Pferdekauf: Fragen bezüglich Gesundheit u. Kosten

  • moin,


    so jetzt bin ich auch mal im auftrag unterwegs :D


    im internet habe ich leider nicht alles beantwortet bekommen, deswegen muss ich hier nochmal was loswerde, auch wenn ihr hundespezialisten seit, gibt's ja immer noch bestimmt den ein oder anderen pferdespezialisten.


    dann fangen wir mal an:


    1.) rehe und z.b. sommerekzem ist doch etwas, was den kaufpreis erheblich drückt, richtig?


    2.) wie steht das mit gelenksverletzungen bei tunierpferden, z.b. einen riss o.ä. am z.b. fesselgelenk, auch das mindert den preis erheblich, richtig? hat das denn ebenfalls noch ein weiterführendes krankheitsbild oder ist das pferd zukünftig nur eingeschränkt?


    3.) gilt bei pferden das gleiche wie bei hunden, also am besten nur vom züchter oder ist es hier bis auf pferdehändler etwas humaner?


    4.) sind alle rassen für offenstallhaltung geeignet?


    5.) sind die unterhaltskosten eines pferdes mit ca. 200€ im monat realistisch? und was sollte man noch "auf der hohen kante haben"?


    6.) sind billige privat angebote gleich immer schlecht?


    ich hatte im internet zu einige punkten nichts, zu anderen leider nur sehr verwirrende oder auch wiedersprüchliche anzeigen gefunden :???: bin kein experte auf dem gebiet, da reicht es höchstens gerade zur empfehlung der ankaufsuntersuchung.



  • Ok, ich versuche mal zu helfen wo ich kann...
    1. ja, sicher, aber das hast du dann danach an Tierarztkosten. Und man hat als Laie wenig Ahnung wie weit diese Krankheiten bisher behandelt wurden und kauft eventuell eine "Baustelle"


    2. kann ich nichts zu sagen


    3. Also hier scheiden sich ja die Geister...ich persönlich würde nicht zum Züchter gehen. Entscheidend wäre für mich die Platzkontrolle. Wie wird das Pferd gehalten? Wie lässt es sich reiten? Welchen Eindruck macht der Platz/ Verkäufer/ Pferd? Wie gibt Verkäufer Auskunft? (also ein rundum "perfektes" Pferd würde mich stutzig werden lassen, da wäre mir Ehrlichkeit lieber)
    Zu einem richtigen Viehmarkt würde ich nie gehen...


    4. Hmhh, eigentlich schon, je nachdem was du mit dem Pferd machen möchtest. Ein Araber ist natürlich anfälliger als z.B. ein Isländer aufgrund seiner Herkunft.
    Ich habe mein Pferd auch Offenstall gehalten, würde es auch nur so machen.
    Aber du solltest schon schauen woher das Pferd kommt. Deutsche Rassen sind sehr offenstallgeeignet, ebenso Isländer, Haflinger, Kaltblüter, Friesen, Welsh usw. (also eher die robusteren Rassen)


    5. hmhh, das kommt sehr darauf an wieviel du an Grundmiete zahlst. Ich hatte mein Pferd in sehr schönem Offenstall für 150 Euro inkl. Heu und Pellets.
    Hier in der Umgebung gibt es aber auch Boxenhaltung für 350 Euro und mehr.
    Dazu kommt dann ggf Spezialfutter, Hufschmied (vorsicht, dieser Posten ist nicht unerheblich!!!) und Zubehör. Natürlich noch Tierarztkosten.


    Also ich würde heute mindestens 1500 Euro immer auf der hohen Kante haben, im Falle einer nötigen OP o.ä.
    Ausserdem musst du natürlich Sattel, Decke, Zaum, Halfer, Putzzeug, Hufpflegemittel (wichtig bei Offenstallhaltung), Lederfett, usw. usw. einkalkulieren.


    6. siehe 3.


    Lieben Gruss, Meike

  • Generell auf jeden Fall Ankaufsuntersuchung kaufen und jemand mitnehmen, der Ahnung hat und das Pferd auch reiterlich beurteilen kann.


