Erster Hund und nur Probleme - nervlich am Ende

  • Hallo chaoskrümel,

    alles braucht seine Zeit und Du wirst wahrscheinlich einige Dinge ausprobieren müssen, um zu wissen, was zu Dir und Deinem Hund passt.

    Als wir die Begegnung mit anderen Hunden trainiert haben, war ich nach den Trainingstunden häufig schweißgebadet, weil es zum einen körperlich anstrengend gewesen ist und zum anderen auch mental echt heftig.
    Hundi war auch völlig durch, vorallem wenn wir ein schwieriges Opfer dabei hatten. Da bin ich 20 Minuten fröhlich meine Bögen gelaufen und es hat sich überhaupt nicht gebessert. Wir haben dann das Training einfach abgebrochen, weil es keinen Sinn hatte und Inuschka nur noch in Rage gewesen ist.
    Wenn ich in keine gute Tagesform habe, dann gehe ich dem Ärger bewusst aus dem Weg. Da kann ich nur verlieren. Notfalls schlage ich mich auch ins Gebüsch. Stehenbleiben und so die frontale Hundebegegnung zu provozieren würde ich auch nicht tun.
    Ansonsten macht Übung den Meister. Kommt ein anderer Hund und es riecht nach Ärger, dann atme ich einmal tief durch und lächle. Und dann ziehe ich mein Programm durch.
    Das Kommando "Schau" oder "Guck" haben wir auch eingeführt. Das musst Du aber auch rechtzeitig einsetzen, damit Du sofort die Aufmerksamkeit vom Hundi hast.
    Bei den meisten Hunden kann ich Inuschka absitzen lassen und mit dem Kommando "Guck" und einem Leckerchen habe ich sie auch gut unter Kontrolle. Allerdings ist es auch da wichtig, dass zwischen meiner Zicke und dem anderen Hund eine gute Entfernung liegt. Dann guckt sie den anderen Hund nur kurz an, um zu checken, wie dicht der wohl kommt. Ist die Entfernung zu gering, geht sie aus dem Sitz wieder raus und das geht eigentlich gar nicht. Daher wende ich derzeit nur an, wenn ich sicher sein kann, dass sie auch sitzen bleibt. Auch noch so eine Baustelle bie uns...ach ja....
    Du musst Dich halt langsam rantasten und schauen, was bei Euch geht und was nicht. Wichtig ist, dass Du Dich wohl fühlst bei dem, was Du mit Hundi machst. Das spürt Hundi sofort, weil Du souverän bleibst.

    Weiterhin viel Erfolg!

    Grüße aus HH
    Silke

  • Zitat


    alles braucht seine Zeit und Du wirst wahrscheinlich einige Dinge ausprobieren müssen, um zu wissen, was zu Dir und Deinem Hund passt.

    Ja, das wird wahrscheinlich so sein. Heute allerdings war purer Stress für uns beide. Und wir gehen uns jetzt aus dem Weg - er im Wohnzimmer, ich hier im Schlafzimmer. :|

    Musste ihn heute zu einer Tierschutz-Demo mitnehmen, weil alle meine möglichen Hundesitter nicht konnten und ich die Aktion nicht mehr absagen konnte. Habe ihm einen Kauknochen gegeben, damit er was zu tun hat und er hat mich angeknurrt, sobald ich in seine Nähe kam. Das hat er sonst nicht gemacht und ich war schockiert. Natürlich wieder überall fremde Hunde in der Stadt - irgendwann war ich nervlich fertig und er auch und ich habe mir geschworen so was nie wieder zu machen.

    Meine Freunde von dieser Tierrechts-Organisation (aber nicht die, von der ich den Hund vermittelt bekommen habe), meinte nach dem Tag heute auch, dass er alles - lieb, nett, hübsch sei, bloß nicht für Anfänger geeignet. Ich sollte mal ein ernstes Wort mit den verantwortlichen Leuten sprechen.

    So, nachdem ich die vergangen Tage wieder so zuversichtlich war, ist alles wieder dahin. :no:

  • Laß Dich davon nicht runterziehen. Ich kann verstehen, dass Du frustriert bist, aber Du weißt ja selbst, woran es lag.

