Der Angsthund-Thread....

  • Darf ich mal zwischenposten???
    Mich interessiert folgende Aussage

    Zitat

    Das ängstliche Bellen und Knurren würde ich als Kommunikationsmittel sehen. Und nicht in Richtugn absolutes Fehlverhalten interpretieren.
    Deshalb würde ich es - das Knurren gar nicht - und momentan auch das Bellen, nicht unterbinden. Sonst folgt, wenn man diese Kommunikationsstufe wegläßt im Fall X gleich das Abschnappen.


    Hab ja auch ein kleines Schisser. in den 2 Jahren die wir sie haben auch schon viel erreicht. Aber das mit dem hier zwar bei Gästen beschriebenen Knurren tut sie a) wenn ihr Fremde Menschen ungefragt zu nahe kommen, spez. dabei noch direkt in die Augen gucken und "ach bist du aber hübsch" zwitschern... (ignoriert sie aber inzwischen fast immer)
    & b) das krieg ich nicht so recht hin- bei fremden Hunden. Die sind unheimlich, man kennt sie nicht & prophylaktisch wird geknurrt.


    Hab es auch schon geschafft das sie fast immer diese ignoriert, hatte aber z.B. gestern folgenden Fall: Reitstall, andere Hündin die sie nur sehr selten sieht, welche aber recht friedlich eher unterwürfig ist. Sind erstmal Stück zusammen gelaufen (direkte Konfrontation sinnlos, neutrales Territorium) da haben sich die beiden ignoriert- Josy erstmal mit Bürste & Grr, Grr (worauf ich sie kurz freundlich, völlig gelassen :roll: zum Weitergehen auffordere) aber es beruhigte sich... Auf dem Hof dann auch erstmal alles ok, andere Hündin bei ihrem Frauchen die Kuchen mampfte, Josy geht hin (wollte wohl auch wissen was da so los ist), sieht die andere Hündin direkt vor sich, zieht Lefzen hoch , knurrt & ehe ich reagieren kann - zack wars nen Knäul... will sie ja nicht ständig von anderen Hunden fern halten aber es ist oft so schwer einzuschätzen wie sie reagiert! & vor allem wegen dem Knurren- ignorieren, wie geraten? Oder unterbinden? Bzw. wann unterbinden, wann nicht?

  • Hm, bei so einer Hundesituation würde ich versuchen sie vorher abzurufen.
    Sie darf ja knurren, wenn ihr einer zu nahe kommt etc. aber wenn man sich nicht sicher ist, ob die Situation okay ist, würde ich sie lieber abrufen und bei mir ablegen.


    Da war vielleicht das Essen ein Auslöser? Also eher eine Situation aus einer Verteidigung von etwas heraus?


    Mein Fjari ist eine Seele von Hund, aber wenn er ein Mäuseloch hat, ein Spieli oder Futter in der Nähe ist (auch Menschen"futter" ;) ) versucht er diese Dinge zu verteidigen. Selbst wenn er weiß, dass er es auch nicht bekommt. Aber dann soll es auch kein anderer bekommen. Er schnappt zwar "nur" die anderen Hunde weg und versucht es mit Drohgesten, aber auch da greife ich ein.

  • Also, meist ist das der Fall wenn der fremde Hund „zu nahe“ kommt, speziell an der Leine. Früher war zu nahe schon Sichtweite inzwischen sind das je nach Tagesstimmung so 2- 10 Meter. Körpersprache? Macht sich flach, schleicht, Nackenhaare gehen hoch & wenn der Hund dann noch näher kommt oder irgendwie sich „komisch“ verhält (sie anguckt, anbellt, komisch läuft etc) wird geknurrt, ggf. auch in die Leine gesprungen. Hinterschicken fkt. Nicht- dann wird’s eher schlimmer, man sieht nicht wie der „Feind“ angreift, sie muss ja Frauchen, Herrchen & Zweithund bewachen- seufz! :???:


    Anfangs hab ich sie in dem Moment erst mal aus der Situation raus genommen, also umgedreht andere Richtung- das akzeptiert sie. Inzwischen erwarte ich in den meisten Fällen das sie ansprechbar ist. Also mich anguckt & den anderen ignoriert. Meist klappts, mal nicht. Kommt auch drauf an welchem Hund wir begegenen- gibt so gewisse „Feindtypen“ die sind besonders anstarrbar. Da hilft entweder klare Ansage ala „Konzentration zu mir“ (auf dem Hundeplatz in der Gruppenarbeit z.B.) oder halt umdrehen, raus aus der Situation, runterkommen lassen, neuer Versuch.


