Hab ich mich übernommen?

  • Hallo. Nachdem ich gerade wieder etwas zu einem anderen Thema geschrieben hab, frag ich mich, ob ich mich vielleicht mit dem Hund übernommen habe.


    Ich habe Fanta zu mir genommen, im Februar 2009, da war sie 7,5 Jahre alt. Sie lebte vorher bei meinen Eltern, mit ihrer Halbschwester. Leider verstanden sich diese ab Herbst 2008 nicht mehr, so dass man sie räumlich trennen musste. Wir versuchten damals auf diversen Wegen ein neues Zuhause für eine der beiden zu finden. Leider hatten wir immer das Gefühl, dass wir nicht auf Liebhaber der Rasse treffen, sondern auf Menschen die sich durch ihre Hunde profilieren. Deshalb hat keine der beiden ein neues Zuhause gefunden. Also gab es nur noch zwei Optionen: Tierheim oder ich nehm eine mit. Inez (Halbschwester von meiner Fanta) hat leider ein Aggressionspotenzial gegenüber anderen Hunden, das ich nicht einschätzen konnte, also habe ich Fanta mitgenommen. Ich habe den Hund gemocht, ich fand es nie anstrengend. Aber bei meinen Eltern hatten wir ein großes Haus, einen großen Garten. nun lebe ich auf 70qm, mit Hund, Kind und Freund. Es ist eng, es ist stressig.


    Fanta ist ein lieber Hund, hat aber leider durch die inkonsequente Lebensweise bei meinen Eltern einige Macken davon getragen. Unter anderem eben auch, dass sie kein Hygienehöschen während der Läufigkeit trägt. Damit kämpfe ich, manchmal siege ich sogar.


    Ich bin im November ausgezogen und hab im Dezember mein Baby bekommen, Fanta zog kurz darauf hier ein.


    Mein Freund hat Respekt vor Fanta, hat Angst draußen auf andere Hunde zu treffen, obwohl sie keine Aggression zeigt. Er hat da schlechte Erfahrungen gemacht.


    Nun sieht es so aus, dass ich morgens nach einer meist sehr kurzen Nacht aufstehe und erstmal mein Kind versorge und dann mit dem Hund ne große Runde gehe. Tagsüber versuche ich sowohl meinem Freund, wie auch meinem Kind und natürlich auch dem Hund gerecht zu werden. Ich mache den Haushalt allein, kümmer mich allein um Einkäufe und versorge die Kleine meist allein, weil mein Freund leider viel unterwegs ist. Dazu muss ich sagen, dass ich Hausfrau bin.


    Manchmal möchte ich sie nicht mehr haben. Auf der anderen Seite bin ich so froh sie zu haben. Auch wegen ihrem so liebevollen Charakter. Ich liebe diesen Hund, versteht mich nicht falsch, aber manchmal wird es mir glaub zuviel...


    Was soll ich tun?

  • Durchatmen und rede mit deinem Freund, dass er dir zumindest Einkaufen und etwas im Haushalt abnimmt, das geht auch wenn man viel unterwegs ist.

  • dein kind ist jetzt 7 monate alt? ich stelle mir vor dass das echt stressig ist wenn du alles alleine machen musst,kannst du deinem freund nicht sagen er soll dir mehr helfen?
    oder er mal 2 stunden auf die kleine aufpassen soll damit du mal ein bisschen zeit für dich hast,vielleicht mit fanta in den wald oder so das ist entspannend für dich und auch gut für fanta.

  • Oh mann...


    Ja ich glaube Du hast Dich übernommen! Aber ich finde es gut, dass Du es selber einsiehst.
    Ich hatte vor 3 Jahren eine ähnliche Situation.
    Meine Tochter war gerade 2,5 Jahre da fuhr ich ins Tierheim und suchte nach einem geeigneten Hund....
    Irgendeine hormonelle Störung trieb mich dazu einen sehr vorwitzigen und aufdringlichen 5Monate alten Podenco-Mix-Rüden in mein Herz zu schließen ("Er hat mich ausgesucht!"-Wer Hund-Deutsch/Deutsch-Hund gelesen hat, weiß wovon ich rede... :D )


    Ich kannte Windhunde. Schließlich hatte ich gute 15Jahre eine Whippethündin und kannte noch einige andere Windhunde von verschiedendesten Gassigängen.


