Rassehunde nur vom VDH?

  • Was willst du hören?


    Bei "meiner" Rasse gibt es nur einen Grund, ausserhalb des KC oder eines der FCI angeschlossenen Verbandes zu züchten: man will vermehren.


    Über die Definition von Rassehund seitenlang zu streiten, halte ich für müssig. Zum Rassehund gehört der glaubwürdige Abstammungsnachweis, und der ist ohne Papiere schlecht möglich. Ich persönlich würde einen nicht eingetragenen Nachkommen reinrassiger Eltern nicht unbedingt einen Mischling nennen, aber da möchte ich schon gute Gründe hören, weshalb ausserhalb des Vereins gezüchtet wurde. Meist doch nur, um strenge Auflagen zu umgehen und um mit nicht wirklich zuchttauglichen Hunden züchten zu können.... Aber es könnte schon begründete Fälle geben, beispielsweise bei Rassen, die stark in Show- und Arbeitslinien aufgespalten sind. Das müsste man je nach Rasse individuell klären.


    Spielt es aber eine Rolle, ob man den Labrador vom Vermehrer nun reinrassig aber nicht im zentralen Zuchtbuch eingetragen, vermutlich reinrassig, Vermehrer-Labbi oder Labbi-Mix nennt? Man wird mit ihm so oder so keine eintragungsberechtigten Nachkommen erhalten und auch an keine Veranstaltungen können, die solch eine Eintragung zur Bedingung haben. Für alles andere ist es doch sekundär, als was ich den Hund bezeichne....

  • Für mich käme nur ein Rassehund von einem Top VDH Züchter in Frage.


    Oder ein Tierheimhund.


    Alles andere ist tabu für mich und auch nicht nachvollziehbar

  • Zitat

    Was willst du hören?


    Gute Frage. :D
    Mich nerven eben diese Kommentare einiger User (die sich hier aber leider noch nicht gemeldet haben), dass jeder nicht VDH-Hund ein Mix ist.


    Dabei geht es mir auch gar nicht darum, ob es sinnvoll ist einen solchen Hund zu kaufen. Ich gehe da sogar sehr mit der allgemein hier verbreiteten Meinung konform, dass es zumeist besser ist, sich in einem dem VDH/FCI angeschlossenen Verein umzuschauen. Allerdings trifft das, wie du auch schon angemerkt hast, nicht unbedingt auf jede Rasse zu und es gibt die, bereits viel beschriebenen, Ausnahmen. Bei einigen Rassen gibt es sicher sogar gute Gründe den VDH-Verein zu meiden und manchmal führt dies eben auch zur Gründung eines Konkurrenzvereines. Aber darum soll es in diesem Thema gar nicht gehen.


    Ich frage mich einfach nur, was manche User dazu bewegt, alle Nicht-VDH-Hunde als Mixe zu bezeichnen. Ich finde das einfach albern und dazu noch inkorrekt.


    Natürlich ist es im Prinzip egal, wie man bestimmte Hunde bezeichnet, aber mit manchen Bezeichnungen geht eben auch eine bestimmte Grundhaltung einher und die lehne ich in diesem Fall absolut ab.
    Ich glaube z.B. nicht, dass du einen nicht FCI oder KC gezogenen Spaniel automatisch als Mix bezeichnen würdest. Er ist dann eben nicht zuchttauglich und man hätte sich vielleicht vor der Anschaffung mehr Gedanken machen sollen, aber er ist doch kein Mix.



    Zitat

    Spielt es aber eine Rolle, ob man den Labrador vom Vermehrer nun reinrassig aber nicht im zentralen Zuchtbuch eingetragen, vermutlich reinrassig, Vermehrer-Labbi oder Labbi-Mix nennt? Man wird mit ihm so oder so keine eintragungsberechtigten Nachkommen erhalten und auch an keine Veranstaltungen können, die solch eine Eintragung zur Bedingung haben. Für alles andere ist es doch sekundär, als was ich den Hund bezeichne....


    Natürlich ist es irgendwo sekundär, aber es ärgert einen schon, wenn das eigene Tier als nicht "echt" bezeichnet wird.
    Mein Hund ist ein Mix und ja, ich wollte auch einen Mix.
    Aber ich kann trotzdem genau diese Situation nachfühlen, denn meine Pferde sind Tinker (natürlich ohne Papiere). Tja, warum schreibe ich natürlich? Weil die Rasse Tinker erst "erfunden" wurde, als die Tiere vermehrt ins Ausland geschippert wurden. Und nur weil jetzt einige Menschen meinen, dass sie ihre Tinker in einen Standard pressen wollen (der dem Tinker gar nicht passt, weil er ein Schlag und keine Rasse ist), muss ich mir jetzt ständig anhören, dass meine Pferde keine richtigen Tinker wären, weil ihnen das entsprechende Papier fehlt! :headbash:
    Und ja, es ärgert mich, obwohl ich bekennender Mix-Fan bin.


    Morrigan
    Das war hier absolut nicht die Frage.

