• Hallo ihr Lieben,

    ich habe lange überlegt, ob ich meinem Gefühl hier Luft machen soll oder nicht.
    Und bevor ich erzähle, was los ist:
    - Verurteilt mich nicht
    - "Schimpft" nicht
    - Haltet mich nicht für blöd
    - Und was sonst noch in diese Kategorie fällt

    Ich möchte einfach ein wenig darüber reden und keine Sprüche hören, wie:"Warum hast du dir überhaupt einen Hund zugelegt?"

    Nunja, dann fange ich mal an.

    Vor einem Jahr habe ich meine erste Hündin Niki (Jackrussel/Labrador Mix) aus schlechter Haltung geholt, sie war nicht der Hund, den ich ursprünglich haben wollte, entsprach nicht meinen Vorstellung. Ich wusste allerdings nicht, was mich erwartete, als ich hinfuhr, um sie mir anzugucken. Mir war klar: da holst du sie raus, komme was wolle.
    Mein Freund wollte keinen Hund, ich habe sie ohne seine Erlaubnis einfach mitgenommen, das gab viel Streit und unsere Beziehung ging daran fast kaputt.

    Nachdem ich Niki aufgepäppelt und mich an sie gewöhnt habe, war sie DER perfekte Hund in meinen Augen, nur ihre Angst gegenüber anderen Menschen war katastrophal.

    Aus diesem Grund ist sie fortgelaufen. Mein Freund hat sie mit guter Absicht bei unseren Nachbarn gelassen, das kleine Mädchen und Niki haben ja auch oft miteinander gespielt und Niki konnte so schlecht alleinbleiben, also dachte mein Freund, er würde ihr einen Gefallen tun, sie wäre für die halbe Std nicht allein, in der er kurz einkaufen fahren wollte.

    Als er heimkam, war Niki weg. Das Mädchen hat die Haustür aufgemacht und Niki ist einfach weggelaufen.
    Und wir haben wirklich ALLES gemacht um sie wiederzufinden. Vergebens.


    Da für uns klar war, dass ein Leben ohne Hund nicht mehr "lebenswert" für uns war, haben wir uns für Paula entschieden. Paula ist eine Verpaarung aus einer Englischen Bulldogge mit einer Olde English Bulldog.
    Mit 8 Wochen kam sie zu uns.

    Paula ist liebenswert, sie ist der Hund, den mein Freund und ich zusammen ausgesucht haben. Sie hat ein unglaublich freundliches, offenes Wesen, ist mittlerweile ganz gut erzogen für ihr Alter, pflegeleicht, eigentlich tiptop. Sie kuschelt gern, bleibt ohne zu maulen zuhaus, ist gesund, verträgt sich prima mit so zieml. allen Hunden.
    Und ich liebe sie wirklich sehr.
    Und ich habe viel Zeit in sie investiert und werde auch weiterhin noch mehr Zeit in sie investieren, keine Frage.

    Aber ich finde einfach nicht den "Weg" zu ihr. Die Bindung zw. uns ist nicht vergleichbar mit der Bindung zw. Niki und mir.
    Ich würde alles für Paula tun, aber irgendwie ist da nicht dieses "besondere" Gefühl zu ihr.

    Und das macht mich an manchen Tagen so wahnsinnig traurig.
    Dann fühle ich mich ganz schlecht ihr gegenüber.
    Manchmal frage ich mich, ob es mit einem anderen Hund anders wäre.
    Ich würde Paula niemals weggeben. Sie ist mir auch nicht lästig.

    Es ist einfach nur so merkwürdig und so anders. Und manchmal ist es einfach nicht zufriedenstellend. Nicht zufriedenstellend im Sinne der Bindung zw. uns beiden.

  • Manchmal ist das so, dass der erste Hund vom Gefühl her etwas ganz Besonderes bleibt.
    Wenn Dein jetziger Freund nicht Deine erste große Liebe ist, dann ist das Gefühl doch wahrscheinlich auch irgendwie anders?

    Und solange Du erwartest, dass sich die gleiche Intensität wie mit Niki einstellt, wird sie nicht eintreten. Immer, wenn ich mich "verlieben wollte" hat es natürlich gar nicht geklappt. Und so ähnlich stelle ich mir Deine Situation vor: Du belauerst Dich selbst.... und blockierst Dich.

    Vergiss Dein schlechtes Gewissen.
    Wichtig ist, dass es Paula an nichts fehlt, und dem ist so.
    Die Bindung wird mit der Zeit schon noch wachsen... manchmal dauert es eben einfach länger.
    Und wenn es so bleibt... nicht jede Beziehung ist ein knallendes Feuerwerk, auch leise plätschernde Melodien haben ihren Wert....

  • Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass ich "will", dass es wie Liebe auf den ersten Blick ist.
    Niki ist mein zweiter Hund gewesen, also meine erste Hündin, davor hatte ich einen Rüden.
    Ich glaube auch, dass es möglicherweise noch die Umstände waren - und wir haben in dem Sinne auch schon einiges zusammen durchgemacht.
    Und sie war immer so schutzsuchend. Sie schien mehr an mir zu hängen, hatte ich immer das Gefühl.

