Mein Hund ist hinten gelähmt.

  • Hallo! Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen, der vielleicht das gleiche Problem mit seinem Hündchen hatte.

    Mein Struppi (Malteser bald 5 Jahre alt) ist hinten gelähmt.
    Ich erzähle am besten wie alles angefangen hat.

    Am Samstag vor einer Woche bemerkte ich wie sich Struppi zurückgezogen hat, er verkroch sich ins Bett, wollte immer abseits von uns liegen. Er ließ sich auch nicht mehr gerne streicheln. Am nächsten Tag, jaulte er wenn man ihn am Rücken gestreichelt hat, er zog auch sein rechtes Pfötchen beim Laufen hinter her, nach einigen Stunden hatte er Probleme mit dem Aufstehen, man sah, dass es ihm sehr schwer viel und er sehr wackelig auf den Beinen war. Ich rief dann gleich in der Tierklinik an und Struppi wurde untersucht. Herausgestellt hatte sich beim Röntgen, dass er zwischen dem 13 und dem 1 Lendenwirbel eine verkalkte Bandscheibe hat. Ihm wurde eine Kanüle gesetzt und er hat sofort schmerzmittel und Cortison bekommen, auch ein Mitte gegen die Schwellung. Er wurde eine habe Stunde in ein Magnetfeld gesetzt. So ging das nun Tag für Tag. Er bekam Spritzen und bekam eine Magnetfeldterapie, jeden Tag ging es ihm dann besser. Sonntags, also eine Woche später, bekam er einen Rückfall... er konnte wieder nur schlecht aufstehen und verkroch sich in sein Körbchen, Montag morgens ist es dann so schlimm geworden, dass er nur noch gejault hat. Wir sind sofort in die Tierklinik gefahren, dort hat der Arzt uns sofort in eine andere Tierklinik überwiesen wo er dann operiert wurde. Der Arzt in der Tierklinik testete seine Schmerzreflexe an den Hinterläufern, dort zeigte er keinerlei Reaktionen. Es wurde ein CT gemacht und dort hat sich noch herausgestellt, dass sein Gewebe am Rücken aufgequollen ist und das auf die Nerven drückt. Er kam sofort in den OP und wurde operiert, der Arzt sprach eine Chance, dass er wieder laufen kann von 20 Prozent aus. Er wurde vergangenen Montag operiert, nun sind mittlereweile 3 Tage vergangen und es ist noch keine Besserung eingetreten. Er kann seine Hinterläufer nicht bewegen, er kann auch nicht mehr selbstständig urin machen, Kot absetzen funktioniert aber. Er bekommt jetzt täglich Physotherapie. Ich bin total verzweifelt. Mein Struppi ist mein EIN und ALLES. Ich habe so Angst, dass ich Ihn einschläfern lassen muss. Bitte, hat jemand die gleiche Situation erlebet. Gibt es alternativ Medizin, die eventuell helfen können??? Um jede Antwort bin ich dankbar.

  • Schau mal hier: https://www.dogforum.de/ftopic77513.html

    Ines hat was ähnliches erlebt auch wenn die Diagnose ein wenig anders war. Vielleicht schreibst du sie mal an sie kann die sicherlich wertvolle Tips geben.

    Ich drücke dir die Daumen und hoffe das alles gut für euch ausgeht.

    Ich kann mir vorstellen wie es dir geht und es tut mir wirklich unendlich Leid für dich und deinen Liebling. :sad2:


    Mitfühlenden Gruß,
    Frank

  • Ohje - das hört sich nicht wirklich toll an.

    Ich würde dir empfehlen, dich mal mit dem Thema "Horizontaltherapie" zu beschäftigen - lies mal auf http://www.hakovet.de.
    Gerade bei Bandscheibenfällen kann man damit unwahrscheinlich viel und schnell etwas erreichen - habe das mittlerweile schon mehrfach - wenn auch nicht am eignen Hund - erlebt!

    LG

    Ines

  • Hallo Meli

    Das tut mir sehr leid für Euch.

    Ich habe selber bei Hunden keine Erfahrung. Von uns Zweibeinern weiss ich, dass ein Nerv, welcher abgeklemmt wurde, einige Monate benötigt kann, um sich evtl. zu regenerieren.

    Persönlich würde ich auf jeden Fall parallel mit einer Heilpraktikerin in Kontakt treten. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

    Ich wünsche Dir und Deiner Fellnase alles Gute.

    Gruss
    S

  • Tut mir leid zu hören.

    An drei Tagen allerdings kann man bei Nervenschäden keine Wunder erwarten. Es kann einige Wochen dauern bis sich da richtig was verbessert je nach Schwere des Schadens. Physio ist auf jedenfall in der jetzigen Zeit wie du ja schon machst sehr wichtig parallel.

