"Weiterbildung" für Eure JAGDhunde

  • Zitat

    Staffy kannst Du mir die sache mit dem ball mal näher erklären?


    Für mich würde sich erstmal die Frage stellen, warum man überhaupt ein Spielzeug braucht !!

    Das ich zuhause mit meinem Hund spiele, auch mal zergel, vielleicht gemeinsam dem Spielzeug hinterherjage, ok, das macht beiden Spaß.

    Draussen gäbe es für mich die Variante, wenn ich Objekte einbringe, den klassischen Dummy zu nehmen (wobei Dummy variabel ist) und damit ein ernsthaftes Apportiertraining zu machen.
    Will heißen, markieren, freiverloren, einweisen, alles kontrolliert, gesittet, als richtige Beschäftigung.

    Wofür brauche ich einen Ball ?
    Unter Ball verstehe ich jetzt das übliche Spielzeug, welches lediglich für Wirf & Hol genutzt wird, welches als heißbegehrtes Objekt etabliert wird und als Ablenkung dienen soll.
    Für mich stellt sich ernsthaft die Frage, wofür mein Hund soetwas braucht ?

    Sicher gibts immer die Antwort, er schaut immer so glücklich, er rennt so gerne hinterher ... naja, hier gilt es glücklich aus Sicht des Hundes zu definieren ;-)

    Nachweislich nicht ungefährlich und den Jagd-, Beute-, Hetztrieb fördernd sind die klassischen Ballspiele, bei denen der Hund auf den Bewegungsreiz reagiert, bereits beim Anblick des Balles einen Hormonkick bekommt und der ihn unkontrolliert hinterherjagen läßt. Folgen, wie im Falle des kleinen Volkan (man erinnere sich an das Drama von Hamburg) können enorme Ausmaße annehmen.

    Nun wird natürlich nicht jeder Hund, der mit Bällen bespaßt wird zum Hetzjäger, zum Joggerfeind oder gar zum Kindermörder. Es gibt zig Leute, die bespaßen sich ihr Leben lang derart. Bedenklich wird es nur, wenn ich einen Hund habe, der eine bestimmt Veranlagung mitbringt, der eh schon Probleme macht und mit dem ich viel intensiver arbeiten muß.

    Aber letztendlich bleibt die Frage: Wofür braucht ein Hund einen Ball ??

    Gruß, staffy

  • Danke Staffy für die Erklärung, jetzt verstehe ich deine Gedankengänge schon eher. Ich geb Dir recht, ich brauche keinen Hund, der quasi zum Balljunkie erzogen wurde, wie ich aber auch geschrieben habe, geht es mir eher darum, mit meinem Hund draußen arbeiten zu können, sprich ich hätte auch das Bsp. Dummy nehmen können, auf dem Hupla kein Problem, aber draußen total uninteressant.

    Wir haben es am Sonntag mal auf der Fährte probiert, weil wir ihn da eigentlich von Futter auf Spielzeug umstellen wollten. Nach dem ersten Versuch haben wir es gelassen, weil es kontraproduktiv ist, denn auch hier interessiert er sich null komma null dafür, da komm ich dann mit Futter wesentlich besser klar.

  • Ok, da wäre dann die Frage, warum dein Hund "draussen" nicht mitarbeitet, unkonzentriert ist, sich mehr für seine Umwelt interessiert !
    Oder interessiert er sich nur nicht für Objekte ?

    Zweiteres wäre, warum du mit ihm - ich denke mal es ging dir ums Apportieren ?? - Dummyarbeit machen willst. Möchtest du das gerne, ist dein Hund ansonsten begeistert dabei, willst du es weiter ausbauen, oder lediglich als Beschäftigungsmöglichkeit nutzen ?

  • Also er interessiert sich für keine Objekte, die quasi Spielzeug sind, sei es dummy oder zerrball u.co. Hingegen Stöcke kann man ausbauen, da bin ich nur nicht so begeistert, weswegen ich es nicht tat. Für Leckerlis interessiert er sich bedingt, solang nichts anderes interessant ist, aber da liegt es meiner Meinung nach noch an der Erziehung.... hier möcht ich mal was sagen, ich hab mich ja auch lang gesträubt, mir immer wieder anzuhören, der Jagdtrieb liegt nur an der erziehung, aber mittlerweile hab selbst ich das kapiert.

    Die Dummyarbeit möchte ich gern einbauen, weil ich auch im Wald noch eine bessere Beziehung erreichen möchte, ich möchte nicht nur, dass er bedingungslos hört, sondern als ausgleich mit mir arbeiten darf.

  • Zitat

    Wofür brauche ich einen Ball ?
    Unter Ball verstehe ich jetzt das übliche Spielzeug, welches lediglich für Wirf & Hol genutzt wird, welches als heißbegehrtes Objekt etabliert wird und als Ablenkung dienen soll.
    Für mich stellt sich ernsthaft die Frage, wofür mein Hund soetwas braucht ?

