Pulsatilla als Dauergabe?

  • Hallo Leela,
    ein THP, der ein Tier auch außerhalb der Praxis-Situation kennen lernen kann, ist in Gold nicht aufzuwiegen. Ich hab jetzt irgendwie was falsch gelesen - kam das Pulsatilla jetzt von der TÄ oder vom THP?

    Ehe ich solch einen THP wechseln würde, würde ich einfach mal nachfragen. Unüblich heißt nicht automatisch falsch - und ich kann mir gut vorstellen, dass der "Verordnende" sich was bei der C30-Potenz gedacht hat.

    Pulsatilla KANN und darf man auch Nicht-Pulsatilla-Hunden geben. Nur in der konstituionell ausgerichteten Behandlung sollte dann schon das Konstututionsmittel gegeben werden.

    Das Schöne an der Homöopathie ist, sie sammelt die Fakten, die da sind (und die manchmal auch ein wenig Interpretationssache sind, da hast Du völlig Recht) - aber sie BEWERTET diese nicht.

    So sagt also ein homöopathisches Schlüsselsymptom "Angst vor glitzernden Gegenständen" nichts darüber aus, ob ein Lebewesen grundsätzlich als ängstlich eingestuft wird.

    Wenn du also für eine homöopathische Fall-Aufnahme Numa beschreiben musst, mach es z. B. in der Form "in dieser und jener Situation benimmt sie sich so und so - ich interpretiere das als ängstlich, schüchtern oder was auch immer..."

    Für die Fallaufnahme ist in erster Linie wichtig, was an Verhalten oder Beschwerden für Numa so besonders sind.

    Deshalb kann man manchmal schon auf eine schriftliche Beschreibung SOFORT ein passendes Mittel finden, weil dort das absolut einmalige Schlüsselsymptom vorkommt - auch wenn der Normalfall natürlich ein längeres Gespräch mit regem Informationsfluss beinhaltet...

    Ein guter Therapeut kann alles gleichzeitig - dem Halter zuhören, dem Hund "zuhören" und sich selbst ein Bild machen...

    Mein Lieblingsbeispiel in solchen Dingen ist immer die Temperatur unseres Wassers daheim - 37,5°C - ich sag"Boah is dat kalt!", mein Liebster findet "Ist mir schon fast zu warm..." Recht hat jeder für sich, aber keiner von beiden und der einzige Fakt ist die Temperatur von 37,5° - und ähnlich muss man manchmal auch in den Beschreibungen von Verhaltensweisen vorgehen, möglichst, ohne zu bewerten....

    Halt uns unbedingt auf dem Laufenden, das interessiert mich sehr!

    LG, Chris

  • Das Pulsatilla hat die TÄ verschrieben. Sie ist TÄ für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde. Welche Qualifikationen sie in die Richtung hat, weiß ich aber leider nicht.

    Das Aconitum habe ich von der THP empfohlen bekommen. Ich habe die TÄ auch gefragt, wegen möglicher Nebenwirkungen, aber sie meinte, dass beide Mittel erstmal für sich wirken würden und ich das nichts befürchten müsste.


    Danke für deine Tipps wie ich Numa Verhalten am besten beschreiben kann, das hilft mir schonmal sehr weiter :)

    Ich werde auf jeden Fall weiter berichten :)

    Zu der Hautgeschichte habe ich übrigens auch einen Thread geschrieben, ist vielleicht nicht ganz uninteressant für dich, denn Numa hat auch Probleme mit der Schilddrüse (sie hat eine Anomalie).
    Kannst du hier nachlesen: https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…er=asc&&start=0

  • Hallo Leela nochmal,

    es gibt viele Mittel, die man nebeneinander geben kann, aber ausgerechnet Pulsatilla und Aconitum passen überhaupt nicht zusammen - sie antidotieren sich (heben sich auf), so dass keines von beiden wirklich wirken kann...dementsprechend ist die Aussage Deiner TÄ mit Skepsis zu betrachten...

    Also auf jeden Fall großer Gesprächsbedarf mit den Therapeuten!

    Und ja, den Numa-Thread les ich mir mal durch.

    LG, Chris

  • Ui, das hört sich ja gar nicht gut an :/ Gut, dass ich Numa das Aconitum noch nicht gegeben habe!

    Ja da ist großer Gesprächsbedarf vorhanden! Ich warte momentan immer noch auf einen Anruf meiner TÄ wegen den Blutergebnissen, wenn der kommt, dann frage ich sie gleich!

  • Ja, das ist wirklich ein interessanter Thread- bin auch schon ganz gespannt, wie es bei euch weitergeht.

