Jetzt geht es an die Erziehung...

  • So, Lucky ist jetzt seit einer Woche bei mir.
    Ich weiß, die Zeitspanne ist alles andere als lang, aber je früher ich anfange, desto besser.
    Und zwar sind mir schon einige Dinge aufgefallen, an denen wir arbeiten müssen.
    Das wären:

    - er zieht an der Leine. Wenn ich stehen bliebe, irritiere ich ihn, er umkreist mich dann und schnüffelt im Leinenradius.
    Richtungswechsel versteht er auch nicht, er sieht einfach nicht den Zusammenhang damit und dem Ziehen.
    - er läuft dauernd nach links und rechts, immer wieder abwechselnd und rennt mir auch in die Beine rein, wenn die Leine kurz genug ist.
    - er ist seeehr ungeduldig. Sobald ich etwas von ihm will, oder ihm was beibringen möchte (da er immer um mich rumrennt, wollte ich ihm "rum" beibringen, also einmal mich umkreisen und dann sitz machen) aber er fängt nur an zu fiepen und bietet mir andere Sachen an.
    - er konzentriert sich überhaupt nicht mehr auf mich, wenn jemand anderes (Freund oder Schwiegerpapa in Spe) mitgeht.
    - er ist mein Schatten zuhause. Ist noch kein Problem, zumal er Nachts alleine schläft und ruhig ist. Könnte aber eventuell mal eines werden.
    - Er jault immer, wenn er was möchte. Eigentlich sollte man ihn dann ja ignorieren, aber er tut es vor allem, wenn er raus muss. Daher vielleicht doch lieber beibehalten?

    Die Hundeschule, in die ich gehen möchte, hat leider erst ab 30.01 wieder Trainingsstunden. Es ist ein Verein. In unserem Ort gibt es auch noch eine richtige Hundeschule, die auch Einzelstunden anbietet, aber noch sehe ich dafür keinen Grund.
    Ansonsten habe ich noch eine Huschu gefunden, deren homepage aber nicht geht und bei dem Wetter fahre ich nicht aufs Blaue dahin.
    Also, Erziehungstipps und Beschäftigungsideen sind gerne gesehen ;)

    Ansonsten bin ich sehr zuversichtlich, denn er ist ein toller Hund, nur habe ich das Gefühl, dass seine Geduldsspanne seeehr gering ist.

  • Hallo,

    Dein Hund ist eine Woche bei Dir und hat sich mit Sicherheit noch nicht ganz eingelebt.
    Dass er Dich verfolgt hängt mit seinem neuen zu Hause, den neuen Geflogenheiten und Menschen zusammen, ich glaube nicht, dass er nach einer so kurzen Zeit bereits ein Kontrollverhalten an den Tag legt.

    Wichtig ist, dass Du dem Hund Zeit gibst, sich richtig einzuleben und ihn nicht unter Druck setzt.

    Zieht er an der Leine, lies Dir mal die Seite über Leinenführigkeit durch, da werden gute Tipps gegeben.

    https://www.dogforum.de/ftopic61549.html

    Das Jaulen ist ein "auf sich aufmerksam machen" und sinnvoll, es zu ignorieren, denn jeder ERfolg wird von dem Hund wahrgenommen und er fühlt sich bestätigt.

    Wie alt ist der Hund überhaupt? Wäre sehr wichtig, das zu wissen

  • Hallo ^^

    Ich weiß, dass eine Woche sehr kurz ist und ich will ja auch gar nicht, dass er schon alles richtig macht, ich wollte nur mal kurz wiedergeben, was mir schon alles aufgefallen ist. Wenn sich einiges davon nach einiger Zeit wieder legt, umso besser.
    Und Lucky wird laut Impfpass am 03.01. 2 Jahre alt.

    Das mit der Leinenführigkeit habe ich mir durchgelesen, aber die Methoden Richtungswechsel und Stehen bleiben (letzteres besser, aber bei Schnee schlichtweg unmöglich) scheint er nicht zu verstehen.
    Und andere Sachen wie z.B "geh in deinen Korb" hatte er sofort raus.
    Wie gesagt, ich will ja kein heute auf morgen-ergebnis haben, sondern Anregungen, wie ich ihm das am Besten vermitteln kann.

