Angst bei Hundebegegnungen --- danach markiert sie
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Hallo,
hab's mal hier rein gesetzt, weil es nicht wirklich ein Problem ist, eher eine Frage an die Verhaltensexperten...
Folgendes...:
Hin und wieder zeigt Ronja Angst/Unsicherheit bei Hundebegegnungen. Besonders bei größeren Rüden, die sie interessant finden.
Heute gleich 2x passiert. Großer Berner-Rüde und ein Mischling (auch beinahe doppelt so hoch wie sie). Bei der Annäherung zog sie bereits die Rute ein und legte sich beschwichtigend hin, Ohren zurück, Schnauze geleckt. Der Berner schnüffelt sie freudig wedelnd ab, alles (aus meiner Sicht) normal und friedlich. Dann kam der andere Rüde dazu. Okay, jetzt fühlte sie sich bedrängt, sehe ich ein. Ich nahm sie zu mir, ließ sie sitzen. Der Mischlingsrüde schob seine Nase unter sie und hob ihr (megafrech?) das Beinchen hoch, damit er besser schnüffeln konnte. Da kam aber bereits die Halterin dazu.
Die Begegnung dauerte insgesamt nicht lang, wir entfernten uns in unterschiedliche Richtungen, Ronja schüttelte sich kurz, Körperhaltung wieder normal und markiert...aber richtig. Hocherhobener Kopf und Scharren mit allen vier Pfoten. Das hat sie dann noch so 2-3x gemacht. Selbstbewußtsein pur...!
Wir trafen die Gruppe auf dem Rückweg erneut. (Waren mehrere Hunde, spielt aber keine wesentliche Rolle, Ronja verhält sich auch bei einzelnen Begegnungen teilweise so.)
Gleiches Spiel...als der große Mischling kam, wedelte sie leicht mit der hängenden Rute, aber als der Berner dazu kam, kroch sie wieder unterwürfig auf dem Bauch rum, Rute eingeklemmt, Ohren angelegt. Wir gingen dann zügig weiter, war auch kein Problem, die Rüden liefen auch sofort mit ihren Leuten mit. Gleiches Spiel wieder...kurz schütteln und markiert wie verrückt.
Kann mir das Verhalten jemand erklären? Ist das Streßabbau...? Oder läßt sie dann "die große Selbstbewußte" raushängen, weil die anderen weg sind? Ich kann es mir nicht recht erklären, also zu Hülf bitte.
Sollte noch erwähnen, daß Ronja keine negativen Erfahrungen mit größeren Rüden gemacht hat. Die sind ausnahmslos alle freundlich interessiert, niemals böse oder sowas. Ronja ist übrigens kastriert. Trotzdem (oder gerade deswegen?) sind Rüden sehr interessiert an ihr und fiepsen manchmal sogar.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Hi,
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Kann zar nicht wirlich was nützliches dazu sagen, .... aber mich würden mal die Antworten interessieren
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Denke nicht, dass deine Hündin Angst hatte
Aber sie hat halt die Dominanz der anderen - wohl eher notgedrungen: "Bäääh, die sind alle größer und stärker als ich! Da muss ich wohl gute Mine machen";) - anerkannt,
aber durch das Pinkeln zeigt sie "ha,eigentlich ist das MEIN RevierSo würde ich das Verhalten deuten
wie denken die Anderen?
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Das mit dem Revierverhalten seh ich genauso wie bungee.
Mit dem "anerkennen" des Status der Rüden stimme ich nicht ganz überein. Klar, sie ist sehr submissiv bei den Begegnungen, und akzeptiert den Status der anderen, aber ich denke (aus dieser Beschreibung) nicht, dass es einfach ein "die sind größer und stärker" ist. Es wirkt schon so, als hätte sie großen Stress bei diesen Begegnungen (dafür spricht das abschütteln). Daraus würde sich auch unter Umständen eine zweite Möglichkeit für dieses selbstbewußte markieren ergeben: nämlich dass durch den Anstieg des Adrenalinspiegels das Selbstwertgefühl kurzzeitig übersteigert ist.Eine Frgae noch dazu Blackbetty:
In welcher Geschwindigkeit zeigt sie die Submissionssignale?
