenn sie brav kaut, darf sie es haben, ja? Was ist mit der Splittergefahr beim Kauen?
Auf jeden Fall versuche ich die härtesten Teile herauszufriemelnSind Puten- oder Hähnchenschenkel (mit Rückenteil) auch anfängergeeignet? Also sind die Knochen darin weich genug?
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Ich glaube, dass ich bei meinen Hunden einfach Glück hatte, die kamen beide mit Knochen sehr schnell klar. Generell wäre ich da heute vorsichtiger als ich es war.
Mit "Vorsicht" meine ich, dass ich heute einem "Anfänger" eher größere Knochen (vorzugsweise Gelenkteile vom Rind, die sind a) gesund und b) gut knautschbar und c) lecker) geben würde, damit er sich an das Knochenbearbeiten gewöhnt. Wenn er nicht schlingt, sind rohe Hähnchenknochen sicher kein Problem, für ein normales Hundegebiss ist das "Weichkram".Bei Putenknochen gehen die Meinungen wohl recht weit auseinander. Ich habe damals auf die Werbeaussage" jung" geachtet. Meine beiden sind damit klargekommen. Generell wäre ich beim Geflügel heute aber zögerlicher als noch vor einem Jahr, wenn ich nicht weiß, wo das Viehzeug wirklich herkommt.
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