Klein- und Kleinsthunde: Schwierig im Charakter?
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Ein herzliches Hallo an alle!
Für mich kommt langsam die Zeit für den eigenen Hund - daher beschäftige ich mich seit einer Weile mit der Rassenfrage. Früher ein Fan großer Hunde (der Schäfer-Schnauzer-Mix meiner Jugend hat damit wohl zu tun), gibt es für mich einige gute Gründe für einen Klein- oder Kleinsthund:
Diese schätze ich als großstadtkompatibler ein, sie sind leichter mitzunehmen, unterzubringen und zu versorgen, können nicht so viel Schaden anrichten, machen weniger Dreck etc.
Im Prinzip suche ich ein ganz klassisches Begleithündchen. Ein pflegeleichtes und freundliches Tier, das im Büro auch einige Stunden zu meinen Füßen liegen kann und nach Feierabend nicht noch stundenlang Kopf- oder Körperarbeit verrichten muss. Dem Freude macht, dass es fast überall dabei sein kann (und das kann es!), auch wenn es nicht immer die Hauptrolle spielt. Der den ins Büro kommenden Kollegen nicht verbellt. Kein besonders ängstliches Tier sollte es sein, ein Spaziergang in der Stadt sollte nicht gleich am ersten herankommenden Fahrrad scheitern. Es sollte möglich sein, das Tier zum Laufen ohne Leine zu erziehen, mit dem Ziel, Hündchen auch auf eine gemütliche Schrittrunde mit meinem Pferd mitzunehmen. Oder eine dreiviertel Stunde angebunden neben dem Reitplatz zu warten, während ich reite. Meiner Ansicht nach keine allzu hohen Ansprüche.Also habe ich mich eher mit kleinen Hunderassen beschäftigt; Informationen im Netz gesucht sowie die Hunde in meiner Nähe mal kritischer unter die Lupe genommen. Optisch haben mir es besonders Zwerg- und Kleinspitz angetan.
Und doch bin ins Grübeln geraten...
Es gibt soo unglaublich viele schwierige Kleinsthunde. Angstbeißer, Aggressivlinge, Hündchen, die sich um ihren Menschen einen Dreck scheren...
Schwierigkeiten habe ich auch mit dem Aufgedrehtsein vieler Kleiner.
Da ist die Zwergdackelhündin meiner Schwiegereltern, ein Tierchen, das ich gut kenne und schon einige Male in Pflege hatte. Ein unglaublich ängstliches Tier. Alleine spazierengehen ist eine Tortur, sie wagt es kaum, sich zu lösen. Sobald ein Mensch um die Ecke kommt, ein zitterndes Häufchen Elend. Oder sie schaltet auf Angriff, rennt wild bellend los, Kampf oder Flucht... Aufmerksamkeit dem Leinenführer gegenüber? Fehlanzeige! Natürlich wird solches Verhalten durch konsequentes Training besser, ist aber eine schwierige Ausgangslage. Die Hündin ist schon älter, aber mit ihr auch nur im Ansatz das zu machen, was ich mir mit einem Hund vorstelle - unmöglich.Und dann fallen im Netz schon mal "Andeutungen": Keiner bietet natürlich hysterische Chihuahuas oder bissige Zwergspitze an. Aber man liest zwischen den Zeilen schon mal raus, dass "der schon mal zwickt". "Aaber naürlich nur, wenn... " Ich sehe da schon eine Verharmlosung!
Sind nur die Hundehalter schuld, oder liegt das auch ein wenig an den Genen? Ich habe den Verdacht, dass gerade bei Kleinsthunden nicht so stark nach deren Charaktereigenschaften selektiert wird. Wenn ein Chihuahua beißt, gibt das einen blauen Fleck. Beißt ein Berner Sennenhund, hat das schon schwerwiegendere Folgen.
Bei einigen VDH-Züchtern habe ich schon den Eindruck, dass es gerade bei Kleinsthunden seehr um die Optik geht. Und ich will nicht so sehr einen schönen Hund, sondern vor allem einen gesunden und händelbaren.
Unser "Großer von damals" war - obwohl sicherlich nicht perfekt erzogen - ein zuverlässiger Hund, den man jederzeit überallhin mitnehmen konnte. Dieser Hund hat in seinem Leben kein einziges Mal zugebissen. Zum Reiten, zum Einkaufen, zu Freunden etc. kam er problemlos mit (ok, einmal hat er das Kuschelkissen meiner besten Freundin missbraucht. Das war seine schlimmste Tat).Mir ist klar, das ganz vieles auch Erziehungssache ist. Darum wünsche ich mir ganz viele Erfahrungen:
Wer geht mit seinem Klein- oder Kleinsthund in eine Hundeschule?
