An die Collie-Kenner...!
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Hi,
Ich versteh deinen Beitrag ehrlich gesagt nicht zu 100%, aber ich werds mal versuchen zu erklären.
Wie das Weiß "reinkommt" ist leicht zu erklären:
Auch ein CHW ist ja z.B. Zobel oder Tricolor. Das Gen für extreme Scheckung (Weißfaktor) hat damit erstmal nichts zu tun.Was meinst du mit "nicht anders als der Merle Faktor oder der Bi Faktor?
Ja, es handelt sich auch um einen dominant-rezessiven Erbgang. Falls du das meinst...
Was du mit "andere Farben setzen sich so oder so vermehrt durch" meinst, weiß ich leider auch nicht.
Aber es ist eigentlich trotzdem ganz einfach:
Das Allel S ist die durchgefärbte Körperoberfläche. Dann gibt es noch si, sp und sw (den jeweils zweiten Buchstaben bitte hochgestellt vorstellen).
si ist das Irish spotting. Findet sich auch bei vielen anderen Hunderassen. Der Hund hat symmetrisch angeordnete weiße Abzeichen (z.B. Hals, Pfoten,...).
Das S-Allel kommt kaum noch vor. Ein "normaler" Collie oder Sheltie hat si si, also das Irish spotting.
Hat ein Hund sw sw, ist er Color Headed White.
Hat er si sw, ist er weißfaktoriert.Fazit:
Der Hund braucht sw sw oder sp sw, um ein CHW zu sein.Beim Color Headed White ist der Kopf ja farbig, somit sind die Hunde nicht blind oder taub. Auch dafür ist ein Gen zuständig.
Warum sollte man damit nicht mehr züchten? Wenn ein Hund weißfaktoriert ist, kann man ihn immer noch mit einem Hund ohne Weißfaktor verpaaren, da kommt garantiert nur wieder weißfaktoriert, niemals aber Color Headed White dabei raus...
Wobei ich auch überhaupt nicht verstehe, warum du die Farbe beim Collie/Sheltie so schlimm findest.
Die Hunde haben ja einen farbigen Kopf, sind also nicht gefährdet, blind oder taub zu sein.
Und davon abgesehen ist es ja nur eine Farbe. Der weiße Schäferhund oder der Samojede sind ja auch weiß...lg,
SuBsorry dass ich den ganzen Beitrag zitiere, aber @SuB: richtig!
ich hab einen CHW Collie und habe mich auch eingelesen, in die gesamte Genproblematik bei Collies.... CHW hat nix mit doublemerle zu tun! VDH hin oder her!
liebe Grüße
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Ja ich habs ja jetzt kapiert, trotzdem würde ich damit nicht züchten. Das überlasse ich denen, die sich perfekt mit dem Erbgängen auskennen, davon mal ab bleib ich auch im VDH, da darf ich es eh nicht.
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Wobei ich auch überhaupt nicht verstehe, warum du die Farbe beim Collie/ Sheltie so schlimm findest. Die Hunde haben ja einen farbigen Kopf, sind also nicht gefährdet, blind oder taub zu sein.
Und davon abgesehen ist es ja nur eine Farbe. Der weiße Schäferhund oder der Samojede sind ja auch weiß...Ich komme nur mal auf den Vergleich mit anderen weissen Rassen zurück: ich glaube man kann mal sagen, dass alle weisse ARBEITSrassen nie oder kaum Probleme mit Blind- und Taubheit haben.
Es gibt massig weisse Huskies, ich weiss von keinem einzigen, der Probleme hat.
Es ist dann halt doch ein Unterschied, ob man auf Arbeitseigenschaften selektiert, und dann zufällig halt auch mal weisse Elterntiere dabei sind. Oder ob man auf biegen und brechen weisse Elterntiere sucht, um auch weisse Welpen zu haben.
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Ich komme nur mal auf den Vergleich mit anderen weissen Rassen zurück: ich glaube man kann mal sagen, dass alle weisse ARBEITSrassen nie oder kaum Probleme mit Blind- und Taubheit haben.
Es gibt massig weisse Huskies, ich weiss von keinem einzigen, der Probleme hat.
Es ist dann halt doch ein Unterschied, ob man auf Arbeitseigenschaften selektiert, und dann zufällig halt auch mal weisse Elterntiere dabei sind. Oder ob man auf biegen und brechen weisse Elterntiere sucht, um auch weisse Welpen zu haben.
