Änderung Verhalten des Hundes durch mehr "Einschränkung
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Vielen Dank Terry!!
Ich glaube, ein Problem ist bei mir im Moment, dass ich bei Vielem nicht wirklich begreife, sondern nur versuche.
Wenn ich das lese:
ZitatSchade aber auch. Dein Hund bittet um Hilfe und du verwehrst sie ihm. Deine Gemeinschaft ist wichtig. Sie steht an erster Stelle. Und um die musst du dich kümmern. Du musst freundliche Hunde ja nicht gleich vertreiben. Aber durch ein dazwischen stellen kann man erst einmal Abstand signalisieren. Ich schicke meine Hunde nie zu anderen Hunden (gebe sie nicht frei). Denn ich möchte das meine Hunde bei mir bleiben und würde sie mit dem wegschicken ja dazu noch Auffordern wegzugehen.
… ich komme mir vor, wie der unfähigste Hundehalter überhaupt. Es ist völlig klar und nachvollziehbar, was du schreibst. Und ich mache mal wieder zielsicher das Falsche… Wie kann man nur auf die Idee kommen, seinen Hund wegzuschicken, wenn er um Hilfe bittet?! Na ja, in meinem Fall: ich bin um solche Situationen fast froh: frei laufende Hunde und Besitzer kümmert es nicht. Wie will man erklären, ja der eine Hund hätte gerne Kontakt, aber dem großen Schwarzen hier sollte ihr Hund besser nicht zu nahe kommen… Und wenn sich dann Gelegenheiten wie diese bieten…
Ich werde das mit dem „Sicherheitsbereich“ beherzigen und Grisu kann sich dann hoffentlich in Zukunft auf mich verlassen. Wegschicken werde ich ihn sicher nicht mehr.Ganz kurz zum Hintergrund: Silja (staffy) war so lieb, mich bei einem Spaziergang zu begleiten. Es ging um Hundebegegnungen, vor allem darum, wie ich Lucy vermitteln kann, dass kein Grund besteht, sich aufzuregen. Unabhängig von den Hundebegegnungen fiel auf, dass ich kaum irgendwelche Kommandos gebe, kein Zurechtweisen oder etwas in der Art (wobei das auch nicht nötig war), aber hier und da mal Leckerlie verteile, die ebenfalls nicht nötig gewesen wären… Silja meinte hinterher, es würde helfen, mehr klare Vorgaben zu machen, ein Abbruchkommando zu festigen, mehr Einschränkung, deutlich weniger auf Futter setzen. Kein Umlenken oder Ablenken mehr. Meine Umsetzung, wie bisher beschrieben hier im Thread, ist auf meinem eigenen Mist gewachsen…
Aber alle Einschränkung der Welt hilft mir ja nicht, wenn ich es nicht schaffe, wirklich für die Hunde da zu sein. Ihnen Sicherheit zu bieten und eben nicht so reagiere, wie oben beschrieben. Ich habe im Moment das Gefühl, ich verlange so viel von ihnen, aber gebe ihnen zu wenig zurück. Gerade das, was du schreibst, für Sicherheit und Wohlgefühl sorgen.
Ich werde nun, da Grisus Pfote wieder in Ordnung ist, mehr nach Köln fahren, um eben solche Freilaufsituationen zu üben. Ich muss die üben, nicht meine Hunde.Wir waren heute im Baumarkt, dann im Gartencenter und die Hunde waren so toll, völlig ruhig und mit den Gedanken bei mir. Die Beiden sind wirklich klasse und ich hoffe, ich bekomme es hin.
Womit ich ein wirklich gutes Gefühl habe, bei meinen Umstellungen:
Die kurzen Leinenabschnitte auf den Spaziergängen: Ich gehe betont langsam, die Hunde dürfen nicht überholen. Ich habe das Gefühl, es bringt sehr viel Ruhe in den Spaziergang. Heute im Baumarkt haben sie das selbsttätig umgesetzt. Hinter mir gehen lasse ich sie nur noch an Weggabelungen, an engen oder unübersichtlichen Stellen, eben da, wo es Sinn macht. Mittlerweile nimmt Grisu das auch gut an und hält nicht mehr ewig viel Abstand (Oh Gott, was hat Frauchen bloß, hab ich was falsch gemacht???)