Mit welchen Schwierigkeiten habt ihr zu kämpfen?
Wie finde ich einen an Leib und Seele gesunden (Klein-)Hund?Freue mich auf interessante Antworten,
ChachaPi
- Vor einem Moment
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Also Kleinhunde sind genauso Hunde wie die "Großen". Wenn sie so erzogen werden ist die Größe meistens der einzige Unterschied. Voraussetzung ist natürlich eine gute Aufzucht mit gesunden und einigermaßen wesensfesten Elterntieren. Bei Mischlingen meist nicht abzuschätzen, bei Rassehunden vom Züchter einzusehen. Schwebt dir denn eher ein Welpe vor oder ein etwas älterer Hund? So auf Anhieb würden mir für dich Spaniels, Malteser, Löwchen, etc. einfallen. Diese Hunde haben im Normalfall ein freundliches Wesen und sind anpassungsfähig. Soweit mir bekannt ist haben sie auch keinen Jagdtrieb, was auch wieder für Reitbegleitung sprechen würde. Da du Spitze erwähnt hast gehe ich mal davon aus dass du keine Probleme mit langhaarigen Rassen hast *gg* Allerdings neigen glaube ich gerade die Zwerg- und Kleinspitze zum Kläffen *grübel* Da bin ich mir allerdings nicht 100% sicher. Du kannst dir ja mal oben genannte Rassen anschauen ob sie dir überhaupt zusagen.
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hallo,
ich melde mich hier mal als eine von vielen kleinhundhaltern.
mein hektor ist ein zwergpinscher. und er steht großen hunden (vom kopf her) in nichts nach!
ich habe ihn mit knapp 11 wochen zu mir geholt. stubenreinheit ging sehr schnell, nach 2 wochen eingewöhnung ging es zur hundeschule.
die habe ich etwa 1mal die woche aufgesucht. nicht weil es probleme gab, sondern weil hektor und ich einen riesen spaß daran hatten.
wir absolvierten gemeinsam den welpenkurs, junghunde intensiv I und II - dazu gehörten auch sonderstunden wie mehrere stadtgänge mit trainer und auch den kontrollierten kontakt mit anderen tieren (wie pferde) die hunde schon kannten.
leider gibt es nur wenige kleinhund-halter, die eine hundeschule so oft und lange aufsuchen wie ich es getan habe. als hektor 1,5 jahre alt war, war schluss mit den kursen, da nicht genügend nachfrage aufkam.
auch die suche nach einem hundesportverein gestaltete sich demnach schwierig. jetzt hatte ich endlich einen gefunden - und wir ziehen um, was bedeutet, dass die suche nun vor vorn losgeht.zu hektors temperament:
klar ist er sehr aktiv. kleinhunde haben oft mehr pfeffer im hintern.
aber er ist kein kläffer und er kann den großen hunden mit seinem können locker das wasser reichen.
er hat auch keine angst. wichtig ist natürlich, dass auch die großen hunde mit den kleinen umgehen können (wildes toben mit einer dogge ist nicht unbedingt ungefährlich für nen zwerg)
er hat weder angst vor pferden, noch vor großen hunden, auch nicht vor fremden menschen.
wichtig ist aber, wie bei jedem hund, dass man ihn so früh wie möglich schonend an so viele neue situationen wie möglich heranführt.
ich sehe also kein problem darin, auch einen kleinen hund als reitbegleithund einzusetzen, sofern er die situation ausreichend kennenlernt.
bei dem festbinden und warten lassen hab ich meine bedenken. weniger, weil der hund damit ein problem hat. sondern aus risiko für den hund. denn menschliche idioten gibt es überall und ein kleiner hund eignet sich da leider besser als opfer.
das alleinsein an sich muss, wie jedem anderen hund auch, schrittweise trainiert werden.
auch das bei der arbeit zu füßen liegen ist einfach nur trainings-sache.mein kleiner unterscheidet zum beispiel genau, wer dazugehört, und wer nicht. aber dazu wurde die rasse auch gezüchtet. jedoch hat er bei mir früh gelernt, dass es nicht zu seinen aufgaben gehört, diese dann zu verbellen. frmede werden im auge behalten, mehr nicht.
zu hause jedoch werden ungewöhnliche dinge gemeldet, damit ich mich darum kümmere. das bedeutet, hektor schlägt einmal kurz an, mehr aber nicht.