    Ich denke, dass die wichtigsten Kriterien bei der Therapeutenwahl sind, dass dieser absolut bereit ist, sich Zeit für euch zu nehmen und die passende Chemie :smile: Für mich persönlich wäre auch klass. homöop. Ausrichtung wichtig, aber das sieht jeder anders und hat natürlich alles seine Berechtigung.
    Vielleicht haben die jetzigen Theraps aber ja auch eine schlüssige Erkärung für ihr Vorgehen?! Es bleibt spannend :roll:

    Weiß man, inwiefern die Schilddrüsenerkrankung mit den Verhaltensproblemen zusammenhängt (ich sehe immer alle Störungen in einem Organismus als zusammenhängend an- aber hier liegt es doch sehr nahe, hm?)?

    Viele liebe Grüße und einen weiteren regen Austausch :D

    Johanna

  • Auch von mir ein Sorry fürs OT an Leela...

    Danke Chris für deine Ausführungen. Prinzipiell scheinen wir da gar nicht so weit weg voneinander zu sein ;) Wir sind uns ja doch recht einig, dass man mit Hochpotenzen gerade bei Tieren einigen Mist bauen kann. Und gerade in der Frage, ob man denn nun auch DAS Mittel gefunden hat, bin ich oft vorsichtig, ob eine Hochpotenz da angezeigt ist, weil ich eben nicht so richtig sicher sein kann (du sagst es ja auch, wir können die Tiere nicht zu ihren Leiden befragen), ob mein Mittel der Wahl auch wirklich das ist, das nun mit einer Hochpotenz die Leiden lindern könnte oder ob ich nochmal alles verschlimmere. Und dann kommt die Frage, ob ich es dem Tier zumuten kann, mit einer Hochpotenz dem Körper einen so "starken" (da so schwachen ;)) Heilreiz zu geben, dass eben so viel ausgelöst wird.

    Ich sag ja gar nicht, dass ich Hochpotenzen generell ausschließe, ich bin nur sehr sehr skeptisch bei Tieren und wäge da lieber einmal zu viel als einmal zu wenig ab, ob das nun wirklich Not tut. Gibt ja durchaus auch THP, die viel und gerne mit Hochpotenzen arbeiten und das wären dann z.B. nicht die THP zu denen ich ginge mit Maja ;)

    LG, Henrike

  • Hallo,
    ein verantwortungsbewusste THP würde zuerst die Anamnese machen über den Hund um einen passende Konstimittel zu finden. Ein THP gibt normalerweise nicht einfach so die Hochpotenz. Was mich sehr überrascht habe und wahrhaftig Kopf geschüttelt habe : Pulsatilla C30 3x am Tag 10 Globulis :kopfklatsch: Da werde ich leider sauer. 1x am Tag nur 5 Globulis und nicht 3xam Tag 10 Globulis. Und ohne sachkundige Anamnese wird keine passende Konstimittel finden. Da fehlt dem TA und THP wohl die entsprechende Ausbildung. *Sorry*

    Gruss Tina

  • Ich denke, das es in diesem Fall auch gar nicht um eine Konstitutionsmittelfindung ging, sondern um eine symptomatische Mittelfindung und da kann es durch aus sein, das Pulsatilla in dem Moment durchaus passend war.
    Und das auch Aconitum unabhängig ein passendes Mittel war.

    Das mit dem Konstitutionsmittel wurde erst hier angesprochen und auch, das es wohl eher nicht Pulsatilla ist.

    Ob dort nun den Ansprechpartnern die entsprechende Ausbildung fehlt oder nicht, vermag hier niemand zu sagen und ist eigentlich auch nicht nett, so etwas zu behaupten, ohne die Personen zu kennen.

  • Danke Cerridwen. Tina, du kennst meinen Hund nicht. Ich habe nochmal lange mit der TÄ und der THP gesprochen. Beide sind für eine so starke Hochpotenz.
    Die THP meinte, Numa bekommt momentan die Pferdedosis. Aber es ist nötig. Und der Erfolg der Behandlung gibt beiden recht.
    Ich kann nur nochmal betonen: Numas Symptomatik ist nicht normal. Nicht normal für einen Hund. Ihre Übersprungshandlungen sind extrem. Ihr Streß ist extrem. Jetzt geht es meinem Hund besser. Besser als jemals zuvor in ihrem Leben.
    Die Haare an ihren Beinen wachsen wieder. Kratzen tut sie sich so gut wie gar nicht mehr. (Nicht mehr, wie ein gesunder Hund)
    Numa wird diese oder nächste Woche auf eine andere Potenz umgestellt, sodass sie nicht mehr so häufig Globulis nehmen muss.

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