Kein Bedrängen mehr zulassen bei Lucy: nicht, wenn Grisu den Futterdummy bringt, aber auch kein „an mir kleben“ mehr auf Spaziergängen. Ich habe den Eindruck, Lucy überlegt etwas mehr, statt sich nach Laune wie die Axt im Walde aufzuführen
Ganz viel Ruhe zu Beginn des Spaziergangs: Lucy wird nun schon im Haus angeleint (langsam und ruhig), geht langsam hinter mir zur Tür raus und läuft den Feldweg von unserem Haus weg hinter mir. Bislang überdrehte sie anfangs gerne mal, das ist so deutlich besser geworden.
Kein Futter mehr für Grundgehorsam: da sehe ich keine Änderung, bislang. Wobei sich so wahnsinnig viel ja nicht geändert hat. Ich beschränke die Futtergabe zur Zeit rein auf („Jagd“-) Spiele und alle paar Tage eine Art „Superpfiff“, zum „aufladen", falls dies je gebraucht werden sollte.
Grisu hat am Anfang auf mein vermehrtes Ignorieren und Position zuweisen recht verunsichert reagiert. Das hat sich gegeben und nun scheint es ihm wirklich gut zu gehen damit. Ich merke, er orientiert sich tatsächlich mehr an mir, sein Radius auf Spaziergängen ist kleiner geworden, an der Leine ist er entspannter, auch im Baumarkt wäre er „früher“ hibbeliger gewesen.
Lucy ist durch mich nicht leicht zu verunsichern und sie macht sich eh viel weniger einen Kopf um alles, sie zeigt auch viel weniger Interesse an ihrer Umwelt, als Grisu. Sie hat einen sehr kleinen Radius bei Spaziergängen, ist im Haus ruhig und unauffällig, eigentlich ziemlich problemlos. Ich muss bei ihr vor allem erreichen, dass sie mir souveräne Führung zutraut, wenn es um Hundebegegnungen geht. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Mach dich nicht "verrückt"!! Ich kann dir sagen, wie es bei mir war. Ich mußte das alles erstmal verinnerlichen und für mich klar stellen, was ich will und was nicht. Lee sollte (war der Tipp) komplett eingeschränkt werden, dass ich das nicht will, wurde mir erst später klar. Und seitdem bin ich auch klar meinem Hund gegenüber und seitdem klappt es auch.
Es muß ein umdenken stattfinden und du mußt es verinnerlichen. Dann reagierst du automatisch richtig. Mach dir keinen Streß. Dann ziehen sie eben die letzten Meter zum Haus. Na und? Sie waren 3 Stunden super gut..
Laß dir Zeit (dir, die Hunde brauchen die nicht wirklich)
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Zitat
Ich glaube, ein Problem ist bei mir im Moment, dass ich bei Vielem nicht wirklich begreife, sondern nur versuche.
das ist nicht nur dein Problem. Das haben seeehr viele HH. Denn sie bekommen Tipps (oft ja auch nur über das INet) und nun versuchen sie etwas.Natürlich muss ein wenig herumprobiert werdem und es wird nicht immer sofort klappen. Aber der Hintergrund/Sinn muss viel mehr hinterfragt werden. Denn dann erst kann man es an sein Leben anpassen. Das machst du ja auch.
Und deswegen bis du kein unfähiger Hundehalter, sondern nur einer der lernt. Der beste Lehrmeister ist das Leben und deine Hunde. Sie werden dir noch viel beibringen. Und du wirst mit der Zeit daran wachsen.
Das Grisu nun das Pech hatte ist Schnee von gestern. Viel wichtiger ist das du etwas erkannt hast und Nachfragst. Damit Aussenstehende beraten können. Denn oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und darum ist es auch wichtig mit jemanden gemeinsam, vor Ort (bei dir jetzt Staffy), einen Weg gezeigt/geraten zu bekommen.
"Zusammenbasteln" musst du dir diesen letztendlich natürlich allein. Und da wirst du oft genug noch dastehen und sagen:"man, das hättste dir jetzt auch schenken können". Das gehört dazu. Danach ist man immer schlauer, aber nur wenn man sich Gedanken macht. Und das ist das Wichtigste.