kläffen ist meiner meinung nach reine erziehungssache.aber zu dem punkt, ein kleinhund macht weniger dreck, nun ja, auch die machen aufen, die aufgesammelt werden müssen!
und auch kleinhunde müssen ihren bedürfnissen entsprechend gehalten werden. zwergpinscher zum beispiel wollen sehr wohl vom kopf her ausgelastet werden. aber das ist für mich kein problem, weil ich mich bewusst für diese rasse entschieden habe - die allen vorurteilen zum trotz absolut keine schoßhündchen sind.
aber diese kopfarbeit kann auch "nebenher" erledigt werden. nämlich überwiegend beim spaziergang. da wird dann mit und ohne leine trainiert, bei fuß/seite, sitz/platz/steh aus dem stand, der bewegung und aus der entfernung. (nur um mal beispiele zu nennen.)wie genau klein- und zwergspitze sind, kann ich nicht beurteilen, weil ich mich nunmal auf die pinscher fixiert habe
sowohl auf die zwergpinscher, als auch die deutschen pinscher.
aber vielleicht konnte ich dir mit meinem beitrag trotzdem weiterhelfen??
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Es liegt klar am Halter !!
ich habe auch so eine Fußhupe
und gehe mit ihm nach wie vor regelmäßig 2 Mal die Woche zur Hundeschule (weil wir auch Freude am gemeinsamen Arbeiten haben, nicht weil wir Probleme haben) und Gismo ist jetzt 1 1/2 Jahre.
Er wird erzogen wie ein Großer, kennt Grenzen wie ein Großer.
Es liegt also an Dir was du aus deinem Zwerg machst.Und doch gebe ich Dir Recht, dass der Ruf der Klein-Hunde nicht gut ist. Das merke ich schon immer an den Reaktionen der Menschen auf meinen Hund. Ich höre sehr oft: "Ach der hört aber gut! " Und das obwohl ich ihn "nur" abgerufen oder abgesetzt habe (also nichts wildes) !!
Für mich ist es selbstverständlich MEINEN Hund zu erziehen.
Und ein kleiner Hund ist auch ein HUND !!! -
Früher hatte ich kleine Hunde, jetzt habe ich Große.
Bei mir ist kein Unterschied, die Kleinen waren genau so angenehm wie die Großen.
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Ich hab auch einen Kleinhund, eine Zwergpinscher-Mix Dame, 5 kg.
Abgesehen davon, dass sie mit Großen nicht mehr spielen will, weil einige zu grob auf sie draufgesprungen sind, ist Frau Schmitt ein ganz angenehmer Hund ohne gravierende Ängste, d.h. sie ist nicht die Mutigste, aber auch nicht sehr ängstlich. Sie bellt nicht, läuft am Fahrrad (frei), hört gut, ist freundlich zu anderen Hunden, Katzen, zu Kindern, Menschen. Ein sehr angenehmer Hund, dabei sehr lebhaft und neugierig.
Ich hatte früher große Hunde und bin sehr angetan von diesem Kleinhund. Ich erziehe sie ganz genau so wie einen großen, da gibt es kaum Unterschiede. Man muss ein bisschen flinker sein, so ein Kleiner Kerl saust gern einfach mal so durch, mal kurz am Halsband fassen ist halt nicht.
Aber sonst ist es einfach nur angenehm, die Menschen reagieren duch die Bank freundlich, Kinder haben keine Angst und man kann so ein kleines Tier wirklich überall hin mitnehmen.
Vernünftig sozialisiert und gut erzogen ist ein Kleinhund echt eine feine Sache. Darauf muss man wirklich unbedingt achten, dann hat man viel Freude miteinander.
Und wenn der Kleine gut hört, kann der überall ohne Leine laufen. Da gibt's keine Probleme mit der hundelosen Bevölkerung, da fühlt sich niemand bedroht (so war's bis jetzt bei mir).
So ganz klein ist allerdings nicht so meines. Frau Schmitt mit ihren 5 kg ist für mich gerade so an der untersten Grenze. -
Hallo!
Also ich glaube, das meiste haben die anderen schon gesagt. Nämlich, dass das alles an der Erziehung liegt und nicht an dem Hund selbst.
Zwerg- und Kleinspitze sind sowieso sehr selbstbewusste Hunde, aber für eine Schrittrunde neben dem Pferd vielleicht doch etwas ZU klein...
