Prostatakrebs? Bin verzweifelt...

  • Hallo zusammen,


    ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll, weil sich heute die Ereignisse so überschlagen haben. Es geht um meinen 13jährigen Huskyrüden Arthur. Meine Mutter rief mich heute bei der Arbeit an um mir zu sagen, dass es dem Hund schlecht geht. Er stand im Regen auf unserem Hof und hat einen "Buckel" gemacht, offensichtlich hat er versucht Urin oder Kot abzusetzen, es aber nicht geschafft. Arthur hatte in den vergangenen Jahren immer mal wieder Harnwegsinfekte, die sich genau so geäußert haben und jedes Mal mit Antibiotika behandelt werden konnten. Außerdem bekommt der Hund seit etwa einem halben Jahr Herztabletten, weil sein Kreislauf nicht mehr der beste ist.
    Ich bin sofort nach Hause gefahren und habe unterwegs schon beim Tierarzt angerufen, leider war er aber nicht in der Praxis und ich hätte rund 6 Stunden bis zur Sprechstunde warten müssen. Das wollte ich aber nicht, also bin ich zu einem Tierarzt im Nachbarort gefahren, der schon früher offen hatte. Arthur hat dort in der Praxis ein paar Trofen Urin verloren, die auch Blut enthalten haben. Der Teststreifen hat keine massive Entzündung angezeigt. Der TA hat den Bauch abgetastet und sagte, der Hund hätte eine massive Volumenvergrößerung im Bauchraum und zeigte mit den Händen einen Umfang wie von einem Fußball (!!!). Der TA hat Arthur dann rektal untersucht. Es kam nur ein "Ui...hmmm...oje....hmmmm", dann meinte er, der Hund wäre total "zu", er hätte einen Tumor an der Prostata, wahrscheinlich Krebs, und den könne man nicht mehr operieren, dafür sei es schon zu spät. Er würde den Hund möglichst bald einschläfern lassen, weil er so wahrscheinlich keinen Urin und keinen Kot mehr absetzen kann. Er hat Arthur dann eine Schmerzspritze gegeben und uns nach Hause geschickt, sagte noch, es müsse nicht mehr heute sein, aber morgen wäre es dann an der Zeit... Ich bin völlig fassungslos... vor knapp 6 Monaten wurde Arthur rektal untersucht, als er den Harnwegsinfekt hatte... da war von einem Tumor keine Rede. Geht das so schnell? Und kann der TA bei einer Tastuntersuchung überhaupt feststellen, ob es ein Tumor (gut- oder bösartig), eine Zyste oder "nur" eine vergrößerte Prostata ist? Versteht mich nicht falsch, wenn meinem Hund wirklich nicht mehr zu helfen ist würde ich ihn nicht leiden lassen wollen, nur um ihn noch länger zu haben - aber ich habe kein Vertrauen zu diesem Arzt und würde gerne noch eine zweite Meinung einholen. Gibt es überhaupt "gutartige" Tumoren, und können die behandelt werden? Können die Tumoren denn so riesig werden, und ist es dann wirklich unmöglich, dass zu behandeln? Hat jemand einen Hund mit einer ähnlichen Erkrankung und kann mir vielleicht Tipps geben, was ich den anderen Tierarzt sinnvollerweise fragen soll oder auf welche Untersuchungen ich bestehen sollte? Oder soll ich das dem Hund vielleicht sogar ganz ersparen? Ich bin für jede Meinung dankbar, manchmal dreht man sich gedanklich im Kreis und braucht nur einen "Schubbs" von außen, um klarer zu sehen. Danke!


    Liebe Grüße
    Janet

  • hallo janet...


    ich würde mir morgen mal eine zweite meinung von deinem eigentlichen TA holen. vorallem wenn er auch die untersuchung vor 6 monaten gemacht hat. ob das mit tumoren soooo schnell geht kann ich dir leider nicht sagen.
    ich drück euch auf jeden fall alle daumen und pfoten die wir hier haben, damit alles wieder gut wird.
    lg Bine

  • Hallo!


    Zuerst einmal würde ich auch dazu raten, mit eurem eigentlichen Tierarzt zu sprechen, und euren Hund noch mal untersuchen zu lassen.


    Unser Benni hatte eine Entzündungan der Prostata. Die Prostata war so dick, dass er kaum sein großes Geschäft verrichten konnte. Beim drücken hat er Blut gepinkelt. Als die TÄ seine Prostata berührt hat, hat er sofort aufgejault. War das bei eurem Hund heute auch der Fall?


    Unsere Tierärztin meinte nämlich: Das ist gut, das spricht für eine Entzündung. Wenn es ein Tumor wäre, würde es nicht wehtun.