    1.) Rehe und Sommerekzem sind auf jedenfall preismindernd.
    2.) Gelenksverletzungen sind sicherlich auch preismindernd, in wie weit ein Pferd eingeschränkt und belastbar ist muss ein Tierarzt entscheiden.
    3.) Kommt darauf an was ich möchte. Wenn ich ein junges Pferd ein bestimmten Rasse möchte, hol ich mir ein Fohlen von einem renommierten Züchter. Wenn ich ein gerittenes Freitzeitpferd möchte, schaue ich mir Privat oder eventuell bei einem Händler. Schwarze Schafe gibt es überall, daher sollte man wenn man selbst nicht so viel Erfahrung hat den Reitlehrer oder einen anderen Pferdeerfahrenen mitnehmen.
    4.) Prinzipiell schon. Die Pferde aber sollten vom Typ zusammen passen. Leicht- und Schwerfuttrige Pferde zusammen zu stellen ist schwierig. Da wird das Pony oder Kaltblut gerne zur rollenden Wurst und der kleine Araber ist immer noch gertenschlank. Wichtig ist das sich das Pferd in der Gruppe wohlfühlt. Ein sehr rangniedriges Pferd ist in einem Offenstall nicht unbeding gut aufgehoben wenn es permanent gemobbt wird.
    5.) Naja, bei uns kosten sie Boxenmiete oft schon über 200 €m, dazu kommen noch Schmid oder Hufpflege, Impfung, Wurmkur und eventuell Tierartztkosten. Ein Pferd ist kein billiges Hobby und es sollte schon ein regelmäßiges Einkommen vorhanden sein und auch unvorsehbare Kosten, sollten bezahlt werden können. Daher kann ich nur raten ein völlig gesundes Pferd zu kaufen. Ein Pferd mit Rehe, Ekzem, Chip, Rückenprobleme, Spat, Hufrollenentzündung etc., sind wandelende Sparbüchsen und bringen die Kosten unter Umständen zum Expoldieren.
    6.) Billige Angebote müssen nicht schlecht sein. Wichtig ist eben zu wissen, warum das Pferd so günstig ist. Die Angaben vom Verkäufer sollten immer auf Wahrheit geprüft werden, daher immer einen Tierarzt und einen Trainer drauf schauen lassen und sich nicht nur vom Gefühl leiten lassen. Der Verstand sollte die Oberhand behalten.

  • Zitat


    1.) rehe und z.b. sommerekzem ist doch etwas, was den kaufpreis erheblich drückt, richtig?


    Rehe wohl ja, Sommerekzem...naja...eher nicht so würde ich sagen.

    Zitat


    2.) wie steht das mit gelenksverletzungen bei tunierpferden, z.b. einen riss o.ä. am z.b. fesselgelenk, auch das mindert den preis erheblich, richtig? hat das denn ebenfalls noch ein weiterführendes krankheitsbild oder ist das pferd zukünftig nur eingeschränkt?


    Das kann man so pauschal nicht sagen. Rücksicht muß auf den Befund aber sicher genommen werden.
    Es kann aber sein, dass das Pferd - je nach Verletzung- zwar keine (Spring-) Turniere mehr gehen , freizeitmäßig aber normal geritten werden kann.


    Zitat


    3.) gilt bei pferden das gleiche wie bei hunden, also am besten nur vom züchter oder ist es hier bis auf pferdehändler etwas humaner?


    Ist ein bisschen anders. Von einem guten Pferdehändler kann man durchaus ordentlich Pferde bekommen.
    Pferde wechseln ja öfter mal den Besitzer als Hunde :/



    Zitat


    4.) sind alle rassen für offenstallhaltung geeignet?


    Jaein. Das kommt drauf an, wie das genau aussieht und wie die Unterstellmöglichkeiten sind und was das Pferd bisher kennt.

    Zitat


    5.) sind die unterhaltskosten eines pferdes mit ca. 200€ im monat realistisch? und was sollte man noch "auf der hohen kante haben"?


    :hust: Nicht ganz. Wir zahlen für unsere Traberstute im Offenstall 150,- für Unterbringung und Rauhfutter.


    Dann kommen ca. 30,- Euro/Monat für Kraftfutter dazu
    50,- Euro auf die hohe Kante für evtl TA -Kosten


    25,- Euro Schmied alle 6 Wochen (barfuß), sonst wären es 80,-


    Und dann noch diverses "dies und das" ... :roll:

    Zitat


    6.) sind billige privat angebote gleich immer schlecht?


    Nein. :smile:

  • Hallo!


    Ich habe selbst ein Pferd und ein Pony, bin aber nicht im Turniersport tätig und kenne mich auch nicht wirklich mit Pferdehändlern aus, hier also meine persönlichen Antworten, meine Einstellung und mal pauschalisiert, man muss natürlich immer von Fall zu Fall abwägen...


    1.) rehe und z.b. sommerekzem ist doch etwas, was den kaufpreis erheblich drückt, richtig?
    Also mit Sommerekzemen kenne ich mich nicht aus, Rehe ist eine - meiner Meinung nach - sehr schwer wiegende Erkrankung, die zum einen sehr gefährlich für das Pferd/Pony und sehr teuer für den Halter werden kann, außerdem schränkt es beide sehr ein bezüglich Haltung (u.U. keine Weide, Futter und Reitbarkeit bzw. Schmerzen).


    2.) wie steht das mit gelenksverletzungen bei tunierpferden, z.b. einen riss o.ä. am z.b. fesselgelenk, auch das mindert den preis erheblich, richtig? hat das denn ebenfalls noch ein weiterführendes krankheitsbild oder ist das pferd zukünftig nur eingeschränkt?
    Damit kenne ich mich nicht aus, denke aber, dass das Pferd dadurch u.U. nur noch eingeschränkt belastbar ist.


