Leinenführigkeit beim Junghund trainieren

  • Zitat

    Falls ich falsch verstanden worden bin, ich will Diego nicht an der Flexi trainieren, sondern an der normalen kurzen Leine. Aber die soll vorerst reine Arbeitsleine sein. Und damit er eben nicht an dieser zieht (angeblich kennt er überhaupt keine Leine) gehen wir mit der Flexi Gassi. Mir schien das eine gute Alternaitive zu sein.


    Eine Flexileine ist keine Alternative! Gerade bei Hunden, die an der Leine ziehen. An der Flexi hat der Hund einen ständigen Zug und lernt so ja qusi das ziehen an der Leine. Der Hund kann das so nicht unterscheiden. Besser wäre da wirklich eine Schleppleine.


    Ich finde die Ausführung von Jens sehr gut!!! Ich kenne das nur unter den Begriffen Gelbe und Rote Karte. Die Gelbe Karte ist das Signal und die Rote halt die Reaktion auf das noch weiterhin ausgeführte Verhalten. Das wurde bei Hunden von unserem HP auch schon angewandt. Es hat prima funktioniert!

  • Klar funktioniert es, aber zu welchem Preis?????


    ICH WILL NICHT, daß mein Hund nur aufgrund von Meideverhalten (ANGST vor mir) mit mir zusammen arbeitet....

  • Also ich glaube nicht, dass der Hund durch diese Art von bedrängen Angst vor mir bekommt. Für mich ist das in den Weg stellen eine klare Komunikation wobei ich meine Körpersprache einsetze. Mit meinen Hunden arbeite ich sehr viel über die Körpersprache. Wenn ich z.B. meinen Hund ins Körbchen schicke und er kommt einfach wieder raus, dann gehe ich hin und schiebe ihn mit meiner Körpersprache wieder zurück. Das funktioniert wunderbar und sie wissen woran sie sind! Der Bindung schadet es nicht! Schließlich komunizieren Hunde unter einander auch über die Körpersprache.


    Wobei ich ja auch zu den Leuten gehöre, die ihren Hunden meist alles über Leckerchen beibringt. Aber manchmal finde ich eine kombination aus beiden Methoden angebracht.


    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass die andere Methode (also stehen bleiben und warten) schlecht sein. Aber es gibt auch Hunde, bei denen muss man mal ein bisschen deutlicher werden. Und Körperspreche ist nun mal die deutlichste komunikation. Und allemal besser, als wenn sich jemand ein Halti o.ä. besorgt und daran rumreißt (sehe ich in letzter Zeit sehr häufig).

  • Ich habe auch nix davon gesagt, daß ich gegen Körpersprache oder bodychecks bin. Ganz und gar nicht.


    Aber die Methode, die Jens beschrieben hat, baut nur rein über Meideverhalten auf.
    Und seine Beurteilung über Leckerlis sagt mir, daß er vom Aufbau über Motivation keine Ahnung hat.


    Übrigens: Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: ich kann dem Hund das mit dem Körbchen auch so beibringen, daß er gar nicht erst auf die Idee kommt aufzustehen und raus zu kommen. Indem ich dafür sorge, daß ich ihn früh genug bestätige und nur so viel von ihm verlange, wie er schon leisten kann. Mit dem zurückschicken erzeugst Du Streß. Streß blockiert Lernen. Ebenso bei dem von Jens beschriebenen... man erreicht so, daß der Hund in eine erlernte Hiflosigkeit fällt. Er tut nur noch, was man ihm erlaubt, aus Angst vor Strafe. Klar, ein solcher Hund mache keine Fehler mehr, aber dafür auch sonst nix mehr....

  • Hallo,


    ich werde mir die ganzen Beitreige in Ruhe durchlesen. Erst einmal Dankeschön. Diego ist angeblich zwischen 6 und 8 Monaten alt, ich tendiere, wenn ich ihn so beobachte eher zu 6 Monaten.... Er reagiert erst jetzt auf Sprache.... in den ersten Tagen hatte ich den Eindruck, als wenn das so an ihm vorbei rauscht und er nichts damit anzufangen weiß. Jetzt schaut er, wenn wir den Namen sagen, jetzt kann er "sitz" und "komm" und er weiß, wann ich ihn meine und wann nicht.