Vorsicht, bitte nicht alles mit "weißem" Fell in einen Topf werfen! Ich habe es hier schon einmal an anderer Stelle erwähnt, aber es gibt mindestens vier verschiedene Varianten von "Weiß", die alle einen anderen genetischen Hintergrund haben. Ich kopiere es der Einfachheit halber einfach mal hier rein (mit kleinen Ergängzungen):
ZitatEs gibt beim Hund mindestens vier verschiedene Varianten von "Weiß", die alle einen anderen genetischen Hintergrund und dadurch auch andere gesundheitliche Auswirkungen haben können.
1. Weiß über den Extension-Lokus: Die einzige in dieser Hinsicht relativ unbedenkliche Variante ist das "Weiß" beim BBS, Akita, oder, wo wir schonmal dabei sind: West Highland White Terrier, Samojede, weißer Zwergschnauzer, aber auch Golden und Labrador Retriever (klingt komisch, ist aber so ).
Verursacht wird diese Fellfarbe durch das rezessive Allel der Extension-Serie, liegt es reinerbig vor, wir nur der Gelbe/rote farbstoff Phäomelanin in die Haare des Hundes eingelagert. Ein weiteres Gen sorgt für die starke Aufhellung, so dass der eigentlich gelbe Hund "weiß" oder creme erscheint. In die Haut (zumindest die unbehaarte) jedoch wird ganz regulär das schwarze Pigment Eumelanin eingelagert, daher haben Hunde mit dieser Fellfarbe auch schwarze Points (Pfotenballen, Lefzen, Nasenspiegel und Augenlider) und dunkle Augen. Hör- und Sehsinn ist bei diesen Hunden völlig normal ausgebildet.
Anders steht es mit den drei übrigen Formen von Weiß, bei ihnen handelt es sich ausschließlich um Pigmentierungsdefekte! Alle diese Formen können mehr oder weniger ausgeprägte Gesundheitsschäden mit sich bringen.
2. Scheckung, MITF-Lokus. Scheckung entsteht durch die Abwesenheit von Pigmentzellen in der Haut, dadurch kann logischerweise weder Eumelanin noch Phäomelanin ins Haar eingelagert werden, es bleibt farblos, als weiß. Streng genommen beginnt Scheckung schon mit winzigen weißen Abzeichen an den Pfoten oder der Schwanzspitze, gefährlich wird es dann, wenn das Pigment im Bereich der Sinnsorgane, besonders dem Innenohr fehlt. Das Ergebnis nennt sich sensorineurale Taubheit, betroffen sind hiervon klassischer Weise Hunde mit extrem ausgeprägter Scheckung (Weißanteil über 75%): Dalmatiner, Dogo Argentino, weißer Bullterrier oder Boxer, Parson Russel Terrier, aber auch Englischer Setter und Australian Cattle Dog. Das Aufkommen von ein- oder beidseitiger Taubheit variiert von Rasse zu Rasse.
Dies ist übrigens einer der Gründe, weshalb bei vielen Rassen, bei denen Scheckung vorkommt (z.B. als weiße Abzeichen), im Standard die Ausdehnung des Weißanteils genau geregelt und beschränkt wird.3. Double Merle, M-Lokus. Ein Hund der reinerbig Merle trägt ist fast immer taub und/oder sehbehindert, zum Teil verursacht durch den Pigmentmangel, zum Teil aber auch als Folge von Pleiotropie, also direkt durch das Merle-Gen verursacht.
4. Albinismus. Hierbei befinden sich zwar genügend Pigmentzellen in der Haut, diese können jedoch keine (oder nur sehr wenig) Pigment herstellen. Es gibt verschiedene Formen von Albinismus, welche nun genau beim Hund auftritt, ist bisher unklar. Oft ist ein albinotischer Hund nicht reinweiß, sondern leicht cremefarben mit blauen Augen.
Color Head White fällt unter Punkt 2, weiße Huskies können unter Punkt 1 oder 2 (oder beides!) fallen, Double Merle ist ja selbsterklärend, weiße Dobermänner jedoch sind wohl Albinos. Beim Eurasier gibt es eine fünfte Variante, diese Hunde erscheinen auch fast weiß, dabei handelt es sich aber um ein extrem verdünntes Sable, so wie bei diesem hier **klick*, der Genotyp ist wieder ein ganz anderer, als bei den bisher genannten.
