Kastration beim Dobermannrüden? Bräuchte euere Meinung!
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Hallo Ihr Lieben!
Mein Dobi ist jetzt 11 Monate alt und ich bin unsicher, ob ich ihn kastrieren lassen sollte oder nicht. Eigentlich wollte ich ihn als "vollen" Mann lassen, bin nun aber unsicher...
Mein Hund ist an sich zu jedem freundlich, freut sich sehr über Besuch, hat also keine Probleme mit Fremden der anderen Hunden. Er ist anhänglich und sehr verschmust. Ich selbst bin in der Hundeerziehung sehr konsequent (keine Ausnahmen/ich gehe zuerst durch die Tür, Abbruch eines Kommandos erfolgt durch mich und wird nicht von ihm selbst aufgelöst usw.) Allerdings ist er seit Welpen an, immer bestrebt in der Rangordnung weiter aufzusteigen. Er versucht kontinuierlich Lücken zu finden und sich durchzusetzen. Er kommt zwar bei meinem Parnter und mir nicht durch, gibt aber auch nicht auf, ist also ein sehr starker Rüde. Er hat permanent das Bestreben ganz oben zu stehen.
Nun habe ich mich im Forum schon eingehend mit Kastration beschäftigt und gelesen, dass es zumeist der Fortpflanzungstrieb sei, der einem Hund den Drang nach "Position" gäbe. Was meint ihr dazu?
Sicher ist vor allem auch im Wesen des Hundes schon einiges an Verhalten in seinem Wesen manifestiert, so wie es auch bei Menschen unterschiedliche Cahraktere gibt, aber kann dies durch den Fortpflanzungstrieb noch verstärkt werden?
Er freut sich, wie schon oben erwähnt, über jeden Besuch. Wenn jedoch der kleine Bruder meines Freundes kommt (13 Jahre), funktioniert alles wunderbar, bis er ohne Grund (wir saßen alle einfach nur da) plötzlich in seinem T-Shirt hängt und ihn anfangen will zu zwicken. Allerdings nicht mehr spielerisch, sondern so, dass ich wirklich Angst bekomme, er könnte ihn verletzen, wenn ich nicht eingreife. Auch bei uns versucht er ähnliches (zwickeln, in die Klamotten beißen, Auffordern zum Spiel usw.), lässt sich jedoch durch konsequentes Durchsetzen (laute Stimme/groß mchen/ohne körperliche Gewalt natürlich) wieder auf seinen Rang verweisen. Dies kommt jedoch immer wieder und immer öfter. Gehäuft bei Menschen, die er als schwächer einstuft: unsere Oma oder Menschen/ Jugendliche mit wenig Selbstbewusstsein.
Seit ca. zwei Wochen wird es bei ihm auch extremer. Denkt ihr, dass es mit der Läufigkeit der Hündinnen zusammenhängen kann? Ich bin wirklich kein Mensch, der es sich mit Kastration "bequem"machen will, suche aber nach einer Lösung und frage mich, ob dieses Aufstreben im Rudel bei ihm an den Hormonen liegen könnte und sich mit einer Kastration bessert. Was meint ihr? Habt ihr da Erfahrung? Unsere anderen Rüden waren nie kastriert, allerdings auch nicht so dominant.
Liebe Grüße! Ich freu mich auf Anregungen und Antworten! -
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Hi
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Also...das was du ständig als "Aufsteigen in der Rangordnung "bezeichnet sind einfach unflätige Verhaltensweisen eines jungen, vor Kraft strotzenden Hundes.
Das ist völlig normal!! Du hast kein Rehkitz zu Hause sondern einen dynamischen Dobermannjungrüden.
Er braucht völlig klare Strukturen, und wie du schon selber erwähnst, klare Grenzen, damit "Fehlverhalten" in die richtigen Bahnen gelenkt wird.
Jetzt ist es an dir / euch die Erziehung durchzuziehen, denn sein "Wesen" ist mit 11 Monaten noch lange nicht gefestigt ! Ihr müsst lediglich den längeren Atem haben als er, das ist alles, dann habt ihr bald einen gut erzogenen erwachsenen Hund.
Aber mit "Position streitig machen" und dem ganzen Kram hat das nichts zu tun.
Zeigt ihm unmissverständlich was er darf und was nicht, das ist des Rätsels LösungViel Erfolg und Geduld
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Für mich hört sich das so an, als ob Euer Knabe schlichtweg bestimmte Benimmregeln noch nicht gelernt hat.
Ich sag es mal so: Wenn er nach so einer langen Zeit immer noch aus Euren Klamotten gepflückt werden muss, dann habt ihr in der bisherigen Erziehung nicht ganz so konsequent gehandelt wie gedacht.
Er hat schlichtweg eine Grenze noch nicht gelernt, die er schon längst können müsste.
Mit Kastration wirst Du da gar nichts ändern. Das geht nur, durch Änderung des Zusammenlebens. Ich vermute, ihr schränkt ihn an den falschen Stellen ein und er nimmt sich in Bereichen, die ihm wichtig sind viel heraus.
