Panische Angst vor Ehemann und Sohn
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Hallo zusammen, wäre schön, wenn uns hier jemand helfen könnte.
Wir haben seit September 2008 eine Hündin (Schäfermischling) aus Ungarn bei uns.
Die Hündin hat, außer vor mir, panische Angst vor allen anderen Menschen, auch vor den Menschen, mit denen sie täglich zusammen ist und die wirklich alle erdenkliche Geduld aufbringen, um an der angespannten Lage etwas zu ändern. (das betrifft meinen Mann und meinen Sohn)
Kommt mein Mann nach Hause, verkricht sich Alya in die dunkelste Ecke des Hauses. Leckerlis von meinem Mann angeboten, locken sie zwar kurz aus ihrem Versteck hervor, sie verschwindet dann aber blitzartig wieder auf diesen Angst Platz. Bin ich mit Alya allein, ist die Hündin wie ausgewechselt. Längerer Besuch dadegen, verursacht regelmässig Angst-Durchfall. Wir sind wirklich sehr verzweifelt! - Vor einem Moment
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Hi,
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Hallo,
vielleicht könnte euch dieses Buch weiterhelfen:
Der Rest der Familie sollte den Hund erst mal völlig ignorieren (nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht streicheln, sie sollten sie auch nicht mit Leckerchen locken oder bedrängen, also nicht auf sie zugehen)
Das scheint sie nur in Angst zu versetzen, wahrscheinlich ist ihr das schon zu viel.
Sohn und Mann sollten zufällig mal ein paar Leckerchen fallen lassen, ohne den Hund anzusprechen, anzusehen oder anzufassen.
Sie könnten auch den Napf füllen und die Hündin füttern, allerdings bei der Vorbereitung sollten sie den Hund auf keinen Fall beachten. Napf füllen, hinstellen und gehen. Mehr nicht.
Besucher sollten den Hund ebenfalls komplett ignorieren, nicht ansehen, streicheln, gar nichts. Der Hund ist gar nicht da.
Weist der Hündin einen sicheren Platz zu, wo sie absolute Ruhe und eine Rückzugsmöglichkeit hat.
Zieht das erst mal eine zeitlang durch, seid geduldig. Wartet, bis sie irgendwann den Kontakt von alleine sucht - niemals aufdrängen.
Das wirft sie nur wieder nach hinten.Gruß
Leo -
Hallo,
habt ihr schon mal mit einem TA darüber gesprochen. Vielleicht würde es ja Sinn machen hier medikamentös zu unterstützen. Schließlich ist sie ja nicht erst sein ein paar Wochen bei Euch, sondern schon ein Jahr lang.
Liebe Grüße
Steffi
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Zitat
Hallo,
habt ihr schon mal mit einem TA darüber gesprochen. Vielleicht würde es ja Sinn machen hier medikamentös zu unterstützen. Schließlich ist sie ja nicht erst sein ein paar Wochen bei Euch, sondern schon ein Jahr lang.
Liebe Grüße
Steffi
oder Tierheilpraktiker, so ist das ja kein Zustand.
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Hmmmm -reagiert sie denn auf Frauen und Männer gleich? Evtl. ist sie ja von einem Mann / Männern (Vorbesitzer) mißhandelt worden?
Und wie ist es außer Haus? Reagiert sie da genauso panisch? Wie alt ist sie überhaupt?
Was tut sie bei Besuchern mit Hund? Wäre vielleicht eine Idee für eine Gewöhnung, daß sie so sieht, "die andern Hunde gehen GERNE zu der anderen Person hin, die tut also nichts" und entspannt sich dann etwas?
Ansonsten stimme die dieschweizer voll und ganz zu: für einen derart ängstlichen Hund reicht es schon, von der fremden Person angesehen zu werden, einfach diese Erwartungshaltung - "ohweh, der will was von mir!". Am besten würde ich da auch völliges Ignorieren ausprobieren. Notfalls auch alle zusammen mit dem Hund gassigehen, aber Deine Männer laufen einfach nur mit und DU hast mit dem Hund ganz viel Spaß - sodaß sie verknüpfen kann, daß die gar nicht so schlimm sind, wenn die zwei dabei sind, wird´s immer besonders toll. Sie dürfen z.B. ruhig auch 1-2mal auf einem Spaziergang den Ball werfen (weg vom Hund, nicht über sie hinweg!) - aber wichtig, die Hündin dabei nicht ansehen und sie braucht nicht zu den beiden hinzugehen mit dem Ball.
