Hilfe, Freund hat Hundekrise.. :-(

  • Hallo Miteinander,

    Mein Freund und ich haben uns total in einen Welpen verliebt, und uns meiner Meinung nach nach reiflicher Überlegung dafür entschieden, Mimo zu kaufen. Wir haben uns im Vorfeld informiert über Kosten, Aufwand, Aufgabenteilung, Erziehung, etc., und uns bewusst dafür entschieden. Mimo ist nun seit 2 Monaten bei uns. Diese Zeit war toll, er hat extrem schnell gelernt, fast immer auf uns gehört, und wurde auch relativ schnell stubenrein und hat sich super schnell unserer Situation angepasst und versteht sich absolut perfekt mit meinem 6-jährigen Sohn. Jetzt, mit 5 Monaten beginnt er langsam etwas aufmüpfig zu werden, und er kommt halt nicht mehr immer wenn wir rufen, da er die Selbständigkeit entdeckt. Mit den Kommandos lässt er sich auch ab und zu etwas Zeit. Solche Dinge eben. Es ist aber absolut im Rahmen und meiner Ansicht nach völlig normal.

    Nun das Problem: Mein Freund hat eine grosse Lernschwäche und extrem wenig Ehrgeiz (dass es so schlimm darum steht war mir vorher nicht bewusst). Dementsprechend ist er bereits jetzt manchmal total überfordert mit dem Hund, und seit ein paar Tagen beschleicht mich das Gefühl dass ihm die Freude daran ziemlich vergangen ist. Dazu muss ich sagen, dass er viel zu wenig konsequent war, sich nicht so intensiv informiert hat wie ich, und natürlich vieles wieder vergessen hat durch seine Lernschwäche oder nicht in der Situation umsetzen konnte. Heute war nun der erste Tag in der Hundeschule, und wir hatten vereinbart (um die Bindung zwischen Mimo und ihm wieder zu stärken) dass ich zuschaue, aber er am Kurs teilnimmt. Nun war er mit all den Informationen schon nach 10 Minuten heillos überfordert und es hat ihm total abgelöscht. Ich wollte aber nicht eingreifen und ihm das Gefühl geben dass er unfähig ist. Ausserdem besteht in der HuSchu die Regel, dass in einer Lektion nur 1 Führer mit dem Hund arbeitet, und man sich innert der Lektion nicht abwechseln soll, da das den Hund verwirren könnte. Nun haben wir nach der Lektion vereinbart, dass ich zukünftig am Kurs mitmache, und er zuschaut. Und er dann nur diese Dinge mit ihm übt, die er möchte, und ich den Rest übernehme.

    Nun weiss ich aber nicht, was richtig ist. Wie würdet ihr handeln? Ihm die Erziehung völlig abnehmen, damit er nur angenehmes mit Mimo verbindet und ihm die Freude nicht völlig vergeht? Wird dann Mimo auch bei ihm irgendwann gehorchen? Und fühlt sich mein Freund dann nicht als unfähig hingestellt? Er hat heute auch zugegeben, dass er den Aufwand zeitlich wie auch nervlich ziemlich unterschätzt hat, obwohl wir darüber gesprochen haben.. :zensur:

    Ich habe ganz alleine zu wenig Zeit für Mimo, deshalb hatten wir uns auch gemeinsam dafür entschieden. Hatte jemand von euch schon eine ähnliche Situation? Wie habt ihr das in den Griff gekriegt? Ich will möglichst früh richtig handeln, denn ich will nicht durch falsches Verhalten oder handeln, oder eben nicht handeln den Tag erreichen wo ich mich zwischen den beiden entscheiden müsste.

    Er tut das jetzt als eine Phase ab, die wieder vorbeigeht.. Aber ich habe Angst, was passiert, wenn er denn in die Pubertät kommt, und noch viel aufmüpfiger und "anstrengender" wird..

    Ich danke euch jetzt schon für eure Ratschläge, falls es denn welche gibt :-)

    Liebe Grüsse

  • Naja,wirklich weiterhelfen kann ich dir nicht, denn es wird möglicherweise - sehr wahrscheinlich sogar - noch schlimmer mit eurem Jungspunt :smile:
    Haubtsache einer von euch zieht die Sache durch. Ich würd mal klartext mit deinem Freund reden. Gerade jetzt ist es enorm wichtig, das die,die mit dem Hund zu tun haben, auch wissen was sie tun.