    Ich wusste, dass Windhunde in der Wohnung sich kaum bemerkbar machen, zwar Jagdtrieb besitzen, dieser (abgesehen von wenigen Härtefällen) gut in den Griff zu kriegen ist, wenn man ein paar Dinge beachtet.


    So zog "Elvis" bei uns ein. Schon nach 2 Minuten ahnte ich, dass so ein Podenco doch anders gestrickt zu sein scheint, als ein "gewöhnlicher Windhund". Auch von der "Unbemerkbarkeit" in der Wohnung merkte ich so garnichts.
    Eher grobmotorisch-aufdringlich-penetrant zog er sich Butterbrote und Äpfel von der Arbeitsplatte, überrannte regelmäßig meine Tochter und bellte das Haus gegenüber an, wenn dort das Licht anging...
    Das Gassigehen war eine Qual. An der Leine war er eine Katastrophe. Die Leute wechselten schon teilweise die Straßenseite wenn sie uns kommen sahen. Ableinen konnte ich ihn auch nicht, weil er sogar ZÜGE jagte!
    Eine Hundeschule besuchten wir auch über 4 Monate. Es tat sich NIX!
    Am Ende hatte ich beim Gassigehen, eine 15m Schleppleine, 1 Clicker und einen dicken Fleischwurstring aber glaub mal nicht dass er deswegen zu mir kam, wenn ich ihn rief.... Es war wie verhext!!!
    Mein Ego war sehr angegriffen. Ich konnte nicht verstehen, warum es mit uns so GARNICHT klappen wollte...
    Als er eines Tages meine Tochter anknurrte weil sie zu ihm auf die Couch kletterte, merkte ich KLAR, dass die Situation mir mal ordentlich aus den Händen glitt...!!!
    Mit Rücksprache mit dem Tierheim suchte ich auf eigene Faust nach einem geeigneterem zu Hause. Ich fand eins. Mit einem weiteren Hund, 3 Katzen 4 Kaninchen und einem riesigen Garten.
    Und jetzt rate mal!!! NIX Jagdtrieb wegen der Katzen!!! Die Kaninchen hatte er wahrgenommen, aber schnell gemerkt "Alter da kommste nich dran"...
    Das DIESES zu Hause für ihn das beste war hätte ich NIEMALS NICH gedacht.


    Was ich Dir sagen möchte:


    Elvis war ein SUPER Hund!!! Aber er kam leider zur falschen Zeit in mein Leben!! Kleinkind und arbeitsintensiver Hund kann sehr stressig sein.


    Und ich denke, dass es bei Dir und Fanta ähnlich ist.

  • Wie wäre es denn mit jemandem, der dir den Hund regelmässig abnimmt und mit ihm spazieren geht?


    Gehe selber seit mehreren Monaten 2 mal die Woche mit einer jungen Hündin für 4 Stunden in den Wald damit sie ausgepowert wird und die junge Mutter (als ich anfing noch schwanger) ein paar Stunden für sich und das Baby hat.


    Ich sehe da recht gut, wie anstrengend es sein kann, gleichzeitig Hund und Baby zu haben.

  • zu Fusselundich:


    Da scheinst du ein großes Problem noch gerade rechtzeitig in den Griff bekommen haben! Alle Achtung, muss man sich erstmal eingestehen, dass man mit einem Hund nicht klar kommt und ihm dann ein neues Zuhause suchen :gut:


    Aber eins muss ich dazu noch sagen, Fanta ist kein Hund der das "Auspowern" braucht, sie liegt fast nur rum und schläft, aber das normale Gassi gehen kann ich halt nicht auf 5 minuten beschränken, allein schon wegen ihrer Größe. Ich denke spätestens dann fängt sie an, mir aus Langeweile die Wohnung zu zerlegen. Auch zeigt Fanta keinerlei Agressionen gegenüber meinem Kind, spätestens dann wäre der Fall sofort klar.