Dass Dobermänner bei einem Verbot gerne nochmal "nachfragen", ob's wirklich ernst gemeint ist, ist normal. Das hat nichts mit dominant zu tun. Es gibt eine Menge Rassen, die auf Grenzen und den damit entstehenden Frust so reagieren. Daher muss man das bei dem einen Hund mehr üben (mit dem Frust umgehen zu können) und bei dem anderen weniger.
Ich muss gerade an eine Bernersennenmischlingshündin in meiner Welpengruppe denken. Frauchen sagte mir, man könne ihr nichts verbieten, sie würde einen Anhüpfen und in den Arm beißen. Also haben wir es provoziert - Leckerchen auf den Boden, Hund durfte nicht dran. Bei Frauchen funktionierte das gar nicht. Ich hab das dann gemacht und sie versuchte das alte Muster, packte mich in dem Arm und das grenzwertig (zunächst spielrisch frustig, dann zunehmend ernster), ich sah es an ihrem Blick. Ich habe ihr aber vermittelt, dass ich es sehr ernst meine, indem ich nicht auf ihr gehampel eingegangen bin, aber auch nicht massiver wurde. Und plötzlich konnte sie das Verbot verstehen und umsetzen. Jetzt funktioniert es auch im Alltag besser bei den beiden.
Sowas solltet ihr üben. Und auch trainieren, dass das Bedrängen von Menschen (auch Euch), nicht erwünscht ist.
Viele Grüße
Corinna -
Meine Hündin ist jetzt 12 Monate alt und ich würde nicht sagen, dass sie versucht "in der Rangordnung nach oben zu kommen" und trotzdem tut sie das gleiche wie deiner. Sie versucht jede kleinste Lücke zu ihrem Vorteil zu nutzen und nutzt meine Fehler schamlos und gandenlos aus.
Ich denke, dass es so ist wie Mücke sagt: Der charakter hat sich noch lange nicht gefestigt und ich muss tag für tag, woche für woche erneut klarstellen wie es bei uns läuft. Aber das ist einfach das Alter. Da ist es meiner Meinung nach egal ob Hündin oder Rüde oder ängstlich oder selbstsicher... das sind Junghunde die Stroh im Kopf haben
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Es ist Charakter und Pubertät.
Lass deinen Hund erwachsen werden, sucht euch vielleicht einen Sport, den ihr gemeinsam machen könnt und besucht vielleicht noch gleichzeitig eine Hundeschule, die euch vielleicht noch vor Ort den einen oder anderen Tipp geben können, wie ihr gute Benimmregeln noch ausarbeiten und festigen könnt.Wenn der Hund sonst unkompliziert ist, wird auch eine Kastration an diesem Verhalten nicht viel ändern und im Gegenteil, eine Kastration in dieser sensiblen Phase des Lebens, des Ausprobierens und des Testens, kann ein ganz großer Schuss in den Offen werden, wo dann erst recht Probleme auf euch zukommen, die ihr so gar nicht bekommen hättet.
Ich persönlich würde warten und mir die weitere Entwicklung anschauen.
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Danke für euere Antworten! In der Hundeschule sind wir bereits. Solche "Probleme" treten allerdings nicht auf dem Platz, sondern beim Zusammenleben auf. Ich denke auch, dass er Benimmregeln, wie der Moderator meint, noch nicht verinnerlicht hat. Ihr meint also nicht, dass das Verhalten mit seinen Hormonen zusammenhängt? Kenne das eben vom Pferd- Hengste sind ja wesentlich schlechter zu händeln.
@ flying paws: Wie würdest du mir raten zu reagieren, wenn nochmal eine solche Situation wie mit dem 13jährigen Jungen wäre? Ich finde es zumindest nicht sinnvoll solche Situationen zu meiden. Wie soll ich mich da verhalten? Oder auch, wenn das Zwackeln und Zwicken bei Erwachsenen auftritt? Ignorieren ist zu wenig, da er das Verhalten dann nur verstärt. Laut werden heizt ihn als Dobi ebenfalls eher noch an. Was hättest du da für Tipps? Die Hundetrainerin riet uns zu kurzem Knurren, Schnauzgriff und bestimmtem Auftreten ohne körperliche Einwirkung. Keine körperliche Einwirkung, wenn er gerade am Hosenbein zwickelt, ist natürlich schwierig ;). Welche Erfahrung hast du da? Bzw. wie reagiert ihr bei solchen Verhaltensweisen? Denke auch, dass er gute körperliche Auslastung braucht. Er ist sehr aktiv und hibbelig. Die hat er aber wirklich. Machen auch Denksport und Suchspiele zum kopfmäßigen Auslasten... -
Also wenn Numa zu dolle wird, dann nehm ich sie und dann sperr ich sie für kurze zeit in einen anderen Raum. Oder wenn ich alleine bin, dann stehe ich auf und lasse sie allein in dem Raum. Meistens reicht es schon, wenn ich sie für ne Minute allein lasse, dann kann sie runter kommen und dann ist es wieder okay.
