Nur einer ist Hundebesitzer und nur der darf strafen?!

  • Hallo,

    ich denke, das es wenn 2 Leute zusammen leben mit einem Hund, eine Bezugsperson geben sollte, welche wenn sie gleichzeitig bei dem Hund sind, das nur einer Kommandos gibt und Maßregelt, allerdings sollte der Hund wenn das gewünscht ist auf beide Hören.

    Ich wurde immer wütend, wenn ich mit meinem Hund am trainieren war, das er herkommt oder andere und mein Ex immer meinte er müsse auch Kommandos geben.

    Besser jeder für sich mit dem Hund arbeiten und wenn beide dabei sind sich für eine Person entscheiden die dann das sagen hat.

    Es kommt auch auf den Hund drauf an ob der das mitmacht, meine DSH kann ich jedem x-beliebigen in die Hand drücken und wenn es ein kleines Kind ist, da macht sie Sitz und Platz und alles.

    Bei meinen anderen beiden geht es soweit, das meine Kleinste alle Fremden ignoriert und wenn die sie so oft rufen wie sie wollen, die sind einfach nicht da solange ich dabei bin. Und wenn jemand anderes meine Mittlere maßregelt dann kann er sich drauf gefasst machen, das sie zurück beist.

  • Ein Hund schließt sich automatisch dem jenigen an, der die bessere Führungskompetenz hat, oder der sich am meisten mit ihnen beschäftigt.
    Meine Hunde hören auch auf meine Frau und meine Tochter, aber wenn ich gehe folgen sie mir, weil sie sich mir angeschlossen haben, ich habe ihnen am besten die Regeln erklärt, in einer für sie fremden Welt, daher folgen sie mir.

    LG
    Jens

  • Zitat

    Hallo,

    ich denke, das es wenn 2 Leute zusammen leben mit einem Hund, eine Bezugsperson geben sollte, welche wenn sie gleichzeitig bei dem Hund sind, das nur einer Kommandos gibt und Maßregelt, allerdings sollte der Hund wenn das gewünscht ist auf beide Hören.

    .

    Ja, das stimmt allerdings, da muß tatsächlich geklärt sein, wer grad die Kommandos gibt, sonst verwirrt es den Hund ja total.

    Wenn wir mit mehreren Familienmitgliedern unterwegs sind, bin das doch meistens ich, und da lasse ich mir dann auch nicht reinreden, wenn ich ein Kommando gegeben habe oder auf korrektes an der Leine laufen achte, das muß klar sein, dass ich dann gerade "chef" bin.

    Wenn mein Sohn im Kommandos gibt und ich daneben stehe, schaut Diego auch oft mich an, so nach dem Motto " äh, findest du das auch". :lol: Dann nehme ich mich zurück, mach dem Hund deutlich , dass er auf ihn hören soll, und dann gehts. Geht aber besser, wenn er mit ihm übt und ich weiter weg bin, dann konzentriert Diego sich auf ihn.

    Aber ich denke immer noch, dass ich einem Hund zumuten kann, sich darauf einzustellen.

    Lg, Trixi + Diego

  • Zitat

    Ein Hund schließt sich automatisch dem jenigen an, der die bessere Führungskompetenz hat, oder der sich am meisten mit ihnen beschäftigt.
    Meine Hunde hören auch auf meine Frau und meine Tochter, aber wenn ich gehe folgen sie mir, weil sie sich mir angeschlossen haben, ich habe ihnen am besten die Regeln erklärt, in einer für sie fremden Welt, daher folgen sie mir.

    LG
    Jens

    Yup...genau so schaut's auch bei uns zu Hause aus (ok...ich hab' einen Mann und keine Frau).