    Und mir ist nochwas eingefallen: Was für Hundesport wäre für Lucky geeignet?
    Er ist wie auf dem Avatar zu sehen ein Schäferhund-Mix, allerdings knapp 25 kg schwer.
    Die Vorbesitzer meinten, dass ihm Schutzhundesport gefallen könnte.
    Dass für Sport der Grundgehorsam sitzen muss, ist klar, aber so einiges, wie z.B Gegenstände suchen kann man ja auch gut so nebenher einfließen lassen.

  • Ich würde ehrlich gesagt vom ersten Tag an an den Problemen arbeiten, natürlich auf positiven Weg, aber wie soll sich der Hund sonst orientieren? Erst darf er tage/wochenlang machen was er will und auf einmal wird "erzogen"? Find ich irgendwie unfair.
    Das heisst nicht, dass der Hund überfordert werden soll, aber Grunderziehung kann man immer einfliessen lassen, das braucht keine festen "Erziehungszeiten", oder?
    Lg
    Finnrotti

  • Zitat

    Ich würde ehrlich gesagt vom ersten Tag an an den Problemen arbeiten, natürlich auf positiven Weg, aber wie soll sich der Hund sonst orientieren? Erst darf er tage/wochenlang machen was er will und auf einmal wird "erzogen"? Find ich irgendwie unfair.
    Das heisst nicht, dass der Hund überfordert werden soll, aber Grunderziehung kann man immer einfliessen lassen, das braucht keine festen "Erziehungszeiten", oder?
    Lg
    Finnrotti

    Deswegen erkundige ich mich ja auch jetzt schon nach Tipps dazu. Nur jetzt wo so viel Schnee liegt und ich mich immer noch auf das Ziehen konzentriere, kann ich nicht auch verlangen, dass er dann links und rechts kennt und dementsprechend nur da geht?
    Ist sowieso schwierig, denn wie kann ich den Hund punktuell belohnen, wenn er doch vor mir geht? Da komme ich ja nicht ran.
    Ich lobe ihn immer stimmlich und bei anderen Sachen wie z.b Sitz oder so, was er schon kann freut er sich auch drüber, aber sobald man ihn dabei streichelt, will er sofort wieder schmusen und spielen.
    Wenn er was will, legt er auch die Pfoten auf meinen Schoß zuhause.
    Also ein aufdringlicher kleiner Kerl :D

    Und damit ich mich und den Hund nicht mit der Erziehung frustriere, hab ich ihn heute leinenlos durch den Wald und Schnee toben lassen. Es war keinerlei Ablenkung da und er hat sich auch gut abrufen lassen. Hätte ich normalweise noch lange nicht gewagt, aber ihn bei dem Schnee kurz zu halten und versuchen, ohne zu zerren, das erschien mir etwas viel des Guten :ops:

    Morgen werde ich dann mal wieder weiter versuchen, ihm die Seiten beizubringen, und das er dort bleibt. Aber auch da die Frage: Wie belohnen?

  • Hallo,

    dein Hund scheint kaum Frustrationstoleranz zu haben. Das kannst du im Kleinen fördern. Was man da machen kann, hängt sehr vom Hund ab und ab welchem Punkt er überdreht. Ein Ansatz ist z.B. ihm im Haus öfter mal einen Platz zuzuweisen oder ihn daran zu hindern, ein bestimmtes Zimmer zu betreten oder ihn mal nicht aufs Sofa zu lassen, wenn er es sonst darf oder ihn kurz auszusperren (in den Flur) oder ein Spielzeug auf den Boden zu legen und er darf nicht ran. Oder sein Futter zuzubereiten, es aber erst noch eine Weile stehen lassen, bevor er ran darf.

    oder (eben je nach Hund):

    Hundebegegnungen: der Hund darf nicht nach Lust und Laune auf jeden fremden Hund zustürmen, sondern muss vorher seinen Besitzer „fragen“, also auf eine Freigabe warten.