    Ein Ball, im Gegensatz zum Dummy, rollt und bleibt lange in Bewegung.
    Entfernt sich sehr schnell recht weit. Ist dadurch bei meinem Hund erstens eine gesteigerte Schwierigkeitsstufe in Sachen Steadyness und zweitens ist dies genau das, was meine will. Hetzen. Hetzen hetzen hetzen eines sich schnell von ihr weg bewegenden Objektes.
    Daher konnte ich den Ball hervorragend als Belohnungsvariante einsetzen und tu es noch immer.
    Das ist jetzt aber wieder die Verwendung des Balls zu Trainingszwecken und hat, wie gesagt, mit dem Spielerischen wenig zu tun (ich sage nicht nichts, weil bei meinem Hund spielen eben auch so aussieht, da sie nunmal ein Sicht und Hetzjäger ist).

  • Zitat

    Interessante These, ich würd gern den Hund sehen, mit dem man parallel zum Ball hetzen lassen Übungen zur Steadyness macht ;-)


    Wenn ich ihn "den Ball" nicht hetzen lasse, dann kann ich ihn nicht aus der Hetze zum "Ball" abrufen. :?
    Also lasse ich ihn auch mal unkontrolliert hetzen um ihn zwischendurch plötzlich auf dem Weg zum "Ball" abzurufen. Übrigens "spiele" ich erst "Ball" seitdem Sascha jagt. Und nö, Sascha wird niemals ein Balljunkie werden, dafür sind ihm "Bälle" einfach zu egal.

    Zitat

    Ich weiss, dass es Hundebücher und Trainer gibt, die propagieren, dass der Jagdtrieb durch Blätterhaschen des Welpen und Ballspiel geweckt wird, und dass er ohne dieses ewig schlummern wird....


    Was definitiv gefördert wird, ist das unkontrollierte losrasen aufgrund eines Bewegungsreizes. Das war allerdings noch nie Saschas und mein Problem. :lol: Sascha jagt mit der Nase, er geht jagen, wenn er Beute wittert.

    Zitat

    Ok, da wäre dann die Frage, warum dein Hund "draussen" nicht mitarbeitet, unkonzentriert ist, sich mehr für seine Umwelt interessiert !


    Darauf mag ich auch gerne antworten, weil es genau auch mein Problem beschreibt. Sascha arbeitet draußen nur schwer mit, weil ihm der Wildgeruch in der Nase hängt. Je nachdem wie hoch die Ablenkung durch diesen ist, lässt er sich eine ganze Weile auch mal auf andere Dinge, Übungen und Spiele ein, aber sobald ihm langweilig wird, ist er weg.
    Und da wären wir wieder beim "Ball", "unkontrolliertes Balljagen" lenkt ihn auch mal unter größerer Ablenkung eine Zeit vom Wild ab und er konzentriert sich auf unser Spiel und ja, auch auf mich, denn stupides "Ballwerfen" gibt es bei uns nie. Und selbst dieses Hetzspiel haben wir uns erarbeitet, über Leckerlie füttern und später Leckerlie suchen ... Ich hoffe, dass er bald auch "draußen" Dummys sucht, das ist ganz klar das Ziel.

    P.S. Ich hab "Ball" jetzt einfach mal als Sammelbegriff für alle Wurfgegenstände genommen. In den seltensten Fällen werfe ich Bälle.

  • Zitat

    Heißt aber doch, daß alle, die hier in irgendeiner Art ihren Hund hinter dem Ball herhetzen lassen, ein Problem haben, oder ??


    Bei uns war aber erst das Problem und dann der "Ball" und seitdem machen wir dort Fortschritte, wo ich sie erwartet habe. Im Abruf aus der Hetze und bei der Ansprechbarkeit/Mitarbeit in wildreichen Gebieten.
    Es stimmt, dass er seitdem ich "Ball spiele", schneller auf Bewegzungsreize reagiert, DAS ist aber nicht unser Problem.

  • Zitat


    Bei uns war aber erst das Problem und dann der "Ball" und seitdem machen wir dort Fortschritte, wo ich sie erwartet habe. Im Abruf aus der Hetze und bei der Ansprechbarkeit/Mitarbeit in wildreichen Gebieten.
    Es stimmt, dass er seitdem ich "Ball spiele", schneller auf Bewegzungsreize reagiert, DAS ist aber nicht unser Problem.

    Das ist bei uns ähnlich. Ich lasse Lotte erst hinter etwas (Dummy an Reizangel, etc) hinterherhetzen, seit wir vorübergehend ein Jagdproblem hatten. Jetzt jage Lotte lieber bei/mit mir als allein.

    Eigentlich haben wir gar kein Problem mehr.

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