Wie wäre es denn stattdessen mit einem Mittelspitz? Die sind auch nicht so viel größer, können aber locker am Pferd mitlaufen und sind auch noch sehr kompakt. Charaktereigenschaften unterscheiden sich auch nicht zu den ganz Kleinen. Wenn ein Mittelspitz aber für dich garnicht in Frage käme, könnte man es stattdessen aber auch so machen, dass du einen Klein- oder Zwergspitz AUF dem Pferd mitnimmst, sofern du sowieso Schritt reitest. Oder einfach rein in die großzügige SatteltascheIch finde es übrigens sehr schön, dass sich endlich mal jemand für einen Spitz interessiert! Sind wirklich ganz tolle Hunde.
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Also, Zwergspitze sind sowas von süß!
So einen will ich total gerne mal haben. Wollte ich schon, als ich noch dachte, die wären alle absolut unheilbare Kläffer. Wir hatte mal einen ganzen Wurf in der Praxis zum impfen - so groß wie Meerschweine und viel, viel schriller.
Und nun haben wir zwei davon in der Umgebung und beide sind angenehm gut erzogen. Sie neigen schon zu bellen, das lässt sich nicht leugnen, also so ganz empfindliche Nachbar sollte man da nicht haben, weil zumindest anschlagen tun die oft und gerne.
Aber man kann ihnen sehr gut abgewöhnen, in einem Fort zu bellen. Und auch sonst sind die gut erzogen.Ansonsten kann es bei einer reinen Ausstellungszucht bestimmt passieren, dasss der Charakter da unter den Tisch fällt, wie überall.
Da musst du dir die Hunde des gewählten Züchters halt gründlich angucken.
Aber generell sind ja die meisten dieser Minis zur Freunde und zum Liebhaben gezüchtet (bei manchen war das vielleicht ursprünglich nicht das Ziel, aber einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte selekiver Schosshundzucht tun dann schon ihren Dienst).
Das heißt, auch Leute, die eigentlich nicht so die Ahnung von Hunden haben und hauptsächlich was kleines kuscheliges wollen müssen noch damit zurechtkommen.
Soll um Gottes Willen nicht heißen, dass Halter kleiner Hunde keine Ahnung haben was sie tun, aber die typischen Gesellschaftshunde verzeihen oft sehr viel!
Das sagt denk ich schon ne ganze Menge über ihren Charakter.Viele kleine Rassen sind aber nunmal recht temprametvoll und verspielt, und wenn die dann nicht richtig sozialisiert sind und ihr Ego völlig aufgebläht ist.... nunja....
Der "schnäppische" Ruf kommt vielleicht auch zu einem Teil von kleinen, harten, scharfen Arbeitshunden wie Dackel oder Terrier. Die haben zwar ne handliche Größe, sind aber oft ziemlich griffig, clever und durchsetzungsstark - sollen sie ja auch für ihre ursprünglichen jagdlichen Aufgaben.
Auch Pinscher und Spitze sollten ja sozusagen lebende Klingel und Rattenvernichter sein, kein Wunder dass die gern mal kläffen und manchmal scharf aufs Kleinvieh sind.
Dass diese oft ganz niedlich aussehenden Hunde nur als Sofadeko zwangsläufig am Rad drehen, ist manchem halt nicht klar.
Z.B. die Bichons, die Gesellschaftsspaniels und die kleinen Molosser sind da ja was anderes, die werden ja schon ewig nur zum liebhaben gezüchtet. -
Meistens liegt das ängstliche und nervige an den Besitzern die ihre Hunde selber nicht für voll nehmen und sie ständig auf den Armen mit sich rumtragen und vor allem beschützen. Ich sehe so viele Kleinhundehalter die ihre Hunde auf den Arm nehmen wenn ich mit meinem Boxer ankomme, aus Angst das er ihnen was tut (warum sollte er?) wen wundert es da dass die hysterisch werden?
Wenn du deinen Hund Hund sein lässt, ihn normal erziehst und ihn nicht behandelst als sei er ein Porzellanpüppchen wird es schon klappen. -
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure vielen und ermutigenden Antworten. Die Beschreibungen eurer Hund machen Mut und Lust auf einen eigenen "süßen Kleinen".
Was mich noch beschäftigt: Wahrscheinlich bin ich mit einem nicht ganz so kleinen Hund doch besser beraten: Also statt einem 3kg-Hund lieber einen mit 5kg... Wenn ich höre, dass z.B. eure Zwergpinscher auch eine Fahrradfahrt oder eine längere Wanderung ganz gut wegstecken, klingt das schon sehr verlockend. Und wenn ich einen dieser Winz-Winzlinge sehe, kommen sie mir immer sehr fragil vor. Oder unterschätze ich die "ganz kleinen"?
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