Auch wenn es auf dem Hupla gut läuft, ist es trotzdem sinnvoll da weiteranzusetzen, denn es überträgt sich auch auf den Alltag. Vor ein paar Monaten habe ich mit Numa Hundesport angefangen und seitdem hat sich unsere Beziehung nochmal massiv verbessert. Wir machen etwas gemeinsam, wo wir aufeinander angewiesen sind und das stärkt die Bindung. Numa hat jetzt wesentlich mehr Respekt vor mir und weiß, dass sie es nicht mehr so bunt mit mir treiben kann, wie noch vor ein paar Monaten.
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nun zum einen - eine gute Hundeschule kommt im Zweifel auch mal zu euch nach Hause und hilft euch da - in dem diese sich das anschauen, analysieren und euch sagen/zeigen wie es geht.
Hier im Forum ist es sehr schwer adäquat zu sagen, mach dieses oder jenes, denn keiner von uns hat die Situation gesehen und kann sie einschätzen.
Was mich wundert, ist, das ignorieren zu wenig ist und das Verhalten verstärkt. Ignorieren ist im Normalfall für den Hund das schlimmste was es gibt und wenn es keine Reaktion auf ein Verhalten gibt, wird es in der Regel nicht mehr gezeigt, weil es ist ja nicht lohnenswert.
Kennt der Hund denn überhaupt ein Abbruchsignal? Wenn nicht, würde ich dieses dem Hund als erstes beibringen und entsprechend aufbauen.
Ansonsten wird der Hund in einer solchen Situation erst mal auf seinen Platz geschickt, damit er dort herunter fahren und sich beruhigen kann. -
Ja, die Trainerin der Hundeschule kommt auch zu uns nach Hause. Ihre Meinung war, dass eine Kastration helfen könnte, wenn sein Verhalten hormonell gesteuert wäre. Wir üben natürlich Abbruchsignale. Nur sollte dann auch irgendwann das Verhalten nicht mehr auftreten bzw. weniger werden. Es tritt jedoch immer wieder auf. Etwa so: Hund will spielen- Mensch hat gerade keine Zeit- Hund wird auffordernd: Vorderkopftiefstellung, bellen, schnappen nach der Hose usw. Bloßes ignorieren in dem Sinn hilft nichts, da das Schnappen, auch wenn spielerisch ja Schmerzen bereitet und nicht ignoriert werden kann. Das Problem ist, dass das Spielen in Frust übergeht und dann immer vehementer wird. Es ist dann wirklich kein Spielen mehr, sondern extrem rüpelhaft und frech. Meine Bedenken sind, dass sich das steigert und ich mit Abbruch oder Ignorieren bis jetzt noch keine wirkliche Erfolge verbuchen konnte. Die Überlegung der Trainerin war eben, als sie bei uns daheim war, dass trotz unseres Verhaltens (Abbruch/Raum wechseln usw./an Platz schicken) keine wirkliche Bessertung eintritt, evtl. eine Kastration helfen könnte. Der Abbruch klappt zwar im Endeffekt, aber nicht sofort und auch nicht auf Dauer. Wir diskutieren sozusagen noch zu viel und ich denke, dass dies ein großes Problem ist. Ich weiß nicht, wie ich noch konsequenter sein könnte, da die Trainerin meinte, dass wir das schon sind. Deshalb die Kastrations-Überlegung, die ja noch keineswegs definitiv ist. Möchte keinen Fehler machen. Da ich hier jedoch unsicher bin, wollte ich euch um Meinung fragen.
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Nun dann kann aber die Hundeschule nicht so toll sein, wenn diese nicht einmal ersehen kann, ob ein Verhalten "altersgerechter Leichtsinn" oder hormonell gesteuert ist. Vielleicht solltet ihr mal schauen, ob es da nicht noch was besseres gibt.
Von den Beschreibungen, die ich hier lese, ist es für mich einfach nur pubertäres Gehabe.
Was macht ihr denn tagsüber mit dem Hund, wie sieht der Alltag aus, wie oft kommt er raus und was macht ihr an Kopfarbeit?Momentan würde ich sagen, in solchen Situationen Abbruchkommando, wenn er das ausführt, sofort diese Ausführung belohnen und dann ihn zum Beispiel auf seinen Platz schicken und diese Ausführung ebenfalls belohnen. Dazu würde ich aber immer versuchen zu Ignorieren und ihn, wenn es sein muss die Tür vor der Nase zuhauen.
Wenn also der Hund euch auffordert zu spiele und sich langsam reinsteigert, wenn ihr nicht reagiert, dann steht auf, verlasst den Raum, macht die Tür zu und gut ist. Nach kurzer Zeit wird die Tür wieder aufgemacht und meist hat man einen verdatterten Hund dort sitzen.
Wichtig ist, das ihr das Verhalten entweder konsequent ignoriert - also das Zimmer verlassen oder das Verhalten konsequent umleitet.
Allerdings bekommt er bei der Umleitung Aufmekrsamkeit, die er ja haben will und von daher wäre ignorieren und alleine lassen vermutlich effektiver. -
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