  • Moin,


    ein Mischling ist für mich eine Kreuzung zweier Rassen. Ein Hund, dessen Eltern beide einer Rasse angehören ist reinrassig aber eben ohne Papiere. Und mitunter kommt man ohne diese nicht weit.


    Jagdhunde ohne Papiere können eine Brauchbarkeitsprüfung machen, aber niemals an einer Verbandprüfung teilnehmen. Mischlinger zweier Rassen von Jagdhunden zum Beispiel auch.... denn das tut ihrer Fähikgiet im Job keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, manchmal bekommt man aus so einer Mischpaarung einen ganz hervorragenden Hund.


    Viele Züchter geben reinrassige Hunde z.B. ohne Papiere ab. In meiner Junghundeschule ist ein Deutsch Drahthaar, da der Zwinger im Jahr nicht mehr als 5 Würfe genehmigt bekommt und es hier einen 6. Wurf gab, bekommen diese Welpen keine Papiere, außer Fotokopien von denen der Eltern, aber keine eigenen. Solche Hunde werden dann mitunter auch an Nichtjäger abgegeben, was ich zweifelhaft finde, aber gut.


    Ich käme nicht auf die Idee, einen Hund, der nicht aus einer dem FCI angegliederten Zucht stammt, dessen Eltern aber derselben Rasse angehören, als Mischling zu bezeichnen. Nonsens.


    Und, manchmal muss man solche Wege gehen, wenn man neue Rassen züchten will - die FCI Anerkennung dauert lang und ist schwierig, aber wenn sie dann da ist, dann hat man eben doch einen Rassehund, der vorher nur ein Mischling war.


    So kamen aber, wenn man in die Geschichte zurück geht, die Rassen erst zu Stande. Man kreuzte Hunde mit guten Eigenschaften und schaute, was dabei heraus kam. Oder man nahm solche, die besonders aussahen. Das ist heute nicht anders als damals.


    Nun kann man nur noch darüber zanken, ob es Sinn macht, zuchtausschließende Mängel zum Beispiel an der Haarfarbe festzumachen? Einem kleinen Münderländer täte es keinen Abbruch, wäre er schwarz-weiß, wäre er aber wasserscheu, das wäre für mich ein nachvollziehbarer Grund.


    Liebe Grüße
    Sundri


    P.S. Wenn ich Wert auf bestimmte Eigenschaften lege, dann würde ich immer einen Hund aus einer anerkannten Zucht nehmen, weil hier das Risiko einen "Fehlgänger" (die gibt`s immer mal wieder) zu erwischen, sehr gering ist.

  • Wenn ich nach den Bestimmung des VDH gehe, sind nunmal alle Hunde ohne Papiere Mischlinge.


    Jeder muss doch seine eigene Definition haben

  • Zitat

    Wenn ich nach den Bestimmung des VDH gehe, sind nunmal alle Hunde ohne Papiere Mischlinge.


    Nur weil der VDH das für sich so definiert, muss das nicht richtig sein. Dieses Argument ist ziemlich dürftig.


    Zitat

    Jeder muss doch seine eigene Definition haben


    Nö, wenn jeder seine eigene Definitionen finden würde, dann hätten wir ziemliche Probleme mit der Verständigung untereinander ...

  • Zitat


    Nur weil der VDH das für sich so definiert, muss das nicht richtig sein. Dieses Argument ist ziemlich dürftig.



    Nö, wenn jeder seine eigene Definitionen finden würde, dann hätten wir ziemliche Probleme mit der Verständigung untereinander ...


    was genau willst du eigentlich hören?


    Das alle Papiere Unsinn sind?


    Du hast nach meiner Meinung gefragt aber scheinbar willst du sie gar nicht hören.


    Für MICH sind alle Hunde ohne VDH Papiere Mischlinge.


    Ganz einfach weil man bei allen anderen Hunde die Ahnen und damit die Rassezugehörigkeit nicht zweifelsfrei bestimmen kann

  • Hmm, ich bin vermutlich nciht der vehementeste Verfechter von "Rassehunde nur vom VDH-Züchter" (geht ja auch gar nicht, mit meinem kleinen Vermehrer-Labbi hier neben mir liegen ;)), aber grundsätzlcih sage ich schon: Wenn nochmal ein Welpe, der eine bestimmte Rasse haben soll, dann vom VDH-Züchter. Ich sage weiterhin, dass ich von den ganzen anderen Vereinen, die da so nebenher laufen, nicht viel halte.


