Brustbein verbogen durch Geschirr?

  • Geht das?
    Hab mal wieder mit nem Trainer diskutiert. Er meinte, auf meine Frage hin, warum er im Welpenunterricht nicht zum Geschirr rät, dass die Knochen noch weich wären, und sich verschieben / verdrehen / verkrümmen könnten. Weiß nicht mehr, welches Wort er genau benutzt hat, jedenfalls meinte er, er hätte schonmal nen Hund mit schlimm verformtem Brustbein gesehen, und das nur, weil er immer am Geschirr geführt wurde, und stark gezogen hätte.
    Die Verletzungsgefahr am Hals schätzte er nicht höher ein.


    ... :???:





  • So ein Schw...... :zensur:


    Wenn durch Ziehen am Geschirr ein Brustkorb verbogen wird (!!!), ist das sicherlich ein tierschutzrelevant-starkes Ziehen... :x,
    oder der entsprechende Hund hat eine Knochenanomalie.....


    Die HWS ist äusserst empfindlich!


    Hier kann der "Kompetente" Trainer nachlesen, warum Geschirr statt Halsband:


    http://www.faires-hundetraining.de/ [...] ipps_brustgeschirr_1.html


    http://www.sabine-keller-hundetrain [...] schirr_oder_halsband.html


    http://www.canido.de/artikel/W…geschirrstattHalsband.pdf

  • Ich würde glatt behaupten, dass alles in unsachgemäßer Handhabung seine Nachteile und Nebenwirkungen hat. Ein Halsband wird über kurz oder lang den Kehlkopf schädigen. Deswegen ist ein vernünftiges Leinentraining ja so wichtig. Und wenn man dran bleibt, lernt ein Welpe das schneller, als das Nebenwirkungen entstehen.


    Ich kannte mal einen Münsterländer, der wahnsinnig zog und am Ende so krumm ging, dass er fast ein U formte. Und er trug nur Halsbänder.

  • Die Frage ist ja, ob seine Argumentation, dass die Knochen noch so weich seien, ihn nicht selbst reinreiten würde, nämlich, dass wenn schon ein verhältnismäßig großer Knochen wie das Brustbein verbogen werden kann durch ein Geschirr, ob dann nicht auch so "zierliche" Knochen wie die der Halswirbelsäule dann erst recht Schaden davon tragen müssten.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass Schäden am Brustbein durch ein Geschirr verursacht werden könnten. Allerdings nicht durch den ziehenden Hund allein, sondern durch den Menschen, der dann mit roher Gewalt an der Leine "ruckt" (Rucken ist in diesem Falle als Euphemismus zu verstehen). Und wenn diese Gewalt am HB angewendet werden würde, na dann gute Nacht....


    Nur durch das Eigengewicht des Welpen/Junghundes glaube ich nicht an Verformung des Brustbeins...


    LG, Henrike

  • Sicherlich verbiegen/verformen sich Knochen unter Dauerzug(-druck) (z.B die Korrektur bei Fußfehlstellungen im Kleinkindalter mittels Gips), aber welcher Hund oder Welpe hängt 24h/Tag im Geschirr. Schlecht sitzende Geschirre, z.B auch solche bei denen der Brustring aufs Brustbein drückt oder Norwegergeschirre, die die Vorwärtsbewegung der Schulter hemmen, sind sicher nicht optimal aber immer noch besser als ein Halsband. Denn auch die Wirbelsäule ist knöchern, der Kehlkopf empfindlich und je nachdem wo man das Halsband anbringt oder es hin rutscht, gibts auch noch Druck auf Ohrspeicheldrüse und Lymphknoten (alles sehr schmerzhaft). Der Hals ist zudem noch eine im sozialen Leben sehr sensible Körperregion.


    Ich bin bei Welpen solange sie noch nicht entspannt an der Leine gehen für ein gut sitzendes Geschirr.


    LG

  • Also der Unterricht war gut, es war alles drin, was man so erwartet. Deswegen dachte ich, wär vielleicht gut, diese Kleinigkeit auch mal anzusprechen.
    "Wieso, sind sie Tierphysiotherapeutin?"
    Als wenn ich mir sonst kein Urteil darüber erlauben dürfte.
    Er meinte, die Welpen lernten mit Geschirr noch schwerer, ordentlich an der Leine zu laufen, weil sich ja der Druck besser verteilte, durch die größere Auflagefläche, und sie ihre ganze Kraft reinlegen könnten. Trotzdem waren wir uns beide einig, dass der Hund nicht durch das Geschirr oder Halsband und durch den entstehenden Druck ordentlich laufen lernen sollte, sondern durch ansprechen usw. .
    Er hätte noch nie Halsverletzungen durch Halsband gesehen, stimmte mir aber auch zu, dass man das eh nur mit Röntgenbild sieht.
    Da Welpen und Junghunde nun mal recht oft ziehen, und es eben seine Zeit dauert, bis sie es gelernt hätten, bzw. viele Halter es mit der Erziehung halt nicht so genau nehmen, würde ich doch allgemein zum Geschirr raten, an seiner Stelle.
    "Also ich hab da eine andere .. Philosophie."
    "Sie benutzen bestimmt Ketten für ihre Hunde, stimmts?"
    "Ja, Ketten und Lederhalsbänder."


    :ka:



    Zitat

    ob dann nicht auch so "zierliche" Knochen wie die der Halswirbelsäule dann erst recht Schaden davon tragen müssten.


    Eben, das meinte ich auch. Die Halswirbel sind genauso weich wie die Brustknochen.

  • Das erinnert mich auch an die Hundeschule. Dort war das Geschirr auch verpönt. Der Hund würde nicht lernen, anständig zu laufen - Bambi trug noch nie ein Halsband und läuft genauso wie ein Halsbandhund einwandfrei bei Fuss. Das Geschirr muss neben entsprechender Qualität eben gut sitzen und man muss dem Wachstum angepasst eben wie bei Halsbändern öfter mal ein neues kaufen. Würde die Argumentation stimmen, sind meine drei Hunde Krüppel - denn der Windhund trägt seit 15 Jahren Geschirr und die Rattlerin seit fast 10 Jahren.

  • Tja, mir wurde neulich auch un einem sehr schönen Zubehörladen gesagt, wie dumm ich doch war, als ich meinem Welpen ein Geschirr angelegt hatte. Der Gute Mann verkauft K9 und Hurta, er meinte aber auch, das sich bei Welpen da die Muskulatur und die Gelenke nicht richtig entwickeln, empfiehlt deshalb Geschirre erst ab 15 Monaten....Naja, Klara hasst Geschirre, deshalb bleibe ich eh beim Halsband.

  • Zitat

    ...Naja, Klara hasst Geschirre, deshalb bleibe ich eh beim Halsband.


    Nur weil sich der Hund anfänglich dagegen wehrt, heißt es nicht, dass man ihn nicht daran gewöhnen kann. ;)

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