Jagdtrieb - Wer hat ihn bei seinem Hund unter Kontrolle???

  • Ich hab den Jagdtrieb zu 90% im Griff.
    Ich versuch immer alles vor ihr zu sehen und lenk sie meistens schon ab, bevor sie was spitz kriegt. Klappt das nicht muss ich mich eben komplett zum Affen machen. Wenn sie zum Sprint ansetzt habe ich noch eine Chance, sie zu stoppen in dem ich ganz laut schrei und dabei TRAMPELND wegrenne...meistens ist sie dann verwirrt und kommt mir hinterher. Ich hoffe bloß immer, dass es keiner sieht :-)
    Es ist zwar sehr lange nicht mehr vorgekommen aber wenn auch die Methode versagt und sie wirklich durchstartet, dann ist sie erst mal weg und lässt sich auch nicht mehr abrufen.

  • Arnold ist hier mit Kaninchen aufgewachsen, die mittlerweile aber beide nicht mehr leben. Ich denke, dass das viel dazu beigetragen hat, dass ich mir deswegen keine großen Sorgen machen muss.

    Obwohl evtl. ein Podenco bei Arnold mitspielt, bin ich mir zu 99% sicher, dass wir kein Jagdproblem haben. Das letzte Prozent Restrisiko bleibt. Egal wie gut ein Hund hört, würde ich behaupten - es ist und bleibt eben ein Tier.

    Meine Oma füttert vor unserem Haus wilde Katzen. Eigentlich waren es 2. Mittlerweile hat sich noch eine weitere dazu gesellt. Arnold kennt die zwei "alten", seitdem er bei mir ist. Mit einem klaren "Neeein" habe ich ihm von Anfang an mitgeteilt, dass ich nicht möchte, dass er hin geht. Irgendwann hat sich das so ausgeweitet, dass er unbedingt mal schnuppern wollte. Katze 1 hatte damit kein Problem. Katze 2 hingegen sehr wohl. Ergebnis: Katzenkralle trifft Hundenase. Damit war das Thema durch. Arnold schleicht seitdem an jeder Katze vorbei, ohne auch nur hinzusehen, außer die kommt - wie die neue wilde bei uns - von selbst und fordert zum Spiel auf.

    Hasen in freier Wildbahn werden gesehen und als hoch interessant betrachtet. Aber nicht zum Fressen. Ich habe früher immer gesagt: "Guck mal, das ist doch der Snoopy" (da fällt mir gerade die neue Rütter-Show ein :lachtot: ). Hat aber geklappt. Jetzt muss er immer VORSICHTIG gucken, ob es Snoopy ist. Er schleicht regelrecht auf Zehenspitzen hin, damit der Hase nicht direkt wieder abhaut. Natürlich kommt er nie nah genug heran. ^^ Ich muss dabei sagen, dass er und Snoopy ein Herz und eine Seele waren und das Ninchen bei Arnold im Korb geschlafen hat.

    Igel werden skeptisch beäugt und als gruselig abgestempelt. Mit den Wildmäusen im Wald wird gespielt. Arnold rennt in den Graben ins Laub, scheucht die Mäuse auf und wenn er eine sieht, springt er weg. Das geht so lang, bis die Mäuse keine Lust mehr haben. :hust:

    Vögel sind uninteressant, außer sie haben "Beute" (Würmer oder Brot) im Schnabel. Dann werden sie gejagt, bis sie vor Schreck alles fallen lassen. Die Beute wird vertilgt und der Vogel, der ganz perplex ein paar Meter weiter sitzt, wird wieder ignoriert. :muede:

    Pferde, Rehe und Kühe sind einfach nur gruselig und denen geht der Herr großräumig aus dem Weg, außer sie sind hinter einem Zaun. Dann habe ich manchmal das Gefühl, dass er vor ihnen steht und ihnen die lange Nase zeigt. :hust:

    Wirklich trainiert haben wir das nicht-jagen hier nie. Es hat sich irgendwie eingespielt und wirklich unerwünschtes Verhalten wurde mit dem scharfen "Neeein" geahndet, das ich früher angewendet habe, als die Ninchen noch hier waren und ich nicht wusste wie Arnold mit den beiden umgehen wird. :ka:

    Prescht er doch mal los, hilft also das "Neeein". Treffen wir unbekannte Tiere, wie neulich ein kleines Pony, bleibt Arni stehen und wartet bis ich komme. Dann gucken wir uns das Ungeheuer zusammen an. ^^

  • Ich weiß leider gar nicht, ob ich den Jagdtrieb meines Eventuellteilterriers im Griff habe, oder ob überhaupt kein Jagdtrieb vorhanden ist. :headbash:

    Hier in der Stadt ignoriert sie Kaninchen, Krähen, Tauben, Mäuse und Ratten. Da wir die Parkkaninchen sowieso jeden Tag treffen, konnte ich da am Anfang intensiv Zeigen&Benennen üben und das auch recht schnell ausschleichen. Einzig bei Enten zeigt sie manchmal etwas, das vielleicht Anschleichen sein könnte. Vorsichtshalber rufe ich sie dann immer ab, was auch bis jetzt jedes Mal geklappt hat. Vor kurzem waren wir zum ersten Mal zusammen "draußen auf dem Land", wo ich zwar keine Rehe oder sonstiges Wild gesehen habe. Dafür habe ich aber meinen Hund zum ersten Mal richtig angespannt vorstehen sehen mit gehobener Pfote und einem offensichtlich interessanten Geruch in der Nase. Das war aufregend. :D Aber nur kurz. Sie ließ sich problemlos abrufen und hat der Fährte anscheinend nicht nachgetrauert. :ua_nada:

    Achja, ich bin immer sooo stolz auf sie, wenn wir im Park an kaninchenjagenden und -ausbuddelnden Hunden vorbei kommen. Wie sie mich dann anguckt mit dem "Die spinnen doch, oder?" - Blick. :herzen2: Vermutlich hat Mutter Natur sie wirklich vergessen beim Verteilen des Jagdtriebs.

  • Vielleicht kann mir hier ja jemand was dazu sagen...

    Wie macht ihr das, wenn ihr in einem Gebiet unterwegs seid, wo praktisch immer Hasen auf dem Feld sitzen?

    Wenn Finya mal einen Hasen oder ein Reh entdeckt oder einer vor uns auf den Weg hopst (okay, gewisser Abstand muss schon da sein^^), bleibt sie mittlerweile wie angewurzelt stehen und lässt sich dann auch absetzen oder friert zumindest im Stehen ein. Sie zittert dann manchmal etwas vor Aufregung, kann sich aber relativ schnell zu mir umorientieren und wird dann auch belohnt. Danach darf sie meist Leckerli suchen, um den Stress abzubauen und danach können wir weiter gehen.
    Das habe ich bisher fast ausschließlich an der Schleppleine geübt. Die Male ohne Leine kann ich an einer Hand abzählen.

    Wenn wir aber eben hier auf den Feldern gehen, sitzen dort IMMER Hasen und Kaninchen rum. Fini kommt gar nicht mehr aus dem Gucken raus. Kaum hab ich sie von dem einen weg, sieht sie wieder eines.
    Ist es bei einem Hund mit Jagdtrieb überhaupt möglich, dort entspannt spazieren zu gehen?

  • Ist zwar keine Antwort auf deine Frage aber ich finde, man braucht nicht auf Feldern spazieren gehen!
    Abgesehen davon, dass die meisten Felder von irgendwelchen Bauern bewirtschaftet werden und zu Jagdrevieren gehören ist es doch total unnötig die ganzen Tiere ständig aufzuschrecken und zu stören.
    Wir möchten doch auch nicht, dass jemand durch das Wohnzimmer läuft wenn wir gerade auf dem Sofa liegen? Ich gehe zwar auch JWD spazieren aber ich bleibe immer auf den Straßen / Wegen und die Hunde auch (!)