    Natürlich ist mir klar, das die Flexi blöd ist, aber wir haben hier ja auch einen Interessenkonflikt. Ein nichtleinenführiger Junghund, der heute grade mal 10 Tage bei uns ist. In einer komplett neuen Welt und von dessen alter Welt wir nichts wissen. Wir wissen nicht, wie er gelebt hat und mit wem. Ich schließe aus seinem Verhalten, das ihm Wohunungen und sie zugehörigen Geräusche und Handlungen nicht fremd sind. Aber er kannte nichts....... auch nicht auf spanisch, das haben wir ausprobiert, da mein Liebster ein wenig Spanisch sprechen kann.


    Der nächste Konflikt ist, wir habe kein eingezäuntes ausbruchsicheres Grundstück, zwar leben wir recht ländlich, aber inmitten von Straßen und viel fließendem Verkehr. Ich hab für uns keine Möglichkeit gesehen Diego ohne Flexi zumindest ein Mindestmass an Auslauf und Bewegung zukommen zu lassen. Notgedrungen sozusagen. Im Zusammenlauf mit unserem Hund.


    Erziehung beginnt bzw. begann natürlich mit dem Moment seiner Ankunft, aber ich wollte auch keine Überforderung. Was er im Haus lernen muss ist bereits sehr viel. Da hilft mir, das merke ich täglich, mein Hund, an dem er sich orientieren kann.


    Malik bekam ich damals mit 8 Wochen, wir hatten nie Probleme mit der Leinenführigkeit, er ist im Haus aufgezogen worden und wurde gut geprägt. Aber Diego ist eben kein Welpe, der mit wenig Bewegung auskommt. Er läuft locker und beschwingt, so als ob er es gewohnt ist, viele Meter zu machen. Wie gesagt, die Flexi in Verbindung mit meinem Hund an der Flexi war für mich eine Alternative aus der Not heraus. Wie hätte ich ihm Bewegung geben können, wenn nicht so.


    Wir werden jetzt am Wochenende mit dem Training anfangen.... Ich merke schon die Unterschiede, während die Ankunft Maliks geplant war, viel Freizeit und Urlaub muss Diego mit den Gegebenheiten leben, in die er quasi so herein gerutscht ist. Das hat Vor- und Nachteile, sowohl für ihn, als auch für uns. Aber ich denke, die Vorteile für die Fellnase überwiegen, auch wenn manches länger dauern wird. Alles auf mal geht nicht.


    Liebe Grüße
    Sundri

  • Besser als ne Flexi ist ne Schleppleine, die ist dann nicht auf Zug und der Hund hat trotzdem seine Bewegung. Die gibt es in vielen unterschiedlichen Längen und man kann sie so halten, daß kein Zug auf der Leine ist...

  • @ Fräuleinwolle


    Gut, muss da wohl ein bisschen mehr zu schreiben, weil man es sonst missverstehen kann. Ich habe meinen Hunden das im Körbchen bleiben auch über Leckerchen und loben beigebracht und ich verlage von ihnen auch nicht, dass sie dort länger drin bleiben als sie es können. Sie bleiben zu 98 % dort drin liegen, bis ich ihnen sage dass sie wieder raus dürfen (diese Sequenzen sind meist sehr kurz). Aber in den 2 % wo sie doch raus kommen bekommen sie zunächst die "Gelbe Karte". Ihnen steht als frei sich zu entscheiden, was sie tun. Gehen sie nicht von selbst zurück, dann dränge ich sie mit der körpersprache in die richtige Richtung.
    Ich finde hierbei entsteht beim hund genau so viel Streß, wie bei einer Leckerchenmethode. Der hund möchte das Leckerchen haben. Dafür probiert er Dinge aus. Das Leckerchen bekommt er nur für richtiges Verhalten. Zeigt er ein falsches Verhalten, muss er mit dem Frust klar kommen keine Beute zu erhalten. Das ist das Prinzip von positiver und negativer Bestärkung! Wobei ich versuche die positive Bestärkung überwiegen zu lassen bei meiner Ausbildungsmethode.