(Ich könnte wetten, sie sind langsam-schnell-langsam) -
Hallo,
brush...: Meistens sehr, sehr langsam...! Wenn sie sich überhaupt bewegt...meistens steht sie stocksteif da. Wenn sie sich dann aber hinsetzt, tut sie das schnell, plumps, Popo runter.
Ich denke schon, daß sie gestreßt ist. Das Schütteln hinterher wirkt auch tatsächlich wie ein "Abschütteln". Und schwupps...ist sie wieder normal und entspannt.
Hab auch an eine Übersprungshandlung gedacht...
Aber dafür kommt das Markieren eigentlich zu spät vom Zusammenhang her, oder?
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
PS.: So dermaßen "übertrieben" markiert sie auch nur nach solchen Begegnungen. Nach freudigen Begegnungen mit Spiel, die für sie entspannt ablaufen, tut sie das nicht.
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Zitat
brush...: Meistens sehr, sehr langsam...! Wenn sie sich überhaupt bewegt...meistens steht sie stocksteif da. Wenn sie sich dann aber hinsetzt, tut sie das schnell, plumps, Popo runter.Das ist jetzt natürlich schwierig, ohne deine Hündin zu kennen. Da kann man sich leicht in die Nesseln setzen
Aber ich lehn mich jetzt mal ein bisschen aus dem Fenster. Wenn die Submissionssignale schon nahe am einfrieren sind, spricht das dafür, dass deine Hündin, zumindest beim spazierengehen, generell schon unter Stress steht.
Ohne das jetzt wirklich unterstellen zu wollenZitat
Hab auch an eine Übersprungshandlung gedacht...Aber dafür kommt das Markieren eigentlich zu spät vom Zusammenhang her, oder?
naja, JAIN. Es ist zwar eher selten, aber es gibt durchaus Fälle bei denen Übersprungshandlungen erst zu einem etwas späteren Zeipunkt ausgeführt werden, weil es die Situation vorher nicht erlaub (was allerdings das Wort "Übersprungshandlung" in ein etwas schlechtes Licht rückt
)
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Hallo,
danke, brush, für Deine Einschätzung, hilft mir sehr.
Wobei es ja nicht wirklich ein "Problem" ist. Sie tut mir halt manchmal ein wenig leid, wenn sie da wie ein Häufchen Elend sitzt und das Abschnüffeln "über sich ergehen" läßt.
Es ist ja auch nicht bei allen Begegnungen so. Bei den meisten Kontakten ist sie entspannt, einige werden auch komplett ignoriert (beruht aber meist auf Gegenseitigkeit) und bei wieder anderen freut sie sich wie Bolle und der ganze Hund wackelt vor Erregung.
Ein wirkliches Muster gibt es da nicht. Sie hat einen "Freund" hier in der Straße, der ist groß und schwarz, da dreht sie durch, wenn wir den treffen. Bei dem Labbi um die Ecke versteckt sie sich hinter mir...
obwohl der voll lieb zu ihr ist.
Mache ich es denn richtig, wenn ich sie weder anspreche noch irgendwie betüüdel in solchen Situationen? Ich bleibe in ihrer Nähe, gehe also nicht stur weiter und lasse sie "ins offene Messer" laufen, wenn sie bereits stehen bleibt und die Ohren anlegt. Wird es ihr zu eng, hole ich sie zu mir und lasse sie sitzen, damit ich die anderen etwas abschirmen kann. Erlaubt es die Situation (wenn der andere Halter z.B. seinen Hund grade abruft und dieser auch hört) gehe ich weiter und rufe sie auffordernd, worauf sie auch zuverlässig mitkommt.
Was könnte ich noch tun, um es ihr leichter zu machen? Ihr ist ja nie wirklich was geschehen. Lernt sie früher oder später, daß auch solche Begegnungen nicht schlimm sind?