  • Die Co-Autorin von Holger Schüler liest hier immer mit, möchte aber keine Werbung machen, deshalb hat sie mir auf meine Email geschrieben und ich darf sie zitieren. Sie hat mich aufgeklärt und der Vollständigkeitshalber möchte ich es hier - mit ihrer Erlaubnis - reinkopieren:

    "Im Buch steht: Hundertprozentigen Gehorsam darf nur der Chef erwarten
    .... und nur er oder sie darf den Hund ernsthaft zurechtweisen.
    Ernsthaft zurechtweisen bedeutet hier etwas anderes als konsequent auf
    etwas zu bestehen. Hier geht es um die (hoffentlich seltenen)
    Gelegenheiten für Zurechtweisung bei Respektlosigkeit (siehe Kapitel Lob
    und Strafe). Respekt kann ich aber nur fordern, wenn ich ihn mir vorher
    verdient habe - also vom Hund als "Chef" anerkannt bin.
    Natürlich soll der Hund auf alle menschlichen Familienmitglieder hören.
    Er wird das aber nur tun, wenn sich jeder den Gehorsam auch wirklich
    selbst erarbeitet hat. Wer weniger mit dem Hund arbeitet, bekommt halt
    weiger - nicht 100 (oder 98) Prozent - aber viell. 80 oder 70%, je
    nachdem. Natürlich macht der gut erzogene Hund auch bei Oma Sitz - aber
    zögernder, oder eben mit vorherigem Blick aufs Frauchen - das ist
    vollkommen zu erwarten und keine Durchtriebenheit des Hundes oder
    irgendwas, es ist schlicht und einfach Hundeverhalten. Ein Hund wird
    nicht programmiert und "kann" das dann - sondern er interagiert in einer
    sozialen Beziehung, und diese soziale Interaktion ist unterschiedlich,
    je nachdem wer gerade daran beteiligt ist.

    Selbstverständlich können und sollten mehrere Familienmitglieder mit dem
    Hund arbeiten. Wenn es mehrere Personen gibt, die sich in der
    Verantwortung sehen, ist das ja wunderbar - nur leider ist es häufig
    so, dass niemand sich 100% verantwortlich fühlt, und dann hat der Hund
    ein Problem...
    Damit es dem Hund gut geht, braucht er eine Bezugsperson, zu der er eine
    starke Bindung aufbauen kann. Es wird immer eine Person geben, zu der
    die stärkste Bindung besteht, und die die größte Verantwortung trägt,
    und man muss sich einfach darüber klar werden, wer sich diesen "Schuh
    anzieht" und voll und ganz dahinter steht. Das muss man nicht in reiner
    Zeit messen, wenn mehrere Menschen annähernd viel Zeit für den Hund
    haben, spielt eine Stunde sicher keine Rolle. Der Unterschied zwischen
    "den ganzen Tag" und "zwei Stunden am Abend" ist aber doch gravierend.

    Ich hoffe, es ist etwas klarer geworden, was diese Passage im Buch
    erreichen wollte - nicht: ab morgen darf sich nur noch einer mit dem
    Hund beschäftigen, sondern: ab morgen muss jemand klar und deutlich
    sagen: ich übernehme die Verantwortung! Dass es neben einer starken
    Nummer 1 auch eine starke Nummer 2 geben kann, ist klar und auch absolut positiv."

  • ich finde, dass ein hund inerhalb der familie auf die älteren Familienmitglieder hören soll.

    wenn ich zB arbeiten gehe bin ich superfroh, wenn meine mama mit meinem kleinen ne große runde drehen kann und er sich anständig benimmt und keinen mist macht. er hört zwar bei ihr nicht so gut wie bei mir, aber trotzdem kann sie mit ihm schöne spaziergänge machen und traut sich jetzt (da er auf ihr zurufen kommt), ihn von der leine zu lassen.

    bei meinem papa hört der kleine fast gar nicht. :D
    der ist nur der spielkumpel ;) O.o

    wenn man auf der arbeit ist kann man den hund schlecht bestrafen, da sollten (meiner meinung nach) die jenigen eingreifen können/dürfen, die gerade mit dem hund zu tun haben.

    liebe grüße

  • Ich fand den Email Beitrag von der Co-autorin super interessant und hilfreich, vielen Dank dafür !!

    Kenne das Buch nicht, ich glaube, ich werd es gleich mal amazon nachschlagen.