Du hast doch schon so tolle Erfolge. Und nur das zählt. Das Andere ist dazu da um bewältigt zu werden. Und vielleicht kann dir da ja Staffy noch ab und an vor Ort zur Seite stehen.
Kannst ja auch mal auf meiner Website ein wenig lesen. Da kommen dann vielleicht auch noch so ein paar Aha-Erkenntnisse.
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Mal wieder ein Update
Eigentlich läuft es gut. Ich habe den Eindruck, dass meine Hunde (Grisu vor allem) sehr viel ruhiger geworden sind, an mir orientierter. Ich selbst handel auch bewusster und schau sehr genau, wie ich auf meine Hunde wirke, was ich ihnen gerade vermittel. Eigentlich wollte ich von einem positiven Sonntags-Spaziergang berichten, aber heute war dann wieder der Wurm drin
. Einige Dinge bekomme ich bei mir nicht in den Griff. Ich denke, wir haben so langsam einen Punkt erreicht, wo es vor allem an mir liegt, ob ich im entscheidenden Moment wirklich souverän bin und Sicherheit bieten kann.
Mal von Anfang an, der Sonntag: wir waren bei einem Foren-Treff (anderes Forum), die meisten Hunde kannte Lucy aber schon. Neu war ein 11 Monate alter Dalmatiner und ein 12 Wochen alter Aussie. Lucy ließ sich problemlos "runter holen" am Anfang und war nach sehr kurzer Zeit wirklich entspannt : ). Der Dalmatiner bekam zwar einen Anschiss von ihr für am Popo schnüffeln und der Aussie-Welpe für "auf Lucy drauf hüpfen", aber alles völlig im Rahmen. Gespielt hat sie nicht, aber sie ist entspannt eigenen Interessen nachgegangen. Grisu war sehr viel aufmerksamer und führiger, als bei früheren Foren-Treffen in der Art. Gab nix zu meckern.
Ich habe auch heraus gefunden, was Silja meinte, als sie sagte, ich soll meinen Hunden kommunizieren, ein anderer Hund ist die Aufregung nicht wert. Wir kamen an einem Menschen mit einem Freischneider oder irgendwas in der Art vorbei und Grisu stockte: ist das vielleicht eine Unterart des Bösen-Staubsaugers??? Ich sagte locker zu ihm, ist doch nur Gartenarbeit und ging einfach weiter. Wirkte auch. Bei anderen Hunden bekomme ich das leider noch nicht so hin, falls meine Hunde reagieren... Aber zumindest weiß ich jetzt, wie das Endergebnis aussehen sollte : D
Was mir auch aufgefallen ist: wenn wir an einer Straße einem pöbelnden Hund begegnen, ist mir das egal und meinen Hunden auch. Im Wald habe ich da irgendwie ein größeres Problem mit (der Hund muss dafür nicht mal pöbeln...) und meine Hunde somit auch...
Nun also zu unserem heutigen Spaziergang, der erste richtig blöde, seit längerer Zeit: erste Begegnung: freilaufender Hund sieht meine Hunde, wird steif, fixiert, nähert sich langsam. Halter ruft, der tut nix (nee, is klar...). Grisu wirkte nicht erfreut, Lucy eh nicht. Ich wies also daraufhin hin, dass meine Hunde den Kontakt nicht wollen. Kommentar der Besitzer: dann können die unserem Bescheid geben, der versteht das (... :datz: ). Und meine Gedanken waren sehr wohl, ok, wenn der Hund nun losstürmt, wehrst du ihn ab. Aber ich wusste nicht, wie... Ich hatte Sorge, ich schaffe es nicht, Lucy regt sich auf, Grisu verteidigt Lucy und es endet im Chaos. Also bin ich zügig in den Wald rein und habe es gelassen... Kurz danach hatte ich dann die Chance mein befürchtetes Scenario tatsächlich zu erleben... Wenige Meter vor uns tauchte ein Labrador-Rüde auf, Lucy war zu dem Zeitpunkt vor mir, Grisu hinter mir. Der Rüde sah uns und wetzte los. Mein Puls war auf 180, klare Gedanken: Fehlanzeige. Ich hechtete los und erreichte Lucy knapp nach dem Labrador-Rüden. Lucy bereits am