    3.) gilt bei pferden das gleiche wie bei hunden, also am besten nur vom züchter oder ist es hier bis auf pferdehändler etwas humaner?
    Kann ich nichts zu sagen, habe meines von Privat gekauft, zum guten Züchter gehen ist natürlich sinnvoll und hat aber seinen Preis. Höndler stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber, müssen aber im Vergleich zu Privat "Garantie" geben, soweit ich weiß.


    4.) sind alle rassen für offenstallhaltung geeignet?
    Ich bin der Meinung: Ja!! Es gibt nichts besseres für ein Pferd!


    5.) sind die unterhaltskosten eines pferdes mit ca. 200€ im monat realistisch? und was sollte man noch "auf der hohen kante haben"?
    Also, 200 EUR sind m.E. viel zu niedrig, zumindest in unserer Umgebung! Hier mal kurz ein paar Zahlen, wenn das Pferd nicht privat untergestellt ist, sondern in einem Pensionsstall Pferdehof steht:
    Vollpension ohne Misten: 280 EUR
    Kosten Hufschmied: 80 EUR (je nach Beschlag auch teurer) alle 8 Wochen
    Impf- und Wurmkurkosten: weiß nicht genau, schätze mal 100-150 EUR je Jahr.
    Pferde-Haftpflicht: unterschiedliche Preise, je nach Anbieter, ich zahle 150 EUR im Jahr.


    Hinzu kommen noch Kosten für Sattel und sonstiges Zubehör die auch ein paar hundert Euro kosten, und natürlich die Tierarztkosten, die je nach Glück und Krankheitsanfälligkeit des Tieres gleich mal mehrere Hunderter ausmachen, kann man natürlich gar nicht pauschalisieren!


    6.) sind billige privat angebote gleich immer schlecht?
    Sicherlich nicht!



    Habe das nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet, sicherlich gibt es auch andere Erfahrungen und Meinungen.


    Liebe Grüße


    Bea

  • hui, danke schonmal :D


    mal eine gan blöde frage, die ich mir schändlicherweise echt nicht selbst beantworten kann:


    wie alt werden so verschiedene rassegruppen im schnitt? :ops:


    ich weis aus meiner reitzeit noch, das z.b. ponys oft älter werden als großpferde, kann man das immer noch so verallgemeinernt sagen? :???:

  • Willst du dir ein Pferd kaufen?


    Hast du jemanden, der dich dabei an die Hand nimmt?
    Als Laie würde ich nie niemals allein losgehen und ein Pferd kaufen, egal woher!


    200 € sind ziemlich knapp kalkuliert.

  • 1.) rehe und z.b. sommerekzem ist doch etwas, was den kaufpreis erheblich drückt, richtig?


    Ja auf jeden Fall. Ich würde sagen, das Geld was beim Kauf gespart wurde, könnte wohlmöglich nachher in TA, Spezialbeschlag etc. investiert werden. Zumal bei einem Rehepferd abgeklärt werden muss in wie weit es noch belastbar/reitbar ist.


    2.) wie steht das mit gelenksverletzungen bei tunierpferden, z.b. einen riss o.ä. am z.b. fesselgelenk, auch das mindert den preis erheblich, richtig? hat das denn ebenfalls noch ein weiterführendes krankheitsbild oder ist das pferd zukünftig nur eingeschränkt?


    kann ich nicht viel zu sagen - denke das kommt auf die Schwere der Verletzung an. Meist sind sie im Turniersport nicht mehr einsetzbar, können durchaus aber noch "freizeitmäßig" geritten werden.


    3.) gilt bei pferden das gleiche wie bei hunden, also am besten nur vom züchter oder ist es hier bis auf pferdehändler etwas humaner?


    Ich persönlich würde nicht unbedingt bei Privat kaufen wenn ich nicht sehr gute Kenntnisse hätte, der Händler muss Gewährleistung einräumen und ich würde immer einen eigenen TA draufschauen lassen.


    4.) sind alle rassen für offenstallhaltung geeignet?


    Jedes Pferd ist sicher daran zu gewöhnen. Ein Pferd was aus reiner Boxenhaltung kommt würde ich nicht direkt im Herbst/Winter komplett "rausschmeissen".


    5.) sind die unterhaltskosten eines pferdes mit ca. 200€ im monat realistisch? und was sollte man noch "auf der hohen kante haben"?


    Kommt darauf an, was für eine Unterstellmöglichkeit ist gewünscht. Welches Futter wird benötigt / Hufschmied etc. In ländlicheren Gegenden kannst du schon für 200€ Vollpension bekommen. Auf der hohen Kante ist immer gut ;-)


    6.) sind billige privat angebote gleich immer schlecht?


    Auch hier wie oben Pkt. 3 schonmal erwähnt.

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