7-monatige Hündin und Leinenführigkeit

  • Na, das sind ja 'nette' Methoden. :hust:

    Ich verwende Clicker und Markerwort. Du musst den Clicker nicht für alles verwenden, das bleibt dir überlassen. Wenn du clickern möchtest, würde ich den Clicker aber möglichst immer dann einsetzen, wenn du sie eh belohnst.

    Wenn sie im Haus ruhig ist, dann trainiere doch erstmal da.

    Wieso kannst du draußen, wo sie normal frei läuft, die Leinenführigkeit nicht üben? Ist sie dann gefrustet oder ist sie arg aufgeregt an den Stellen?

  • Auf den Wegen an denen sie normal frei läuft ist sie dann total aufgeregt wenn ich sie an die Leine nehm und zieht wieder, beispielsweise wenn ich sie wegen Joggern oder Radfahrern an die Leine nehm. Der Bequemlichkeit wegen..... lass ich sie dann meistens auch wieder frei nachdem sie mir ein Sitz gemacht hat.

    Also ersetzt das Clickern + Lob dann ein Leckerli und ist für sie auch genauso viel wert wie ein Leckerli?

    Kann ich Hoffnung haben dass es nach der Pubertät "klick" macht und sie halt einfach etwas länger braucht? Denn ich versuche doch schon alles so gut wie möglich nach Anweisung zu machen.

    Ich müsste die Situationen in denen ich Stress bekomme weil sie an 1m nicht gut läuft wahrscheinlich noch öfter üben denn dann gehe ich ihnen meist aus dem Weg weils nicht klappt.

    In der Wohnung an der Leine würde sie bestimmt nicht ziehen, es sei denn wir laufen in Richtung eines Hähnchenschenkels :hust:

  • Um deinen Hund leinenführig zu kriegen,wirst du nicht drumrum kommen, die Leinenführigkeit zu üben :D
    Wenn du möchtest, dass dein Hund schnallt, was du von ihm willst, und du möchtest , dass sie grundsätzlich, nie , nirgendwo zieht, dann musst du das auch trainieren, bis sie es kapiert hat.
    Ich hab auch irgendwann im Wald gemerkt, dass es nicht richtig klappt, an unseren normalen Strassenrouten gings gut, im Wald gings gar nicht.

    Ich hab allerdings ne 3 Meter Leine genommen.
    Also immer mal wieder Leine ran gemacht und geübt.
    Klar ist es bequem, den Hund ohne laufen zu lassen, aber LERNEN wird er es so nicht.

    Wir haben mit Mücke in der frühen Jugend geschludert, und das haben wir bitter bereut.

    Mein Kleiner ist jetzt etwas über 4 Monate und hat noch nie Erfolg mit Ziehen gehabt.
    NOCH kennt er Ziehen an der Leine nicht.

    Bring deinem Hund bei, sich selber zu kontrollieren und sich zu beherrschen, das gilt nicht nur für die Leinenführigkeit, sondern für ganz viele Situationen des Alltags, dann wird das auch werden. :gut:

  • Zitat

    Also ersetzt das Clickern + Lob dann ein Leckerli und ist für sie auch genauso viel wert wie ein Leckerli?

    Nein, der Click (oder das Markerwort) sind das Versprechen auf das Leckerli, nach dem Click kommt immer eine Belohnung!

    Ich habe die Leinenführigkeit auch erst schleifen lassen, vom Gartentür bis zum Feld sind es ja auch nur 10m...
    Dann habe ich aber angefangen bewusst zu trainieren. Mit dem Hund aufs Feld, erstmal toben und lösen und dann an die Leine.
    Wenn es nicht anders geht, hol dir den Hund mit Hilfe eines Leckerlis an die Seite und laufe 1-2 Schritte - Belohnung! Das machst du einige Male und dann darf der Hund wieder laufen (ohne Leine).
    Damit sie nicht gleich losprescht wenn sie das Leckerli hat nimmst du einfach einige Leckerlis in die Hand. ;)

    Geh vor allem mit Freude ans Training heran! Sonst ist der Frust für euch beide vorprogrammiert und somit auch der fehlende Erfolg.

  • Danke für eure Tipps. Was haltet ihr vom Buch Der Hund an der Leine von Anton Fichtlmeyer? Ich hab das heute gesehen und mitgenommen. Bin mal gespannt wie der das ganze angeht. Scheint so als soll im Vorfeld erstmal die Kommunikation und Beziehung Mensch-Hund untersucht und verbessert werden.

    Ich hab mich heute zusammengerissen und mit ihr auf dem Feldweg, auf dem sie sonst immer frei läuft, ab und zu an die Leine genommen. Mussten oft Richtung wechseln aber mit Hühnerherzen als Leckerli gings dann ganz gut.