    Leine ab: nach dem Ableinen darf der Hund nicht sofort losstürmen, sondern muss sich erst noch einen Moment auf seinen Besitzer konzentrieren, z.B. ein Schau-Kommando ausführen.

    erfordert sehr viel Konzentration und Selbstbeherrschung: Man lässt den Hund sitzen und legt das Lieblings-Spielzeug oder Futter 10 Meter weiter auf den Boden. Zur Not wird der Hund dabei festgebunden. Nun läuft man mit dem angeleinten Hund auf das Objekt der Begierde zu. Wann immer die Leine dabei straff wird, dreht man kommentarlos um und geht zurück zum Ausgangspunkt. Nur wenn das Ziel mit lockerer Leine erreicht wird, darf der Hund es haben.

    Futtersuchspiel: Man gibt ein Kommando, Sitz, Platz, Steh oder Warte, und sobald der Hund dieses ausgeführt hat, fliegt Futter. Der Hund muss bis zum Auflösungskommando sitzen/liegen/stehen bleiben, erst dann darf er auf Kommando suchen.

    Ball-Spiel: Man wirft den Ball, der Hund muss aber ruhig liegen bleiben, bis er das Kommando zum loslaufen bekommt. Oder er muss erst noch ein anderes Kommando ausführen, bevor er los darf. Eine andere Variante: der Hund wird beim Hetzen des Balles abgerufen oder muss Platz machen.

    man wirft den Ball oder legt ihn aus und kehrt zurück zum wartenden Hund. Dann holt man den Ball selbst, während der Hund weiter warten muss. Oder man spielt mit dem Ball, wirft ihn hoch und fängt ihn wieder, der Hund bleibt sitzen.

    Reizangel-Training: man nimmt einen langen Stab, befestigt daran ein Seil und an dessen Ende das Lieblings-Spielzeug des Hundes. Nun bewegt man das Spielzeug schnell um den Hund herum, während dieser liegen bleiben muss. Erst auf Kommando darf er sich drauf stürzen. Eine andere Variante: man lässt den Hund hetzen, er muss sich beim Hetzen aber ins Platz rufen lassen.


    Zitat

    - er zieht an der Leine. Wenn ich stehen bliebe, irritiere ich ihn, er umkreist mich dann und schnüffelt im Leinenradius.
    Richtungswechsel versteht er auch nicht, er sieht einfach nicht den Zusammenhang damit und dem Ziehen

    wie soll der Hund das auch verstehen? Wenn man es lange genug macht, ok, vielleicht fällt irgendwann der Groschen. Aber ich bin mit diesen Methoden damals auch verzweifelt... Ich habe es so gemacht: Leine straff = ich gebe kein Stück nach (niemals (!) hat der Hund mit dem ziehen Erfolg) und ich sage ihm, was er stattdessen tun soll. Ich klopf an mein Bein, bzw. teile ihm anders mit, dass er sich an mir orientieren soll, neben mir bleiben soll. Der Hund braucht ja ein Feedback: das ist falsch, das aber ist erwünscht und führt zum Erfolg.
    Ein Hund zieht ja in der Regel nicht, weil er stur ist oder austesten will. Er sieht einfach herzlich wenig Sinn darin, neben seinem Besitzer herzudackeln, wenn die Welt so aufregend ist und er alles erkunden will. Dazu kommt, dass das Grundtempo eines Hundes höher ist, als das eines Menschen. Der Hund trabt, wenn er sich ausdauernd und gleichmäßig vorwärts bewegen möchte, der Mensch dagegen geht. Ein Hund hat außerdem ein Ziel, einen Grund, sich vorwärts zu bewegen. Er geht nicht bummeln oder genießt die schöne Natur. Ein Hund erkundet, wacht, markiert, spielt, jagt... oder wartet auf Aufgaben.
    Darf dein Hund frei laufen? Sonst würde ich es so lösen, dass ich entweder kurze Leine - lange Leine als Signal nehme oder Halsband - Geschirr. Am Geschirr/an der langen Leine darf er schnüffeln, sich mit was auch immer beschäftigen, deinen Weg kreuzen, an der kurzen Leine/Halsband nicht.
    Und letztlich ist es dann deine Konsequenz, ob es klappt.