Zähne-fletschen, Labrador wirkte leicht irritiert durch meine und Lucys Reaktion. Ich hätte ungefähr eine Sekunde Zeit gehabt, das Ganze zum Guten zu wenden, den Labrador zu schnappen und zu seinen Besitzern zu bringen. Statt dessen habe ich mich zwischen Lucy und Labrador gedrängt und Lucy zum weiter gehen aufgefordert, einen Blick zurück zu Grisu werfend. In dem Moment ging mir auf, dass das nicht beste Lösung war, aber es war zu spät. Grisu stand da, beobachtete mich, wirkte wenig erbaut, dass Lucy knurrte, von einem fremden Rüden bedrängt wurde und Frauchen war ja nun auch nicht gerade ein Ausbund an Ruhe (
). Grisu hielt aber Abstand, er hielt sich raus. Das war der Mement, wo ich dachte, schnapp dir den Labrador, als der leider schon lossprintete und fröhlich auf Grisu drauf hopste... Im nächsten Moment war er unter einem wütenden knurrenden Grisu begraben... Ich habe es ignoriert, Lucy freundlich aufgefordert, mir zu folgen, die Halter des Labradors böse angeguckt und Grisu folgte mir dann... Das ganze passierte in maximal 5 Sekunden. Ich bekomme es nicht gebacken, in einer solchen Situation wirklich souverän, durchdacht zu reagieren. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie völlig inkompetent und konfus ich auf meine Hunde und die Halter des Labbis gewirkt haben muss. Letztlich haben meine Hunde ja nichts falsch gemacht. Hätte ich sie da ruhig, selbstbewusst durch geführt (oder den Labbi rechtzeitig eingesammelt ... ), wäre wohl nichts weiter passiert :/
Gibt es da irgendein Mental-Training, irgendetwas sonstiges hilfreiches?
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Hi,
Ich kenn da nur: Denk an eine Person, die dir ein großes Vorbild ist oder war und versuche sozusagen, diese Ausstrahlung, die du mit der Person verbindest, zu verkörpern... Ist auf der DVD "Hundehalterschulung" von Anita Balser...
Allerdings ist es sicher schwierig, das so schnell und so plötzlich in einer hektischen Situation umzusetzenAber wenn man sich immer bemüht "souverän" "ruhig" und "gelassen" zu verkörpern, verinnerlicht man es bestimmt immer mehr und kann es dann irgendwann auch in stressigeren Situationen umsetzen.
Ansonsten: Versuche, dir das Szenario, das du befürchtest, nicht so sehr auszumalen, denn die Hunde reagieren ja auch auf deine "Erwartungen". Ich weiß, das ist jetzt wirklich sehr sehr schwer!
Aber ich finde es toll, was du jetzt schon geschafft hast, und mit etwas mehr Übung wirst du sicher auch in hektischeren Situationen ruhiger!
lg,
SuB -
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Moin,
überleg dir mal, wielange du es anders gehandhabt hast und welche Umstellung es alleine schon ist, einfach weiter zu gehen und die Hand nicht Richtung Futter zu bewegen !!
Ich finde alleine schon diese Änderung, selber alte Verhaltensmuster zu brechen, damit ist Mensch schon gut beschäftigt und muß es erst mal umsetzen können - also zweifel nicht an irgendwelchen Erfolgen, Rückschritten, etc.Mit jeder "funktionierenden" Handlung, jedem kleinen Erfolg wächst das Vertrauen und das Selbstbewußtsein, bei allen, aber Rückschritte und eskallierende Situationen wird es immer geben. Die Kunst besteht darin, diese als gegeben hinzunehmen und sich nicht davon beirren zu lassen ;-)
Was man in der von dir beschriebenen Situation am Besten macht, wie man reagiert, reagieren sollte ... da gibts kein Patentrezept für. Ich glaube keiner hier im Forum wird je immer alles richtig machen, solche Situationen perfekt meistern. Was wäre überhaupt perfekt ??