    Sonst wird man für den Hund schnell zum Hampelmann.

    LG Nina

  • ja Klartext rede ich IMMER mit ihm, da wir beide sehr ehrliche und direkte Personen sind. Dadurch dass er es zwar richtig machen will, aber offenbar nicht dazu fähig ist, mag ich auch nicht auf den Tisch klopfen, da ich denke dass das die Situation nur noch verschlimmern würde. Ich denke ich muss ihn grundsätzlich dazu motivieren, an seiner Lernschwäche zu arbeiten, damit er auch irgendwann wieder ein paar Informationen in seinem Hirn speichern kann. Er hat Durchhaltewillen (er ist nach 8 Jahren Drogenabhängigkeit seit 6 Jahren absolut clean und ist sehr verantwortungsvoll und ich kann mir ihn überhaupt nicht in seiner Drogenzeit vorstellen, da es absolut nicht zu dem Menschen passt, den er jetzt ist. Dadurch hat er leider auch einen Grossteil seiner Hirnzellen verbraten. Und irgendwie glaubt er nicht, dass man das verbessern könnte mit Braintrain :-( ) und daran kann es nicht liegen. Darum bin ich mir unsicher, ob er einfach so schnell aufgibt weil das unbekanntes Terrain für ihn ist, und er viel zu lernen hätte.

  • Das kommt extrem auf den Hund an!

    Bei uns ist es folgendermaßen:
    Meine Freundin mag unsere Hunde, keine Frage...sie hat sich allerdings in keinster Weise in die Erziehung eingebracht (was ich ihr aber nicht vorwerfe, die Hunde sind halt eher "mein Ding") und macht auch nur einen Bruchteil der Spaziergänge mit Emma und Janosch. Trotz allem ist die Bindung der Hunde zu ihr eng...zwar anders als zu mir, aber mit Sicherheit nicht geringer. Meike (meine Freundin) ist bei uns eher die Spiele- und Schmusetante, wobei die Hunde bei mir auch öfter mal nur "funktionieren" müssen...mit mir haben sie auch viel mehr Stress...ich verbiete viel mehr...ich schränke sie vielmehr ein etc.
    Das hat zur Folge, dass sie bei mir zuverlässiger hören...aber so gravierend ist der Unterschied bei Meike nun auch nicht, sie kann sehr wohl gemütlich mit den Hunden einen leinenlosen Spaziergang machen und die Hunde kontrollieren...

    Ich hätte da jetzt erstmal nicht soviele Bedenken, solange dein Partner sich zumindest in anderer Art ausreichend mit dem Hund beschäftigt (es muss ja nicht immer über die Erziehungsschiene laufen...) und so die Bindung stärkt und erhält

  • Für mich hört sich das beinah so an, als wenn das ne Art Flucht für Deinen Freund ist. Wenn man nicht weiterkommt (weils einfach nicht auf Anhieb funktioniert) tut man so als würde nichts gehen.
    Hoffe du verstehst wie ich das meine. Versuch doch einfach ihn in Deinen Bemühungen mit dem Hund mit einzubeziehen, die Dinge gemeinsam zu "erlernen" wobei Du erstmal den führenden Part übernimmst, damit der Hund nicht so verwirrt wird.
    Motivieren ist besser als Druck!

  • Dann ist ja euer kleiner Hund geradezu Ideal.
    Der Hund wird bei euch bleiben (nehm ich an) ega ob dein Freund mitzieht oder nicht. Vielleicht hilft es ihm, wenn er sieht, das DAS standhaft bleibt.
    Ein junger Hund ist sooo anstengend. Da ist man wirklich und verständlicherweise schnell mal überfordert.
    Vorallem wenn man keine richtige Hundeerfahrung hat.

