Einsatz von Hilfsmitteln in der Hundeerziehung legitim?!

  • :reib: :reib: :reib:
    würde ich das auch beschreiben! :gut: :gut:

  • Zitat

    dass man sich die Mühe machen sollte, zu lernen, wie man ihnen vermittelt, was man von ihnen erwartet. Kommunikation gehört nun mal dazu.


    und genau das wird gerne "übersehen". Denn kaum einer fängt mit seinem Welpen in der Kommunikation an sondern geht sofort in die UO/Konditionierung. HuSchulen lehren ja oft leider auch nichts anderes.

    Jeder der angeführten Hilfsmittel hat für mich in den aller seltensten Fällen eine wirkliche Berechtigung und Nutzen (siehe Schnauzermädel). Diese Hilfsmittel werden ja nicht eingesetzt weil es unbedingt nötig ist sondern einzig und allein weil der Mensch nicht mehr weiter weiß.


    Witzig finde ich ja das dann die Wörter Dominanz oder Pubertät herhalten müssen. Irgend einen Namen muss man dem Kind ja geben wenn man nicht mehr weiter weiß. Und natürlich hat man dann ja auch DEN Hund bei dem GAR NICHTS anders geht. Andere HH, welche ohne auskommen, haben natürlich nur weichgespülte Hunde. Ne, ist klar ;)

    Nö, ich werfe keine Watte. Bei mir ist es das, wenn Hundi abgeschalten hat, was ich in der Hand habe. Und diese Dinge sind alle neutralisiert. Heißt: der Hund kennt es weil er damit Spielen darf, weil er es suchen darf. Diese Gegenstände haben keine negative Bedeutung. Denn ICH will etwas nicht bzw. ICH bin derjenige der etwas unterbricht. Das soll der Hund auch wissen. Es soll nicht weh tun, es soll ihm nur deutlich machen das ich es seehr ernst meine. Bei Barry 4 x vorgekommen in 7 Jahren, bei Ashkii 3 x in 10 Monaten :D . So ist das nun mal, wenn einem die Optionen ausgehen. War es notwendig? In den entsprechenden Situationen für mich schon. Den Ansatz musste ich trotzdem an anderer Stelle suchen und finden (und habe ich letztendlich auch).

    Wer sie nutzt soll einfach dazu stehen das er nicht weiter weiß. Das ist ein Argument mit dem ich keine Probleme habe. Aber mit dem Argument, bei dem Hund muss das so sein weil nicht anders geht, habe ich Probleme.

  • Zitat

    Ist es bei den unkastrierten Rüdenhaltern nicht auch so, dass euer Rüde von zeit zu zeit testet ob sich an eurer Kompetenz was geändert hat?

    Natürlich, da kann man ja mit konsequentem Verhalten auch ganz gut gegenhalten. Ich finde ein unkastrierter Rüde legitimiert nicht automatisch die Hilfsmittel. Wir haben auch so unsere Kämpfe zu führen aber außer Leinenaggression haben wir keine wirklichen Probleme. Nun kann ich hier natürlich auch ne Wurfkette nehmen oder eine Rütteldose aber ich habe ernsthafte Zweifel, dass ich da nicht mehr mit kaputtmache, wie gewinne. Ich finde hier den Einsatz z.B. unverhältnismäßig.

    Ich denke es kommt immer auf die Wahl des Hilfsmittels und den Einsatz an. Es gibt "softe" Methoden die einen unterstützen können und unangemessenen, wie auch vollkommen unangemessene. Leider wird oft zu den letzten beiden gegriffen.

  • Guten Morgen :smile: !

    Ich hab jetzt mehrfach die Argumentation lesen müssen, dass der Einsatz dieser Hilfsmittel als Bequemlichkeit oder Unterdrückung unerwünschten Verhaltens (aber nicht Beseitigung der Ursache) ausgelegt wird!
    Das zeigt mir, dass viele nicht verstanden haben, worum es geht!

    Ich möchte deshalb noch mal meine Erfahrung und Meinung einbringen!