LG,
Susanne -
das problem gibt es ja nicht nur bei der farbe weiß
so wie ich das verstanden habe, ist zB der MDR1 Defekt duch die "Einzüchtung" der Farbe Sable (das helle Colliebraun) zurückzuführen.... man kann es sogar bis auf einen Rüden zurückführen, aus dem 19. oder 20 Jahrhundert (wann genau hab ich dooferweis jetzt grad nicht aufm Schirm...)
das Merle (ob nun sable oder blue) ist mir persönlich zB sehr suspekt was Erbgutschädigung in den nächsten Generationen betrifft...........liebe Grüße
ps: ich glaube der CHW wird nicht im VDH gezüchtet, da weiße Collies (ich meine KEINE Weißtiger) in Deutschland nicht anerkannt sind, in Amerika sind sie es.....
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Nein, das dann doch wieder nicht ;-)
Es gibt auch bei den Kurzhaarcollies britische und amerikanische Linien. Rein optisch sind die Amis da hauptsächlich größer.oha!!! das wußte ich noch gar nicht, aber du hast Recht mittendrin, hab es grad nachgelesen. das ist mir bei meinen früheren Recherchen gar nicht aufgefallen...
Das mit dem Weiß hab ich auch nochmal nachgeschaut, es ist wohl so, dass es beim britischen Kurzhaarcollie (FCI) drei anerkannte und erlaubte Farben (tricolor, sable und blue-merle) gibt.
Nach amerikanischem Standard gibt es zusätzlich noch zwei weitere Farbschläge: sable-merle und weiß. -
Mhh ich habe mich gefragt, warum es bei den Collies kein Bi Colour gibt, oder doch?
Wenn nicht, unterscheidet sich denn die Farbgenetik zwischen Collie und Shelltie? -
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Mhh ich habe mich gefragt, warum es bei den Collies kein Bi Colour gibt, oder doch?
Wenn nicht, unterscheidet sich denn die Farbgenetik zwischen Collie und Shelltie?Nein, die Genetik ist immer die gleiche. Alle Hunderassen besitzen alle Farbgene, nicht aber alle Allele eines Gens. In diesem Fall ist die Agouti-Serie ausschlaggebend mit den Allelen (in absteigender Dominanzreihenfolge): Ay (Sable), aw (Agouti), at (Black and Tan) und a (Schwarz).
Beim Collie kommen nur Ay und at vor, beim Sheltie dagegen Ay, at und a. Daher gibt es schwarze Shelties (Genotyp aa), aber keine schwarzen Collies.LG,
Susanne -
Hi,
Zitatdas problem gibt es ja nicht nur bei der farbe weiß
so wie ich das verstanden habe, ist zB der MDR1 Defekt duch die "Einzüchtung" der Farbe Sable (das helle Colliebraun) zurückzuführen.... man kann es sogar bis auf einen Rüden zurückführen, aus dem 19. oder 20 Jahrhundert (wann genau hab ich dooferweis jetzt grad nicht aufm Schirm...)
Hmm, wenn die Farbe Sable erst später eingezüchtet wurde, welche Farbe hatten Collies dann ursprünglich? Tricolor?
Hast du n Link zu der Entstehung?Ich hätte mir das mit dem MDR1-Defekt immer so erklärt, dass es früher halt noch keine Wurmkuren etc. gab. Damit wusste niemand, dass MDR1 existiert und durch vermutlich eine eher kleine Population konnte sich das defekte Gen so weit verbreiten. Ist aber nur meine eigene Spekulation
Zitatdas Merle (ob nun sable oder blue) ist mir persönlich zB sehr suspekt was Erbgutschädigung in den nächsten Generationen betrifft...........
Hmm, was meinst du damit?
Zitatps: ich glaube der CHW wird nicht im VDH gezüchtet, da weiße Collies (ich meine KEINE Weißtiger) in Deutschland nicht anerkannt sind, in Amerika sind sie es.....
Naja, ganz richtig ist das so nicht. Die Farbe ist im FCI und damit im VDH nicht zugelassen.
Der Amerikanische Collie wird in Amerika im AKC gezüchtet, dort ist die Farbe erlaubt.lg,
SuB -
Mal ganz blöd gefragt. woher kennst du dich so gut aus? Hast du Webseiten wo man sich über sowas informieren kann? Ohne das man Züchterseminare belegt haben muß?
Ich hab mich früher ganz viel mit Genetik bei Katzen beschäftigt, aber bei Hunden kommt da ja doch das eine oder andere noch dazu. Ich hab mich zum Beispiel schon mal dumm und dusselig gesucht was die Vererbung von anderen Körpermerkmalen wie z.B. Ohren betrifft. Farbgenetik findet man dagegen ja noch recht einfach.
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