Evtl. auch mal das Thema Beschwichtigungssignale näher ansehen, weiß nicht, wie weit Du Dich damit schon beschäftigt hast, wenn Du das Deinen Männern mal erklärst, wie sie den Hund auch beschwichtigen können, wenn sie in unmittelbarer Nähe vorbeigehen müssen oder so. Auch auf die Körpersprache achten, die beiden nicht frontal auf den Hund zugehen lassen (wird als aggressiv aufgefaßt und schüchtert ein), langsame Bewegungen (kein plötzliches Aufspringen vom Sofa - völlig verhersehbar für den Hund bewegen, wenn wer neben Hundi was holen will, deutlich an ihm vorbeischauen - das Regal ist ja soo interessant...), wenn sie mit Dir im Wohnzimmer sitzen, vielleicht mal klein machen (auf dem Boden sitzen), Leckerli nicht zum Hund werfen (sodaß was auf ihn zugeflogen kommt!), sondern, ohne den Hund dabei anzusehen, am Fußboden an ihm vorbeikullern lassen (weckt auch den Beutetrieb, das wird dann vielleicht eher angenommen als wenns einfach in der Nähe fallengelassen wird). Die Stimme runterschrauben, also net so rumschreien beim Fußballspiel-Fernsehen z.B. (was nicht heißt, daß Ihr im Alltag nur noch leisetreten dürft! Denn das würde ein Erschrecken bei dann mal zufällig auftretenden lauten Geräuschen durch Euch noch eher fördern).
Letztlich evtl. mal ne Zeit lang nur noch die Männer nicht nur das Futter (über den Tag verteilt, dann erlebt der Hund es mehrere Male am Tag, daß die Anderen auch toll sind, ist intensiver), sondern vor allem die "Ober-Leckerlis" hinstellen/-legen lassen (Knochen/Fleisch).
Ganz wichtig, wie schon geschrieben, der Ruheplatz, der ABSOLUT TABU für alle ist, achte darauf, daß immer eine Ausweichmöglichkeit für den Hund besteht. Wenn Besuch kommt, nicht "in die Ecke treiben" dadurch, daß jeder irgendwo ziellos herumläuft. Bei Besuch den Hund in ein Zimmer lassen, das der Besuch nicht betritt, sodaß er sich das Ganze auf sichere Entfernung ansehen oder sich verkriechen kann (und dort evtl. von den Männern -erst mal nicht von Besuchern- nen tollen Knochen hinlegen lassen, lenkt ab und baut Streß ab durchs Knabbern und verknüpft Gutes mit dem Besuch und dem Gebenden), darauf achten, daß net grad deren schreiende wilde Kinder im Zimmer rumrennen, wenn der Hund drin liegt. Und immer nur 1-2 Besucher, nicht gleich ganze Familien auf einmal.
Und, wichtig: wenn sie unterwegs auch so ängstlich ist, beschütze sie vor jeglichem unerwünschten Kontakt, laß sie nicht anfassen.
Das sind so die Sachen, die mir für den Alltag einfallen.
Was machst Du denn derzeit, wenn Du mal unterwegs bist (oder gar krank) und kein anderer mit dem Hund rauskann? Oder läßt sie sich von Deinem Mann anleinen zum Gassigehen? Frißt sie, wenn wer anderes als Du im selben Raum ist (bei totalem Streß wird sie hier eher verweigern)? Wo kannst Du Gassigehen, wenn kein Fremder an den Hund darf, oder akzeptiert sie Passanten in einer gewissen Entfernung?
Puh - da hast Du eine große Aufgabe übernommen, meinen Respekt! Aber ich denke, es ist auch ein ganz besonderer Lohn und große Freude, nach langem Bemühen das Vertrauen eines solchen Tiers zu gewinnen.
Sicherlich wird sie nie ein "Juhu-ein Mensch!"-Hund werden und jeden begrüßen wollen, aber ich bin mir sicher, mit viel Geduld werdet Ihr zumindest erreichen, daß sie nicht mehr unter Dauerstreß steht, sobald der Rest der Familie mit daheim ist, und daß Du wieder etwas unabhängiger wirst bzw. der Hund nicht mehr so von Dir abhängig ist.
Und bis es so weit ist: Management, sodaß der Hund nicht in zu stressige Situationen gerät, sprich, wenn Besuch kommt, anderes Zimmer, nicht zu häufig Gäste einladen oder eben außer Haus feiern. Und: nicht aufgeben!
Ich wünsche Euch alles Gute und viiiel Erfolg beim weiteren Training!
LG,
BieBoss -
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Herzlichen Dank für die Antworten, wir haben alles genau studiert und besprochen und haben festgestellt, fast alles was geschrieben wurde, befolgen wir schon seit einem Jahr.
Wenn möglich, wird das Futter von meinem Mann abgestellt, er ignoriert die Hündin, gibt ihr aber ab und zu mal was aus der Hand, was sie auch vorsichtig annimmt, dann aber sofort wieder in ihr Versteck läuft.
