
Souveränität - erlernbar oder angeboren??
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Gast17482 -
4. Mai 2009 um 20:49
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Etwas, das ich mich schon desöfteren gefragt habe: Es gibt sie - die Hunde, die bei Hundebegegnungen immer einen kühlen Kopf bewahren, die Sicherheit ausstrahlen, die es nicht nötig haben, sich mit anderen anzulegen, die rüpelhafte, heißblütige Jungspunde erziehen und dabei nicht groß kämpfen müssen. Echte Alphatiere eben, souverän und abgebrüht...
Doch wie wird (m)ein Hund so ein Hund? Möchte ich das überhaupt oder bedeutet dass, dass ich einen Hund habe, der auch gerne meinen Führungsanspruch in Frage stellt? Kann ein Hund Souveränität im Laufe des Lebens lernen? Und wenn ja, wie? Oder ist das angeboren und zeigt sich schon im Welpenalter?
Wenn ihr also einen solchen Hund besitzt - war er schon immer so? Oder wie ist er so geworden??
Wenn ich mir meinen Riesenschnauzer-Jungspund so anschaue, tritt er in manchen Fällen selbstsicher auf (andere Rüden dürfen ihn bespringen oder umstelzen - er schnappt das weg, ohne sich groß drüber aufzuregen), mit anderen Situationen ist er überfordert (Rüde knurrt ihn an, stelzt und schnappt - dann knallen bei ihm die Sicherungen durch, er greift an und kennt kein Ende). Nun vermeide ich natürlich solche Situationen, erkenne sie inzwischen schon ganz gut bzw. kann beim Anblick des anderen Hundes schon erkennen, ob wir besser in einem großen Bogen vorbeigehen. Der Schnauz ist jetzt fast 2 Jahre alt und im Kopf eigentlich noch ein Kleinkind. Keine Ahnung, ob er jemals genug Souveränität besitzt, auch schwierige Rüdenbegegnungen zu meistern... Ich hoffe es für ihn, habe aber auch das Gefühl, dass es nichts ist, was ICH ihm beibringen kann.
Viele Grüße,
das Krümelmonster. - Vor einem Moment
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Etwas, das ich mich schon desöfteren gefragt habe: Es gibt sie - die Hunde, die bei Hundebegegnungen immer einen kühlen Kopf bewahren, die Sicherheit ausstrahlen, die es nicht nötig haben, sich mit anderen anzulegen, die rüpelhafte, heißblütige Jungspunde erziehen und dabei nicht groß kämpfen müssen. Echte Alphatiere eben, souverän und abgebrüht...
Das beschreibt meine Emma auf den Punkt genau.
Solches Verhalten ist z.T. angeboren und den Rest gibt die Erziehung. Wichtig ist dafuer die fruehe Praegung da Nervenstaerke diese Wesenszuege ausmachen.
Aber solche Hunde stellen deswegen nicht die Fuehrung des Halters in Frage solange diese ebenbuertig oder noch souveraener und konstant ist.
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Da stimm ich dir absolut zu.
Ich hab so ein Exemplar hier. War ein Findelkind - Wildgeboren und kannte bevor er zu uns kam keine Zivilisation - hat also fast bis zu seinem dritten Lebensmonat wild gelebt und kam dann zu uns.
Er war ein Angsthase und hat sich wegen jedem ach so kleinen Teil in den Fellpullover gerappelt.
Heute ist er ein ganz souveräner Hund. -
Kann mich da Taga nur hundertprozentig anschließen
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Aber solche Hunde stellen deswegen nicht die Fuehrung des Halters in Frage solange diese ebenbuertig oder noch souveraener und konstant ist.
Ich denke, gerade Führung und Sicherheit machen diese Hunde so souverän. -
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Ich denke, gerade Führung und Sicherheit machen diese Hunde so souverän.Ja....aber es muss schon ein gutes Erbgut vorhanden sein denn nur mit Souveraenitaet und guter Fuehrung kann ich nicht aus jedem Hund einen nervenstarken, souveraenen Charakter formen.
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Ja....aber es muss schon ein gutes Erbgut vorhanden sein denn nur mit Souveraenitaet und guter Fuehrung kann ich nicht aus jedem Hund einen nervenstarken, souveraenen Charakter formen.
Ich will den Anteil des Erbguts gar nicht abstreitenallerdings neigt man wohl tatsächlich dazu den Anteil, den Führung, Sicherheit, Geborgenheit daran haben, zu unterschätzen.
Ich hab z.B. ein Pferd (Jaja, das ist halt mein eigentliches "Spezialgebiet"
), der im Grunde seines Herzens ein totaler Paniker ist, aber er strahlt mittlerweile viel mehr Sicherheit und Souveränität aus, als so manches andere grundsätzlich viel wesensstärkere Pferd. Allerdings ist dieses Band sehr stark mit seiner Umwelt (Menschen, Pferde) verknüpft und der Sicherheit, die er in ihr/ihnen findet. Fehlt ihm diese Sicherheit, dann wird auch er sehr schnell sehr unsicher. Aber fühlt er sich sicher und aufgehoben, dann ist er die Souveränität in Person.
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Aber fühlt er sich sicher und aufgehoben, dann ist er die Souveränität in Person.
Also dann nur bedingt souveraen, aber nicht vom Wesen aus souveraen.
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Also dann nur bedingt souveraen, aber nicht vom Wesen aus souveraen.
Jepp, der Unterschied fällt allerdings kaum jemandem auf.Was ich aber eigentlich damit sagen wollte ist, dass es immer eine Mischung aus beidem ist. Ein Tier, das aufgrund seines Erbguts eine gute Wesensstärke mitbringt, macht es einem leichter, aber auch bei einem wesensschwacheren Tier ist nicht gleich Hopfen und Malz verloren.
Und wenn man sich anstrengt, dann schafft man es auch, das wesensstärkste Tier soweit zu verunsichern, dass es alles andere als souverän auftritt.
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Jepp, der Unterschied fällt allerdings kaum jemandem auf.Aber es sind genau diese Hunde, die "von sich aus", eben auch ohne starke Begleitung in allen/vielen Situationen souverän sind, die ich meine.
Was muss ein Hund denn erleben, welche Erfahrungen muss er machen, damit er diese Souveränität erreicht? Taga, wie war deine Emma als Welpe/Junghund? Was meinst du mit "frühe Prägung"?
Ich denke auch, ohne ein gutes Stück "gute Erbmasse" entwickelt sich kein Hund zum Alphahund. Aber ich habe mir gestern eins von den Anita Balser Videos angeschaut und sie meinte da in so einem Nebensatz "nur Schnösel raufen". Das mag natürlich sein, vor allem, wenn es erwachsene Hunde sind - aber muss auch ein Alphatier nicht in jungen Jahren Kämpfe ausstehen, um später zu wissen, wie es geht, wenn es darauf ankommt?
Grüße,
das Krümelmonster. - Vor einem Moment
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