  • Ich glaube mitlerweile, nein ich weiss es, das es fuer jeden Menschen Seelenhunde gibt, Hunde die fuer einen selber etwas ganz besonderes sind.
    Ich habe jeden unserer Hunde geliebt, liebe auch meinen jetzigen ueberalles, aber meine Goldie Huendin war mein Seelenhund.
    Sie war etwas ganz besonderes fuer mich und ich weiss nicht, ob ich jemals wieder einen Hund wie sie haben werde.
    Ich liebe meinen jetzigen Hund auch und mich verbindet viel mit ihm, aber so wie meine golden Huendin ist es mit ihm nicht.
    Er ist mein Kumpel und aufgedrehter Clown, mein Chaot und meine Herausforderung und ich liebe ihn wirklich sehr, aber wie meine Goldi Huendin ist es zwischen uns nicht, sondern eben ganz anders.
    Das ist aber auch total ok.
    vielleicht ist es bei dir auch so. Ich finde das nicht schlimm.
    Mein Dad hatte auch seinen Seelenhund, auch wenn wir zur gleichen Zeit noch zwei andere Hunde hatten, war dieser Hund einfach wie das perfekte Puzzelstueck fuer ihn. Und noch heute spricht er voll Liebe und Vertrauen ueber diesen Hund auch wenn er bereits seit 15 jahren tot ist.
    Lg
    Gammur

  • Dann war das bestimmt eine außergewöhnliche Beziehung, wie man sie vielleicht nicht zu jedem Hund aufbaut.
    Und dann bleibt natürlich auch die Sorge im Hinterkopf, was aus ihr geworden ist. Und die Sehnsucht, sie möge wieder auftauchen.

    Ich glaube aber trotzdem, dass die Bindung zu Paula noch fester und tragfähiger wird.
    Nur: bitte ohne Stress und Gewissensbisse.

  • Ich kann dich echt verstehen !
    Versuche einfach mit eurer Paula nichts zu erzwingen. Vielleicht ist oder war es bei Niki ja auch "intensiver" weil es so schwierig war ?
    Das "richtige" Gefühl wird sich ergeben !

    Ist deine Niki denn nicht mehr aufgetaucht ?

  • Du sprichst mir aus der Seele. Genau so wirkt das und so empfinde ich.
    Und es ist schön, dass ich da nicht alleine bin.
    Manchmal fühle ich mich wie eine Mutter, die ihr Kind nicht so lieben kann, wie sie es eigentlich will. Denn Paula ist ja sozusagen mein "Baby", klingt doof, aber ich bin für sie verantwortlich und wir haben sie ja als Welpen bekommen.
    Ich glaube auch, dass Niki mein Seelenhund war.

    Und mir ist noch so oft nach weinen zumute wenn ich daran denke, dass Niki einfach so aus meinem Leben verschwunden ist. Und dann versuche ich mich immer damit zu trösten, dass nichts ohne einen bestimmten Grund passiert.

    nimesi

    Niki ist kurz nach ihrem Verschwinden ein einziges Mal vor unserer Haustür aufgetaucht (angeblich auch noch nachts). Und genau an dem Tag, an dem sie aufgetaucht ist, sollte eine Frau mit ihrem Hunde-Suchhund kommen. Die Fährte wäre so frisch gewesen! Und sie kam einfach nicht und hat uns auch danach noch jedes Mal versetzt und sich nicht mehr gemeldet. Und das, obwohl ich ihr so oft gesagt habe, sie wäre meine letzte Hoffnung.

    "Leider" wussten so viele von Nikis Verschwinden - als sie vor unserer Haustür entlanggelaufen ist, haben alle Kinder geschrien: "Da ist der Hund!!" - das hat Niki total verschreckt und seitdem haben wir sie nie nie wieder gesehen.

  • Sei nicht so traurig über Deine Gefühle. Paula geht es gut und mögen tust Du sie ja auch!
    Niki war Dein Herzhund und für keinen anderen wirst Du so fühlen wie für sie!
    Bei mir ist es Amy, die mein "Hunde-Ich" ist, meine Jungs liebe ich sehr, aber das kommt keinesfalls an das heran, was ich für Amy fühle.
    So ist es halt... Gut geht es allen dabei.
    LG von Julie

  • Zitat

    Sei nicht so traurig über Deine Gefühle. Paula geht es gut und mögen tust Du sie ja auch!
    Niki war Dein Herzhund und für keinen anderen wirst Du so fühlen wie für sie!
    Bei mir ist es Amy, die mein "Hunde-Ich" ist, meine Jungs liebe ich sehr, aber das kommt keinesfalls an das heran, was ich für Amy fühle.
    So ist es halt... Gut geht es allen dabei.
    LG von Julie

    Mir kommt es nur manchmal so vor, als würde ich Paula dadurch etwas Bestimmtes vorenthalten.
    Zwar vertraue ich ihr blind, wenn ich mein Gesicht an ihres lege und mir 100%ig sicher bin, dass sie nicht zuschnappen wird, aber da fehlt einfach was. Und da denke ich oftmals, dass uns das nicht zu richtigen "Partnern" macht.

    Und ja, ich mag Paula, ich liebe sie sehr.
    Und ich konnte mir dieses Gefühl nicht erklären, ich habe gar nicht dran ,dass Niki eine Art Herz-Hund für mich war..

  • Ich kenne sehr viele denen es so geht, die schon Jahrelang Hunde halten und ein oder zwei dabei waren, die etwas ganz besonderes waren oder sind.
    Mach dir keine Gedanken. Du liebst deine Paula und tust alles fuer sie, alles andere ist nicht so wichtig.
    Eure Bindung wird bestimmt immer noch wachsen und vielleicht wird paula auch einmal ein Seelenhund fuer dich sein.
    LG
    Gammur, die noch jeden Tag an ihren Seelenhund denkt und trotzdem ihren jetzigen Hund ganz doll lieb hat

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