Meideverhalten, dass Mittel der Wahl bei schwierigen Fällen

  • Meideverhalten ist in meinen Augen, dass der Hund etwas vermeidet ... z.B. ausflippen an der Leine ... d.h. nicht, dass er den anderen Hund deswegen meiden muss.

    Wie schon der Vergleich getroffen wurde ... das Kind patscht auf die heiße Herdplatte und hat für die Zukunft assoziiert, wenn ich da drauf patsche = aua = ist doof = lass ich lieber ... trotzdem wird es der Mutter später beim kochen helfen können ohne ein lebenslanges Trauma vorm Herd zu haben.

    Ich habe den Eindruck hier wird sich zu sehr an einzelnen Wörtern aufgehangen ...es ist doch interessant, wie der Einzelne das sieht und was seine Meinung dazu ist, dafür muss man sich doch nicht auf irgendwas festlegen ... im Besten Fall kommt man zu einem Konsens ... im schlechtesten tauscht man Meinungen aus ... also alles gut ;).

  • Meideverhalten ist aber ganz klar als Abbruch oder Unterlassen eines Verhaltens wegen ansonsten unangenehmer Folgen definiert. ;)
    Meideverhalten meint keine Panik.
    Einfaches Beispiel: Hund A frisst etwas. Hund B geht auf Hund A zu, Hund A knurrt, Hund B dreht ab und geht.
    Hund A geht ins Wehrverhalten mit dem Ziel den anderen zum Abbrechen der Aktion zu bringen. Hund B zeigt Meideverhalten und geht aus der Situation raus.
    Eine völlig unspektakuläre Sache.

    LG
    das Schnauzermädel

  • @ Fanta
    Manchmal wird es aber schwierig Meinungen auszutauschen wenn man nichtmal einig darüber ist, worüber man eigentlich schreibt - weil jeder unter dem Wort was anderes versteht ...

    @ schnauzermädel
    Ist das so definiert? Wo denn?

    Denn dann wäre ja schon der Threadtitel irreführend. Denn wenn Deine Definition Allgemeingültigkeit hat - dann ist Meideverhalten nicht nur das Mittel der Wahl in schwierigen Fällen - sondern bei der Hundeerziehung überhaupt nicht zu ver-meiden :roll:

    Ganz ohne Tabu- oder Abbruchsignal - ausschließlich nur mit Bestätigung von erwünschtem Verhalten - geht es glaube ich nicht.

  • susami
    Ich finde schon, dass im Grundsatz die Definition gleich ist ... es gibt unterschiedliche Formen des Meideverhaltens ... aufgrund unterschiedlicher Einflüsse. Es gibt also nicht nur den ganz massiven, von mir aus beängstigenden Auslöser sondern auch Zwischenformen.

    Ich verbrenne mich ... massiver Auslöser ... ich vermeide in Zukunft diese Situation.

    Ich esse etwas unbekanntes was ich nicht mag ... unangenehmer Geschmack (vollkommen unspektakulär sozusagen) ... ich vermeide diese Speise zukünftig.

  • Wenn ich meine gesammelte Literatur über Hundesport durchsehe, dann wird Meideverhalten immer im Zusammenhang mit Wehrverhalten und eben als einer Abbruch und zukünftiges Unterlassen definiert, obwohl viel dieser Literatur mit Zwang nicht grade sparsam umgeht.

    Aber auch in der Literatur der menschlichen Psychologie wird Meideverhalten nur als Vermeiden bestimmter Situationen beschrieben. Angstpatienten haben meist ein ausgeprägtes Meideverhalten, das ihr soziales Leben stark einschränke kann. Aber auch hier ist das Meideverhalten keine Panik, sondern es ist ein Vermeiden von Situationen die Angst auslösen könnten.

    Wenn ich auf meinen Hund so einprügle, dass er sich in meiner Anwesenheit nur noch kriechend bewegt, dann ist das ganz sicher auch Meideverhalten, aber nur weil man Meiden auch so anwenden kann, ist doch nicht jedes Meiden immer schlecht und grausam.
    Hunde meiden ständig, es ist für sie genauso normal wie für uns, denn auch wir meiden andauernd. ;)

    Meiden ist sicherlich nicht der tolle Erziehungsschritt schlechthin, aber es ist eine von vielen Möglichkeiten, die in der Erziehung zum normalen Zusammenleben ihre Berechtigung haben.
    Für die Ausbildung ist Meideverhalten dann wieder ganz anders zu bewerten. Wer seinen Hund erst trieblich völlig überdreht und dann versucht mit Meideverhalten eine gewisse Lenkbarkeit zu erreichen, hat nichts verstanden und sollte sich ein Stofftier kaufen.

    EDIT: Hier ist ein sehr schöner Artikel über Angst und die dazugehörogen Verhaltensweisen: http://www.fh-eberswalde.de/_obj/.../z_Ang…otsdam_6-98.pdf


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat


    Meiden ist sicherlich nicht der tolle Erziehungsschritt schlechthin, aber es ist eine von vielen Möglichkeiten, die in der Erziehung zum normalen Zusammenleben ihre Berechtigung haben.
    Für die Ausbildung ist Meideverhalten dann wieder ganz anders zu bewerten. Wer seinen Hund erst trieblich völlig überdreht und dann versucht mit Meideverhalten eine gewisse Lenkbarkeit zu erreichen, hat nichts verstanden und sollte sich ein Stofftier kaufen.

    :gut:

    Ich bewundere Deine Geduld *g* ich habe schon vor 15 Jahren
    solche Diskussionen gegen blanke Unkenntnis und falsche
    Interpretationen geführt. Nun ja, das älterwerden hat auch
    Vorteile... man wird entspannter... es fällt einem dann leichter,
    darüber hinwegzusehen :D und heute vergeude ich keine Zeit
    mehr damit jemanden zu helfen, der gar nicht will, das man hilft.
    ...jeder wie er mag....

    BTW:

    Mein Gattermann (Wörterbuch der Verhaltensbiologie) definiert
    Meideverhalten so:

    "Meideverhalten = vorsorgliches Aus-Dem-Wege gehen,
    d.h. Ausweichen vor Orten, Reizen oder Situationen,
    die angborenermaßen oder erfahrungsbedingt als
    negativ, schädlich oder gefährlich bewertet werden."

    In dem Zusammenhang erhält Dein letzter Satz eine ganz
    besondere Gewichtung.

    vg, Maddin

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