Da jeder Hund anders ist, seine Absichten, sein Benehmen und seine Besitzer, wird man jedes Mal vor neuen Aktionen/Reaktionen stehen. Das oberste Gebot ist immer Ruhe bewahren, die eigenen Hunde bei sich behalten und je nach Möglichkeiten stehen bleiben und warten, bis der andere seinen Hund eingesammelt hat (kann manchmal dauern
), elegant den Rückweg antreten, oder einfach weiter, ruhig, souverän und den Hunden die Wahl lassen - bei mir bleiben oder hingehen.
Was jetzt in deiner Sitation besser gewesen wäre ... was wäre, wenn du bei Grisu geblieben wärst, abgewartet hättest, wie Lucy die Sitation meistert ? Vielleicht wäre alles ruhiger verlaufen, vielleicht wäre genau dies eskalliert ? Was, wenn du den Labby wirklich eingefangen hättest, was hätten deine zwei dazu gesagt ?
Es wird immer Situationen geben wo man sich nachher fragt "Warum habe ich nicht ?", aber die gibts nicht nur bei Hundebegegnungen, die begleiten uns unser Leben lang :/Gruß, staffy - buchbar für Mental-Training-Wanderungen
Nachtrag:
Wir haben doch hier das EIAB (Europäisches Institut für Angewandten Buddhismus) gleich vor der Haustüre, die bieten jeden Morgen eine Gehmeditation an ... kann ich nur empfehlen ;-) -
Nicht viel schreibend, da Staffy schon alles geschrieben hat, nur kleiner Tipp mit dem ich bisher gut beraten war: ich versuche (die Betonung liegt auf versuche, klappt mit Ashkii natürlich noch nicht sooo gut) die Hunde bei Sichtung eines Hundes hinter mich zu bringen. Damit ich vorne als "Aufräumer" tätig werden kann (wenn ich den Kontakt nicht wünschte).
Bis jetzt war immer der Vorteil das die mir entgegen kommenden Hunde absolut keinen Bock mehr hatten sich an einem aufgebauten Frauchen vorbeizuschmuggeln um dann noch von einem demonstrativ dastehenden Barry auch noch eine einzufangen. Meine Botschaft ist immer: hier hast du es mit Zweien zu tun, also lass es lieber. Wie gesagt, hat bis jetzt immer ganz gut geklappt.
Allerdings kann ich das natürlich auch nur von "Vergangenem" sagen, wie es morgen aussieht, keine Ahnung.
Wobei, folgendes noch mal durchlesend
ZitatStatt dessen habe ich mich zwischen Lucy und Labrador gedrängt und Lucy zum weiter gehen aufgefordert, einen Blick zurück zu Grisu werfend. In dem Moment ging mir auf, dass das nicht beste Lösung war, aber es war zu spät. Grisu stand da, beobachtete mich, wirkte wenig erbaut, dass Lucy knurrte, von einem fremden Rüden bedrängt wurde und Frauchen war ja nun auch nicht gerade ein Ausbund an Ruhe ( hust ). Grisu hielt aber Abstand, er hielt sich raus. Das war der Mement, wo ich dachte, schnapp dir den Labrador, als der leider schon lossprintete und fröhlich auf Grisu drauf hopste... Im nächsten Moment war er unter einem wütenden knurrenden Grisu begraben... Ich habe es ignoriert, Lucy freundlich aufgefordert, mir zu folgen, die Halter des Labradors böse angeguckt und Grisu folgte mir dann... Das ganze passierte in maximal 5 Sekunden.
hast du doch angemessen agiert. Wenn ein fremder Hund in eine bestehende Gemeinschaft reinwustelt kann dies schon vorkommen. Wenn meine Hunde gemeinsam mit den Gasthunden so "gefechert" gelaufen sind hatte ich auch keine Chance da noch zu sortieren wenn ein anderer Hund da rein geraten ist. Da musste ich mich darauf verlassen das sie mir folgen wenn ich weiter gegangen bin. Darum hatte ich sie gern "gesammelt" hinter mir wenn ich Kontakt zu anderen Hunden nicht wollte. -
Danke für die Antworten, ich habe es nicht eher geschafft, zu schreiben.
Sorry, ist wieder furchtbar lang geworden
Vorgestern waren wir in Köln unterwegs, gestern in Hagen, heute ist mal Ruhetag
. Es lief sehr gut und entspannt mit Beiden, mit recht vielen Hundebegegnungen.