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Hallo,
ich würde sie generell selbst entscheiden lassen ob sie Kontakt will oder nicht. Es gibt Hunde, die darauf keinen Wert legen und auch gerne mal die ein oder andere Begegnung ausfallen lassen würden.
Von daher würde ich sie frei machen und wenn sie zu Dir kommt, dann lauf weiter. Wenn sie gar kein Interesse hat, dann würde ich auch weiterlaufen, zwingen würde ich sie nicht.
Es ist auch ein großer Unterschied ob ihr stehen bleibt, oder euch weiterbewegt. In Bewegung ist alles immer lockerer und Ronja kann den Hunden aus dem Weg gehen. Das ist weniger Stress wie wenn sie neben Dir sitzen muss. Anscheinend schirmst Du sie ja auch nicht wirklich ab, denn sonst hätte der eine seine Schnauze nicht unter ihr Bein schieben können.
Ist nicht böse gemeint, aber wenn sie zu Dir kommt, dann lass keinen anderen hin, oder besser noch, geh weiter. So kannst Du ihr noch ein bisschen mehr helfen.
Liebe Grüße
Steffi
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Zitat
Mache ich es denn richtig, wenn ich sie weder anspreche noch irgendwie betüüdel in solchen Situationen? Ich bleibe in ihrer Nähe, gehe also nicht stur weiter und lasse sie "ins offene Messer" laufen, wenn sie bereits stehen bleibt und die Ohren anlegt. Wird es ihr zu eng, hole ich sie zu mir und lasse sie sitzen, damit ich die anderen etwas abschirmen kann.Das finde ich persönlich schon gut so, dass du zuerst versuchst sie die Situation selbst klären zu lassen. Das mit dem absitzen ist so eine Sache, finde ich. Einerseits könnte ihr die Tatsache, dass sie unter einem Kommando steht Sicherheit geben, andererseits schränkst du sie damit in ihrer Kommunikation zu den anderen Hunden ein. Ist wohl von Fall zu Fall unterschiedlich, ob das gerade sinnvoll ist oder nicht.
ZitatErlaubt es die Situation (wenn der andere Halter z.B. seinen Hund grade abruft und dieser auch hört) gehe ich weiter und rufe sie auffordernd, worauf sie auch zuverlässig mitkommt.
Ich persönlich würde sie mehr abschirmen. Wenn ein Hund derartig frech ist, und du siehst wie unangenehm es deiner Hündin ist, würde ich den fremden Hund in jedem Fall blocken, egal was die Besitzer tun.
ZitatWas könnte ich noch tun, um es ihr leichter zu machen? Ihr ist ja nie wirklich was geschehen. Lernt sie früher oder später, daß auch solche Begegnungen nicht schlimm sind?
Sie "offensiver" beschützen. Sie lernt nur dass solche Situationen ok sind, wenn sie sieht, dass auf ihre Signale hin kein Hund zu ihr kommt. Nachdem sie anscheinend von den anderen Hunden in ihrer Sprache ignoriert wird, solltest du dafür sorgen, dass das durchgesetzt wird.
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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Gestern war es wieder ganz anders.
Allerdings war diesmal Ronja in der Gruppe unterwegs und ein anderer Hund kam uns entgegen.
Wir waren mit ihrem Freund (dem großen schwarzen) und einer Cocker-Hündin unterwegs und uns kam ein älterer, großer Retriever entgegen.
Zu dem ist sie freudig hin, zwar leicht unterwürfig, aber wedelnd und sie stuppst dann immer von unten die Schnauze des anderen. Der Große zeigte auch Interesse an ihr, aber von ihm hat sie sich abschnüffeln lassen ohne so steif zu werden.
Lag vielleicht diesmal daran, daß sie mit Hunden unterwegs war, bei denen sie sich wohl und sicher fühlt. Bei den anderen Begegnungen war sie allein und die Großen in der Gruppe.
Ich werde mehr darauf achten, daß sie nicht bedrängt wird. Ihr habt Recht, sie braucht (noch) mehr Sicherheit durch mich. Danke nochmal.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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