    Sie ist wirklich ein lieber Hund und passt ansich auch gut zu mir, denn so ein bisschen faul ist sie auch ;) Aber leider finde ich den Hund einfach zu groß für meine Wohnung, weil wir auch keinen Garten haben. Gut das löst sich, wir ziehen zum 01.09. in eine größere Wohnung mit Garten. Dann löst sich vielleicht auch schon so manches Problem.


    Mein Freund hilft mir oft und viel, aber halt meist zur falschen Zeit. Auch ist er durch seine stressige Woche am Wochenende kaum zu was zu bewegen. Leider. So bleibt also auch der gemütliche Sonntag-Nachmittag-Spaziergang ein Solo-Vergnügen.


    Frage stellt sich mir nur, sollte ich für sie ein neues Zuhause finden`?

  • Ganz ehrlich: Ich finde, wenn dein Freund Respekt (ich nehme an im Sinne von "kurz vor Angst") vor dem Hund hat, läuft schon was falsch. Meine Erfahrung ist: Der Partner muss die Hunde vielleicht nicht so lieben wie man selbst, aber er muss sie mögen. Das ist emotional bestimmt eine ganz schwierige Lage für dich, aber suche doch parallel weiter nach potenziellen neuen Frauchen oder Herrchen. Vielleicht sind doch mal welche da, bei denen du ein gutes Gefühl hast. Von außen kann man leicht sagen "gib ihn ab", aber ich könnte das wohl auch nicht. Wichtig wäre für mich aber auch, was mein Freund dazu sagt. Denn -im Gegensatz zu meinen Exfreunden, mit denen es wegen Hunden Schwierigkeiten gab- war er ja zuerst da! Keine einfache Entscheidung. Wünsche dir eine zufriedenstellende Lösung in Form von einer netten Pamilie.

  • Mein Freund hat aus dem Grund Respekt, da er in frühen Kinderjahren wohl mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Er geht ganz normal mit ihr um und hat auch keine Angst, aber er geht einfach schwierigen Situationen aus dem Weg, die da wären: man trifft nen anderen Hund draußen, Tierarzt, füttern, etc. Find ich verständlich. Außerdem hat er mir klar gesagt, dass er nicht möchte, dass ich den Hund wegen ihm weggebe...

  • Umso besser! Dann überlegt doch mal, ob ihr nicht jemand Hundeerfahrenen findet (Aushang im Supermarkt oder bei Fressnapf oder anderen Tierläden), der euch Fanta zwischendurch mal abnimmt. Vielleicht würden deine Eltern ja auch was dazu steuern, um sie von professionellen Hunde-Gassigehern mal abholen zu lassen.

  • Hallo... Nachdem dieser Thread ja nun schon lange keine Antwort mehr erhalten hat und ich in vielen anderen Threads wirklich beschimpft und als schlechte HH dargestellt wurde, will ich nun hier noch was dazu schreiben um in anderen Threads nicht OT zu werden.


    Ich musste mir hier nun von Menschen anhören, die mich nicht kennen, dass ich ein schlechter HH bin, nur weil ich mit meinem Hund angeblich nicht oft genug Gassi gehe und auch sonst sehr viele Fehler mache. Ich sehe das anders.