    Zitat

    er ist seeehr ungeduldig. Sobald ich etwas von ihm will, oder ihm was beibringen möchte (da er immer um mich rumrennt, wollte ich ihm "rum" beibringen, also einmal mich umkreisen und dann sitz machen) aber er fängt nur an zu fiepen und bietet mir andere Sachen an.

    Ich denke, das wichtigste ist, selbst die personifizierte Ruhe zu bleiben. Und möglichst nichts zu fordern und nicht so zu belohnen, dass der Hund noch mehr aufdreht. Ruhige Nasenarbeit, eventuell longieren, zufällig gezeigtes erwünschtes Verhalten mit dem Clicker belohnen. Und möglichst viel Routine und Ruhe in den Alltag bringen.

    Zitat

    er konzentriert sich überhaupt nicht mehr auf mich, wenn jemand anderes (Freund oder Schwiegerpapa in Spe) mitgeht.

    Es wäre wichtig, dass die geforderten Dinge erst mal wirklich gut klappen, wenn niemand dabei ist. Und dann liegt es in erster Linie an dir, ob es auch klappt, wenn noch jemand mit geht. Oft ist man ja selbst auch abgelenkter oder auch verunsicherter (fühlt sich beobachtet, in der Kritik). Man muss sich anfangs absolut auf den Hund konzentrieren und durchaus auch selbst ausblenden, dass noch andere anwesend sind. In der Regel ist der Hund da Spiegelbild von einem selbst. Es liegt nicht wirklich an der Anwesenheit der anderen Menschen.

    Zitat

    er ist mein Schatten zuhause. Ist noch kein Problem, zumal er Nachts alleine schläft und ruhig ist. Könnte aber eventuell mal eines werden.

    Wie oben geschrieben: öfter mal verhindern (Tür zu), dass er mit einen Raum betritt oder ihm seinen Platz zuweisen. Wenn es sonst keine Probleme bei euch gäbe, was soll's. Aber so kann man es gut nutzen, um ihm auch darüber Frustrationstoleranz beizubringen.

    Zitat

    Er jault immer, wenn er was möchte. Eigentlich sollte man ihn dann ja ignorieren, aber er tut es vor allem, wenn er raus muss. Daher vielleicht doch lieber beibehalten

    Würde ich nach Situation entscheiden. Erst mal passt es ins Bild: dein Hund kann sich schwer zurück nehmen. Wenn du denkst, er muss wirklich, lass ihn raus, sonst ignorier ihn.

  • Zitat

    Hallo,

    dein Hund scheint kaum Frustrationstoleranz zu haben. Das kannst du im Kleinen fördern. Was man da machen kann, hängt sehr vom Hund ab und ab welchem Punkt er überdreht. Ein Ansatz ist z.B. ihm im Haus öfter mal einen Platz zuzuweisen oder ihn daran zu hindern, ein bestimmtes Zimmer zu betreten oder ihn mal nicht aufs Sofa zu lassen, wenn er es sonst darf oder ihn kurz auszusperren (in den Flur) oder ein Spielzeug auf den Boden zu legen und er darf nicht ran. Oder sein Futter zuzubereiten, es aber erst noch eine Weile stehen lassen, bevor er ran darf.

    Das machen wir auch schon, weil ich eben selber gemerkt habe, dass der Hund vor allen Dingen Ruhe lernen muss. Er wird in seinen Korb geschickt und muss dort eben mal bleiben. Auch jetzt, wo er neben mir liegt, schicke ich ihn ins Platz und beachte ihn nicht. Sobald man ihn nur anguckt, fängt er an zu winseln und steht auf und fordert Schmuseeinheiten.