  • Du musst deinem Hund zuerst ein Störsignal lernen, womit du ihm anzeigst "He Du machst was falsch", wenn er daraufhin neben dir läuft an lockerer leine, sag ihm das dies richtig ist. Er muss wissen was richtig oder falsch ist.
    Das ganze natürlich freundlich, mit Geduld und ruhe.
    Ein Hund kennt das Signal bzw. Leinenführigkeit nicht, also müssen wir es ihm erklären. Man führt erst das Verhalten herbei und bringt das Signal dazu, wenn der Hund das Verhalten richtig beherrscht. Man brauch keine HIlfsmittel, wenn man systematisch und mit Ruhe an die Sache geht, wenn der Hund die Lösungen selber finden kann, geht es mit dem lernen schnell. Man muss ihm nur sagen das er auf dem richtigen weg ist oder auf dem falschen.
    Man sollte auch vermeiden den Hund zu locken indem man ihm Leckereien anbietet. Bei Tricks ist das unter Umständen angebracht, aber nicht bei Dingen die einfach normalität sein sollten, der Hund soll verstehen lernen. Leckerlis blockieren oft das effektive lernen.
    LG
    Jens

  • Das dachte ich mir auch schon oft dass die Leckerli hinderlich sein könnten - beispielsweise wenn sie etwas gut macht und ich sie dafür belohnen möchte. Sobald sie ihr Leckerli bekommt weil sie mit mir Kontakt aufgenommen hat prescht sie voraus ala "ok Ziel erreicht, Leckerli bekommen, jetz kann ich wieder vor". Aber auch wenn ich sie damit bei Fuß halten will und sie nur dem Leckerli hinterherläuft oder permanent meine Hand abschleckt - sobald das Goodie weg ist ist mein Hund auch nicht mehr neben mir.

  • Zitat

    Das dachte ich mir auch schon oft dass die Leckerli hinderlich sein könnten - beispielsweise wenn sie etwas gut macht und ich sie dafür belohnen möchte. Sobald sie ihr Leckerli bekommt weil sie mit mir Kontakt aufgenommen hat prescht sie voraus ala "ok Ziel erreicht, Leckerli bekommen, jetz kann ich wieder vor".

    Das liegt aber nicht am Leckerli, sondern daran, dass dein Hund gelernt hat "Leckerli" heißt Übung ist beendet. Ich habe bei meiner Hündin immer so trainiert das sie das Leckerli (weich und klein) schnell abschluckt und dann mit ihrer Aufmerksamkeit wieder bei mir ist.

    Zitat

    Aber auch wenn ich sie damit bei Fuß halten will und sie nur dem Leckerli hinterherläuft oder permanent meine Hand abschleckt - sobald das Goodie weg ist ist mein Hund auch nicht mehr neben mir.

    Und auch das ist Trainingssache. Wenn man das "Locker-neben-dem-HH-laufen" mit Leckerli aufbaut muss man die Leckerlihilfe auch wieder abbauen. Man kann nicht einfach das Leckerli weglassen und erwarten das der Hund die Übung kann.

  • Die Leinenführigkeit ist schon ein recht schwieriges und komplexes Thema welches wirklich sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen benötigt.
    Der Tip mit dem Stehenbleiben bzw. Umdrehen, wenn der Hund zieht, ist sicherlich eine der vielen Möglichkeiten aber Du musst auch wirklich jedes Mal (!!!) wenn der Hund zieht umdrehen/stehenbleiben! Somit werden am Anfang die Spaziergänge so 50-150 Meter lang ;) Jedoch habe ich auch schon viele Hunde (incl. meiner Kleinen) dabei beobachtet, dass sie dieses "Spiel" recht schnell durchschauen und einfach absitzen :sad2:
    Ich selber habe es (Dank 2 Jahren fast nix-tun) es mit dem Clicker geschafft. Wobei man sehr großen Wert auf eine ausgiebige und gute Konditionierung auf den Clicker legen sollte! Dann bekam der Hund jedes Mal, wenn die Leine auch nur einen Millimeter "durchhing" einen Click + das entspr. Leckerli. Nach und nach haben wir das Laufen an lockerer Leine so weit geübt, daß nun das Hörzeichen "bei" und ab und zu ein Leckerli reicht, um entspannt spazieren zu gehen. Jedoch geht auch diese Methode (leider) nicht von heute auf morgen.
    Die HH bei uns auf dem Hundeplatz wenden die unterschiedlichsten Methoden an jedoch scheint die, über Futter zu arbeiten, die effektivste zu sein. Warum man jedoch dem Hund ein "Störsignal" beibrigen sollte, erschließt sich mit gar nicht. Die Energie für dieses "Signal" würde ich eher in das Leinenführigkeitstraining einfliessen lassen!
    Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Üben !

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