    Lunas Aggression anderen Hündinnen gegenüber hat sich nach und nach aufgebaut und stetig gesteigert! Blind und taub gegenüber jeglichen Massnahmen meinerseits, sprich Leckerli, Ablenkung, körpersprachliche und verbale Strafe, Richtungswechsel, Unterordnung etc. war sie der Meinung, Hundeangelegenheiten sind ihre Angelegenheiten! Sie schaltete total ab, ignorierte mich komplett und nahm mir somit jegliche Möglichkeit, in irgendeiner Weise auf sie einzuwirken! Und wo sie gestern noch knurrte, auf den anderen Hund draufsprang und meinte: Jetzt hab ich gewonnen, hat sie heute gebissen und den anderen Hund verletzt!
    Der Einsatz der Rütteldose erfüllte einen einfachen Zweck! Ich konnte das totale Abschalten und die Fixierung auf den anderen Hund unterbrechen und bekam ihre Aufmerksamkeit! Das war die Voraussetzung, um an dem eigentlichen Problem arbeiten zu können!
    Wir haben unter Anleitung meines Trainers innerhalb eines halben Jahres solche Fortschritte gemacht, dass Luna heute unangeleint und ohne Maulkorb mit anderen Hunden spazieren gehen kann! Was nicht heisst, dass ich ratschend mit meiner Freundin durch den Wald bummeln kann! Ich muss Luna jederzeit im Auge haben und darauf achten, dass ich im Notfall eingreifen kann, denn versuchen wird sie es immer wieder, ob sie der "doofen" Hündin nicht doch mal zeigen kann, was sie drauf hat :skeptisch2: !

    Klar, Luna hasst die Rütteldose und hat nen Heidenrespekt davor, aber sie ist ein ausgesprochen selbstsicherer Hund, der Verlangtes immer wieder in Frage stellt und auf's Neue ausprobiert, ob gestern aufgestellte Regeln heute auch noch gelten! Wäre sie unterdrückt, eingeschüchtert oder verängstigt, täte sie das nicht!
    Natürlich ist die Rütteldose, Wurfkette oder was auch immer kein Allheilmittel oder die Lösung für jeden Hund! Man muss die Situation schon vorort betrachten, schauen, mit was für nem Hund hab ich's zu tun und welche Methode ist für diesen, speziellen Hund geeignet! Die Rütteldose bei einem von Hause aus eher schüchternen, weniger selbstsicheren Hund anzuwenden, wäre wahrscheinlich mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen!

    Im August gehen wir auf unsere 1. "offizielle" Ausstellung! Zur Vorbereitung machen wir so ne Art "Ringtraining"! Dazu gehört, dass sich Luna das Maul aufmachen lässt! Findet sie völlig bescheuert! Das trainieren wir mit Lecker, Geduld und Liebe, weil's nicht wirklich wichtig ist! Ihr und mein Wohlbefinden hängen nicht von der Beurteilung ab, die wohlmöglich schlechter ausfallen könnte, weil sie sich dem Zähnezeigen entzieht! Wir üben das und was geht, geht und was nicht, eben nicht!
    Andere Hunde zu verletzen ist dagegen indiskutabel und bei Fehlverhalten dieser Art braucht sie weder mit meiner Liebe noch mit meiner Geduld zu rechnen!

    Voraussetzung für den Einsatz derartiger Hilfsmittel ist für mich aber immer, dass dies von einem erfahrenen Hundetrainer begleitet und somit richtig(!) eingesetzt wird und nur in extremen Situationen angewandt wird, die einen sofortigen Erfolg erfordern! Z. B. wenn mein Hund, mich, sich oder andere Lebewesen gefährdet!

    Und noch schnell zum Teletakt:

    In den richtigen Händen ist es sinnvoll! Würde Luna z. B. jagen, würde ich es auch verwenden! Denn mir ist ein kurz angewandter Schmerzreiz lieber als ein toter Hund!