ZitatAnsonsten: Versuche, dir das Szenario, das du befürchtest, nicht so sehr auszumalen, denn die Hunde reagieren ja auch auf deine "Erwartungen".
Das stimmt, da neige ich zu. Die Situationen, die richtig gut laufen im Moment, sind die, in denen ich nicht nachdenke und auch nicht denke, sonst wie handeln zu müssen. Wir waren vorgestern in Köln und es gab genau eine Hundebegegnung, die „stressig“ war. Das war am Ende unseres Spaziergangs im Wildpark (Dünnwald), da halten sich die meisten Hundebesitzer eigentlich an die Leinenpflicht. Nun stand da ein fremder großer Hund auf dem Weg, ohne Leine, daneben ein vielleicht 7 Jahre alter Junge. Ich stutzte, wurde langsamer, der andere Hund sah uns, machte ein paar Schritte auf uns zu, blieb dann wieder stehen und schaute uns an. Junge guckte nur, wobei ich mir dachte, der kann den Hund doch eh nicht halten, meine Hunde sind an der Leine, der fremde Hund zeigt Interesse… Lucys Nackenfell ging hoch… Da kam eine Stimme aus einem Blockhäuschen: sollen wir den Hund festhalten? Ich bejahte und der Junge legte dem Hund die Hand auf den Rücken, das war alles. Ich habe da in dem Moment überhaupt nicht drüber nachgedacht, ich war nur erleichtert, da sind doch irgendwo Erwachsene, der Hund ist „fest“ und bin locker vorbei gegangen mit einer völlig entspannten Lucy… Etwa 100 Meter weiter ging mir dann auf, was eigentlich passiert ist: es hatte sich im Prinzip nichts (!) an der Situation geändert, außer meiner Anspannung
ZitatDas oberste Gebot ist immer Ruhe bewahren, die eigenen Hunde bei sich behalten und je nach Möglichkeiten stehen bleiben und warten, bis der andere seinen Hund eingesammelt hat (kann manchmal dauern
), elegant den Rückweg antreten, oder einfach weiter, ruhig, souverän und den Hunden die Wahl lassen - bei mir bleiben oder hingehen.
So versuche ich es. Es fällt mir aber manchmal schwer, den „richtigen“ Weg zu wählen. Beispielsweise, wenn der fremde freilaufende Hund, der uns entgegen kommt, ein stürmischer Rüde ist. Grisu ist prinzipiell auch mit Rüden verträglich, lässt sich bei Rüden aber eher „provozieren“, bzw. beäugt deren Handlungen etwas kritischer und lässt sich auch durchaus auf Auseinandersetzungen ein. Es ist nun auch leider so, dass die meisten Rüden deutlich mehr Interesse an Lucy zeigen, als an Grisu. Es kann auch wunderbar laufen. Vorgestern in Köln hat Grisu ausgelassen mit einem Rüden gespielt, letzten Sonntag auf dem Treffen waren fast nur Rüden (bis auf Lucy und die Welpette), da gab es keinerlei Probleme. Aber bei jedem fremden Rüden komme ich halt ins grübeln.
Oder auch vorgestern in Köln: ein Wolfsspitz an der Leine, enger Weg. Der Wolfsspitz fixierte uns, aber der Halter wirkte völlig entspannt und die Leine war lang. Lucy trottete hinter mir her, mit Grisu nahm ich Blickkontakt auf. Da war ein Gefühl in mir, der andere Hund könnte gleich lospoltern, aber ich dachte mir, ich mach mich nur wieder selbst verrückt und lauf da jetzt ruhig vorbei, statt einen Bogen durch den Wald zu gehen. Grisu habe ich dennoch aufgefordert, mich anzusehen, um den anderen Hund nicht zu provozieren. Der ging dann aber doch ab und wurde vielleicht 20cm neben Grisu von der Leine gestoppt. Grisu machte einen erschrockenen Satz zur Seite (immerhin hat er nicht in Erwägung gezogen, zurück zu pöbeln). Da hätte ich mich dann vielleicht doch besser auf mein Gefühl verlassen…
Zitat
Was jetzt in deiner Sitation besser gewesen wäre ... was wäre, wenn du bei Grisu geblieben wärst, abgewartet hättest, wie Lucy die Sitation meistert ? Vielleicht wäre alles ruhiger verlaufen, vielleicht wäre genau dies eskalliert ?Es wäre sicher nicht schlimmer ausgegangen, wenn ich Lucy hätte machen lassen. Nur das möchte ich nicht. Ich denke, das wäre ein sicherer Weg, Lucy wieder dahin zu bringen, dass sie bei jedem fremden Hund denkt, sie müsste dafür sorgen, dass der auf Abstand bleibt. Den Punkt hatten wir schon mal und ich bin mehr als froh, dass Lucy es mittlerweile anderen überlässt (Grisu oder mir). Freundlichen Kontakt möchte sie eh nicht. Das heißt, wenn ich es ihr überlasse, gibt es 2 Möglichkeiten: entweder der andere Hund versteht ein subtile Warnung und verschwindet oder Lucy wird deutlicher.
