Wie erziehe ich einen Mann?! (Hundebezogen, natuerlich)
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Ich habe (mal wieder) ein Problem, dass einige von euch kennen werden. Und zwar ist es diesmal mein Freund.
Vorab, ich bin mit Hunden aufgewachsen, er selbst ist Englaender und hatte nie eigene Hunde. Beziehungsweise hatten die Eltern wohl mal zwei Goldie Welpen gekauft, die aber bald wieder abgegeben da sie zu "anstrengend" waren. Diese Einstellung teilt er zum Glueck nicht.
Wir haben zwei Hunde, bzw ich und jetzt eben auch er, 2 1/2 Jahre und 5 1/2 Monate, beide Spanier. Der Aeltere ist sehr gut erzogen und macht eigentlich alles was man von ihm verlangt, am Feinschliff und an Dingen wie "Bleib" muss man noch ueben, aber ich koennte mit ihm ohne Leine an einer Autobahn entlang laufen, er bleibt immer bei Fuss und hoert auch perfekt.
Der Kleine ist natuerlich noch ein Baby (wer meine frueheren Threads verfolgt hat weiss dass er ein Kuckucksei war, ich hatte mit einem wesentlich aelteren Hund gerechnet da wir ihn aus der Toetung haben und der "Retter" meinte er waere ueber 1 Jahr). Ich selbst wollte keinen Welpen aber ich habe ihn natuerlich ins Herz geschlossen und er bleibt auch, kein Thema.
Nun zu meinem eigentlichen Problem, mein Freund. Er hat leider null Ahnung von Hundeerziehung, bzw hat er mit 2 Bassets zusammen gewohnt aber die sind ja noch mal ein anderes Kaliber. Er ist vieeeeeeeeeeel zu nachgiebig, er "vergisst" sie z.B. vor der Strasse absitzen zu lassen, wenn er Sitz bei Platz macht egal, ist ja fast das Gleiche usw, ich denke ihr koennt euch ein Bild machen.
Gestern nacht erwisch ich ihn wie er mit beiden auf der Couch ( :motz: ) liegt und sie mit Leckerlie vollstopft. Als ich dann versucht habe ihm klar zu machen dass sie fuer Leckerlie was machen muessen meinte er nur er wuerde ja mit ihnen ueben. Ne is klar, im Liegen auf der Couch. Kennt man ja. Bringt auch so viel.Kurzum, ich habe das Gefuehl ich erziehe wie bloed und er macht alles kaputt. Um Gottes Willen nicht absichtlich aber er ist leider viel zu weich und nachgiebig. Wenn der Kleine z.B. den Grossen "besteigt" dann bekommt er von mir was zu hoeren, und das nicht zu knapp, ebenso wenn er auf mir rumzukauen versucht oder irgendwas anderes bloedes macht. Gewaltfrei natuerlich aber so dass er es merkt. Bringt nur nicht viel wenn vom Freund ein versucht vorwurfsvollen "Silas!" kommt und das wars. Die Erziehung muss ja von Beiden Seiten kommen. Ich habe das Gefuehl ich bin so langsam die boese Tante und er ist der Prinz der Herzen. Nur das die boese Tante dann alles wieder ausbuegeln kann was er verbockt.
Ich kann ihn noch nicht mal in die Hundeschule schicken da er kein Deutsch versteht und arbeitstechnisch leider auch keine Zeit hat, da er selbststaendig ist und momentan mit den USA arbeitet, daher laengere Arbeitstage. Und der Knaller ist ja dass die Hunde, wenn ich arbeite oder was anderes erledigen muss, mit zu ihm ins Buero kommen.