    Lass ihm einfach Zeit. 5 Monate sind noch nicht viel. Manchmal braucht es lange, bis 2 sich finden, egal welcher Spezies sie angehören :smile:

    Sei optimistisch und geb nicht auf und steh zum Hund.
    Vielleicht kannst du eine art Spieltherapie anfangen.
    Schau das der Hund und dein Freund so viel Spass wie möglich zusammen haben. Das sein Freund seinen Einfluss auf den Hund sehen und spühren kann.
    Das kann ungemein Motivieren. Mach negatives zu positiven. Wenn mal was nicht klappt,wie du es dir vorstells... Ist doch egal, man kann ja alles wiederholen,und die welt geht nicht unter wegen paar Fehlern (das weisst du aber bestimmt selber).

    LG Nina

  • Sleipnir: Hast Du denn die Erziehung komplett übernommen, und sie ist einfach nur ab und zu Gassi gegangen? hat das geklappt? Das könnte ich mir für unseren auch vorstellen, das Problem ist einfach, dass ich 1x täglich darauf angewiesen bin, dass er mit dem Hund rausgeht, da ich morgens zu knapp bin mit der Zeit, und meinen Sohn noch fertig machen muss. Ich schaffs seit Jahren beim allerbesten Willen und Bemühungen nicht früher aus den Federn als auf die letzte Sekunde. :headbash: Und ich will nicht, dass der Hund dann zu kurz kommt :-(

    Pueppy, das wäre auch meine Idee gewesen, darin, dass er in der Hundeschule nicht den anderen Schülern "beweisen" muss dass er es im Griff hat, sondern ich so den Druck von ihm nehme. Ich habe halt auch etwas bedenken, dass wenn ich ihm alles zeige, er sich wie ein Kleinkind fühlt und ihm so die Lust erst recht vergeht.. Man soll ja Männer bekanntlich nicht im Stolz treffen :hust:

    Woody, dann denkst du, dass das klappen könnte, wenn er für den Hund einfach nur der "Spassfaktor" ist für die nächste Zeit, die bestimmt anstrengend werden wird? ;-) und den Hund will ich auf keinen Fall wieder abgeben, aber meinen Freund ebensowenig. Deshalb möchte ich unbedingt präventiv gutes bewirken :-)

  • Zitat


    Nun weiss ich aber nicht, was richtig ist. Wie würdet ihr handeln? Ihm die Erziehung völlig abnehmen, damit er nur angenehmes mit Mimo verbindet und ihm die Freude nicht völlig vergeht? Wird dann Mimo auch bei ihm irgendwann gehorchen? Und fühlt sich mein Freund dann nicht als unfähig hingestellt?


    So wie du die Situation schilderst, würde ich dir raten, die Erziehung weitestgehend zu übernehmen.
    Was bringt es, wenn du deinen Freund zum Mitmachen bei der Hundeschule nötigst und er sich dort nach 10 Minuten überfordert fühlt?

    An deiner Stelle würde ich mit eurem Hund zur Hundeschule gehen, die einzelnen Übungen trainieren, bis er sie recht gut beherrscht, und dann deinen Freund miteinbeziehen. Dann weiß der Hund immerhin schon, was von ihm verlangt wird, dein Freund hat schneller Erfolgserlebnisse und es fällt ihm dann sicherlich auch leichter, konsequent zu bleiben.

    Gibt es denn Übungen mit dem Hund, die deinem Freund leichter fallen als andere bzw. bei denen seine Motivation höher ist? Vielleicht mag er eurem Hund parallel zu dem, was ihr in der Hundeschule macht, Tricks beibringen. Es gibt einige nette Bücher, in denen allerlei Anregungen gegeben werden und zum Teil erklären sie jeden Trick Schritt für Schritt. Da kann er sich Zeit nehmen und das Tempo selbst bestimmen.

  • Zitat

    Hast Du denn die Erziehung komplett übernommen, und sie ist einfach nur ab und zu Gassi gegangen?

    Genauso läuft das bei uns... :D
    Ich hab einfach immer erzählt, was ich mit dem Hund gerade so trainiere...was gut klappt und was weniger gut klappt...sie hat die Erziehungsfortschritte ja auch auf gemeinsamen Spaziergängen gesehen und das hat sie einfach für sich so übernommen und die Hunde scheinen sie durchaus als Führungspersönlichkeiten anzusehen...ich muss aber auch dazusagen, dass ich zwei recht leichtführige Hunde habe!

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