    Wird schon, kopf hoch!

  • Ich danke euch für die lieben zusprüche!

    Ich habe eben menen Schatz besucht. Leider hat er immer noch keinerlei Schmerzempfinden in den Pfötchen. Der Arzt meinte, dass es ein sehr schlechte Zeichen sei, dass sich nach 3 Tagen noch keine Besserung gezeigt hat.

    Morgen bekomme ich gezeigt, wie ich ihm die Blase entleere und welche Übungen ich mit ihm machen muss und dann darf ich meinen Schatz mit nach Hause nehmen.

    Ich werde aufjedenfall mit meinem Struppi zusammen kämpfen, dass er wieder gesund wird. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn der Arzt dies schon getan hat.

  • meli, ich möchte Dir mit meinen Zeilen Mut zusprechen und Dir sagen, dass Du auf keinen Fall Deine Hoffnung und Deinen Optimismus verlieren solltest!

    Meine Daisy erlitt mit knapp 11 Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall. Sie war ebenfalls in der Hinterhand komplett gelähmt und konnte selbständig keinen Urin absetzen. Sie hatte vor der OP nur noch einen sehr geringen Tiefenschmerz. Nach der OP hat es bei ihr anderthalb Monate gedauert, bis sie wieder ihre Blase selbst kontrollieren konnte. Es braucht seine Zeit, bis der dafür zuständige Nerv sich erholt und regeneriert. Mir wurde damals in der Tierklinik auch gesagt, dass normalerweise die meisten Hunde nach 3 bis 4 Tagen wieder von sich aus urinieren können, aber eben nicht alle. Anderthalb Monate habe ich dann dreimal am Tag Daisys Blase ausgestrichen, das ist nicht so schwer, der Hund gewöhnt sich daran und hat auch keine Schmerzen dabei.

    Gleichzeitig habe ich eine Physiotherapie mit Daisy angefangen (Wasserlaufband) und mir von der Physiotherapeutin alle Übungen zeigen lassen, damit ich diese täglich mehrmals mit Daisy praktizieren konnte. Hinzu kam, dass ich über einen Heilpraktiker bei Daisy Akkupunktur in der ersten Zeit zur Stimulierung der Nerven eingesetzt habe. Nach 9 Monaten stellte sich dann der erste Erfolg ein, dass sie wieder ohne meine Hilfe die ersten kleinen Strecken laufen konnte. Es war ein langer Weg, aber er hat sich gelohnt. Hinzu kommt, dass kleine Hunde mit einer Lähmung der Hinterhand meist keine Probleme haben, die haben mehr die Menschen in der Umgebung. Ich will damit sagen, dass kleine Hunde dieses Handicap ausgleichen können, also deswegen nicht unbedingt weniger Lebensfreude haben.

    Damit Du mit Deinem Hund draußen auch spazierengehen kannst, da er zum einen die Ablenkung und auch die Bewegung braucht (außerdem regt man damit auch die Nerven in den Hinterläufen unbewusst an), habe ich Daisy aus einem Schutzhöschen für die Läufigkeit und einem langen Schal eine Trageschlaufe gebastelt:

    Beim Schutzhöschen vergrößerte ich die hintere Öffnung so weit, dass sie ohne Probleme urinieren konnte. Ich habe in das Fach des Schutzhöschen, wo eigentlich eine Art Slipeinlage eingelegt wird, ein zurechtgeschnittenes Windelstück eingelegt. Damit wurden Daisys Beine gespreizt, da aufgrund der Lähmung diese Spreizung von ihr selbst nicht herbeigeführt werden konnte. Des weiteren nahm ich einen weichen Schal, schlang diesen um ihren Bauch, zur Verankerung einmal durch die Riemen des Schutzhöschen am Bauch und verschloß oben den Schal (Knoten) in einer Höhe, dass ich bequem stehend mit dem Schal in der Hand meiner Hündin die entsprechende Unterstützung zum Laufen geben konnte.

    Es gibt auch solche Trageschlaufen zu kaufen, die eine Spreizung der Hinterläufe herbeiführen und wo man die Trageschlaufe in ihrer Länge verstellen kann, allerdings kosten die Teile ab 50 Euro aufwärts ... In der Hinsicht war meine Konstruktion mit der gleichen Wirkung wesentlich günstiger (ca. 15 Euro für Schutzhöschen und Schal).