    Allerdings würde ich einem "schwierigen" Hund keinen Kauknochen geben. Ich weiß natürlich, warum Du das gemacht hast, ich würde es aber in Zukunft vermeiden, bis Euer Verhältnis geklärt ist.

    Sei nicht so traurig und schlaf Dich aus.

  • och krümel,
    ich tröste dich mal :keks:
    solche "rückschläge" kommen immer mal - wobei das heute ja keiner war.

    versuch in zukunft einfach, situationen, die euch beide überlasten, zu vermeiden. das bringt nichts.

    nimm deinen hund und leg dich mit ihm in die ecke zum kuscheln. er kann doch nichts dafür.

    alles liebe. gruß marion

  • Vorab: Ich weiss nicht, wie richtig oder falsch ich dich und deinen Hund jetzt einschätze.

    Aber ich finde das wichtigste bei Hunden überhaupt, und ganz besonders bei Problemhunden: Der Hund spürt deine Unsicherheit. Habe mal gehört, dass Hunde die Gefühle riechen. Und wenn ein Mensch unsicher ist, dass dann das Adrenalin im Blut des Hundes automatisch steigt. Je schlechter erzogen - desto mehr wahrscheinlich.

    Es ist immer das wichtigste deinem Hund Sicherheit zu vermitteln. Eine Bekannte von mir - auch Tierschützerin - sagte mal etwas, was ich sehr treffend finde: Jeder Hund ist immer auch ein Therapeut. Oder auch: Hundeerziehung ist immer auch Menschen-Therapie. ;)

    Dem Hund vermittelt es anfangs keine Sicherheit, wenn du ihm immer wieder Stressstituationen aussetzt. Ich würde sagen: Wenn du es irgendwie vermeiden kannst: Gehe anderen Hunden auf teufel komm raus aus dem Weg - und auch grossen Menschenmassen und alles, was ihn sonst aggressiv macht. Also in nächster Zeit - keine Tierschutzdemos mehr sondern ganz praktischer Tierschutz bei dir zu Hause. Vielleicht wird dir selbst die äusserliche Ruhe, die dadurch in dein Leben einkehrt auch gut tun...
    Der Hund soll lernen: Bei dir geht es ihm GUT. Und nicht: Bei dir hat er Stress.
    Ich würde sagen, lass es ganz langsam angehen, arbeite an Eurer Bindung. Sprich das Ziel ist: Hund lernt: bei dir geht es ihm GUT. Du kümmerst dich bestens um ihn. Steigere die Belastung - auch für dich selbst - nur ganz langsam und nur so, dass du dir sicher bist, der Situation gewachsen zu sein und auch das schlimmst-mögliche Ende emotional irgendwie zu verkraften.

    An Tagen wo du dich selbst unsicher fühlst, trainierst du mit dem Hund nichtds, sondern gönnst dir und dem Hund eher besonders viel Ruhe (ausser du hast einen Zwangstermin in der Hundeschule - aber da gibt es zum Glück auch unterstützung)

    Und: Sei v.a. gelassen und nachsichtig mit dir selbst. Versuche, dir jeden Fehler zu verzeihen.
    Ich versichere dir, dein Hund wird von allein umso mehr Vorschritte machen, je gelassener du wirst. Aber Umgekehrt leider genauso: Je mehr Stress du ihm zumutest, desto schlimmer wird er werden.

    Ich fände es auch eine wichtige Maßnahme, dass du dir praktische Unterstützung suchst: Sprich jemanden, der den Hund nimmt, wenn du - bzw. viel mehr ja ER - Ruhe brauchst.
    Vielleicht findet sich ja auch hier jemand, der in deiner Nähe wohnt...

    Ich drücke Euch die Daumen!!!