    Die Entzündung haben wir dann erstmal in den Griff bekommen. Ein halbes Jahr später kam sie dann wieder. Leider hat sich kurz darauf rausgestellt, dass er (vielleicht durch die zweite Entzündung?) Krebs an der Prostata bzw. den umliegenden Lymphknoten hatte. Innerhalb von 4 Wochen sind aus einer Entzündung so schlimme Tumore geworden, dass er eingeschläfert werden musste.



    Ohje, wenn ich das jetzt noch mal lese, ist das kein "Mutmach"-Beitrag für Dich. Aber bei euch kann ja auch alles ganz anders laufen.


    Geh morgen zu eurem normalem Tierarzt, oder, wenn Du meinst das ist besser, in eine Klinik. Lasst ihn gründlich untersuchen, und redet dann mit dem Tierarzt eures Vertrauens über die Möglichkeiten, die ihr habt.


    Alles Gute,
    Johanna

  • Ich finde es etwas merkwürdig, dass der Tierarzt keine weiteren Untersuchungen veranlasst hat.


    Eine Raumforderung kann alles mögliche sein, es muss auch nicht unbedingt Krebs sein.


    Nur durch eine Tastuntersuchung über Leben oder Tod zu entscheiden finde ich sehr fragwürdig.


    Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall mit Deinem Hundi zu Deinem eigenen TA oder am besten in eine Tierklinik gehen.


    Ich drücke alle Daumen.


    LG Bienimaus

  • Ich würde auch morgen nochmal zu dem TA gehen, der ihn vor 6 Monaten untersucht hat. Ich würde sagen dass neben der Tastuntersuchung auch noch ein bildgebendes Verfahren gemacht werden sollte (Röntgen/Ultraschall), um ganz sicher zu sein, um was es sich da wirklich handelt.
    LG Noora und Jerry

  • Lass auf jeden Fall einen Ultraschall machen, bevor Du dieser Diagnose und der Empfehlung folgst! Darauf kann man sicher eine ganze Menge mehr feststellen, als durch die Tastuntersuchung alleine.


    Viel Glück, ich drücke euch die Daumen!

  • ich drücke Dir ganz doll die Daumen, daß es nur eine Entzündung ist und nicht doch etwas schlimmeres....
    sagst Du morgen was bei Deinem TA rausgekommen ist??

  • Hallo, vielen lieben Dank für eure Antworten. Ich bin froh dass ihr mir auch dazu ratet, eine zweite Meinung einzuholen. Ich werde morgen früh zur Tierärztlichen Hochschule fahren, weil sie da alle nötigen diagnostischen Möglichkeiten haben... unserem "Haustierarzt" vertraue ich zwar, weil er uns seit Jahren betreut, aber ich gehe davon aus dass vielleicht schnell reagiert werden muss und dann sind sie in der Hochschule einfach besser ausgestattet.
    Bei der Untersuchung hat Arthur zwar nicht gejault, aber hat recht deutlich gezeigt, dass es ihm wehgetan hat... er ist eher ein "leiser" Hund. Er tut mir so wahnsinnig leid, und ich würde ihm so gerne helfen :( : Ich habe ihm nach Absprache mit unserem Haustierarzt eine Tablette Buscopan zum Entkrampfen gegeben, und inzwischen konnte er sogar einen halbwegs normalen Haufen machen. Nur pinkeln kann er immer noch nicht, es kommen nur ganz unkontrolliert ein paar Tröpfchen, dort wo er grade steht. Er macht aber schon wieder einen viel fitteren Eindruck, wahrscheinlich durch das Schmerzmittel. Eben habe ich ihn nochmal rausgelassen, er ist ganz freudig zu seinem Lieblingsbusch gelaufen und hat das Bein gehoben... man hat richtig gesehen, wie sich dann bei ihm alles zusammengezogen hat, und er ist mit eingeknicktem Schwanz weggetrottet. Ich hab solche Angst vor dem Termin morgen... Arthur begleitet mich seit über 12 Jahren, hat viel mit mir durchgemacht und war immer da - wie es ohne ihn ist, mag ich mir gar nicht vorstellen.
    Ich erzähl euch morgen, wie es war. Nochmal danke für eure Antworten und euren Zuspruch.


    Liebe Grüße
    Janet


    Johanna: Wie ist denn der Krebs damals bei eurem Hund diagnostiziert worden? Hat die Tastuntersuchung ausgereicht? Oder wurde auch ein Ultraschall oder eine Biopsie gemacht? Waren die Symptome anders als bei der Entzündung?

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