  • Die Leckerchenmethode kann ich aber so organisieren, daß die Schritte so klein sind, daß der Hund IMMER ERfolg hat, also nie Mißerfolg, also immer lernt und gar nicht erst die falsche Möglichkeit kennen lernt. Schaffe ich (!!!) es also eine Übung so aufzubauen, daß der Hund keine Fehler machen kann, wird er nie wissen, daß es ne Alternative (falsches Verhalten, in unserem Beispiel aufstehen) geben kann.


    Und je nach Hund ist Dein zurückdrängen unter Umständen schon extremer Streß. Das könntest Du mal bei meinem Bluey machen, der würde sofort dicht machen, Dich absolut meiden. Mein Kleiner würde an ort und Stelle auf den Rücken fallen und sich klein machen....


    Nein, jetzt mal im Ernst: auch ich setze bestimmte erlernte Dinge mit der Körpersprache und/oder angepaßtes Bedrängen durch. Aber ich lehre meine Hunde nicht dadurch etwas. Und das ist der entscheidende Unterschied. Bei der methode von Jens/Anne Krüger wird nur darüber gearbeitet.

  • Ich kann auch nur von der Flexi Leine abraten. Habe gestern auch eine 10 m Schleppleine erstanden, da Grover noch unter keinen Umstaenden frei laufen gelassen werden kann. Habe frueher bei meinem Welpen auch mit der Schleppleine trainiert und es hat - nach einigen Anlaeufen - wunderbar funktioniert. Auch wenn es umstaendlich wird wenn man auf andere Hunde rifft und das Spielen anfaengt, zweckst Leinenverdrehen und so, ist es doch die beste Methode ihnen Auslauf zu bieten ohne Angst haben zu muessen dass sie niht mehr zurueck kommen :)

  • @Fräuleinwolle


    sind wir doch mal ehrlich, es gibt Unmengen von Methoden. Für den Einen funktioniert diese Methode, für einen anderen eine andere. Natürlich immer auf den Hund spezifisch abgestimmt.
    Wenn man aus meheren Methoden eine findet die für sich und seinen Hund gut und zielführend ist. So ist das doch ein Erfolg. Wie gesagt in einem Forum kann man nur die Tipps geben mit denen man selber erfolgreich war bzw. ist.
    Du hast Deine Methode, ich eine andere, natürlich werden immer die Methoden von anderen bemängelt weil sie Schwachstellen aufweisen. Das ist normal.
    Es ist nachgewiesen das Hunde schlechter lernen, wenn man mit Leckerlis oder Spielzeug arbeitet. Die Hunde konzentrieren sich auf das was für sie primär ist und das nunmal das Leckerli. Durch viele, viele Wiederholungen kommt man irgendwann zum Erfolg.
    Ich kenne Hundehalter die haben erfolgreich eine BH mit ihrem Hund abgelegt. Einstudiert mit Leckerli auf dem Hundeplatz, klappt prima. Im täglichen Leben und Umgang mit den Hunden klappt es eben nicht mehr. Sicher hat das viele Ursachen, schlecht generalisiert etc.. Ich bin auch ehrlich und stehe auch dazu, auch ich komme um Leckerlis nicht ganz herum. Aber es gibt Übungen bei denen kein Leckeli zum Einsatz kommt und auch nicht muss. Um Tricks zu erlernen ist es OK. Aber bei Leinenführigkeit, Sitz, Platz braucht man es nicht. Es sind Dinge die man im tägl. Umgang immer wiederholt, diese Dinge sollten normal sein und ohne Leckerli zu erreichen.


    LG
    Jens

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