    Zitat

    oder (eben je nach Hund):

    Hundebegegnungen: der Hund darf nicht nach Lust und Laune auf jeden fremden Hund zustürmen, sondern muss vorher seinen Besitzer „fragen“, also auf eine Freigabe warten.

    Leine ab: nach dem Ableinen darf der Hund nicht sofort losstürmen, sondern muss sich erst noch einen Moment auf seinen Besitzer konzentrieren, z.B. ein Schau-Kommando ausführen.

    Das sowieso nicht, zumal er noch an der Leine bleibt, bis ich ihn sicher abrufen kann. Soviele Hunde sehen wir hier gar nicht, aber heute in der Stadt hat er zwei gesehen, gezogen und gebellt, da hab ich versucht, ihn auf mich abzulenken. (hab gewartet, bis er etwas ruhiger war und ihn dann gerufen und mit Leckerchen belohnt) Dann ging es auch ihn vorbeizuführen.

    Auch das Absitzen bei Leine lösen machen wir schon.

    Zitat

    erfordert sehr viel Konzentration und Selbstbeherrschung: Man lässt den Hund sitzen und legt das Lieblings-Spielzeug oder Futter 10 Meter weiter auf den Boden. Zur Not wird der Hund dabei festgebunden. Nun läuft man mit dem angeleinten Hund auf das Objekt der Begierde zu. Wann immer die Leine dabei straff wird, dreht man kommentarlos um und geht zurück zum Ausgangspunkt. Nur wenn das Ziel mit lockerer Leine erreicht wird, darf der Hund es haben.

    Das habe ich mit einem Ball gemacht, da er, wenn ich ihn schmeiße, nur noch holen und laufen will. Wenn ich ihn hingegen dafür arbeiten lasse, also ihn erst warten lasse und dann den Ball in geringer! Entfernung ablege oder leicht werfe, bleibt er sitzen. Heute mit einem Stock auf dem Gassigang hats nicht geklappt, war aber nicht zu erwarten.

    Zitat

    Futtersuchspiel: Man gibt ein Kommando, Sitz, Platz, Steh oder Warte, und sobald der Hund dieses ausgeführt hat, fliegt Futter. Der Hund muss bis zum Auflösungskommando sitzen/liegen/stehen bleiben, erst dann darf er auf Kommando suchen.

    Ich schicke ihn dann in seinen Korb (dort fällt ihm das Warten leichter) oder sonst ins Sitz und lege es weg. Das klappt schon ganz gut, da kann er sich beherrschen. Allerdings warte ich auch nicht so lange mit dem Auflösen.

    Zitat

    Ball-Spiel: Man wirft den Ball, der Hund muss aber ruhig liegen bleiben, bis er das Kommando zum loslaufen bekommt. Oder er muss erst noch ein anderes Kommando ausführen, bevor er los darf. Eine andere Variante: der Hund wird beim Hetzen des Balles abgerufen oder muss Platz machen.

    man wirft den Ball oder legt ihn aus und kehrt zurück zum wartenden Hund. Dann holt man den Ball selbst, während der Hund weiter warten muss. Oder man spielt mit dem Ball, wirft ihn hoch und fängt ihn wieder, der Hund bleibt sitzen.

    Siehe oben, aber Ball selber fangen ist ne gute Idee :gut:

    Zitat

    Reizangel-Training: man nimmt einen langen Stab, befestigt daran ein Seil und an dessen Ende das Lieblings-Spielzeug des Hundes. Nun bewegt man das Spielzeug schnell um den Hund herum, während dieser liegen bleiben muss. Erst auf Kommando darf er sich drauf stürzen. Eine andere Variante: man lässt den Hund hetzen, er muss sich beim Hetzen aber ins Platz rufen lassen.

    Gut, da muss ich mal schauen. Bei einem Ball mit Schnur in der Schnauze hört er zb überhaupt nicht auf irgendwas. Wenn man Glück hat, dann dringt irgendwann das "Aus" (alles fallen lassen) zu ihm durch.