    Vielleicht beschreibe ich mal wie das hier so läuft. Fanta ist ein großer Hund, aus diesem Grund möchte ich sie nicht mit auf dem Sofa oder im Bett haben. Genauso sind manche Bereiche und Zimmer in der Wohnung Tabu, da dort meine Kleine krabbelt, spielt, etc. Das scheint ja schon ziemlich ungern gesehen. Dazu kommt, dass mein Hund schon ein stattliches Alter erreicht hat, worüber ich mich immer noch wundere wenn ich die vorherige Haltung betrachte. Fanta lebte bzw. vegietierte vor sich hin. Sie musste mit dem Auslauf in den Garten leben und teilweise fast 10h weggesperrt ausharren. Das war nicht schön in ihrem vorherigen Zuhause. Deshalb beschloss ich mich, sie zu mir zu nehmen. Ich mag große Hunde und finde es immer sehr schön mit ihr spazieren zu gehen, denn wenn ich zu faul dazu wäre hätte ich mir wohl keinen Hund angeschafft sondern eine Katze. Ich laste sie seither aus, spiele mit ihr, treffe andere Hunde, sorge dafür, dass sie körperliche und geistige Leistung bringen muss. Ich lasse sie schwimmen, mache Ballspiele oder gehe auch einfach nur Spazieren. Natürlich gehören auch Suchspiele dazu. Ich versuche alles richtig zu machen, was mir mit Sicherheit nicht immer gelingt.


    Mir wurde hier der Hinweis gegeben, dass Fanta vielleicht nicht genug Kondition hat. Mit Sicherheit hat sie das nicht! Sie lebte vorher in einer 100qm Wohnung mit Garten und hat das "hinter-dem-Zaun" nur gesehen wenn es zum Tierarzt oder ähnliches ging. Der Hund ist gesundheitlich nicht belastet, Knochen und Gelenke weisen keine unnormalen Erscheinungen auf. Das einzige was ist, dass ich ihr natürlich in dem Alter nicht mehr zuviel abverlangen darf.


    Gestern war was, was die Situation gut zeigt. Ich gehe mit Fanta hier ca. 500m bis zum Supermarkt und will schnell paar Eier drin holen. Auf dem Rückweg gehe ich einen kleinen Umweg um nochmal an der Elbe vorbei zu kommen und sie nochmal schnell ins Wasser springen zu lassen. Also sind wir vielleicht insgesamt 1,5 km gelaufen. Das ist nicht viel. Und als ich Zuhause war mit ihr ist sie einfach nur noch ins Körbchen gegangen und hat fast 6 Stunden ohne Pause geschlafen. Das zeigt mir, dass sie das angestrengt hat und sie wahrscheinlich erstmal "ausgepowert" war, oder seh ich das falsch?


    Ich versuche mein Bestes indem ich so oft als möglich mit ihr gehe, aber die Spaziergänge kann ich nunmal in der Länge nur langsam steigern. Außerdem bekommt sie von mir gutes Futter und hoffentlich genug Auslastung. Fanta liebt es einfach nur da zu liegen und zu kuscheln oder zu schlafen. Auch ignoriert sie die Leine solange sie auf dem Balkon in der Sonne liegen darf.


    Ich weiß nicht warum ich hier so angegriffen werde von Leuten, die mich nicht kennen, die den Hund nicht kennen und die meine Situation nicht kennen. Die einfach von sich auf andere schließen. Die nicht beachten, dass ich einen 70kg Hund bekommen hab, der keinerlei Grundgehorsam hatte, der sowas wie Fuß laufen nicht konnte, der nicht mal wusste, was stubenreinheit bedeutet. Niemand scheint nur in Erwägung zu ziehen, dass ich mich in den letzten Monaten wahnsinnig ins Zeug gelegt habe und mit dem Hund viel gemacht habe. Und nur weil er nicht mehr 5 h pro Tag spazieren geht, vegietiert er hier nicht vor sich hin.


    Auch lasse ich mir nicht nachsagen, dass es besser gewesen wäre, den Hund her zu geben, denn keiner wusste was diese Menschen mit ihr vor hatten. Würdet ihr einen Hund an jemanden geben bei dem ihr euch nicht sicher seid, dass er es dort gut hat?


    Und nun bitte konstruktive Verbesserungsvorschläge und nicht wieder nur Antworten voller Vorwürfe!

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