Es geht wirklich so weit dass ich ihn nicht alleine mit den Hunden raus lasse, zumindest nicht mit dem Kleinen. Der hoert ja eher mittelpraechtig (wir haben ihn aber auch erst seit zwei Wochen) und da laesst man so einen Hund nicht von der Leine. Letztens waren wir bei Bekannten, er war vor mir da, die haben einen Garten der aber auch ein Tor zur Strasse hat das offen ist. Grover kann man problemlos laufen lassen, der bleibt ja da aber jetzt kommt der Knaller, ein Bekannter meint zu ihm er soll den Kleinen doch auch losmachen, waer ja bloed fuer ihn und er macht es auch noch
. Nicht nur das, er erzaehlt es mir auch noch ganz stolz. Alter, ich glaub ich bin seit langem nicht mehr so ausgerastet, war mir egal dass alle mich vermutlich fuer verruckt erklaert haben. Er hat es sofort eingesehen und im Nachhinein auch kapiert aber ich denke mal er ist so Grover-verwoehnt dass er gar nicht daran denkt dass der Kleine noch lange nicht so weit ist.
Nur noch nebenbei, ich hab meinen Freund echt gerne
und er ist eigentlich auch ein sehr intelligenter Mensch, nur manchmal da koennte ich ihn...........
Ihr seht also ich bin mit meinem Latein am Ende. Wenn jemand Tipps oder Erfahrungen hat, ich bin fuer alles dankbar. Wie gesagt, er meint es nur gut aber leider etwas zu gut...
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Hallo!
Ja, dieses Problem kenne ich und es macht mich teilweise sehr wütend.
Bei meinem Mann ist es so wie bei deinem, dazu kommt aber auch noch, dass es ihm auch manchmal zu viel ist etwas richtig zu machen.
- Bevor er von der Couch aufsteht um ein Kommando durchzusetzen, lässt er dem Hund oft lieber seinen Willen.
- Leckerlietasche füllen? Manchmal viel zu anstrengend, dann geht man lieber ohne Leckerlie.
- Klare Kommandos? Nö, die Hunde müssen erahnen was er nun meint, für den Abruf benutzt er ungefähr 5 verschiedene Kommandos und wundert sich dann aber auch noch wenn die Hunde nur blöd schauen und warum es bei mir besser klappt.
Ich hatte dieses Thema hier auch schon mal und die meisten waren der Meinung, dass sein Verhalten wenig bis gar nicht auf mich abfärbt, die Hunde würden wissen mit wem sie was machen können.
Was ich hier aber erlebe lässt mich diese Aussage stark anzweifeln. Würde er konsequent mit mir an einem Strang ziehen hätten wir unseren Spanier schon viel weiter als er ist.
Ich hab nichts davon wenn ich mit mit der Schleppe doof trainiere und er ihn dann losmacht "weil er doch so gerne diese Wiese langrennt".
Oder ich die Leinenführigkeit übe und er sich aber von ihm ziehen lässt.
:zensur:Wir machen gerade einen Kurs in der Hundeschule der sich nur um den Abruf dreht. Die Trainerin erzählt vieles was ich nun schon seit 1 1/2 Jahren vergeblich an meinen Mann hinrede.
Deshalb bestehe ich auch darauf, dass er ausnahmslos zu jeder Stunde mitgeht und auch aktiv mitmacht.
Das scheidet ja leider bei euch aus... wie wärs mit Büchern in seiner Sprache? Viele gute Hundebücher sind doch aus dem Englischen übersetzt.Du siehst also, du bist ganz und gar nicht alleine damit...
Ich hab nun die Hoffnung, dass es durch die Kurse bei der Hundeschule besser wird, weil er es da von jemand anderem gesagt bekommt und nicht von mir.
Oft denke ich nämlich er hält es für Unsinn was ich ihm erzähle.Ich lese hier nun gespannt mit und hoffe auch auf Tipps.
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Och ich seh das nicht so eng, mein Freund ist auch einer von diesen weichen Hundehaltern :D. Ich übernehme eben die Erziehung und das klappt gut so. Ab und an gebe ich ihm mal einen Hinweis, aber nicht permanent, das nervt ihn nur und würde ihm auch den Spaß verderben. Er läßt Lilly auch ohne Kommando aus der Tür, was solls, bei mir macht sie das nicht, da wartet sie. Das schadet allerdings unserer Erziehung rein gar nicht. Die Hunde wissen ganz genau, wo sie was dürfen. Und entweder kommt er damit klar, das sie bei ihm dann vielleicht nicht so gut hören, oder nicht und er tut was dagegen.