    Ressourcen-Verteidigung ist mit unserem Zweithund kein Problem- tauschen sogar Näpfe. :gut: Bei Fremdhunden eher ja. Glaube auch das es vermutlich eher darum ging im beschriebenen Fall. Konnte, da Josy pltzl. neben uns stand (hatte sie eigentlich abgelegt :/ ) leider nicht schnell genug reagieren, gut abrufbar ist sie sonst glücklicherweise. Probleme gibt’s halt nur wenn der andre Hund sich „wehrt“ dann schaukelts sich hoch, normalerweise drückt sie den Hund nur runter, versucht ihn unterzubuttern, wenn er sich nicht wehrt ist es ok. Versuche solche Situationen wenn mgl zu vermeiden, ist für Josys Vertrauensbildung nicht gut & für den anderen Hund auch nicht. Das sich jemand Kompetentes das ansieht wär sicher hilfreich- doch wirklich gute sind rar gesät! Haben im Ort eine Trainerin die auch recht bekannt ist aus TV aber die hatte immer Angst sie mit anderen Hunden zusammen zu lassen. Im Hundesportverein haben wir wesentlich mehr erreicht & es gibt so 2-3 Hunde mit denen sie auch sehr schön spielt.


    Im Freilauf verhält sie sich ähnlich, ducken, starren, bleibt aber erst mal stehen & wartet auf Signal, wenn ich sie dann rufe, entspannt sich die Haltung & sie kommt zurück, schaut aber immer wieder zurück ob der „Feind“ auch nicht folgt. Würde ich nicht abrufen würde sie in der Haltung auf den anderen Hund zugehen & dann ist die Frage wie dieser reagiert… (&vor allem der Besitzer!)… :lol:

  • Hallo,


    ich habe ein ähnliches Problem mit Nepolino. Aber erst mal die Geschichte.
    Ich habe Oscar aus dem Tierheim geholt, vor ungefähr 3 Jahren. Er war 1,5 Jahre alt und wurde angeblich vom Auto angefahren und vom Besitzer nicht mehr gewollt, wegen der gebrochenen Schulter. Sobald ich OScar mit nach Hause nehmen durfte fingen die Probleme an. Er hat vor allem Angst gehabt, jeder ton und jeder Gegenstand. Ob Vase die auf dem Boden Stand, Staubsager, Kehrbesen, Zeitung, einfach alles. Dies haben wir alles mit der "Lieb füttern" Technik weg bekommen. Ganz besonders schlimm war es wenn man die Stimmer erhoben hat, nicht unbedingt zu ihm, sondern einem Familienmitglied. Da wurde er extrem aggressiv, so dass er immer an einem hochgesprungen ist und versucht das nächstbeste zu beißen, ob Brust oder Nase. Dies haben wir auch in den Griff bekommen, in dem wir ihm dann einfach Sitz befehlen und schon hat er sich abreagiert. Dieses Verhalten zeigt er noch ca 1 mal im Monat, aber mit Sitz bekommen wir es gut in den Griff. Dadurch, dass er in seinem Jugendalter misshandelt worden ist, ist er sehr anhänglich, speziell mir gegenüber, so dass er mir überallhin nachläuft, sei es auch nur auf die Toilette, er hat andauernd Angst das ich gehe. Hundespielzeuge kannte er auch nicht, so hatte er am Anfang vor all seinen Spielsachen Angst und hat sich ganz langsam an sie rangetastet. Jetzt ist er ein Balljunkie geworden ;) Sobald man etwas im Haus umstellt, kommt er gar nicht mit klar und läuft geduckt und in "wegrenn" Haltung an den umgestellten Gegenstand ran und muss erstmal schauen was das ist. Aber sobald er merkt es besteht keine Gefahr ist alles in Ordnung. Er hat immernoch vor allen Veränderungen und Umstellungen im Alltag Angst und reagiert mit kotzen auf den Streß. Soweit haben wir dies aber alles im Griff.