Zitatich versuche, die Hunde bei Sichtung eines Hundes hinter mich zu bringen. Damit ich vorne als "Aufräumer" tätig werden kann (wenn ich den Kontakt nicht wünschte).
Dies wirkt durchaus bei meinen Hunden, ich muss nur etwas durchsetzungsfähiger und souveräner beim "aufräumen" werden
Wobei ich mich da halt frage, ob das nicht ähnlich ist, wie die Hunde absitzen zu lassen und mich vor sie zu stellen, wenn ein Hund auftaucht. Ob ich nicht irgendwie mehr aus der Situation mache, als da eigentlich ist. Es funktioniert, keine Frage und eigentlich zeigt es den Hunden ja auch, ich mache etwas, ich agiere, ich mache Vorgaben. Vor einer Woche etwa tauchte kurz vor uns ein Pudel im Wald auf und blieb stehen, als er uns sah. Ich habe meinen Hunden bedeutet, an den Wegrand zu gehen, da Besitzer des Pudels noch nicht um die Ecke waren, uns nicht sahen und ich nicht wusste, ob der Kontakt von deren Seite aus in Ordnung geht. Das war völlig entspannt: Pudel tauchte auf, ich zeigte auf den Wegrand und sagte "warte", Hunde standen dort entspannt, 2 Sekunden später kam der Besitzer und nahm den Pudel auf den Arm (warum auch immer). Da hatte ich schon den Eindruck, ich war entspannt, die Hunde waren entspannt... Ich hätte Grisu auch laufen lassen können, wäre vermutlich das Gleiche gewesen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, ich habe es "schlimmer" gemacht.
Gestern in Hagen waren wir anfangs im Stadtpark, sind von einem Nebenweg auf den Hauptweg zu. Ich habe die Hunde hinter mir gehen lassen, da ich ja nicht wusste, was sich da auf dem Hauptweg gerade so tummelt. Da tauchte auch tatsächlich in dem Moment ein frei laufender Hund auf, sah uns, bellte auf und ab springend. Besitzer erklärte, der hat Angst, weil ihre größer sind. Meine standen entspannt hinter mir.Aber wie ich schon schrieb: dieses hinter mich sortieren, am Wegrand warten lassen... ist das nicht wieder "umlenken", wie auch immer, anstatt dass ich Lucy signalisiere, dass man in Nichtbeachtung ohne zu zögern vorbei laufen kann. Bei Silja klang das so an...
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Zitat
Aber wie ich schon schrieb: dieses hinter mich sortieren, am Wegrand warten lassen... ist das nicht wieder "umlenken", wie auch immer, anstatt dass ich Lucy signalisiere, dass man in Nichtbeachtung ohne zu zögern vorbei laufen kann. Bei Silja klang das so an...
Wenn du es immer so machen würdest, bei jeder Hundebegegnung, immer eine Zeremonie hättest, die Hund generell wegnehmen und dich vielleicht noch anschauen lassen würdest, dann ja !
Die Hunde in unübersichtlichen Gegen hinter mir laufen zu lassen oder, wenn es eng, sonst was wird, absitzen zu lassen, dies sind doch nur ein Teil der Begegnungen. Triffst du einen angeleinten, einen auf Entfernung einen, wo definitiv nichts passieren kann, da gehst du doch auch locker vorbei. Das machts dann wieder zur Normalität.