    Ich habe in einem anderen Forum jemanden einmal die Übungen, die ich zu Hause mit Daisy gemacht habe, aufgeschrieben. Ich poste es nachstehend, vielleicht kannst Du ja damit auch was anfangen:

    Wenn Du in Deiner Nähe keine Tierklinik hast, die Physiotherapie für Hunde - wie Wasserlaufen, Massagen, Übungen anbietet -, kannst Du dies im kleinen Rahmen auch zu Hause tun. In der Badewanne kannst Du mit Deinem Hund das Wasserlaufen imitieren. Du brauchst einen Helfer mit dazu. Fülle soviel Wasser in die Wanne, dass die Beine Deines Hundes gerade noch den Boden berühren, ihn also das Wasser trägt. Einer gibt dem Hund Sicherheit, indem er ihn unterhalb des Brustkorbes/Bauches mit den Händen "trägt", der andere lockt am Ende der Badewanne mit einem Leckerlie. Nun muss der Hund versuchen, aus eigener Kraft zum Leckerlie zu kommen. Dies wird er auch und dabei anfangen, seine Hinterläufe zu bewegen - früher oder später, sofern die Nerven nicht irreparabel geschädigt sind.

    Eine weitere Physiomaßnahme ist folgende: Lege den Hund auf einer weichen Unterlage auf den Rücken. Dann nimmst Du seine Hinterläufe und fährst mit diesen Fahrrad, heißt, Du machst abwechselnde kreisende Bewegungen, bei denen Du die Beine sowohl an den Körper heran- als auch wieder wegführst. Diese Übung musst Du täglich wiederholen, mindestens eine Viertelstunde lang.

    Bei dieser Gelegenheit massierst und streckst Du seine Pfoten, jedes Zehgelenk einzeln, damit die dort vorhanden Sehnen weiterhin geschmeidig bleiben und nicht verkümmernt.

    Dann stellst Du den Hund auf seine vier Beine und greifst ihm mit einem Arm zwischen die Hinterläufen bis vor zur Brust. Damit gibst Du ihm Standfestigkeit und spreizt die Beine. Jetzt wippst Du mit dem Arm leicht nach oben und unten, die Hinterläufe sollen aber nicht den Bodenkontakt verlieren, sondern auf dem Boden stehen (eventuell durch einen Helfer die Pfoten ein wenig durchdrücken). Diese Übung soll die Muselspannung beim Stehen wieder aufbauen. Bereits durch die Wasserübung wird diese wieder mit aufgebaut, ohne Wasser ist es für den Hund aber wesentlich schwieriger, da die Schwerkraft unerbittlich ist Auch diese Übung muss täglich gemacht werden (alle Übungen!). Irgendwann kannst Du dann die Unterstützung durch Deinen Arm Stück für Stück wegnehmen, bis Dein Hund von allein wieder stehen kann.

    Nach den Wippübungen (immer noch mit dem unterstützenden Arm) nimmst Du erst einen Hinterlauf und imitierst mit diesem übertrieben eine Laufbewegung, also Bein nach oben, im Kreis nach vorn strecken, die Pfote bewusst stark über den Boden nach hinten ziehen bis die Streckung des Beines vollendet ist und wieder das Bein ran. Diese Übung machst Du 20, 30, 40 mal nacheinander, dann wechselst Du das Bein. Wenn Du merkst, dass Dein Hund wieder etwas Kraft in den Hinterläufen aufbaut und er versucht, das Bein selbständig wieder ranzuziehen, solltest Du ihm beim Festhalten einen kleinen Widerstand entgegensetzen, damit die Muskeln arbeiten müssen.

    Wenn er soweit wieder ist, dass er allein steht, muss er lernen, das Gleichgewicht zu halten. Dazu musst Du ihn hinstellen und immer mal wieder hinten leicht mit dem Finger anstupsen, dass er sein Gleichgewicht verliert und sich neu ausrichten muss.

    Alle Übungen dienen auch dazu, dem Muskelabbau entgegenzuwirken, der rasant einsetzt, sobald die Lähmung sich manifestiert. Dann dauert es sehr lange, um neue Muskelmasse aufzubauen.

    In Verbindung mit der Physiotherapie, der Akkupunktur und der Trageschlaufe für draußen hat es wie gesagt 9 Monate gedauert, bis sie wieder laufen konnte ... und ab da ging es dann nur noch aufwärts.

  • Hallo Schnitzel

    Herzlichen Dank für deine aufmunteren Worte!!!

    Das gibt mir jetzt echt wieder Kraft und Hoffnung!

    Man verliert halt ein wenig die Hoffnung, wenn der Arzt zu einem sagt, dass wenn kein Tiefenschmerz mehr vorhanden ist, es keinerlei Chancen mehr gibt.

    Die Übungen werde ich sofort umsetzten und regelmäßig mit ihm trainieren.

    Ich danke dir vielmals.

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