    Nun zu meinem Problem welches immer schlimmer wird. Hundebegegnungen.
    Da Oscar aus dem Tierheim kam, und Hundekontakte gewöhnt war, habe ich diese am Anfang auch sehr gesucht. Bin auf Wiesen, Felder und Wälder gegangen und habe mich Hundegruppen angeschloßen, wo teilweise 20 Hunde zusammen waren. Dies war anfangs kein Problem. Allerdings ist eines Tages ein Schäferhund aus ca. 500 m Entfernung auf den Oscar zugeraßt, Oscar ist mir aus lauter Angst auf den Arm gesprungen, und hat den Oscar auf meinem Arm in den Oberschenkel gebissen. Dann ist er wieder zu seinem Herrchen gerannt. Es waren an die 20 Hunde um uns, und der andere Hund ist zielstrebig auf meinen zu. Trotzdem habe ich weiter Hundekontakte gesucht, allerdings gemerkt, daß Oscar, der zuvor mit jedem Hund gespielt hat, nicht mehr wirklich auf die Hunde zu geht, sondern sich alleine Beschäftigt. Dachte es wäre kein großes problem und bin weiter mit Hundegruppen unterwegs gewesen. seit ca einem halben Jahr, merkt man wie die Angst bei ihm größer wird. Sobald er einen anderen Hund von weitem sieht bleibt er stehen, ich gehe einfach weiter, um ihn nicht noch weiter anzuspannen, sobald der andere Hund 1m vor ihm ist, fängt er an zu schreien und rennt in einem weitem Bogen an dem Hund vorbei und zu mir. Leider rennt er aber auch manchmal kopflos davon und läßt sich nicht mehr einfangen zum anleinen, so daß ich ihn in letzter Zeit nur noch an der leine lasse. Dadurch kann er nicht wegrennen und sobald ein Hund auf ihn zukommt und an ihm riechen will sich auf mehr als 50 cm nähert fängt er an zu knurren und manchmal in die Luft zu schnappen. Ich wohne am Wald und höre oft Hundegebell aus dem Wald, auch wenn Oscar im eingezäunten Garten ist und Gebell hört, bekommt er richtig Panik und rennt mit eingezogenem Schwanz ins Haus. Das Problem ist, dass manche Hunde anscheinend das knurren ("laß mich in ruhe") von Oscar falsch verstehen und einen Kampf anfangen wollen. Erst vor einer Woche hat sich ein Boxer auf meinen gestürzt, zum Glück ist nichts passiert. Ach ja, habe einen Parson Russell Terrier, also nicht so groß und kräftig. Mittlerweile habe ich Angst mit meinem Hund spazieren zu gehen, aus Angst ihm könnte etwas passieren. Selbst in die Hundegruppen gehe ich seit einem halben Jahr nicht mehr wegen seiner und meiner Angst. Habe nicht nur einen Angsthung sonder bin auch noch eine Angsthundehalterin. Hat irgendjemand eine Idee, wie ich meine und die Angst vom Oscar in den Griff bekomme???
    Die Angst von Oscar war zuerst da, durch mehrer Beißereien habe ich die Angst dazu bekommen... Also ich habe sie nicht auf Oscar übertragen.
    Selbst Hunde die er vorher kannte und mit denen er gespielt hat werden weggeknurrt. Zum glück verstehen dies auch einige Hunde....
    Wäre für jede Tipps dankbar...

  • Wir sind total ängstlich im Bezug auf Knallerei und so. Die ganzen anderen Ängste mal außer Acht gelassen. ;)


    Gerade liegt sie wieder zitternd in der Box, weil die im Steinbruch am sprengen sind... :(

  • OscarTerrier wenn du Angst hast das dein Hund Angst hat ist natürlich schwierig, das überträgt sich enorm. Das mit dem Wegrennen hatte ich bei meiner Hündin nur so die ersten 2-3 Wochen dann kam der Schutztieb des Schäferhündin durch & alles was gefährlich erschien (& das war fast alles) wurde böse angeknurrt & verbellt. Da half & hilft auch nur heute wenns mal wieder durchkommt, Ruhe, Übersicht bewahren & aus der Situation rausnehmen.
    Versuch doch da mal ruhig durchzuatmen & diese Situationen wo er Angst hat im Kleinen zu üben- also z.B. bei meiner die u.a. extreme Angst vor Strassenverkehr hatte bin ich beim Spaziergag kurz für 1-2 Minuten an unsere Hauptstrasse & dann zack wieder raus, bis ich mit ihr eingermassen entspannt auch mal durch Berlin konnte wars ein langer Weg. Bei den Hunden würd ich nicht direkt 20 Hunde auf einmal nehmen, so 1-2 bei denen er sich wohlfühlt. wenns mit denen gut geht auch mal nen 3. dazu... Josy ist mit Hunden die sie kennt super verträglich Fremde sind das Problem die werden erstmal runtergemacht... seufz! Flucht? Niemals! Könnten ja Frauchen was tun... ;)
    das mit der unheimlichen Anhänglichkeit hab ich aber auch! Josy konnte anfangs sogar nur wirklich gut schlafen bei uns dicht im Bett angekuschelt. :D


  • tut mir leid, dass die Antwort jetzt so lange gedauert hat - zum einen krieg ich aus mir unerfindlichen Gründen trotz Lesezeichen keine Benachrichtigungen mehr, wenn hier was neues kommt, zum anderen hab ich es schlicht verpennt!


    Jedenfalls finde ich, dass Ihr auf einem guten Weg seid - Dein Konzept ist in sich schlüssig und die ersten guten Erfolge zeigen sich doch bereits, der Rest kommt mit der Zeit, das ist ja nun ein etwas größeres Projekt, was Ihr da hattet.


    LG, Chris

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