Stehen mein Mann oder Sohn von einem Stuhl oder Sessel auf und Alya liegt außerhalb ihres Versteckes, läuft sie sofort wieder in ihre "Panik Ecke"!Die Ausnahme,--- da wir alle berufstätig sind, muss Alya auch mit meinem Mann Gassi gehen.
Das klappt inzwischen schon mehr oder weniger gut.
Zum Anleinen benutzt er den gleichen "Befehl" wie ich, "komm Alya, wir gehen raus"!
In der ersten Zeit hat sie darauf natürlich nicht reagiert und er musste sie in ihrer Ecke anleinen. Dann ist sie, wie zu Stein erstarrt, auch freiwillig mitgegangen, hat aber oft aus Angst gar kein Geschäft erledigt.
Inzwischen rennt Alya zur Tür wenn mein Mann den betreffenden Befehl gibt, er braucht sie also nicht mehr in der Angst-Ecke anleinen. Im Flur vor der Haustür sitzt sie dann auch ganz starr und wagt kaum zu atmen, ein Bild des Jammers.
Natürlich ist jede Hunderunde anders. Manchmal macht sie immer noch gar nichts, aber oftmals schnuppert sie jetzt auch schon und interessiert sich für Dinge um sie herum. Das freut meinen Mann dann immer sehr, aber zwei Tage später wieder der Rückschlag und sie hatte eine Panik Attacke unterwegs.
Bei mir ist die nun schon 5 jährige Hündin ein Traumhund. Sozial mit allen anderen Hunden, hört sofort wenn ich sie rufe, liebt es durch die Wiesen zu jagen und in Bächen zu baden. . Alle anfänglichen Straßenhundemanieren konnte ich ihr ganz schnell abgewöhnen, kein Müllfressen mehr, kein auf den Abendessentisch springen und Wurst klauen, das Auto, vor dem sie sich Monatelang fürchtete, ist inzwischen zu einem ihrer Lieblingsplätze geworden, auch wenn mein Mann oder Sohn mitfahren……….
Aber die Angst vor dem Menschen wird sie vielleicht nie verlieren? Dabei ist es egal ob Mann, Frau oder Kind. (Eine Frage aus dem Forum!!!)
Wer weiß, was die arme Maus alles schon erleiden musste?????
Ich muss noch dazu schreiben, das Alya in Ungarn kurz vor dem Transport Junge zur Welt gebracht hat, die dann von den anderen Hunden (Gruppenhaltung) im Tierheim vor ihren Augen getötet worden sind, bis auf ein Junges, dass mit nach Deutschland gereist ist und dann später zu Bekannten von uns gekommen ist. Alya kann ihr Junges jederzeit besuchen.
Ich glaube es bleibt uns weiterhin nichts weiter als auf die "Zeit" zu setzten. Und Geduld haben! Danke an alle! -
Ich würd den nächsten Urlaub folgendermaßen planen:
Du fährst weg .... und Dein Mann bleibt zuhause, rund um die Uhr 24 Stunden. Damit sollte die Hündin ein gewisses Maß an Bindung gegenüber Deinem Mann aufbauen können.
Mehr wirst Du wohl nicht erwarten können - da ja letztlich Du diejenige bist, die sich den ganzen Tag kümmert.
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Auch das haben wir schon versucht, war übers Wochenende bei meiner Mutter zu Besuch, den Hund mitnehmen geht ja nicht.
Alya hat bei meinem Mann wie ein Roboter funktioniert, zur Tür, anleinen, schnell Geschäft erledigen- Ecke, zur Tür, anleinen, schnell Geschäft erledigen......... Fressen, nur wenn Mann aus Zimmer, dann wieder Ecke-Angstdurchfall...... -
das hört sich echt schlimm an , de rhund muss ja was erlebt haben.
im prinzip sind alle tips schon durch.#
ich denke da muss ein tiepsychologe mal ran so einer wie martin rütter. -
Ehrlich, einen Tierpsychologen hatten wir auch schon im Haus, er hatte auch wirklich ein paar tolle Tipps im Gepäck, als er dann aber überall im Haus Kameras aufhängen wollte um das Verhalten von uns gegenüber dem Hund lückenlos zu analysieren, habe ich den Kontakt beendet.
Ich habe selbst einen kurzen Film mit einer Videokamera aufgenommen und dem Herrn zugeschickt und er hat Alyas Problem sehr deutlich gemacht, das hat ihm wohl nicht gereicht! Eine "Rundumbeobachtung", ne, wirklich nicht…..
Er hat uns aber zur Unterstützung "Schüssler Salze" empfohlen und das hat wohl wirklich eine kleine Verbesserung der Gesamtsituation bewirkt……
Liebe Grüße - Vor einem Moment
- Neu
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