Einzig und alleine das mit der Futterei würde mich stören. Das gibt es bei uns auch nicht. Ich mache das Futter und selbst wenn er was zu kauen geben will, sagt er mir bescheid. Da lege ich allerdings auch Wert drauf, da Lilly manchmal etwas sensibel reagiert.
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Mein Mann ist auch so
Bislang habe ich es so gehalten, dass ich allein für die ganze Erziehung zuständig war. heißt, ich mache wirklich alles und er muss mich fragen, wenn er was machen möchte. Und sei es nur, dass er dem Hund etwas von der Banane abgibt!
Aber vorgestern abend hat es dann doch geknallt. Er ist völlig unüberlegt aus der Wohnung gestürmt und Numa hinterher. Sie hat nichtmal was falsch gemacht, denn sie weiß nur, dass sie nicht ohne uns die Wohnung verlassen darf. Ich hatte aber Glück und unten stand die Haustür nicht offen. (Man muss dazu sagen, dass es kurz vorher bei uns geklingelt hatte und Numa dachte, es kommt Besuch und den wollte sie halt begrüßen gehen)
Naja, auf jeden Fall war ich stinkesauer, es hätte ja auch sein können, dass sie raus läuft.
Mein mann meinte ständig, er wüsste ja nicht dass der Hund so reagiert! Da hab ich ihm halt gesagt, wenn er sich auch nur ansatzweise für die Erziehung interessieren würde, dann wüsste er es! Naja, am Ende hat er kleinlaut zugegeben, dass es vielleicht doch nicht schlecht ist mal mit zur Hundeschule zu kommen...Artisae, wenn ihr schon eine gute Hundeschule habt, dann nimm deinen Freund trotzdem mit. er lernt ja schon viel durch zugucken, bzw sieht dann auch, dass du dir viel Mühe gibst und dass er durch sein Verhalten viel kaputt macht. Zudem wär das ja auch ne Gelegenheit etwas Deutsch zu lernen, bzw kommt er mit vielen deutschsprachigen menschen zusammen, sodass es ihm dann vielleicht auch mehr Spaß macht Deutsch zu lernen. Und du kannst ja auch für ihn übersetzen, falls der Trainer überhaupt gar kein englisch spricht.
Ein Versuch wäre es wert, bevor du dich weiter ärgerst -
Oh ja! Das hat bei uns auch schon zu Diskussionen geführt
! Und dann bin ich die Böse und soll aufhören zu Belehren
! Ich glaube, manchmal bin ich auch zu penetrant
. Aber wenn man versuch konsequent zu sein und der Andere das nicht so eng sieht, könnt ich wild werden.
"der arme Hund". Der liebt unseren Möppi über alles und hat einfach ein zu großes Herz für ihn.Ja, er ist auch kosequent (gebs ja zu
) aber manchmal halt auch wieder zu locker.
Und ich werde mich in Geduld und Entspannung üben!
Lg Parga
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So ganz wirst du das nicht ändern können, da heißt es tief durchatmen!;-)
Such dir einige wenige Sachen die dir wirklich wichtig sind (z.B. sinnlos Leckerlis reinstopfen) sprich diese an und lass ihn ansonsten in Ruhe.
Er wird auch abschalten, wenn er immer nur belehrt wird. -
Bei uns ist das auch so, daß mein Mann die Erziehung nicht so eng sieht und die Hunde wissen, wo sie es machen könne, habe ich immer wieder festgestellt.
Solange die Hunde bei mir machen, was ich will, ist mir das egal.Natürlich los machen, daß evtl. etwas passiert, da würde ich auch schimpfen.
Ich bin sehr nachdenklich geworden, hier, durch einige Threads, wo sich Userinnen beschwert haben, daß die Partner ihre Hunde nicht mögen, bzw. die Hunde sich nicht rühren dürfen.
Da ist es mir doch lieber, mein Partner mag die Hunde, verwöhnt sie viell. auch bisschen, als das ich Angst haben muß, wegen der Hunde dauernd Streit zu haben, oder mir noch vorrechnen lassen muß, was die Hunde Kosten.