    LG,
    Wolfsspitzfan

  • Ja, so was mache ich nicht mehr. Das war ja wirklich nur der äußerste Notfall, dass ich ihn mitnehmen muss. Habe gemerkt, dass ich ihm und mir sowas nicht mehr antue. Etwas frustiert bin ich immer noch. In der Hundeschule hats heute einigermaßen geklappt. Nun sagte man mir, dass mein Geschirr und die Leine falsch sind, weil rot. Ich habe noch nie gehört, dass das irgendeine Rolle spielt - vielleicht bei der Wandfarbe eines Zimmers, aber beim Geschirr??? :???:

    Und man sagte mir, dass mein Hund wahrscheinlich laut Zahnzustand keine 3 ist, sondern 6 oder 7. :???:

    Zitat


    Aber ich finde das wichtigste bei Hunden überhaupt, und ganz besonders bei Problemhunden: Der Hund spürt deine Unsicherheit.


    Ich bin schon automatisch in Alarmbereitschaft, wenn ich einen anderen Hund von Weitem sehe. Als Anfänger bin ich schon dann und wann unsicher, weil ich Angst habe etwas falsch zu machen. Es hatten ihn aber auch schon hundeerfahrenere Leute an der Leine und da hat er sich genauso bei anderen Hunden aufgeführt.

    Ja, bei mir soll es ihm gut gehen. Das versuche ich so gut es geht. Im Moment verlangt mir die Erziehung und der Alltag halt fast mehr ab, als ich kann.

  • Zitat


    Ich bin schon automatisch in Alarmbereitschaft, wenn ich einen anderen Hund von Weitem sehe. Als Anfänger bin ich schon dann und wann unsicher, weil ich Angst habe etwas falsch zu machen. Es hatten ihn aber auch schon hundeerfahrenere Leute an der Leine und da hat er sich genauso bei anderen Hunden aufgeführt.

    hallo krümel,
    das ist vollkommen normal, deshalb solltest du dir eine gegend suchen zum laufen, wo du gut ausweichen kannst. du wirst dadurch automatisch ruhiger und dein dann hund auch. das alles dauert lange, aber es wird besser werden.

    warum meinen die in der hundeschule denn, dass rot nicht geht? haben sie es begründet?

    vielleicht findest du jemanden über das forum, der erst mal ein wenig mitläuft, damit du nicht allein in blöde situationen kommst. wenn dir jemand hilft, den richtigen moment fürs "handeln" zu finden, ist es leichter. am anfang hat man so viel zu beachten und ist mit sich selbt schon genug beschäftigt, da ist eine hilfe nicht schlecht.

    geht natürlich nur, wenn es dich nicht nervt, wenn jemand mitläuft. ;)

    gruß marion

  • Zitat

    Ich gehe mit ihm regelmäßig in die Hundeschule. Mit meinen Nerven bin ich ziemlich am Ende. So viele Baustellen und Probleme. Meine Beziehung ist zu Ende, Freund ausgezogen, Geld ist knapp, Wohnungssuche mit Hund, Uni-Stress. Ich meckere ihn schneller an als sonst, weil ich einfach überfordert mit allem bin. Hinterher tut es mir wieder leid. Manchmal sitze ich einfach nur da und heule.

    Frage mich, ob ich nicht doch lieber einen Junghund oder Welpen mir holen hätte sollen und nicht einen schwierigen Hund mit einer ungewissen Vergangenheit und das auch noch als Anfänger. Ein Tier, das ich mir anschaffe, behalte ich auch - fühle mich aber im Moment nur noch überlastet und habe kaum mehr Freude an meinem neuen tierischen Begleiter. :sad2:


    .. du bist für Hunde nicht geeignet , denn der neue und andere Hund wird wohl auch so werden .. das abnormale Verhalten des Hundes wird doch von dir gefördert .. merkst du das nicht .. dein ganzer Bericht .. siehe oben .. deuted doch 101%ig darauf hin .. die Verganganheit des Hundes ist doch nur eine vorgezogene Entschuldigung deinerseits und vollkommen falsch ..

  • schlauberger, was ist das denn für eine hilfreiche bemerkung?

    das gefühl kompletter überforderung kennen bestimmt viele von uns, und auch in einer schwachen stunde seine entscheidung für einen bestimmten hund in frage zu stellen halte ich für menschlich und normal.

    und doch liebt man seinen hund, und steht zu seiner entscheidung.
    es ist eben ein up and down, gerade wenn man überwiegend alleine mit allen problemen zurecht kommen muss.

    da die generelle qualifikation als hundebesitzer in frage zu stellen halte ich schon für äusserst gewagt.

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