  • Ehm, also meine Hunde dürfen über Wiesen und gefrorene oder abgeerntete Felder wetzen.
    Warum auch nicht?
    So lange das Wild nicht da ist, stört es doch keinen?

    Die Hasen müssen mit Vögeln und Füchsen klar kommen. Die nehmen auch keine Rücksicht auf diese, sind ja schließlich Futter.

    Irgendwo müssen die Hunde sich austoben dürfen. Streng auf dem Weg laufen, finde ich schon ein bissl arg penibel. =)

    Wenn ich aber ein Gebiet weiß, wo viele Hasen sind, dann meide ich das mit meinen Hunden oder sie müssen an die Leine.

    EDIT:
    Nochmal vertieft: Ich nehme schon Rücksicht aufs Wild, aber ich lasse meine Hunde auch über die Wiese flitzen, wenn ich keins sehe.

  • Zitat

    Ist zwar keine Antwort auf deine Frage aber ich finde, man braucht nicht auf Feldern spazieren gehen!
    Abgesehen davon, dass die meisten Felder von irgendwelchen Bauern bewirtschaftet werden und zu Jagdrevieren gehören ist es doch total unnötig die ganzen Tiere ständig aufzuschrecken und zu stören.
    Wir möchten doch auch nicht, dass jemand durch das Wohnzimmer läuft wenn wir gerade auf dem Sofa liegen? Ich gehe zwar auch JWD spazieren aber ich bleibe immer auf den Straßen / Wegen und die Hunde auch (!)

    Na ja , bei uns ist es so, dass rechts und links vom Feldweg halt die Felder und Wiesen sind wo die Hasen sitzen.
    Und wenn ich die Hunde von der Leine lasse, rennen die natürlich über die Wiesen.

  • Zitat

    Na ja , bei uns ist es so, dass rechts und links vom Feldweg halt die Felder und Wiesen sind wo die Hasen sitzen.
    Und wenn ich die Hunde von der Leine lasse, rennen die natürlich über die Wiesen.

    Muß noch nachschicken, dass ich die Hunde meistens nur einzeln losmache und auch nur wenn ich selbst kein Wild sehen kann. Ist aber keine 100%ige Garantie. Wenn die einmal im Jagdmodus sind, kriegen die nichts mehr mit.
    Die Große hatte leider auch schon Erfolg. Der Hase ist nur 2m vor uns aufgesprungen. (ganz klar Selbstmord!)
    Sind halt meistens an der langen Leine unterwegs und auspowern können die sich auf einer großen eingezäunten Wiese und dann mach ich ja auch noch Mantrail.

  • auf dem hundeplatz funktioniert das abrufen IMMER, kann sie dann auch aus einem spiel mit nen anderen hund abrufen. aber nicht bei uns in der au. so vorrausschauend kann ich gar nicht sein, sie reagiert auf das leiseste rascheln im holz und weg wäre sie, also nur leine in waldesnähe.

  • Pino ist jagdlich unter Kontrolle. Er würde nur hinterherrennen, wenn mein o.k. kommt. Bei Wildsichtung sucht er immer zuerst Blickkontakt mit mir und wenn da nichts kommt wird einfach weitergegangen.Es stört ihn auch nicht, wenn ein Hase direkt vor uns über den Weg läuft. Ich vermute mal das,hängt damit zusammen, das er im Apportieren gelernt hat auf meine Kommandos,zu achten (er wird auch eingewiesen über Handzeichen, deshalb ist er im “Jagdmodus“ gut zu stoppen), da ist er sehr konzentriert und Arbeitet auch gerne im Team. Manchmal begleiten wir auch Jäger bei uns im Revier. Da hat er auch viel Kontrolle erlernt.

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