    Oooops :ops: ist ein bissel lang geworden, aber Ihr habt gefragt ;)

    VG

  • grundsätzlich bin ich (für mich selbstverständlich) gegen jede gewalt in der hundeerziehung, damit meine ich alles was dem hund körperliche oder seelische schäden zufügt. desweiteren wird aus meiner sicht ein hund ein unter angst und/oder zwang erlerntes verhalten in stresssituationen nie so sicher widergeben, wie ein durch positive bestätigung erlerntes.
    dennoch halte ich den einsatz von "hilfsmittel" dann für sinnvoll, wenn eine gründlich analyse des verhaltens vorliegt. der einsatz dieser ist meiner meinung nach, die richtige anwendung vorrausgesetzt, nicht pure faulheit.
    ich würde das beispiel des bellens wählen, da ich mich mit diesem bei meinen sheltie-monster alltäglich konfrontiert sehe. bellen kann, wie wir alle wissen unterschiedliche gründe haben. gerade im häuslichen bereich liegt bei meinen shelties die ursache des bellens häufig darin begründet, dass sie ihrer aufregung damit luft machen. das altbekannte beispiel der lebenden türklingel. aus meiner sicht dürfen meine hunde anschlagen, wenn sich jemand an der tür befindet. genauso müssen sie aber auf mein kommando hin die klappe halten. allgemeines signal zum abbruch einer handlung ist bei uns scharfes "schluss". ist der hund ruhig, gibt es ein freundliches "fein". da der hund sich hierbei durch erneutes bellen selber belohnen würde, hilft das ignorieren hier leider nicht. für diesen fall halte ich eine aktiv-O2 flasche (viell kennt ihr diese wasser spritzt flaschen) hinterm rücken. unnötiges weiteres gekläffe wird damit kurz unterbunden/bestraft, und vorallem kommentarlos.
    für mich ist das ein sinnvoller einsatz von hilfsmitteln, da ich mir unter keinen umständen das sorgfältig aufgebaute "schluss" durch wiederholung kaputt machen möchte.
    ich sehe es eben wirklich als !hilfs!mittel, dass nicht die sorgfältige konditionierung ersetzt, sondern lediglich ihre durchsetzung unterstützt.
    das ziel sollte auch immer diese hilfen wieder ab zu bauen.
    so, ich habs mal versucht mich dazu zu äußern :hilfe:

  • wieso liest man hier ständig unkastrierte rüden? ich kenne mindestens genauso viele kastrierte, oder hündinen die ständig testen wie weit sie gehen könne, oder ob man dieses oder jenes jetzt machen muss.
    viell hab ich nicht genau genug gelesen, aber der einsatz von hilfsmitteln kann sich doch nicht allein auf den hormonhaushalt begründen :???:

  • Wir haben bei Justus so eine Art Rütteldose benutzt (Kronkorken in einem Socken), um ihm im stehenden Auto das Anpöbeln von Fußgängern und Hunden abzugewöhnen. War ein Rat unserer damaligen Hundetrainerin.
    Justus sitzt beim Fahren hinten im Kofferraum und wir haben den Socken ganze dreimal gegen das Netz geworfen, seitdem ist Ruhe. Ist jetzt schon zwei Jahre her und war das einzige Mal, dass wir ein Hilfsmittel (ausser Leckerli) bei der Erziehung gebraucht haben.

    Gruß Katja

  • Zitat

    Und noch schnell zum Teletakt:

    In den richtigen Händen ist es sinnvoll! Würde Luna z. B. jagen, würde ich es auch verwenden! Denn mir ist ein kurz angewandter Schmerzreiz lieber als ein toter Hund!

    Grade bei jagdorientierten Hunden gibt es Trainingsmethoden die ohne Schmerz funktionieren und auch effektiv sind. Ja sie brauchen länger und einen toten Hund hat man nur, wenn man ihn jagen läßt, daran kann man ihn mit einfachen Mitteln (Schleppleine) hindern.

  • Bezüglich des Jagens war bei Dusty das letzte Mittel der Tele. Ich habe ihn damit nicht gewählt, weil Dusty zwar sehr selbstständig und freiheitsliebend ist, aber auch das Wesen des Windhundes geerbt hat und somit sehr sensibel ist.

    Der Tele wurde nicht angewandt, dafür ist Dusty dann aber 6 Jahre nur an der Leine gelaufen.

    Ganz ehrlich, wenn ich mir bei meiner Prinzessin hätte sicher sein können, daß der Tele bei ihr keinen Schaden anrichtet, dann hätte ich ihn lieber genommen, wie sie über Jahre an die Leine zu verbannen. Und glaub mir, wir haben nicht über Monate, sondern über Jahre geübt :sad2:

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