Da drücke ich lieber mal ein Auge zu -
Wie beruhigend dass es anderen auch so geht
. Naja ich habe gestern mal Erziehung auf Englisch gegoogelt und ihm die Links geschickt und er hat kleinlaut erklaert es waere wohl an der Zeit dass er sich mal informiert und mehr engagiert =). Ich habe ihm allerdings auch eine Uebersetzung mienes Threads hier geschickt
. Na mal sehen wie lang das gutgeht. In die Hundeschule werde ich ihn nach der Sommerpause wohl wirklich mal mitnehmen, ich habe jetzt erfahren dass der Mann meiner Freundin, der Amerikaner ist, auch mitmuss, dann koennen sie ja zusammen raten was gerade los ist
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Also vielen Dank fuer eure zahlreichen Antworten!! -
Also ich bin ja der Oberkontrollfreak.
Kimmi kam ja auch erst vor kurzem. Sie hat Schiss vor Männern und ganz ehrlich.. mir hat sich der Magen mehr als einmal umgedreht wie mein lieber Ex auf die Kleine zu ist. Wie er mit ihr gespielt hat.Mir sind tausend Worte und Sätze im Halse stecken geblieben ala:
Siehst du nicht das sie beschwichtigt wie Sau?
Die wird sich sicherlich gleich einpissen?
Könntest du aufhören vor der kleinen rumzubrüllen?
Kannst du bitte aufhören es zu betatschen?
Falsch.. falsch... FAAAALSCH!Es war grausam. Und dennoch - ich wusste schon warum ich mein Maul gehalten habe. Meine Hunde funktionieren zu 90% bei mir wie ein Uhrwerk (90% weil Kimmi die restlichen 10% noch nicht begriffen hat). Sie sind top Hundchen die einfach nur süß und knutschig sind. Rund um die Uhr.
Ich möchte sie ständig behüten und beschützen und am besten Tag und Nacht unter meiner vollen Kontrolle haben. Dennoch... sie brauchen es locker sein zu können, sie müssen meiner Meinung nach sehen das es auch anders geht. Sie sollen ja Blödsinn machen dürfen denn nur Blödsinn macht doch wenn wir ehrlich sind richtig Spass. Und eigentlich weiss ich auch das ich meinen Hundis vertrauen kann. Sie werden nie gestörte Köterchens werden... das weiss ich einfach. Ich bin einfach so ein Kontrollfreak...
Also sollte er machen..
Und.. gewonnen hat er damit auch noch. o___OEr darf ins Auto steigen ohne Probleme, er darf mit ihr spielen ohne Probleme, sie findet den klasse. Unlogisch eigentlich, aber dennoch: Es ist so. Meinen Hunden gönne ich einen relaxten Part. Eine Person bei der sie alles machen dürfen was Spass macht. Plastikflaschen auffetzen, Stöckchen falsch halten, Spielzeug zerlegen, meilenweit weg laufen, Dreck vom Boden fressen, rüpelhaft spielen, durchdrehen, nach dem Essen spielen, aus Pfützen saufen...
alles wo Frauli nen Vogel kriegen würde weil ich mir ausmale das mein Hund einer von denen ist der Plastik frisst, sich Stöcke ins Hirn rammt weil er stolpert, eine Op braucht weil das Spielzeug sich in den Organen verheddert hat, der Hund woanders doch anfangen könnte zu jagen, alles essen dieser Welt was auf dem Boden liegt giftig ist, die Verletzungsgefahr beim bodycheck einfach viel zu hoch ist, mir dieses unruhige Getue auf den Keks geht, sie nen Magendreher bekommen oder sich hunderte Bakterien aus dem Wasser holen die ihnen dann das Leben kosten.
Aber verdammt nochmal - es macht Spass.Wenn wir mal ehrlich sind machen wir, insbesondere ich, auch tagtäglich vieles was unserer Gesundheit oder unserem Dasein an sich übermässig schaden könnte, einfach weil wir es geniessen. Ich wäre so ein Teufel wenn ich das meinem Hund vorenthalten würde... ^^''
Ich werd mir also baldmöglichst wieder "einen Freund zulegen" damit dieser Part des Spasses nich zu lange verloren geht. Wenn ich es schon nicht selbst schaffe aus meiner Haut zu kommen und hier und da ein Auge zudrück, dann muss es bitte jemand anderes übernehmen.
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