    Zitat

    wie soll der Hund das auch verstehen? Wenn man es lange genug macht, ok, vielleicht fällt irgendwann der Groschen. Aber ich bin mit diesen Methoden damals auch verzweifelt... Ich habe es so gemacht: Leine straff = ich gebe kein Stück nach (niemals (!) hat der Hund mit dem ziehen Erfolg) und ich sage ihm, was er stattdessen tun soll. Ich klopf an mein Bein, bzw. teile ihm anders mit, dass er sich an mir orientieren soll, neben mir bleiben soll. Der Hund braucht ja ein Feedback: das ist falsch, das aber ist erwünscht und führt zum Erfolg.
    Ein Hund zieht ja in der Regel nicht, weil er stur ist oder austesten will. Er sieht einfach herzlich wenig Sinn darin, neben seinem Besitzer herzudackeln, wenn die Welt so aufregend ist und er alles erkunden will. Dazu kommt, dass das Grundtempo eines Hundes höher ist, als das eines Menschen. Der Hund trabt, wenn er sich ausdauernd und gleichmäßig vorwärts bewegen möchte, der Mensch dagegen geht. Ein Hund hat außerdem ein Ziel, einen Grund, sich vorwärts zu bewegen. Er geht nicht bummeln oder genießt die schöne Natur. Ein Hund erkundet, wacht, markiert, spielt, jagt... oder wartet auf Aufgaben.
    Darf dein Hund frei laufen? Sonst würde ich es so lösen, dass ich entweder kurze Leine - lange Leine als Signal nehme oder Halsband - Geschirr. Am Geschirr/an der langen Leine darf er schnüffeln, sich mit was auch immer beschäftigen, deinen Weg kreuzen, an der kurzen Leine/Halsband nicht.
    Und letztlich ist es dann deine Konsequenz, ob es klappt.

    Er läuft am Geschirr und es ist wirklich kein Ziehen, sondern ein schnelleres Tempo, denn an der 2m-Leine geht es besser. Da reagiert er auf kleines Rucken. (mehr so ein kurz widerstand einlegen, am Geschirr tut ihm das nicht weh, oder?)
    Nur an der 1m-Leine (also ganz kurz gestellt, für Straßen) klappt es überhaupt nicht. Ist natürlich auch nicht zu erwarten.

    Zitat

    Ich denke, das wichtigste ist, selbst die personifizierte Ruhe zu bleiben. Und möglichst nichts zu fordern und nicht so zu belohnen, dass der Hund noch mehr aufdreht. Ruhige Nasenarbeit, eventuell longieren, zufällig gezeigtes erwünschtes Verhalten mit dem Clicker belohnen. Und möglichst viel Routine und Ruhe in den Alltag bringen.


    Es wäre wichtig, dass die geforderten Dinge erst mal wirklich gut klappen, wenn niemand dabei ist. Und dann liegt es in erster Linie an dir, ob es auch klappt, wenn noch jemand mit geht. Oft ist man ja selbst auch abgelenkter oder auch verunsicherter (fühlt sich beobachtet, in der Kritik). Man muss sich anfangs absolut auf den Hund konzentrieren und durchaus auch selbst ausblenden, dass noch andere anwesend sind. In der Regel ist der Hund da Spiegelbild von einem selbst. Es liegt nicht wirklich an der Anwesenheit der anderen Menschen.

    Gut, ich werde mich da noch etwas zurücknehmen. Ist eben eine Umstellung von der immer brav nebenhergehenden Familienhündin zu so einem Wildfang. Und dann werden die Gassirunden MIT Begleitung eben eher legere angegangen.

    Zitat

    Wie oben geschrieben: öfter mal verhindern (Tür zu), dass er mit einen Raum betritt oder ihm seinen Platz zuweisen. Wenn es sonst keine Probleme bei euch gäbe, was soll's. Aber so kann man es gut nutzen, um ihm auch darüber Frustrationstoleranz beizubringen.


    Würde ich nach Situation entscheiden. Erst mal passt es ins Bild: dein Hund kann sich schwer zurück nehmen. Wenn du denkst, er muss wirklich, lass ihn raus, sonst ignorier ihn.