    Jetzt ist mir wesentlich klarer, wie das gemeint ist und ich kann das auch besser auf unseren Hund und seine Verhaltensweisen in unserer Familie übertragen. Ich würde sagen, mein Sohn arbeitet fleißig für seine 60-70%, der größere Sohn von meinem Partner liegt knapp dahinter und der kleine bringt sich noch nicht ganz so ein. :smile:

    Was ich spannend finde, ist der Gedanke, dass es immer eine Hauptperson gibt. Ich bin mir da bei uns nicht so ganz klar. Unser Hund geht jeden Morgen in der Woche mit meinem Partner zur Arbeit, zumindest bis mittags, 2x pro Woche den ganzen Tag. Spazierengehen tun wir in etwas gleich viel, teilweise gehe ich die längeren Runden oder fahre Fahrrad mit ihm Am WE bin entweder ich mehr mit dem Hund zusammen oder aber die Familie ist "komplett" (Wir haben eine Patchworkfamilie)
    Ich bin aber schon diejenige, die sich mehr mit der Erziehung beschäftig, mehr trainiert, korrrigiert und dann eher so die Richtung vorgibt, wie wir mit Problemsituationen (Revierverhalten, Jagdtrieb etc) umgehen. Wir sprechen es dann aber gemeinsam durch und versuchen, es möglichst gleich zu handhaben.
    Im Haus ist unser Hund schon mehr auf mich fixiert. Draußen ist es situationsabhängig. Bin ich wirklich seine Hauptperson? Finde ich sehr spannend ! So ganz knapp vielleicht, mit meinem Partner sehr knapp dahinter.

    Wie ist das bei Euch? Könnt ihr ganz klar auf Anhieb sagen, ich bin die Hautperson oder ist es eher eine Situation wo ihr es mit eurem Partner, Eltern, wem auch immer in Prozenten aufteilen würdet, so in die Richtung, ich 90, der andere 80% ?

    Schreibt mal !

    Lg, Trixi + Diego

  • Zitat

    In der Realität sieht es aber so aus, daß wenn von einem anderen ein Hörzeichen kommt, der Blick der Hunde erst zu mir geht. Frei nach dem Motto, hat der, die auch was zu sagen? :D

    Ich bin dann immer die völlig Unbeteiligte, sehe nichts, höre nichts, reagiere nicht.

    Ich zitiere mich hier mal selber, denn das hatte ich zu dem Thema geschrieben. Es bestätigt somit auch die Erklärung der Co-Autorin.

    Trixi, ich kann ganz klar sagen, ich bin die Hauptperson bei meinen Hunden.

    Die Hunde freuen sich natürlich über jedes Familienmitglied, das nach Hause kommt. Sie spielen, schmusen, raufen mit allen gleich. Aber, wenn es an das Gehorchen geht, kommt der fragende Blick zu mir.

    Ich reagiere darauf nicht und sie gehorchen auch, aber eben zögerlich, wünschen sich eine Bestätigung von mir.

    Wenn mein Mann, meine erwachsenen Kinder, mit den Hunden ohne mich spazieren gehen wollen, drehen sie sich stets um, ob ich nicht doch noch komme.

    Bin ich ohne sie unterwegs, warten sie vor der Haustür oder Gartenpforte auf meine Heimkehr.

    Es gibt noch etliche Beispiele, das sind die auffälligsten.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • TrixiT
    Ich bin mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher. Bei uns schwankt es, wenn mein Mann Semesterferien hat, dann bin ich hinten dran, dann verbringt er 70% der Zeit mit Max und mir bleiben noch 30%, da Max tagsüber aber praktisch kein Entertainment hat und wir meist gemeinsam arbeiten ab dem Zeitpunkt wo ich nach Hause komme verschwimmt es. Wenn mein Mann in der Uni ist und ich auf Arbeit, dann ist die Zeitverteilung fast gleich.

    Max hat auch keine bestimmte Fixierung auf ihn oder auf mich. Rückbestätigung holt er sich, wenn irgendwas von Fremden oder der Familie kommt sowohl bei ihm als auch bei mir, wer halt in der Nähe ist und wenn einer von uns beiden weggeht, dann schaut er sich auch immer um. Da Max seit Welpenalter nur mit uns zusammen ist und nie von anderen geführt wurde, haben wir mal ausprobiert was ist, wenn meine Tochter ihn hat und mit ihm davongeht (sie führt ihn normalerweise nicht, weil sie nicht mit seiner Leinenaggression umgehen kann und wir deshalb die einzigen sind die mit ihm Gassi sind), dann schaut er sich jeden Meter um und sie muss ihn kontinuierlich auffordern mitzukommen. Bei uns scheint es recht ausgewogen zu sein, da wir uns auch abgesprochen haben und einheitlich in der Erziehung vorgehen.

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