    Aber:
    Ich persönlich bin der Meinung, dass ich meinen Labrador auch weiterhin Labrador nennen darf, auch wenn er keine Papiere hat und dass man nicht grundsätzlich jeden anderen Hund als "Mischling" bezeichnen muss, der eben nicht VDH-Papiere hat. Die Rasse muss ich nicht unbedingt an den VDH-Papieren festmachen, auch wenn häufig das Argument kommt "wenns kein VDH-Hund ist, kann man ja nicht ausschließen, ob nicht irgendwann mal was anderes mitgemischt hat"
    Denn sonst hätte man doch in folgendem Fall ein arges Dilemma, oder?
    Angenommen ich kaufe mir eine Hündin mit VDH-Papieren, also einen sog. Rassehund. Diese Hündin ist soooo toll, total klasse Wesen und überhaupt, man sollte ja eh jede Hündin einmal im Leben werfen lassen. Leider wird meine Hündin nicht zuchttauglich geschrieben. Trotzdem, ich will einmal Welpen von meiner Rassehündin. Also suche ich mir einen Rüden derselben Rasse, ebenfalls im VDH gezogen, ebenfalls nicht zuchttauglich geschrieben und lass den jetzt einmal auf meine Hündin hüppen. Was sind die Welpen dann? Rassehunde oder Mischlinge? Ich weiß, dass die Eltern beide "reine" Rassehunde sind, immerhin sinds beides VDH-Hunde. Aber meine Welpen, die sind ja nicht im VDH gezogen, also Mischlinge und das, obwohl ich weiß, dass nix anderes außer meiner einen Rasse drin ist? :???:


    Neee, ich mache Rassezugehörigkeit nicht nur an den vorhandenen oder nciht vorhandenen Papieren fest, wie gesagt, ich sage zu meinem Hund ja auch nicht Mischling, obwohl er nix an Papieren und schon gar nicht VDH-Papiere hat...


    LG, Henrike

  • Zitat

    Für MICH sind alle Hunde ohne VDH Papiere Mischlinge.


    Ganz einfach weil man bei allen anderen Hunde die Ahnen und damit die Rassezugehörigkeit nicht zweifelsfrei bestimmen kann


    Und wenn du dann unterwegs bist und auf "vermeintliche Rassehunde" triffst, dann fragst du nach ob sie VDH-Papiere haben BEVOR du den Hund z.B. als LABRADOR bezeichnest?!? :???:


    Oder haben diese "echten Rassehunde" (weil zweifelsfrei auf VDH-Papieren bewiesen) irgendein besonderes Merkmal?!? :denken:


    Alsooo...
    MIR reichen meine Augen völlig aus um zweifelsfrei die Rassezugehörigkeit bestimmen zu können :roll:

  • Im Grunde genommen interessiert es mich nicht, ob mein Labbi per Definition ein Mischling ist, aber durch dieses Forum hier habe ich mich mal bei dem Züchter...ähh..."Vermehrer" unserer Hündin schlau gemacht, warum sie ohne Papiere züchen. Heraus kam Erstaunliches: der Großvater meiner Hündin gehörte einem anerkannten Züchter des VDH, alles so, wie es sein soll! Der Züchter dieses Labbi-Großvaters hat sich allerdings mit dem VDH überworfen, weil er fand, dass die Gesundheitsmerkmale, die zu einer Zuchtzulassung für Labbis gehören,immer mehr auf äussere Merkmalen als auf Gesundheit ausgerichtet wurden! Er fand auch, dass die "Showlinie" viel zu kompakt und, wie er sich ausdrückte, "fett" gezüchtet wurde. Also ist er aus dem Verband ausgetreten und hat einen eigenen Verein aufgemacht!
    Er fand es z.B. unverantwortlich, dass Labradore mit einer HD 2 lt. VDH noch zur Zucht zugelassen waren!
    Der "Vermehrer" unserer Aruna gehört diesem Verein an, dessen Zuchtrichtlinien wesentlich strenger als sie in der Zuchtordnung des VDH vorgeschrieben sind. Ausserdem werden wesentlich mehr Auflagen gemacht, wie mit der "werdenden Mutter" vor dem Deckakt umzugehen ist. Arunas Vater(er ist inzwischen 7 Jahre alt) hat aus diesem Grund keine Papiere, ist aber ein Traumlabbi, strotzend vor Gesundheit und aus seinen Würfen ist noch nie ein einziges Tier mit schweren erblich bedingten Erkrankungen hervor gegangen. Mehrere Tierärzte, u.a. er TA, zu dem wir gehen, gehört übrigens auch dieser Zuchtvereinigung ...*ähm* Vermehrervereinigung... an! Es werden für jeden einzelnen Welpen Aufzuchtbücher erstellt, die genaue Untersuchungen der Eltern, deren Vorbereitung auf den Deckakt, sowie die flächendeckende tierärztliche Betreuung sowohl der Mutter vor und während der Trächtigkeit sowie der Welpen, die vom ersten Tag an regelmäßig tierärztlich betreut wurden, geführt!
    Der "Vermehrer" unserer Aruna hat in unserer Gegend einen Ruf wie "Donnerhall" und es ist sehr schwer, dort einen Welpen zu bekommen:1. weil sein Auswahlverfahren für die kommenden Besitzer seiner Welpen extrem streng sind und
    2. weil seine Labbis bekannt sind für beste Gesundheit.
    Keine HD, keine ED, keine Allergien, kein GPRA, HC, RD!


    Ich bin also froh an einen solchen Vermehrer geraten zu sein und würde immer wieder dort einen Welpen herholen(auch wenn es nicht ganz einfach ist, dort einen zu bekommen, er züchtet...ähm vermehrt... nämlich nicht sehr oft! Und seine Hündinnen dürfen nur 2 Mal gedeckt werden!

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