    [/quote]

    Gut, dann weiß ich ja, dass das schon ungefähr das Richtige war.
    Vielen Dank. An den Clicker habe ich auch schon gedacht, weil er wirklich viel auf verbales Loben reagiert (wird dann immer gefühlte 2 cm größer :D ) dann werde ich das mal in Angriff nehmen.

  • ich bin immer wieder irritiert, wenn es heißt, eine woche ist eine zu kurze zeit, um dem hund diverse dinge klarzumachen... in jeder minute trifft man übereinkünfte..

    bei ner hundebegegnung ist in der ersten minuten klar, wo die grenzen liegen..

    n hund, der nicht in die küche soll, kriegt das wie ein welpe mal direkt deutlich klar gemacht, dass er da nix zu suchen hat... und dann kann man von mal zu mal leiser drum bitten, dass er das einhalten soll.

    wenn der an der leine zieht, weil er seine umgebung erkunden will, dann mach die leine doch an ein geschirr, da darf er dann vorgehen, richtungen ändern, schnuppern... und auch mal zerren( da bleibt die wirbelsäule und der kehlkopf und alles dann unbeschadet..)
    und für die leinenführigkeit nimmste das halsband... und machst direkt klar, da passiert nix ohne deine erlaublis, da hat er neben dir zu gehen und sich zu langweilen... oder dir durch den slalomparcour, um die bäume, die pilonen, die autos herum zu folgen...

  • Zitat

    ich bin immer wieder irritiert, wenn es heißt, eine woche ist eine zu kurze zeit, um dem hund diverse dinge klarzumachen... in jeder minute trifft man übereinkünfte..

    bei ner hundebegegnung ist in der ersten minuten klar, wo die grenzen liegen..

    n hund, der nicht in die küche soll, kriegt das wie ein welpe mal direkt deutlich klar gemacht, dass er da nix zu suchen hat... und dann kann man von mal zu mal leiser drum bitten, dass er das einhalten soll.

    wenn der an der leine zieht, weil er seine umgebung erkunden will, dann mach die leine doch an ein geschirr, da darf er dann vorgehen, richtungen ändern, schnuppern... und auch mal zerren( da bleibt die wirbelsäule und der kehlkopf und alles dann unbeschadet..)
    und für die leinenführigkeit nimmste das halsband... und machst direkt klar, da passiert nix ohne deine erlaublis, da hat er neben dir zu gehen und sich zu langweilen... oder dir durch den slalomparcour, um die bäume, die pilonen, die autos herum zu folgen...

    Gut, dass man von Anfang an erziehen sollte ist klar, aber es kann ja nicht sofort klappen.
    Und ich habe ein Geschirr gekauft, damit ihm das "Ziehen" nicht wehtut, vorher hatte er nämlich einen Würger mit Zugstopp.
    Aber ich möchte einfach, dass er sich meinem Tempo anpasst, denn es ist kein Ziehenzu irgendwas hin (und wenn kann ich ihm das per Stimme unterbinden) sondern er hat einfach ein schnelleres Tempo als ich und er versteht partout nicht, was ich von ihm will.
    Bleibe ich stehen, dreht er sich um und kommt zu mir, wechsle ich die richtung dasselbe.
    Wenn er so läuft, dass die Leine durchhängt und ich "fein" sage, geht er sofort schneller.
    Wenn ich ihn frei lasse (nur im Wald und bis jetzt nur, wenn uns niemand entgegen kam) läuft er ca 10 m vor und dreht dann um. Eben dasselbe Verhalten, was er auch an der Leine zeigt, wenn ich stehen bleibe.
    Ich kriege ihn zwar dann aufmerksamer, aber er versteht immer noch nicht, dass ich nur will, dass er langsam geht.

    Ich würde ja die Hundeschule fragen, aber die beginnt erst wieder Ende Januar und irgendwie hab ich Angst in der Zwischenzeit etwas zu vermurksen.

    Wenn mir Jemand ne gute Hundeschule im Kreis Herford oder Minden-Lübbecke empfehlen kann, immer her damit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!