Du "sortierst" deine Hunde doch nur und verlangst nichts, um sie von dem anderen Hund abzulenken. Das ist das entscheidende Kriterium, sie sehen den anderen Hund, nehmen diesen wahr und bleiben dennoch ruhig.
Wenn mir ein freilaufender Hund entgegen kommt und ich nicht den Eindruck habe, der Halter ruft ihn gleich, dann sind meine Hunde auch bei/hinter mir und ich warte, bis der Hund unter Kontrolle ist.
Gruß, staffy
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Hach ja, Staffy hat es kurz und knapp erklärt. Schön
Bei mir wirds ein wenig länger
Kann ja mal meinen Barry und die Gasthunde als Beispiel nehmen (was natürlich nicht bedeutet das auf andere Hunde 1:1 umsetzbar; nur um den Hintergrund zu "beleuchten"):Viele üblichen Dinge wie absitzen, ablenken usw. hatten bei Barry (und auch den anderen Hunden) keinen Erfolg. Ich hatte es halt so gelernt. Da Barry aber kleine Hunde "zum Schütteln" gern hatte, Junghunde mal pro Forma verkloppte und Hunde, welche den Macker raushingen liessen aber dann schreiend dalagen wenn er sie sich schnappte, hatte ich die Faxen irgendwann dicke.
Barry zeigte mir das er es sehr persönlich nimmt wenn ich ihn hinter mich schicke. Das hatte ich dann ausgenutzt und ihn bei Hundesichtung (Anfangs bei jeder) im Freilauf mit "geh nach hinten" im "Kielwasser" laufen zu lassen (es reichte eine Körperdrehung und das Anschauen). Ich bin dann einfach an den Hunden (bzw. durch Hundemeuten) durchgelaufen ohne mich um Barry zu kümmern.
Und siehe da: er folgte mir, schnupperte mal kurz oder aber ab und an startete er eine kurze Toberunde und ging mit mir weiter. Ich habe dann bei zwei Goldis (die er ja überhaupt nicht leiden konnte) einen Versuch gemacht: bei Erstbegegnung Barry nach hinten geschickt. Kein Problem. Kurz geschnuppert und mir weiter gefolgt. Nun sind wir diesen aber auf der Feldrunde kurze Zeit später wieder begegnet. Und da ich der Meinung war "die kennt er ja schon" hab ich ihn weiter vorlaufen lassen. Darauf hin hat er die beiden ersteinmal aufgemischt.
Barry hatte ich ca. 1/2 Jahr immer hinten gehalten. Dann wurde er immer umgänglicher und konnte dann immer öfter bzw. dann auch immer vorweglaufen. Er hatte gelernt mit anderen Hunden friedlich zu kommunizieren. Kleine Plänkeleien, weil man ja schliesslich wer ist, gehören aber auch heute noch dazu. Aber alles im grünen Bereich.
Wenn ich Gasthunde dabei hatte, kam es also auch da auf den Hund an. Bei Pöbelhunden kam auch dieser bei Begegnungen hinter bzw. neben mich. Barry brauchte nicht mehr beachtet werden. Auf den kann ich mich verlassen. Sortiert wurde bei mir am Anfang immer nur der Pöbler. Aber auch bei denen konnte das dann mit der Zeit gelockert werden. Denn auch sie hatten verstanden das sie sich nicht kümmern müssen.
Sind die Hunde umgänglich entscheide ich kurzfristig ob ich sie nach hinten nehme. Immer Situationsbedingt. Und das natürlich ruhig, gelassen und als nichts Besonderes ansehend.
Deinen Film im Kopf also abschalten und einfach dahingehend agieren das der Situation so ruhig wie möglich begegnet wird. Dazu muss man, der Situation angepasst, häufig unterschiedlich agieren (siehe Staffys Beispiele).
Das ist schwer. Hat bei Barry und mir gedauert bis mir nicht mehr das Herz in die Hose gerutscht ist. Je mehr Möglichkeiten ich aber hatte, um Situationen gelassen meistern zu können (verschiedene Hundecharaktere verlangen oft unterschiedliche Handlungsweisen), umso eher war es mir möglich abzuschalten. Wenn heikle Situationen auftreten schalte ich meist komplett ab und handele nur noch.
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